Eternal Legends (die alte Version 2.22)
+ Stets passende Musikuntermalung
+ Symphatische, lebendige Charaktere
+ Dramaturgisch sehr gut ausgearbeitete Story
+ Zwei Enden
+ Das Aufpowern der Charaktere macht Laune
+ Generelles Suchtpotential durch sein fluffiges Gameplay und den schnellen Spielfortschritt
o Viele, viele Vergewaltigungen der deutschen Sprache
o Schwierigkeitsgrad "Schnullipop"
o Heiltränke kaufen? Wozu? Ressourcenmanagement ist hier fehl am Platz
o Ab Bahamut und MP 50% sind alle anderen Guardian Forces nutzlos
- Nervige Tilesetfehler mit geblockten Bereichen, die eigentlich betretbar sein müssten
- Mehrere unschöne Bugs, einer davon fatal für die Spiellogik, andere wiederum blocken Minigame-Inhalte
- Nutzloses und umständliches Ability-System
Ein sehr charmantes Spiel der alten Schule, nur in der alten Version 2.22 hoffnungslos verbuggt. Mittlerweile existiert zum 10-jährigen Jubiläum die von mir erstellte 2.26, die mit vielen Schwächen aufräumt, ohne dabei den Inhalt oder das Aussehen des Spiels zu verändern.
Das Spiel in Kurzform: Phil und Rena erwecken aus Versehen einen Dämon, welcher mit der Vernichtung der Welt droht. Doch dafür braucht er ein mächtiges Wappen, welches durch diverse Elementkugeln versiegelt wurde. Auf der Reise zu den verschiedenen Stationen begegnet die Truppe illustren Partymitgliedern, u. a. dem angehenden Armeeführer Orala und dem Weisen Legol. Langweilig wird es nie, das Luftschiff lässt sich sehr früh im Spiel bekommen und auch die Reihenfolge der (kurzen) Dungeons ist beliebig, zudem sorgen die unvorhersehbaren Storysequenzen stets für Unterhaltung. Designtechnisch sieht man dem Spiel an, dass der Autor gerne Final Fantasy spielte, denn die Guardian Forces und einige Namen für die Items stammen aus eben jener Franchise. Mit einem Cameo von Rena Lanford, den 11 Weisen, einem Schutzschild für riesige Städte sowie dem Reisen von Planet zu Planet finden sich zudem viele Elemente aus Star Ocean 2 an. Die Dungeons erinnern dagegen mehr an Wild Arms, mit teils kleineren, simpleren Rätseln ausgestattet welche die Durchlaufkerker auflockern (Flucht aus einem einstürzenden Turm, Energie von Bäumen sammeln, diverse Schalterspiele, etc.).
Ob der extrem einfache Schwierigkeitsgrad jeden zufriedenstellt, sei dahingestellt. Er macht es zumindest einfacher, der Story schneller zu folgen und bietet dadurch immerhin noch rund 10 Stunden Spielzeit, wobei auch viele Secrets noch entdeckt werden wollen. Ein bisschen mehr Herausforderung hätte dem Spiel nicht geschadet, die Anzahl der wirklich schwierigen Gegner kann man sich gelinde gesagt an einer Hand abzählen.
Kurz und knapp: Damals auf der Screenfun hatte es bei den Spielern für Begeisterung gesorgt und ich investiere beileibe nicht eine Woche Schweiß in den Bugfix einer Vollversion, wenn mir das Spiel nicht ebenfalls außerordentlich gut gefallen würde. Vor Jahren war ich schon begeistert und beim 2ten Playthrough hatte sich nichts von der Anziehungskraft dieses Werkes geändert.
Wenn ihr noch ein Makerspiel der alten Schule sucht, das symphatische Charaktere und eine Story auf kommerziellem Niveau bietet, solltet ihr Eternal Legends einmal anspielen.