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Thema: "Die Steuern wurden schon wieder erhöht..." - Politik und Wirtschaft in RPG's

  1. #1

    "Die Steuern wurden schon wieder erhöht..." - Politik und Wirtschaft in RPG's

    Hallo Community
    Seit einer Weile überlege ich, wie ich Politik und Wirtschaft sinnvoll in ein RPG Maker Spiel einbauen kann. In den meisten Spielen gibt es nur einen König, der entweder gut ist und vom Volk geliebt wird oder böse ist und zu hohe Steuern verlangt, Kriege anfängt usw Dann gibt es noch den bösen Diktator, der sein Volk unterdrückt und die Weltherrschaft an sich reissen will...

    Warum nicht mal einen Präsidenten oder Kanzler einsetzen und noch ein paar Parteien mit einführen, vielleicht sogar das man selbst jemanden wählen kann und das sich auf die Story auswirkt? Es muss ja nicht so komplex wie in der Realität sein, aber eben mal etwas Abwechselung

    Der nächste Punkt ist die Wirtschaft, in den meisten RPG's gibt es arme, reiche und den mittelstand, die Lebensmittel und andere Produkte sind einfach da, ohne das es Bauernhöfe, Fleischereien,Bäcker,Mühlen, Steinmetze usw gibt. Auch auf dem Handel mit anderen Ländern wird meist nicht eingegangen.

    Wie seht ihr das? Würde etwas Politik und Wirtschaft, richtig umgesetzt, die Spielwelt lebendiger machen oder würde es das Spielgefühl verschlechtern?

  2. #2
    Also mit den Parteien wär ein ziemlich großer Aufwand. Außerdem gibt es sowas ähnliches doch - Gilden. In irgendeinem Spiel gibt es sowas.

    Zum Thema Wirtschaft kann ich nicht viel sagen, denn wie stellst du dir das vor? Also ich baue sowas alles in mein Spiel ein.^^

  3. #3
    Also für Parteien wäre ich nicht.

    Aber z.b. im Mittelalter, dass man einen Lord wählen kann - Das wäre schon toll.

    Besonders wenn sich das auf die Story etc. auswirkt.

    Oder man kann selbst kandidieren - Wäre mal interessant!

  4. #4
    Hat in Terranigma schon funktioniert, wenn auch mit zweierlei Ausgang: Es gab in.... Loire? Steinigt mich, wenn ich falsch liege... einen Bürgermeister zu wählen. Wenn man die richtige Person wählte, florierte die Stadt, beim Falschen stagnierte das Wachstum.
    Mit den richtigen Optionen ist sowas sicher möglich. Interaktion ist meistens ein interessantes Mittel, wenn es denn dazupasst

    Achja, in Breath of Fire (Edit: meinte natürlich BoF 2) wars nicht direkt Politik oder Wirtschaft, aber wenn man da die richtigen Steine ins Rollen gebracht hat, konnte man aus seiner Heimatstadt eine blühende und fliegende Festung machen, die, wenn auch die richtigen Leute angesprochen und eingeladen wurden, Vorteile (Kochkünste, neue Items, etc) abgeworfen hat

    Im Endeffekt ist es immer abhängig vom Spielgefühl und der Umgebung. Wenn man längerfristig in einer Welt ist, kann man schon darüber nachdenken, solche Elemente einzubauen. In kurzweiligen Spielen wie Shootern, Horror-Games machen sie natürlich wenig Sinn... Menschenverstand. ^^

    Geändert von TheByteRaper (21.05.2010 um 14:07 Uhr)

  5. #5
    Das Hauptproblem ist die Simulationstiefe. Wenn du die Geduld hast, um was wie die Suikoden zu schreiben, bist du eigentlich schon so tief, wie du überhaupt gehen solltest, ohne in eine anderes Genre abzurutschen.

  6. #6
    @TheByteRaper:
    Yap, es war Loire. Allerdings wurdest du da schon mit Zaunpfählen beworfen, was den Ausgang einer Wahl anging. Du hattest im Grunde keine andere Wahl als Jean zu wählen, wenn du später noch ein zweites Mal (Sidequests) expandieren wolltest.

    Ist auch so dass du die Stadt verlässt, kommst wieder rein und Loire ist plötzlich zwei Nummern größer, mit komplett anderen Häusen, Straßen, etc. (vom Kuhdorf zur Kreisstadt und später von der Kreisstadt zur Großstadt).

    Bei BoF müsste es btw der zweite Teil gewesen sein.

  7. #7
    Zu viel des Ganzen ist aber auch nicht gut. Außerdem ließe sich z.B. die Politik, wie wir sie alle kennen und lieben nicht richtig umsetzen. Viele spielen die Spiele schließlich nur, um Spaß zu haben und nicht um für Sozialkunde zu lernen, wobei letzteres vielleicht sogar mal gut wäre, um das Interesse der Jugend auf die Politik zu erhöhen. Allerdings würde das dann nur funktionieren, wenn das komplette Spiel darauf aufbauen würde. Insofern sollte es in Spielen, deren AUgenmerk nicht auf Politik liegt, das ganze auch nur in einem geringen Maße implementiert werden.

  8. #8
    Held: "Was gibt es heute zu tun? Drachen köpfen, Jungrauen in Not befreien, oder einfach das Ende der Welt, wie wir sie kennen, verhindern?"

    Bürger: "Ihr müsst uns helfen! Der Herrscher ist ein grausamer Despot. Er hat sich geweigert, unsere Demonstration gegen die Besetzung unseres Stammlokals durch den örtlichen Kleintierzüchterverin zu gestatten, weil wir angeblich Formular 23 A nicht ausgefüllt hätten, obwohl aus dem Pamphlet vom 14. Juli letzten Jahres eindeutig hervorgeht, dass es für eine solche Demonstartion völlig ausrecht, Formular 14 C bis E auszufüllen!"

    Held: "Keine Sorge, geknechtete Bürger, ich und meine Phalanx tapferer Verfassungsrichter werden euch von eurem Leid erlösen!"

  9. #9



    Fände ich mal sehr interessant, aber den Aufwand halte ich für ziehmlich groß, wobei was Wirtschaft angeht, so gab es doch bereits auf RPG-Maker- Basis einige Ansätze?

  10. #10
    Zitat Zitat von Yukari Beitrag anzeigen
    Wie seht ihr das? Würde etwas Politik und Wirtschaft, richtig umgesetzt, die Spielwelt lebendiger machen oder würde es das Spielgefühl verschlechtern?
    Die Frage nach Realität in Maker-Spielen ist in letzter Zeit ja häufiger hier aufgetaucht. Mein Standpunkt dazu: ETWAS Politik und Wirtschaft, richtig umgesetzt, könnte ein Spiel interessanter machen - wenn es dem Thema des Spiels dienlich ist. Wenn du allerdings versuchen willst, realistische Politik und Wirtschaft, oder allgemein gesagt eine "echte" Realität in deinem Spiel unterzubringen, wirst du, resp. dein Spiel, vermutlich an einem Buffer Overflow zugrunde gehen.

    Die wirtschaftlichen Zusammenhänge in einem einzigen 150-Seelen-Dorfes irgendwo in Deutschland realistisch abzubilden ist selbst für erfahrene Profi-Teams eine Arbeit von mehreren Jahren - selbst wenn sie Profi-Software dazu einsetzen. Der Maker kann das nicht leisten, und mMn soll er das auch gar nicht. Das Gleiche gilt übrigens auch für politische Zusammenhänge.

    Ich meine: wie gut schaffen es die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten, solch komplexe Zusammenhänge realistisch zu vermitteln? Und glaub mir, die haben bessere Mittel als nur den RPG-Maker.

    Anders gesagt: Ich will keinen Helden, der regelmäßig essen und aufs Klo muss, nach jeder Schlacht sein Schwert schärfen muss, Steuern und Miete zahlen muss, das Dach, das Auto, oder sonstwas reparieren muss, usw. - es sei denn, es ist der Story dienlich.

    Realität gibt's in meinem Leben nämlich genug - in bester 3D-Grafik und mit einem Sound, den bisher noch keine Hard- und Softwarekombination bietet.

  11. #11
    Wirtschaft und Politik in RPGs finde ich persönlich
    nicht so entscheidend. Man kann allerdings die
    Armut bzw. den Reichtum mit entsprechenden Chipsets
    (Mac&Blue wäre sehr zu empfehlen, weil dieser Stil sehr
    viele Gebäude und Landschaftstypen hat) recht gut
    darstellen. Und man kann statt einem König auch einen
    Präsidenten oder Kanzler an die spitze eines Staates stellen.
    Demokratische Wahlen sind aber schwierig bei Spielen,
    die eine offene Welt haben. Bei solchen sollte man vermeiden,
    viel mit Politik zu machen, weil der Überblick schnell verloren
    geht. Bei einzelnen Städten in einem Spiel aber kein Problem.
    Nahrungsmittel sind da auch eine Sache. Es wäre zwar möglich,
    diverse Einwohner verhungern zu lassen, wenn die Wirtschaft schlecht ist,
    aber das wäre sehr aufwendig und das heißt sehr langes Tastendrücken.

  12. #12
    Eine komplexe Wirtschaftssimulation nachbauen war damit nicht gemeint, sondern eben ähnlich wie in Terranigma, das man jemanden wählen kann und das sich auf die Story auswirkt z.B. wählt man den Bösen Bad End, wählt man den guten Good End. Oder das Preise in den Läden wo Ausrüstung gekauft wird mal steigen und mal fallen (Das lässt sich mit dem XP/VX glaub leichter umsetzen) oder der Held verlässt am Anfang sein Heimatdorf und gegen Ende kehrt er zurück und es wurden ein paar Häuser gebaut oder Häuser erweitert (nicht zu starke Veränderen, aus einem Dorf kann nicht so schnell eine Stadt werden)

  13. #13
    Ich bin ein Fan von Interaktionen mit der Spielwelt und freue mich, wenn diese mehr Details enthält und etwas realistischer ist als "Die Bürger führen ein idyllisches Leben, weil der König gut ist und sein Volk liebt" oder "Unser Herrscher ist ein Tyrann, der sein Volk quält und unterdrückt". Demnach finde ich auch die Idee gut, die Möglichkeit zu haben, an Wahlen teilzunehmen, um eventuell die Story und die Spielwelt ein wenig zu verändern. Meiner Meinung nach ist es auch interessant, etwas über die wirtschaftliche Lage des Landes und die unterschiedlichen Meinungen der Bürger über die Regierung zu erfahren. Aber auf der anderen Seite sollte es natürlich nicht übertrieben werden, so dass die Politik, die eigentlich eine Nebensache sein soll, einen größeren Teil des Spiels einnimmt als die eigentliche Geschichte oder dass sie so kompliziert gestaltet ist, dass der Spieler keinen Spaß mehr daran hat.

  14. #14
    Ich kann da nur auf folgenden Thread hinweisen;
    http://www.multimediaxis.de/showthread.php?t=126646

    da haben wir genau dieses Thema und ähnliches ziemlich breitgetreten und ausgeschlachtet ^^ Sollte deine Fragen zur Interaktion, Realismuss, und darstellung vielleicht klären können Und vielleicht auch die Politische Frage. Aber hier kann ich mich nur wiederholen: Es bringt meiner Meinung nach auch nur dann was wenn es denn wirklich Storyrelevant ist! Ansonsten kann man es höchstens als nette Sache nebenbei einbauen die den Spieler aber nicht beeinflussen sollte.

  15. #15
    Entweder wird es lächerlich simpel oder langweilig kompliziert.

    Interessant wäre es allerdings, wenn man plötzlich keine Waffen mehr kaufen kann, weil die Arbeitgeberverbände die neuen Konditionen der Waffenschmiede ablehnt und keine neuen Waffen produziert werden können.

  16. #16
    Zitat Zitat
    Interessant wäre es allerdings, wenn man plötzlich keine Waffen mehr kaufen kann, weil die Arbeitgeberverbände die neuen Konditionen der Waffenschmiede ablehnt und keine neuen Waffen produziert werden können.
    Ich denke, die Waffenschmiede hätten äußerst überzeugende Argumente, ihre Forderungen durchzusetzen...

  17. #17
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    Entweder wird es lächerlich simpel oder langweilig kompliziert.

    Interessant wäre es allerdings, wenn man plötzlich keine Waffen mehr kaufen kann, weil die Arbeitgeberverbände die neuen Konditionen der Waffenschmiede ablehnt und keine neuen Waffen produziert werden können.
    Jup,das wär wirklich was gutes, wie schon erwähnt sollte man kein Politik-simulator makern, nein, man sollte alles nebenbei einfließen lassen udn auch auf eine teilweise leicht Humoristische Art wie in Byders Vorschlag hier, da würde man auch gleich was über Politik und Wirtschaft lernen.

  18. #18
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Ich denke, die Waffenschmiede hätten äußerst überzeugende Argumente, ihre Forderungen durchzusetzen...
    So in etwa wie die Autokonzerne unwillige Kunden von Autos überfahren lassen?

  19. #19
    Ja, und denk erst mal an die Atomwaffenindustrie. Die haben noch schlagkräftigere Argumente.

    Zum Thema:
    Weil oben jemand meinte: Parteien nein, aber einen Lord wählen ja. Das passt nun mal gar nicht. Lord ist doch eher Adel und hat seine Rechte von Geburt an - das sollte schon so bleiben. Wenn, dann Bürgermeister oder Gemeinedrat. Wenn man verschiedene Völker oder Länder hat, dann kann auch eines komplett auf Demokratie ausgerichtet sein. Weiß nicht, wie es bei Suikoden ist, aber bei Exit Fate(RPG Maker-Spiel, englisch), dass sich an Suikoden anlehnen soll, gibt es eine Republik und 2 Königreiche. Die Republik ist da demokratisch und hat auch so ihre demokratischen Probleme(dass sich irgendwelche Leute nicht einigen können, etc. - wo ein König einfach mal schnell sein Siegel irgendwo drunter setzt).

  20. #20
    Wir reden doch über das standartmäßige Pseudomittelalter oder? In diese Zeit konnten die meisten Menschen noch nicht mal Beruf oder Frau wählen. Geschweige denn eine Obrigkeit. Aber egal, das sich das Proletariat in den meisten Spielen nicht wie solches aufführt, bzw. keins vorhanden ist, kann man wohl auch liberale Strukturen einbauen.
    Btw. hat jemand in Vampires Dawn irgendeinen Bauern gesehen? Es gibt dort - wie in vielen RPG's - nur Beamte, Soldaten und Dienstleister aka Verkäufer in Shops. Und natürlich Bürger die nichts machen außer rumstehen.
    Zurück zum Thema; ich finde, dass Demokratie in einen pseudomittelalterilichen Spiel deplatziert wäre. Über liberale Ansätze, also Demokratie in den Kinderschuhen ließe sich aber sicherlich reden. So in etwa, wie die konstitutionelle Monarchie in England oder die seltsame Form der Preußen nach den preußischen Reformen.

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