Bevor ich wieder nix zu schreibe, Part 7:
Trinity Trigger war ja eine echt eigenartige Erfahrung. Nach Knuckles' (größtenteils negativem) Bericht darüber, der allgemeinen Stimmung in dem Thread damals und den immerhin zu 80% positiven Reviews auf Steam (und 73 bei MC) hab ich gedacht, ich schau's mir mal doch an. Auf HL2B geguckt, 22,5 Stunden, von den ich 17,5 gebraucht hab, mit allen Nebenquests. Kann man mal spielen, dachte ich. Wird schon nicht so schlimm werden, dachte ich.
Kann man Trinity Trigger wirklich spielen? Ich muss sagen, dass ich das Spiel irgendwie faszinierend fand. Denn obwohl die Mechaniken im Einzelnen gut durchdacht und teilweise sogar umgesetzt sind, empfand ich das Gesamtpaket irgendwie als 'ne gepflegte Brühe aus Mittelmäßigkeit. Wie kann das denn sein?
- WARUM?! Wie schon erwähnt, durch Knuckles Berichte, ungefähr ab hier. Ich war neugierig, wie sich die Schwierigkeit im Spiel äußert und kann sagen: Scheinbar ist das Ausrüstungssystem relevanter als zunächst angenommen. Bis auf zwei, drei Stellen hatte ich keine großen Probleme.
- Was ist dieser Unfall von einem Spiel? Imitiert anscheinend Secret of Mana und spielt sich auch genauso. Ich bin nahezu geneigt, es als Top-down Dungeon Crawler zu bezeichnen, weil man innerhalb der Dungeons und den Overworld-Gebieten nicht viel Story zu sehen bekommt.
- Worum geht's da? Cyan, die Inkarnation des Chaos, wird von einer gewissen Elise aus seinem Dorf verscheucht, weil regelmäßig Assassinen in seine Richtung geschickt werden. Götter haben Götterkrieger (z.B. Cyan) zu ihren Stellvertretern ernannt, die aufgrund des Willens der Götter mit der jeweiligen anderen Fraktion kämpfen müssen. Führt dieser Stellvertreterkrieg zu einem klaren Sieger, entweder Order oder Chaos, geht die Welt auf die eine oder andere Art unter, weswegen das irgendwie vermieden werden muss. Gleichzeitig weiß das aber auch eben nicht jeder, weswegen einige Kräfte nach dem Sieg ihrer jeweiligen Fraktion streben. Auch eine Rolle speilen die sogenannten Arma, Waffen, die von den Göttern in die Erde geschleudert wurden und das Land auf die eine oder andere Art vergiften.
- Welt: Gibt sieben oder acht verschiedene Gebiete und Hauptstädte, die alle miteinander durch Gegenden miteinander verbunden sind. In jeder dieser Gegenden existiert ein Elitegegner, manchmal auch paar Hindernisse (Z.B. Waffensteine, die man mit bestimmten Waffen schlagen muss), ansonsten kann man theoretisch einfach durchlaufen. Schätze abgesehen von Beast Keys erden angezeigt und sind meist Waffen-/Rüstungskristalle und/oder Heilmittel. Letztere wurden regelmäßig verwendet, weshalb man nicht grade traurig war, wenn man neue gefunden hat.
- Dungeons: Auch genannt Arma - betretbare Waffen der Götter. Sind meistens gleich aufgebaut, haben irgendeine lustige Mechanik, für die man Umwege gehen muss. Am Ende findet man dann neue Waffen für die drei Protagonisten oder macht existerende Waffen den anderen Protagonisten zugänglich. Man brauchte das aber selten im Verhältnis (z.B. drei Schwerter), es machte die Protagonisten auch ein wenig austauschbarer als sowieso schon.
- Nebenquests: Einige davon bezogen sich ein wenig auf die Story hinter dem jeweiligen Gebiet (wenn man's denn so nennen kann), andere mehr auf die Protagonisten. Entwicklung innerhalb der Quests gab es aber weniger.
- Kämpfe: Man musste aufpassen. Die meisten Angriffe wurden durch rote Flächen angezeigt, aber nicht alle. Gerade die Elitegegner konnten aus dem Nichts ziemlich übel zuschlagen. Bei mehr als 5 Gegnern hat man auch gut und gerne mal den Überblick über das Geschehen verloren und wurde zwangsweise getroffen. Perfektes Ausweichen belohnte einen mit wiederhergestellter Ausdauerleiste, die man zum Angreifen brauchte. War die Ausdauer weg, war jeglicher Schaden bestenfalls zweistellig.
- Mechaniken: Gingen, aber teilweise nicht sinnvoll.
- Crafting: Man konnte vielerlei craften, zum einen Trigger-Kristalle, die man in die Waffen einsetzen konnte, zum anderen Heil- und andere Items. Besonders gut hier - die besten Heilitems musste man sich craften und konnte sie nicht kaufen. Da Heil-Items absolute Pflicht in jedem längeren Kampf waren (also Elite-Gegner oder Boss), eine willkommene Designentscheidung. Trigger-Kristalle konnte man auch gedroppt bekommen, was man aber bekommen hat, war zufällig. Nicht zuverlässig.
- Skills: Jeder Charakter konnte pro Waffe sich zwischen 2x3 Skills entscheiden. Was hier wiederum cool war - die Skills haben sich bei den einzelnen Charakteren unterschieden. Elise mit Schwert konnte andere Fähigkeiten als Cyan mit Schwert.
- Charaktere: Sollten sich eigentlich deutlich mehr unterscheiden, hat nicht funktioniert - abgesehen von den Skills. Zar hatte jeder Charakter Präferenzen an Waffen, was die allerdings ausgemacht haben, weiß ich nicht. Vom Prinzip konnte jeder Charakter aber mit jeder Waffenart ausgestattet werden. Bisschen langweilig.
- Fähigkeiten: Abhängig von der Waffe hatten Charaktere einen zusätzlichen Skill (Y) und eine Angriffs-Aura (X). Beides unterschied sich je nach Waffe.
- Trinity Trigger-Modus: Richtete rund ~15-20% HP Schaden an einem Boss an, aber zu einem zweiten Einsatz pro Boss ist es in der Regel nicht gekommen.
- Erkundung von Gebieten: Die Truhen wurden einem angezeigt, aber die Inhalte haben sich in der Regel schon gelohnt, egal ob das nun ein Heilitem, ein Trigger-Kristall oder Order/Chaos-Kristalle waren, die man fürs Crafting gebraucht hat.
- Schwierigkeit: Ging überwiegend, aber es gab paar Stellen, die genervt haben. Ganz am Anfang gab es zwei oder drei Problemstellen, im Index (der zu diesem Zeitpunkt aber optional war) und auf dem Weg nach Lavaxia, wo diese viecher Auftauchen, die chronischen Waffenbruch verursachen.
Bin mir echt nicht sicher, was genau ich von Trinity Trigger halten soll. Irgendwie unterhaltsam war's aber alle Male.