Das Problem ist doch, dass 90% der regulären RPGs die Helden als fast schon schizophren darstellen: Im Kampf haben die absolut kein Problem damit, im Verlauf des Spiels >100 Menschen umzunieten. Macht der Obermotz dagegen etwas, weswegen nur ein Mensch umkommt, der dem Protagonisten nahe stand, ist das eine Ungerechtigkeit sondersgleichen. Der Held ist sogesehen keinen Deut besser als der Feind. Gerade in Spielen wie (um mal was kommerzielles zu nennen) Tales of Symphonia isses paradox. "Ihr Mörder! Ihr quält unzählige Menschen zu Tode!" und dann geht man in der nächsten Menschenfarm selbst die halbe Besatzung niedermetzeln. Oft wird da einfach mit zweierlei Maß gemessen - und, wie bereits gesagt, Tote Landsleute werden mit "Wie schrecklich...! *gasp*" kommentiert, und die 50+ Leichen der Gegner mit nem "Yay! Gewonnen!! 8D".
Dass das in erster Linie am Gameplay liegt ist klar, aber man könnte es dennoch was realistischer Verpacken. In Tales of the Abyss ist eines der Anfangsprobleme etwa, dass der unbedarfte junge Held moralische Probleme damit hat Menschen zu töten und ihm die Söldner und Soldaten die mitreisen daraufhin sagen: "Dann lass es, aber steh nicht im Weg rum. Manchmal muss man eben zum Mörder werden um dem Morden ein Ende zu setzen."