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Ritter
Digimon Story Cyber Sleuth: Complete Edition
Gerade noch darüber geschrieben, was für gute, ausführliche Reviews Sylverthas schreibt und jetzt warte ich schon wieder mit so einem faulen, kurzen Review auf. Aber gut, es hat eben auch nicht jedes Spiel mehr als das verdient.
Ich liebe ja Digimon. Also ganz konkret die ersten beiden Adventure-Staffeln. Die tierethisch wundervolle Antithese zu Pokemon hat mich damals glücklicherweise viel mehr geprägt, mir einen meiner ersten Childhood Crushes (Mimi) und sowieso eine ganze Menge Freude beschert, aber auch Tränen entlockt. Auch als Erwachsener habe ich mir die beiden Staffeln noch viele Male angesehen und immer wieder aufs Neue festgestellt, was für eine aus verschiedenen Gründen wirklich gute und besondere Kinderserie das ist.
Ausgeweitet hat sich diese Liebe schließlich auch auf das Playstation One-Spiel Digimon World, bei dem einen ein Digimon, das verschiedene Lebenszyklen immer wieder durchläuft, getreu der Digimon-Entstehungsgeschichte Tamagotchi-artig begleitet und man gemeinsam langsam wieder Ordnung in das von einem Menschen in Aufruhr versetzte File City bringt. Digimon World war wirklich eines der Spiele meiner Jugend. Und das trotz des infamen Bugs, der das Spiel quasi unspielbar gemacht hat.
Ich hatte also mehr als genug Grund, Cyber Sleuth spielen zu wollen, doch leider finde ich es ziemlich schwach.
Es geht zwar irgendwie um das Miteinander von Digimon und Menschen und darum, dass Digimon nicht nur ein Haufen an Daten, sondern echte Freunde, Begleiter und intelligentes, fühlendes Leben sind, aber wo die Serie das auch anhand von Anekdoten über Companionship und co. bewiesen hat, ist das in Cyber Sleuth nur seichtes Thema, ohne aber wirklich groß bewiesen zu werden. Man hat hier ja auch kein Digimon-Partner, sondern sucht sich anfangs ganz zu Professor Eichs gusto eines von drei Digimon aus, um dann unzählige weitere Digimon zu scannen und sie für sich kämpfen zu lassen. So wird dann natürlich auch jeder einzelne Konflikt des Spiels gelöst und alle Gegner kommen immer auf magische Art und Weise zur Besinnung, nachdem sie digitastisch verprügelt wurden.
Die Kämpfe sind auch nicht besonders spannend. Das Spiel ist viel zu leicht, wenn man nur darauf achtet, in den richtigen Momenten immer gut gelevelte Digimon dabei zu haben. Auch DAS ist schade. Es geht wenig darum, welche Digimon man jetzt mag und gerne im Team hätte, sondern will natürlich möglichst starke Digimon haben. Durch das System mit dem De-Digivoluten lässt sich das eeeetwas aufbrechen, aber eben auch nicht viel mehr. Und, naja, es bleibt, dass die Digimon, die für einen kämpfen keinerlei Persönlichkeit haben und lediglich cool aussehen.

Und dann dümpelt das Spiel so dahin. Will in seiner persona-artigkeit, in der es bald mehr um wahlweise belanglose, weit hergeholte oder offensichtliche Twists als um Digimon geht, große Momente schaffen, hat aber die langweiligsten, nervigsten Charaktere und versagt dabei dementsprechend ziemlich. Ui, aber im Lategame kommen dann ja die ganz krassen Digimon: Superkrassimon, Megasuperobermon, Heiligescheißemon und mehr. Aber das ist auch alles überhaupt nicht interessant.
Ich will gar nicht sagen, dass Cyber Sleuth manchmal in seiner Whackyness nicht einen digimon-esquen Ton trifft, aber das macht die Brühe auch nicht fett. Das alles ist eben eingebettet in viel Belanglosigkeit und eine englische Übersetzung, die zu schlecht ist, um noch charmant zu sein.
An alle J-RPG-Fans in diesem Forum: Findet man, als Fan des Genres, dieses Spiel gut? Und was mag man daran?
Ich habe jedenfalls nicht viel Spaß gehabt und mich am Ende wirklich nur noch hastig durch Dialoge geklickt, um es hinter mich zu bringen. Dafür gibt es dann 3,5 von 10 Lillymons, die ich eigentlich gerne länger in meinem Team gehabt hätte.
BLUMENKANONE!!!
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