Zitat Zitat von syhlpan Beitrag anzeigen
Die Zeit des Mittelalters ist eine beliebte Zeit von RPG-Spielen, doch mir fällt auf das sie irgendwie zu fröhlich dargestellt wird. Alle sind immer irgendwie wei normale Menschen bebürgert haben Häuser, Geld, Arbeit, alle Personen dei Arbeiten sind Erwachsen haben meist Bücher in ihren Häusern stehen usw. klar ist es immer eine Frage der Fantasie und wie die Welt aufgebaut ist, doch bei anderen Dingen ist ja auch immer ein bisschen Realismus gefragt also warum dann nicht bei der Gestaltung des Zeitalters?
Kommt daher, dass es sich generell nicht das Mittelalter, sondern die Neuzeit ist, welche dargestellt wird. Oder wie erklärst du dir sonst die Konvergenz von immer noch sehr dominantem Adel mit den ganzen Luftschiffe, Dampfmaschinen, der Elektrizität usw?

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Mir selber gefällt das düstere Mittelalter-Fantasy Setting allerdings besser (siehe Spiel "The Witcher" und "Gothic 1"), es ist einfach realistischer.
Ja, Warhammer ist ganz lustig.

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Ich meine,damals war es so,das der stärkste sich
genommen hat,was er wollte. Und sie waren bis auf die Knochen Mies,wer
nicht stark genug war,lebte in Angst. Und dann fehlt auch das "Ich nehme mir
jetzt deine Tochter und du willst nicht wissen was ich mit ihr anstelle" etc.
Würde mir ein Spiel wüsnchen,in dem es wirklich riesen Schweine gibt.
Die meisten versuche so etwas zu machen,sind dann aber total flach.
Und darum bezeichne ich dich jetzt mal als Uninformiert und VERLANGE, dass du BEI DEINER MUTTER schwörst, nie, nie ein Mittelalterspiel zu machen. Was für ein Schwachsinn. Das waren Christen. Die konnten vor ihrem König angeklagt und abgeurteilt werden, wenn sie im Krieg exessive Gewalt anwendeten.

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Ich rede von der Welt in der Mann umläuft, wo man Menschen trifft, die Städte, Wälder. Fantasie ist ja schön und gut. von mir aus kann man auch Feuerbälle schmeißen (nur will das ja dann auch erklärt werden wie eine Person das nun kann). Wenn nun ein tosender Krieg zwischen einzelnen Ländern herrscht der schon Jahre lang andauert, da sind die Menschen nicht gerade gut drauf, da ja ihre Gelder und Ressourcen, Söhne, Väter (letztere meist als Söldner) in den Krieg mit einfließen.
Das Volk ist betrübt, Räuber überfallen Dörfer, Wanderer nehmen sich von dem sie zuwenig haben.
Die Familien die ihre Väter, Söhne in den Krieg haben ziehen lassen sind keine netten freundlichen Personen, sie sind voller Angst das ihr Liebstes Tot sein könnte. Jede neue Schlacht die entbrennt lässt die Hoffnung der Bürger langsam aber sicher sterben.
Das ist der dreißigjährige Krieg - die Neuzeit. Das Mittelalter hatte eine sehr, sehr begrenzte Kriegsführung, allein schon weil man die eigenen Vasallen nicht mehr als drei oder vier Monate verpflichten konnte und danach kein Geld da war, um sie für weitere Wochen zu entschädigen. Lang anhaltende Konflikte gabs eher auf lokaler Ebene - zwischen zwei direkt benachbarten Vasallen oder zwei Fürsten und denen kackte man das ganze Mittelalter hindurch mit dem Landfrieden so gut es ging ins Konzept.

Zitat Zitat von Varnhagen
Das Mittelalter als solches ist ein miserabler Rahmen für ein RPG.
Was sind eure bescheuerten Elfen und Zwerge in ihren rassisch reinen Wäldern und Bergen angesichts des sizilianischen Königreiches? Oder der Herrschaft einer verschwindenen Minderheit Franzosen über halb England? Gegenüber Grafen, deren Besitztümer über ganz Europa, manchmal sogar über den gesamten Mittelmeeraum verstreut waren und die ihr ganzes Leben auf der Aches verbrachten? Gegenüber dem Streit um die legitime Herrschaft auf Erden zwischen Papst und Kaiser? Der Beginn der kolonialen Ausbeutungspolitik Europas durch die italienischen Stadtstaaten? Geht's euch brausen, wenn die Geschichte für euch im Frühmittelalter mit den Wikingern und den Niebelungen aufhört. Selbst diese Periode ist reicher an Material als der Herr der Ringe es euch glauben lässt.

Oder wenn ich ein anderes Mittelalter heranziehe: FUCKING ZEIT DER STREITENDEN REICHE! IN CHINA! Widerstand der Ikki von Iga und Koga gegen die Einigung Japans, Widerstand der freien Städte gegen Hideyoshi, die ganzen buddhistischen Sekten, die das Land mit Feuer und Schwert überzogen...die basara!
Die Eroberung Indiens durch die Moghul und die anschließende Toleranz zwischen den Religionsgemeinschaften, das Indien davor mit seiner Vielfalt an Regierungsformen, von Ogliarchien, zentralisierten Königstümern bis zu Zunftherrschafen.
Die persischen Schwertkampfschulen und deren Verwicklungen in das öffentliche Leben, der Sufismus als militärisch-religiöse Bewegung...usw, usf.

Wenn ich es kurz zusammen fasse: Die Nay-sager haben einfach keinen Plan, was im Mittelalter alles abing.