Die Frage nach Realität in Maker-Spielen ist in letzter Zeit ja häufiger hier aufgetaucht. Mein Standpunkt dazu: ETWAS Politik und Wirtschaft, richtig umgesetzt, könnte ein Spiel interessanter machen - wenn es dem Thema des Spiels dienlich ist. Wenn du allerdings versuchen willst, realistische Politik und Wirtschaft, oder allgemein gesagt eine "echte" Realität in deinem Spiel unterzubringen, wirst du, resp. dein Spiel, vermutlich an einem Buffer Overflow zugrunde gehen.
Die wirtschaftlichen Zusammenhänge in einem einzigen 150-Seelen-Dorfes irgendwo in Deutschland realistisch abzubilden ist selbst für erfahrene Profi-Teams eine Arbeit von mehreren Jahren - selbst wenn sie Profi-Software dazu einsetzen. Der Maker kann das nicht leisten, und mMn soll er das auch gar nicht. Das Gleiche gilt übrigens auch für politische Zusammenhänge.
Ich meine: wie gut schaffen es die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten, solch komplexe Zusammenhänge realistisch zu vermitteln? Und glaub mir, die haben bessere Mittel als nur den RPG-Maker.
Anders gesagt: Ich will keinen Helden, der regelmäßig essen und aufs Klo muss, nach jeder Schlacht sein Schwert schärfen muss, Steuern und Miete zahlen muss, das Dach, das Auto, oder sonstwas reparieren muss, usw. - es sei denn, es ist der Story dienlich.
Realität gibt's in meinem Leben nämlich genug - in bester 3D-Grafik und mit einem Sound, den bisher noch keine Hard- und Softwarekombination bietet.