Metroid Dread [8:30 Spielzeit, Normal]:
Im Nintendo Thread ja schon einige Ersteindrücke dagelassen. Abschließend würde ich sagen, dass das Spiel gut, aber nicht 90% MC Score gut war.
Positiv:
- Sehr smoothe Steuerung und Animationen, Samus zu bewegen in dem Spiel macht einfach Laune
- Guter Spielfluß (das hat aber eine Kehrseite, zu der ich später komme)
- Beste Bosskämpfe der Reihe. Eigentlich hat jeder Boss etwas, was ihn speziell macht. Treffer kosten viel Enerige, aber Angriffe sind in der Regel sehr gut telegraphiert und man kommt recht schnell darauf, wie man damit umgehen muss. Dadurch haben die Kämpfe einen stetigen Progress, was sich gut anfühlt. Besonders der Endboss ist hier hammergut. Ein mehrphasiger Kampf, bei dem man durchaus aufpassen muss. So hart, wie ihn manche beschreiben (habe Vergleiche mit Sekiro gelesen, und da muss ich echt hart lachen, weil das nicht mal in der gleichen Liga spielt) ist er nicht. Hatte bei jedem Versuch Fortschritte gemacht und so hat es sich nicht frustrierend angefühlt. Gerade in der ersten Phase kann man sich technisch sogar komplett aufladen, wenn man sie gut im Griff hat.
- EMMI Encounter waren zusätzlich zu den Bossen eine gelungene Abwechslung. Im Prinzip läuft man nur vor ihnen Weg, aber sie haben einen eigenen Flow und machen das Spiel interessanter. Dadurch, dass es Checkpoints vor dem Betreten der Abschnitte gibt und diese selber recht kurz sind (meist nur so 3-4 Räume) kommt nicht zu viel Frust auf. Ich mochte auch, dass man bei einigen ein wenig schauen musste, wo man sie bekämpft.
- Man bekommt einen stetigen Fluss an Items und ab der 2. Hälfte auch Bosse, die es sehr kurzweilig machen.
- Die Shinespark und Bomben Puzzle waren echt cool
- Die Szenen im zweiten Gebiet, bei der man die Wärme umleitet und alles in Flammen aufgeht sowie später als Gebiete zueisen haben mir gefallen.
- Dass die X wiederkommen war ziemlich cool und hat erklärt, wieso Gegner später stärker werden.
- Hintergründe sehen gut aus, da bewegt sich so einiges. Gerade in den späteren Gebieten näher an der Oberfläche.
- Irgendwie lustig: In Samus Returns hat Mercury Steam ein Spiel gemacht, wo man von der Oberfläche in den tiefsten Untergrund muss, und hier ist es genau andersrum *g*
Neutral:
- Man bekommt mehr Metroid Lore und Samus Hintergrundgeschichte. Stehe ich eher gleichgültig gegenüber, weil Nintendo Franchises einfach nicht wirklich interessant für mich sind von dem Standpunkt (wobei ich den Prime Ansatz mag, dass man die Vergangenheit von einem Planeten intensiv erkundet). Ende war... "You are Metroid" xD
- Twists waren auch nur OK, aber zumindest hat es Twists?
- Hätte mit weniger Cutscenes leben können, aber einige werden ganz gut genutzt um einem Aktionen zu zeigen. Beispielsweise bei den EMMIs oder dem Cloak Upgrade. Auch kommt Samus Action Hero Persönlichkeit in einigen Szenen ganz gut rüber, was ich für passend halte.
- Einige Mid-Bosse wiederholen sich und werden auch nicht nennenswert schwerer.
Negativ:
- Viel zu geleitet. Ich bin praktisch immer den richtigen Weg gegangen, und das halte ich für ein großes Problem in einem Spiel, was auf Erkundung und Erforschung eines Planeten basiert. Türen verschließen sich hinter einem, Gebiete stürzen ein, Räume werden zu heiß, etc. Alles viel unnatürlicher als in einem Super Metroid und man spürt direkt die Hand vom Entwickler. Hier fühlt es sich künstlich an und den Ansatz von Fusion, einem einfach kleine Missionen zu geben, finde ich da besser, wenn man die Spieler schon im Prinzip einen Weg entlanglotst (neben der Tatsache, dass selbst Fusion einem häufig mit den Markern getrollt hat, weil man den Weg ganz wo anders finden musste).
- Eingehend damit ist es eines der schwächsten Spiele der Reihe, wenn einem Erkundung und die Welt wichtig ist. Die einzelnen Areale werden künstlich über Teleporter und Shuttles verbunden, statt über natürliche Wege von einem in den anderen Abschnitt. So entsteht praktisch kein Gefühl für die Welt und es sind einfach nur beliebige Areale mit verschiedenen Themen. Selbst Fusion hat das besser gemacht, weil es die Abschnitte auch untereinander stärker verbunden hat.
- Aus den EMMIs wird meiner Meinung nach nicht genug gemacht. Vermutlich wollte man sie nicht anspruchsvoller machen, weil sie für viele Spieler so schon ein frustrierendes Element sind. Aber durch die vielen Checkpoints und kurzen Abschnitte entsteht ein starker Trial & Error Eindruck, und man fürchtet sich nicht vor ihnen. Selbst Samus X aus Fusion war da furchteinflößender.
- Adam kann sich gerne mal ficken gehen. Langweiliger Synchronsprecher und eigentlich nur nutzlose Dialoge. Das Spiel wäre ohne sein Gelaber und Tutorialdialoge besser gewesen. Ich vermute, man hat ihn nur für den Endtwist, dass es gar nicht Adam sondern Raven war, permanent Samus zuquatschen lassen. Wobei es ganz lustig ist sich rückblickend zu überlegen, dass Raven über sich selber gesagt hat, was für ein geiler Typ er doch sei und er von Samus nie besiegt werden könne :D
- Die Musik ist sehr unspektakulär. Alleine das macht es für mich zu keinem meiner Favoriten der Reihe. Eher Ambient-Tracks statt schön melodische. Ich hoffe, dass ist zusammen mit BotW keine neue Ausrichtung von Nintendo, denn Zelda und Metroid OSTs haben häufig zu meinen absoluten Favoriten von ihnen gehört, und das hier war enttäuschend.