Hm? HM!?
Joa, die allseitsbeliebte "Tiere-töten-Tiere-nur-wegen-Essen-Blablubb"-Leier, die ich doch so liebe
Wenn Tiere keine "sinnlosen" Opfer schaffen, was ja rein logisch ist, da es in der > NATUR < des Tieres liegt, sich ein Opfer aus dem unteren Teil der Nahrungskette zu schnappen, ein paar Kilometer weit zu jagen, in die Kehle zu beißen und dann genüsslich zu verschlingen, warum liegt es dann nicht in der Natur des Menschen, es dem gleichzutun?
Klaro, wir haben ein Gewissen und wir belasten dieses Gewissen indem wir die Tiere unter unmenschliche (haha) Bedingungen einpferchen und blablablablabla. Das wird ja gerne von Vegetariern kritisiert und ist auch von vielen Vegetariern die ich kenne das Todschlagargument, wieso sie kein Fleisch fressen.
Mal also grundsätzlich davon abgesehen, dass der Mensch wie auch Fleischfresser unter den Tieren biologisch eigentlich nicht dazu gedacht sind, sich rein pflanzlich zu ernähren - und einige Vegetarier (die Schelme) deswegen auch zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen (müssen, Vitamin B12, in England vorgeschrieben; Eisen), nehmen wir doch einmal an, die Welt besteht nicht aus Viehtransportern und Käfigen und dergleichen. Und ich laufe rum und da begegnet mir so in der brandenburgischen Prärie ein Schwarm Hühner. Wo der gewissenslose Fuchs losrennt und ein Huhn erlegt, möchte ich das auch tun - obwohl es natürlich nicht in meiner Natur liegt (was definitiert eigentlich dieses 'In der Natur liegen'? Zählen - was waren es? - 2,5 fleischfressende Millionen Jahre nicht zur 'Natur'?). Aber ich darf es nicht, weil... weil... joa. Weil wir im Paralleluniversum Hühner einpferchen. Fakt ist, dass der Mensch seit Jahr-Millionen ein Jäger & Sammler ist. Gut, wir jagen nicht mehr, aber wir sammeln die Hühner aus dem Käfig ein. Wenn wir aber noch jagen würden, wäre das vegetarisch vertretbarer?
Wenn man Vegetarier sein möchte, dann soll man das doch. Ist doch legitim. Aber Nicht-Vegetarier anzukreiden, (nicht) entgegen ihrer Natur zu handeln ist ein so treffender Vergleich wie beispielsweise Termiten mit dem Irakkrieg zu vergleichen (Ups!). Fehlt nur noch der Nazivergleich. Hühner einpferchen ist wie Juden in Konzentrationslager stecken. Und weil pfindige Firmen und Nazis das gleichermaßen getan haben, sollen doch bitte die Fleischfresser büßen.
Wenn man wirklich rein vegetarisch aus moralischen Gründen etwas erreichen will, muss - und da gibts gar keine andere Antwort - man Biobetriebe unterstützen, welche Hühner freilebend aufziehen und auch anderem Getier das bestmögliche Leben vor der Schlachtung ermöglichen. Denn machen wir uns nichts vor - sterben tun die Viecher so oder so. Entweder durch den Butcher oder durch den Fuchs (mit der Gans) oder einfach mal so. Wer sie dann ist, spielt keine Rolle. Persönlich bin ich auch absolut gegen zusammen gekeilte Tiertransporte, gegen leidende Tiere, etc. Aber ich ändere absolut nichts daran, wenn ich mich mit einem Grashalm und einem Buch und einem guten Sojaaufstrich ins Gras setze und die Welt an mir vorbeiziehen lasse.
Ich mag generell diese 70er Jahre Modeerscheinung nicht, dass man diese moralischen Gründe vorschiebt. Bleiben wir doch realistisch: Wenn es diese Massentierhaltung nicht gebe und wir Tiere einzig und alleine für diesen Zweck (sie zu essen) "produzieren" würden, würden die 6 Milliarden Menschen den Tierbestand innerhalb weniger Jahrhunderte komplett wegfressen und uns dabei stetig ernähren. Was folgt sind noch mehr ausgestorbene Tierarten, kein Nachwuchs, keine Tiere, kein Essen, Pflanzenernährung, BÄM. Vergessen wir mal die ganze Eiweißgeschichte, weil das eh eine individuelle Sache ist, weil Jeder Mensch einen Überschuss und einen Mangel anders verträgt.
Wieso beschweren sich Vegetarier übrigens nicht über die ganzen Flora-Plantagen beispielsweise in... wo war es, ich hab erst vor einer Woche darüber gelesen... irgendwo in Afrika. Niger oder so. Wie die mit Pflanzenschutzmitteln hantieren, etc. etc. Ist es moralisch nicht auch falsch, Pflanzen auf diese Weise zu züchten nur um sie zu verkaufen und wegzuschmeißen? Und irgendwer muss die Kresse ja auch züchten, gern auch mal im eigenen Wohnzimmer. Die wird auch nur abgehäckselt und gegessen. Womit natürlich nun die Klischeefrage gestellt werden kann, ob Pflanzen nicht auch leidenAber macht das wirklich einen Unterschied? Wäre es moralisch vertretbarer, wenn Tiere nachweislich nicht leiden würden?
Und warum kritisiert ihr eigentlich die religiösen Beweggründe von The Champ (vor allem mit solcher Lächerlichkeit wie eoc, selten so unargumentative Beiträge gelesen)? Wisst ihr denn nicht, wie Vegetarismus angefangen hat? o.O Indien, hallo? Selbst heute leben dort die meisten Menschen vegetarisch aus religiösen Motiven und ihr wollt mir nicht erzählen, dass 1 Milliarde Menschen ihre Nutztiere nicht schlecht behandeln?
Und was ist eigentlich mit fleischfressenden Pflanzen? Oder Pilzen?
Ganz einfach: Landkommunen oder Ökodörfer. Wenn ich nicht ein Großstadt-Kind wäre, wäre das definitiv eine Option für mich.
Als Beispiel: http://www.oekodorf7linden.de/
Definitiv eine sehr humane Form zu leben, sehr interessant und am Wichtigsten: Nachhaltig ohne Ende.
Dennis, was hast du getan?
p.s. Zu viel Text, wenn ihr das mit Quotes auseinanderklaubt lese ich das eh nicht. Ich hasse es, wenn ich nicht schlafen kann.