Eigentlich gibt es keinen speziellen Grund, warum ich das Spiel angefangen habe. Mir wurde es empfohlen und nahegelegt, da der Gacha-Anteil im Spiel gering war und auch fürs Maingame nicht sonderlich relevant sein sollte. Letzten Endes sollte die Story noch ganz brauchbar sein – kann ich aber nur bedingt unterschreiben. Mehr dazu später.
Spielweise:
Ich hab mich hier fast nur auf das Maingame fokussiert. Es gab im Laufe der Geschichte zwar Möglichkeiten, sich abseits der Hauptstory zu beschäftigen, die ich jedoch nur bedingt wahrgenommen habe.
Im Anschluss an oben: Was ich abseits des Maingames gemacht habe, war primär Dirdras Story (bis 630,000 Miglance Magic) und das Bergbaudorf bis zur zweiten Mine, Toovas, Annabells, Lokidos, Shions, Mariels, Benedikts, Bivettes und Nikehs Sidestories sowie noch einige andere.
Dann noch das, was ich nicht gemacht hab und worauf in diesem Review demnach auch nicht eingegangen wird: Alles jenseits von Akt I; die IDA-Schule, Fischerei samt Storyline sowie einige der erwerbbaren Charaktere.
Dann gab es noch die Another Dungeons. Das waren nichts anderes als Dungeons, die es in der Hauptstory gab, nur in Schwer (HM) und Sehr Schwer (VHM). Davon hab ich primär Riftbreaker HM besucht, da es dort die letzte Ausrüstung fürs Maingame gab.
Die Sidequests, die nicht charaktergebunden waren, hab ich alle gemacht. Gab Chronos-Steine für, die zum Erwerb neuer (zufälliger) Charaktere gut waren.
Um meine Ausrüstung hab ich mich nicht unbedingt aktiv gekümmert. Ausrüstungsbeschaffung war bis Lv20 (~Kapitel 11) kein Problem, danach gab es ein oder zwei Sets an Ausrüstung, die man nur durch die Maingame-Dungeons bekommen konnte, ergo alles, was nicht optional war. Danach hab ich meist auch eher von den gelebt, was ich so an Ausrüstung gefunden habe.
Die FOEs hab ich meist anfangs 2-4 Level unter deren eigenen Level erledigt, weil die meist auch nicht so hart waren. Später (als ich bessere Charaktere hatte) waren es dann eben mal 5-7 Level, aber auch nur unter reger Verwendung des Limit Breaks.
Den Limit Break (Another Force) hab ich regelmäßig benutzt. Bei richtiger Anwendung hat der es einem erspart, zusätzliche 50-60% der HP eines Bosses herunterzuprügeln.
Party bestand am Ende aus: 5* Toova Lv56 (Geomant), 5* Annabell Lv56 (Paladin), 5* Lokido Lv52 (Titan), 4*Bivette Lv52 (Zauberer) sowie als Reserve 4* Nikeh Lv52 (Fechtmeister) und 5* Shion Lv52 (Kagutsuchi)
Da das Spiel für die Monthly Mission zählen sollte, durfte ich nur zwei männliche Charaktere in der Party haben und gegen Ende (dank meinem Glück bei den 5*-Charakteren) waren das Lokido und Shion. Aus diesem Grund musste ich Benedikt aus dem Team werfen und Nikeh drin behalten, auch wenn ich schon einen weiteren Katanaträger im Team hatte.
Die Heilung haben zusammen Annabell und Bivette übernommen (mit am Ende ~10-12% Heilung am Ende der Runde). Mir hat zwar ein aktiver Heal gefehlt, aber offenbar hat’s ausgereicht.
Ich hab in deutscher Sprache gespielt.
Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 035:15 h (Cleared!), Party-Level: 52-56
Story:
Vor 16 Jahren bei einer gewissen Lichtung im Mondscheinwald – ein dreijähriger Junge namens Aldo und ein weiblicher Säugling, Fiene, landen irgendwie in der Lichtung, wobei letztere von einer Bestie gefunden wird. Die Bestie sieht Potenzial in Fiene, muss aber fliehen, weil Menschen im Anmarsch sind – Bestien und Menschen liegen schon seit einer ganzen Weile im Krieg. Aldo und Fiene indessen werden von dem Bürgermeister von Baruoki aufgenommen und großgezogen.
16 Jahre später, Aldo ist mittlerweile erwachsen und wollte eigentlich nur ein paar Erledigungen in dem schon erwähnten Mondscheinwald machen. Als er von dort zurückkommt, muss er erfahren, dass das Dorf von den Bestien überfallen und seine Schwester Fiene vom Bestienkönig mitgenommen wurde. Aldo versucht, ihn herauszufordern, aber ohne Erfolg, auch wenn sein Schwert im Laufe des Kampfes ungeahnte Kräfte entwickelt und der Bestienkönig deswegen kurz einknickt. Aldo wird immer mehr in die Enge gedrängt, bis sich urplötzlich ein Raum-Zeit-Portal öffnet und Aldo 800 Jahre in der Zukunft ausspuckt.
Die Zukunft, in die Aldo gebracht wurde, hat währenddessen andere Probleme – Synthmenschen (in Prinzip Androide) und Menschen stecken in einem Krieg um die Herrschaft des Bisschen Erde fest, das es noch gibt. Als er in der Zukunft landet, trifft er eine Faustkämpferin namens Amy, die ebenso verwirrt ist wie er, was Aldos Zeitreise betrifft, da seine Klamotten ihn verraten. Amy möchte Hilfe von Aldo, da sie den Synthmenschen die Stirn bieten sollen – das würde die daraus folgende Zukunft auch verändern. Während Aldo das für vom Prinzip her keine schlechte Idee hält, die Zukunft durch Änderungen in der Vergangenheit zu verändern, macht er sich mehr Sorgen um seine Schwester – denn die ist immer noch in den Fängen des Bestienkönigs…
Story-Eindruck:
Eins vorweg: Die oben beschriebene Story beschreibt wirklich nur grob, wie das Ganze anfängt. Aldos Ziel, seine Schwester zu retten bleibt zwar, aber im Laufe der Geschichte tauchen noch andere Probleme auf, die dann doch wichtiger sind und währenddessen Fiene munter in den Fängen des Bestienkönigs bleibt. Meistens ist das durch Aldos Zeitreisen bedingt – Aldo bekommt ziemlich schnell mit, dass er etwas an der Zukunft verändern muss, da diese ansonsten ziemlich düster aussieht.
Insgesamt ist die Story aber mehr verwirrend als gut und schlechter umgesetzt als irgendetwas anderes. Probleme innerhalb der Story lösen sich zu Momenten auf, bei denen das einfach nicht passt und Charaktere werden genau dann wiedereingeführt, wenn man den entsprechenden Charakter eigentlich schon längst abgeschrieben hat - und selbst dann spielt der keine große Rolle mehr. Die Szene, die auf dieser Problematik wohl am meisten beruht, ist die, wo Aldo tatsächlich seine Schwester endgültig vor den Bestien retten will. Was dann noch keine mittlere Katastrophe mehr ist, sind die gesamten Antagonisten, die es im Spiel so gibt. Der Bestienkönig ist der Antagonist, den man schon von Anfang an kennt, aber es gibt noch einige weitere und ausnahmslos jeder ist ziemlich platt und wirkt in seiner Motivation entweder zumindest akzeptabel, unglaubwürdig bis hin zu komplett zufällig. Viele davon bekommen auch keinen wirklich brauchbaren Abgang – wie als würden sie darauf warten, nochmal aufgewärmt zu werden, um im Anschluss nie wieder gesehen zu werden. Das halte ich für nicht gut und mir ist auch kein wirklich guter Antagonist in Erinnerung geblieben, bei dem ich die Motivation nachvollziehen konnte.
Was bei den Antagonisten aufgehört hat, setzen die Charaktere fort – alle von Aldos Begleitern wirken wie ein zusammengewürfelter Weltenretter-Trümmertrupp aus X verschiedenen Zeitebenen, die alle zufällig den Plan hatten, man müsse etwas gegen die Zerstörung der Welt unternehmen, nachdem man sowieso nix besseres vorhabe. Insofern unterscheiden sie sich von den Gacha-Helden (die keine Relevanz für die Hauptstory haben, mit denen man dafür aber kämpfen kann) nur geringfügig. Und dann gibt’s noch zwei Charaktere, bei denen mir die Beitrittsmotivation ein Rätsel war, und wohl nach dem Trope „Defeat means Friendship“ ablief – und das dann nicht mal besonders glaubwürdig. Was aber gut ist, ist die Dialogführung innerhalb und außerhalb der Mainstory. Charaktere haben ihren ganz eigenen Humor – der von Riica, einer Universalandroide, die mit Aldo durch die Zeit reist, ist z.B. ziemlich trocken, während Cyrus als notorische Nervensäge mehr angibt als irgendwas anderes, wodurch dann wiederum urkomische Situationen entstehen. Aldo selbst ist auch nicht unbedingt auf den Mund gefallen und sogar die Antagonisten haben den einen oder anderen Spruch auf den Lippen. Hinzu kommen eben noch die ganzen Side- und Charakterquests und die eine oder andere Zusatzepisode wie z.B. die von Dirdra, wo man auch merkt, dass das viel Energie investiert wurde, die Charaktere authentisch erscheinen zu lassen.
Gameplay:
1) Allgemein
Zuerst zum Kampfsystem: Besonders ist’s nicht, aber es tut seinen Zweck. Vielleicht liegt das aber auch an den Charakteren die ich benutzt habe. So hatte ich z.B. einen Paladin, der aber als Eigenschaft lediglich selbst hohe Verteidigungswerte besaß sowie die Fähigkeit, beide Arten der Verteidigung, DEF und MDEF zu erhöhen. Eine Fähigkeit, Angriffe auf diesen Charakter zu lenken gab es aber wiederum nicht, was ich nicht gut fand. Andersherum hab ich aber auch lange, bis ich einen aktiven Heiler bekommen habe, nur mit Passivheilung von meinem Paladin und einem Magier auskommen müssen. Was sonst beim KS noch nennenswert war, war die Backline und natürlich Another Force. Erstere hat HP/MP regeneriert (was die einzige Methode außer Nahrung zu sich zu nehmen, um MP zu regenerieren), was ich am Anfang aber kaum genutzt habe – da waren meist irgendwelche unnützen Charaktere drin. Another Force dagegen war gerade am Anfang und bei Bossmonstern notwendig. Hierbei füllt man mit Angriffen eine Leiste, wobei man 50% schon aus vergangenen Kämpfen mitnehmen konnte. Ist die Leiste voll, können alle Charaktere ihre Fähigkeiten für einen kurzen Zeitraum, der in Echtzeit abläuft, einsetzen. Meist waren das bei voller Leiste vier bis selten fünf Angriffe pro Charakter, was umgerechnet etwa 45-60% Boss-HP waren. Da Bosse meist ziemlich viel Leben hatten, hat sich das durchaus gelohnt.
Dann gab es noch die Another Dungeons. Diese besaßen ein Limit an Eintritten - man hat neun Eintritte für die Hard Modes (HM) und fünf Eintritte für die Very Hard Modes (VHM), von denen letztere, außer für Nebenepisoden, erst nach dem Postgame relevant werden. Die haben in der Regel Materialien für Ausrüstung abgeworfen, an die man sonst nicht oder nur schlecht gekommen ist. Die Another Dungeons hatten auch eine Licht-/Schattenmechanik, so war jeder Another Dungeon mindestens einem Element zugeordnet. Charaktere besaßen auch eines dieser beiden Elemente – und wenn man mit Charakteren mit dem entsprechenden Element in den jeweiligen Dungeon gegangen ist, gab es Extra-Loot, meistens Orden, die nur über Another Dungeons zugänglich waren.
Sidequests im Spiel waren reichlich vorhanden, auch wenn sich die meisten auf die ersten zwei Drittel des Spiels beziehen (und danach hat die Party auch besseres zu tun). Die meisten waren ziemlich gut und brauchbar umgesetzt, auch wenn fast alle krampfhaft gut ausgingen, was mir weniger gepasst hat und gegen Ende auch leicht skurril erschienen ist. Der Großteil war aber echt in Ordnung und variierte z.T. auch in seinen Aufgaben. Was dann wiederrum weniger brauchbar war, war das Gacha-System der Charaktere an sich – Über die Story ist man nur an 3* Charaktere (mit Max-Lv50) gekommen, die zu 4* Charakteren (mit Max-Lv60) aufgewertet werden konnten, aber nicht zu 5* Charakteren (mit Max-Lv80) – an die ist man nur über das pull-System gekommen. Im Laufe des Spiel bin ich insgesamt an rund 6,000 Chronos-Steine (und 1 geschenkten 10er-Pull) gekommen, aus denen ich insgesamt fünf 5* Charaktere gezogen habe – und das ist schon verdammt glücklich gelaufen. Leuten die dieses Glück nicht haben, bleibt der erfolgreiche (!) Zugriff auf den späteren Postgame-Content verwehrt, wobei man auch sagen muss, dass das Spiel durchaus 5* Charaktere bereithält, die man durch Kämpfe erwerben kann. Immerhin etwas, aber das tröstet nicht darüber hinweg, dass wieder Content in Form von Akt II naht, der für jenseits von Lv60 vorgesehen ist und man kaum Möglichkeiten hat, ohne RNG an Charaktere zu kommen, die Lv60 übersteigen können. Hinzu kommt, dass 4* Charaktere im Vergleich zu 5* Charakteren ein Fähigkeitenbrett weniger besaßen, das verschiedene Statuswerte erhöhte, ergo, der Unterschied zwischen einem 4* und einem 5* Charakter war gewaltig.
2) Schwierigkeit
Insgesamt ging Another Eden von der Schwierigkeit her, aber es gab durchaus einige Bosse, die ohne den Einsatz von Another Force wirklich eng geworden wären. In Prinzip hat das viel damit zu tun, dass man innerhalb eines Kampfes außer durch Verschieben in die Backline keine MP regenerieren konnte und Heilung durchaus nicht allzu häufig und/oder reichlich vorhanden war. Was das Spiel gut gemacht hat: Viele Bosse haben eine Art Mechanik und werden stärker, wenn ihre HP abnehmen. Leider macht Another Force auch hier so viel aus, dass man oftmals spätere Mechaniken entweder nicht oder nur spärlich zu sehen bekommt. Deutlich härter waren dann Multi-Bosse, also mehr als ein Boss innerhalb eines Bosskampfs, wobei es innerhalb der Hauptgeschichte nicht viele davon gab, meist hat man die in den Otherlands (was nichts anderes waren als Another Dungeons mit mehreren Bossen) gesehen.
Die FOEs ließen sich meist 4-7 Level unter deren eigenen Level nur mit Mühe besiegen, später ging das dann etwas besser, wobei es auch oft drauf ankam, mit welchen Charakteren man angerückt ist. Besaß man Charaktere, die die entsprechende Schwäche des Bosses trafen, ging viel um Einiges leichter, da sich neben dem sowieso schon erhöhten Schaden auch die Another Force-Leiste deutlich schneller aufgefüllt hat. Problematisch waren dann eher Bosse, die Multi-Hit-Angriffe besaßen.
Fazit (5,5/10):
Another Eden – die Katze jenseits von Zeit und Raum konnte mich zwar nur bedingt begeistern, ist deswegen aber nicht unbedingt ein schlechtes Spiel. Man kann aber sagen, dass man aus fast jedem Aspekt hätte mehr machen können.
Fangen wir mit dem Positiven an: Die Charaktere haben ihre eigenen, meist auch irgendwo ziemlich witzigen Stories, von denen einige zwar ziemlich platt verlaufen, größtenteils gibt es ihnen auch ein wenig Farbe. Dasselbe gilt für die Dialogführung insgesamt – viele Charaktere gehen schon irgendwo in eine Richtung (z.B. Edgy-Dirdra, bei der merkt man’s sehr stark), aber ich fand nie wirklich, dass die Charaktere genervt haben. Die Story als Gerüst ist auch okay und hat bei mir Interesse geweckt, wirkt aber dadurch, dass viel zufällig und plötzlich geschieht, oftmals arg komisch.
Was das Gameplay betrifft, ist wohl der größte Wermutstropfen, dass man zwar, denke ich mit 4* Charakteren durch die Hauptstory kommen kann, dann aber sonst nicht viel reißt, und dass der Unterschied zwischen 4* und 5* Charakteren so gewaltig ist. Wäre das nicht, würde ich den Titel „Single-Player-RPG mit Gacha-Anteil“ gelten lassen, aber den Gacha-Anteil merkt man dafür zu krass, finde ich. Das Gameplay insgesamt war irgendwo repetitiv, aber mir hat gefallen, dass es außer Nahrung keine Items für den Kampf gab, sodass man sich voll und ganz auf seine Helden verlassen musste, auch wenn das das Gefälle zwischen erspielbaren und Gacha-Charakteren noch einmal größer gemacht hat.