Das Erstellen eines größeren Maker-Spiels, das den eigenen Ansprüche und denen der Community genügt, ist sicherlich kein Zuckerschlecken. Und das gerade am Anfang ein Haufen Lernaufwand, gecancelte Projekte und Desillisionierungen stehten, ist glaube ich völlig normal.

Anderseits verstehe ich das Argument des Aufwandes nicht so richtig. Wenn man sieht, welchen Aufwand manche andere Amateure für ihr Hobby betreiben, ohne dafür Geld zu bekommen - ich sage nur Fussballvereine in den unteren Ligen, Skater, Warhammer-Spieler, Amateurfilmer usw. Da steckt auch Aufwand über Jahre drin, bis es so weit ist, was präsentieren zu können - und auch dann reicht es meist nicht an das heran, was Profis bieten. Man muss sich eben klar machen, dass man auch bei einem Amateur-Projekt hohen Aufwand hat, ohne dafür eine Entlohnung zu haben.

Ich finde das aber nicht mal so schlimm - denn schon das Makern an sich macht mir ja Spaß. Natürlich, es ist manchmal eine Hassliebe, wenn Dinge nicht so funktionieren, wie sie sollen. Wenn man an einer Szene oder einem Skript ewig sitzt. Und auch noch Ewigkeiten nichts präsentieren kann. Aber trotzdem freue ich mich über jede gelungene Map, jedes Feature, dass funktioniert, über jeden guten Dialog, der nach Feilen und zigmaligem Umschreiben endlich steht. Eine Veröffentlichung ist da nur das Sahnehäubchen - besonders, wenn man wirklich in einem Team arbeitet, so dass man nicht der einzige ist, der je das Geschaffene zu Gesicht bekommt.

Und Teams sind natürlich schwierig zu koordinieren. Aber wenn man mit Leuten zusammenarbeitet, die man nicht aus dem Internet kennt und mit denen man sich nicht nur trifft, um am Projekt zu werkeln - dann hat man eine Chance. Okay, wir sind auch alle ziemlich beschäftigt und haben nicht gerade Unmengen von Freizeit, deshalb kommt alles nur mit Minimalschritten voran - aber es kommt voran, Schritt für Schritt ... und Teamarbeit kann auch unglaublich motivierend sein, wenn man sieht, was andere sich ausgedacht und umgesetzt haben!

Ansonsten kann ich nur den XP empfehlen. Damit fallen viele ärgerliche Einschränkungen schon mal weg, man kann einfach viel leichter damit arbeiten - ob als Skripter, als Grafiker oder als Musiker.


Fazit: Ich glaube, wenn man nicht nur makert, um etwas vorzustellen und sich klar ist, wie viel Arbeit und Mühe es ist - dann ist das Hobby RPG Maker nicht sinnlos, sondern sehr toll. Selbst wenn man das erhoffte Spiel vielleicht nie vorstellen wird, weil irgendwann dann gar keine Zeit mehr da ist.