#36 – Cyberdimension Neptunia: 4 Goddesses Online (PC)
Gestartet: 28.02.2018
Erneut gestartet: 20.03.2019
Beendet (Cleared!): 23.03.2019
Beendet (Finished!): 24.03.2019
Warum gerade dieses Spiel?
Ist schwer zu sagen. Ich hab mir vor Release einen Trailer angeguckt und fand damals das Kampfsystem und die Optik für Neptunia-Verhältnisse ziemlich brauchbar. Beides sollte später revidiert werden, um das mal vorwegzunehmen. Letzten Endes fand ich auch die Idee von Neptunia mit einem Action-Kampfsystem relativ brauchbar – das hat aber mein damaliger Rechner nicht wirklich gepackt, weswegen die Spielerfahrung 2018 noch eine ziemlich miserable war – eine Kombination aus einem miesen PC-Port, miesen Rechner meinerseits und auch eines miesen und repetitiven Gameplays. Nun hatte ich zumindest am größten dieser Spaß hemmenden Faktoren geschraubt – und das Ergebnis war leider nicht mal mehr ausreichend.
Spielweise:
- Ich hab 100% Quests erledigt. Keine Ahnung, ob das von Nöten für die Hauptstory war, aber zumindest fürs Postgame hielt ich es für nötig, zumindest jeden Questgegner (und damit auch Bossgegner) mal gesehen zu haben.
- Benutzt hab ich Uni und den Rest des Hauptteams – außer „Main Character“ Neptune. Konnte mir dieses Mal gestohlen bleiben.
- An sich hab ich ziemlich viel gekämpft, weswegen die Charaktere vom Level her oftmals ziemlich hoch waren. Kann auch daran liegen, dass ich mit Lv10 in das Lv40er-Gebiet gerannt bin und dort die EXP abgestaubt hab.
- Es ist zwar so, dass ich Uni meist als Hauptcharakter genutzt habe (weswegen die auch das höchste Level besaß), aber Noire, Blanc und Vert hab ich gelegentlich auch mal ausprobiert. Die haben mir aber nicht so gelegen. Kann am Nahkampf liegen.
- Von der Ausrüstungs-Verbesserungs-Funktion hab ich hin und wieder mal Gebrauch gemacht, wobei ich nicht die maximale Ausrüstung besessen habe. Liegt daran, dass ich mich nicht um den Multiplayer gekümmert habe, und einige Items hat man nur so bekommen – für derartige Missionen musste man Bosse alleine umnieten, die mehr als 5x so viel Leben hatten wie der letzte Endboss des Postgames. Ne danke, nicht mit mir.
- Die paar Sidequests und Events, die es so gab, hab ich mir alle angetan. Waren ja auch nicht so viele.
- DLC-Charaktere und Ähnliches wurden nicht benutzt.
- Ich hab auf Englisch gespielt – ging ja nicht anders.
- Party bestand aus: Uni Lv105 (Thief), Noire Lv100 (Black Knight), Blanc Lv100 (Priest), Vert Lv99 (Enchanter)
- Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 012:22 h (Cleared!), Party-Level: 75
- Spielzeit (100%): 016:59 h (Finished!), Party-Level: 105
Story:
Gamindustri wird insgesamt von vier Göttinnen überwacht – Purple Heart bzw. Neptune, Black Heart bzw. Noire, Green Heart bzw. Vert und White Heart bzw. Blanc. Während sie sich normal eher mehr oder weniger die Schädel wegen Shares (In Prinzip Follower) einschlagen, geht doch nichts über eine gesunde Runde MMORPG-Gaming ein einem brandneuen MMORPG, nämlich 4 Goddesses Online (kurz: 4GO).
Vert, normalerweise ein Ultra-Hardcore-Gamer, die auch mal vor schlaflosen Nächten nicht Halt macht, will es in der Beta von 4GO eher langsam angehen lassen und nimmt sich vor, die drei anderen Göttinnen, Neptune, Noire und Blanc durchs Spiel zu führen – wofür das Spiel jedoch einen eigenen NPC hat, nämlich den königlichen Geist Bouquet. Dieser erzählt den vier, dass sie Auserwählte sind und einen bösen Dämonenkönig mitsamt seinen Lakaien erledigen müssen. Dafür brauchen sie vier göttliche Objekte, die der Schlüssel sein sollen, um den bösen Dämonenkönig für immer aus Alsgard , der Welt, in der 4GO spielt, für immer zu verbannen, da diese die vier Göttinnen innerhalb des Spiels wiedererwecken soll. Neptune & Co. Nehmen den Auftrag mit Freuden an.
Im Laufe des Spiels stellt sich allerdings heraus, dass nicht alles so toll ist, wie man denkt. Spieler verteilen munter irgendwelche Hacking-Programme, um andere Spieler dazu zu animieren, unfair zu spielen. Und hinter allem scheint ein Spieler zu stecken, dessen Absichten man nicht mal ansatzweise kennt…
Story-Eindruck:
Eigentlich hat mich die Story von vorne bis hinten nicht beeindruckt. Es war ziemlich offensichtlich, dass neben der Story noch irgendein dahergelaufener Hacker mit dem Spiel nichts nettes vorhat, wobei die Motivation für diese Aktionen zumindest halbwegs begründet werden kann. Insgesamt ist das auch der deutlich „spannendere“ Teil (wobei, nicht mal das wirklich) der Story – wie Neptune & Co. Sich mit diesem Hacker herumschlagen müssen, der anderen Spielern Hacking-Programme gibt, damit diese gewöhnliche Spieler übertrumpfen können. Ein bisschen mehr Verbesserungspotential wäre hier schon durchaus noch da gewesen, z.B in Form von PvP oder sowas, so war’s aber eben nur die typische PvE-Hackerstory.
Mal zur eigentlichen Story: Die ist ausgesprochen ernüchternd. Man questet sich so lange durch Gebiete, bis man irgendwann vom Questgeber die Meldung bekommt, dass irgendwer das entsprechende göttliche Objekt gefunden hat, aber wegen den Monstern dort nicht weiterkommt. Die Storybosse sind auch, mit wenigen Ausnahmen, die eher gegen Ende hin relevant werden, irgendwelche mechanischen No-Name-Viecher, die aus dem Nichts auftauchen. Normalerweise seh ich das auch nicht so eng, aber dass man auch hier nicht vom Recycling absehen konnte, ist echt schade.
Zulestzt noch zum typischen Neptunia-Humor: Wer ihn kennt, weiß, was er zu erwarten hat – in 4GO geht es prinzipiell mehr um Gamer-bezogene Dinge. Viele davon waren ganz lustig, aber so richtig ist der Funke bei mir nicht übergesprungen. Viel bezieht sich auch wieder auf frühere Neptunia-Games und die verzerrten Persönlichkeiten der vier Göttinnen und ihrer Geschwister. Positiv fand ich aber, auch wenn das in gewisser Weise Postgame-Content ist, die Events zu den beiden Schergen des Dämonenkönig. Die Storys dazu haben mir wirklich gefallen und heben die beiden immerhin von „zufällig platziertem Boss ohne Hintergrundgeschichte“ auf „Boss mit miserabler Hintergrundgeschichte“.
Gameplay:
1) Allgemein
Eine Anmerkung am Rande: Einiges, was hier kommt, betrifft den Port, das hat wenig mit dem Spiel zu tun, betrifft aber die Übertragung des Spiels von der PS4 auf den PC. Die PS4-Version hat diese Probleme demnach entweder nicht oder in abgeänderter Form.
Eigentlich war das größte Problem am Gameplay zwei Aspekte: Man konnte diverse Befehle wie z.B. Ausweichen nicht auf dafür geeignete Tasten umlegen, wie z.B. auf die Maus. Das Resultat war dann, dass ich die fast gar nicht benutzt habe, sondern nur geblockt habe. Für ein vollständiges Spielerlebnis ist das aber von Nöten. Das zweite große Problem war dann, dass angezeigte Taste und tatsächliche Taste für einen Befehl (wie z.B. Angreifen) sich unterschieden haben, was oft zu Verwirrung und letzten Endes auch Ärger geführt hat. Ich erwarte von einem Port, dass ich am Ende weiß, wo welche Taste ist. Oftmals war die Belegung auch einfach ziemlich umständlich und man konnte weder vor noch zurück.
Das war’s zum Port, nun zum eigentlichen Spiel: Während dieses Mal das Dungeon-Recycling zum Glück ausgeblieben ist, gab es nur sehr wenige Gegner im Allgemeinen, die wirklich einzigartig waren – bzw gar keine, um genau zu sein. Alles wurde irgendwann mal wiederverwertet, was jetzt an sich nicht schlimm ist, aber das Ausmaß der Wiederverwertung gerade bei den Gegnern war wieder einmal ziemlich krass. Quests waren auch nicht unbedingt aufregend und man musste bei einer Quest (die furchtbarste Quest im ganzen Spiel) seltene Materialien von Pilzen sammeln. Hab auch mal eben acht Durchgänge gebraucht, bis ich durch die Quest durch war. Es half dabei nicht, dass ca. 50% von dem, was man in dem Spiel macht, Quests sind, die andern 50% sind Story.
2) Schwierigkeit
Im Kern waren die meisten Gegner ein Kinderspiel, auch wenn einige ordentlich Leben hatten.
Von den normalen Gegnern reden wir mal nicht, der Großteil von denen, außer die metallschleime, die lästig waren, waren absolut kalter Kaffee und hatten auch meist gar nicht so viel HP, außer am Ende. Während man anmerken kann, dass spätere Gegner zumindest mehr als zwei Angriffe besaßen, die sich optisch auch unterschieden haben, hat es oftmals nicht besonders viel gebracht, wenn man nie sehen konnte, wie sie diese einsetzen. Wenn man sich denen dann solo genähert hat, z.B. in Multiplayer-Missionen, hat man durchaus ein Händchen dafür haben müssen, wie man Projektilen und Attacken ausweicht – wobei viele von denen auch nach dem Tod noch Schaden gemacht haben. Insgesamt war die Abwechslung auch hier aber nicht unbedingt vorhanden.
Bosse besaßen in der Regel viel HP und nahmen auch nicht unbedingt viel Schaden, bis die Break-Leiste weg war. Bis zu diesem Zeitpunkt waren rund 150 Schaden/Angriff bei bis zu 450,000 HP absolut normal. War dann die Break-Leiste weg, hat sich der Schaden mal eben versechsfacht, was wesentlich besser war, da der Boss dann auch nicht mehr angegriffen hat. Die Taktik war demnach oftmals offensichtlich: Break-Leiste wegprügeln – Boss erledigen. Einige Bosse haben außerhalb des Breaks auch einstelligen Schaden genommen, bei denen hat das Wegprügeln der Break-Leiste auch nicht so lange gedauert. Insgesamt war die Entwicklung mehr als nur schade, da kaum ein Boss wirklich eine Herausforderung war, speziell dann nicht, wenn man einen Heal im Team hatte – aber auch so waren die Bosse, wenn man ihre Attacken mal kannte, kein Hexenwerk.
Die Postgame-Bosse hatten dann mehr HP (bis zu rund 900,000), konnten aber immer noch dasselbe wie die Maingame-Bosse, da das alles nur Reskins waren. Absolut schade. Die Multiplayer-Bosse, die man für bestimmte Items brauchte, hatten dann mal eben 5 Millionen HP und mehr – alleine schlecht bis gar nicht machbar und das nicht, weil sei schwer waren, sondern weil so ein Boss dann eben rund eine Stunde und mehr gedauert hat.
Fazit (4,5/10):
Viel vom Ärger, der mir Cyberdimension Neptunia: 4 Goddesses Online schwer madig gemacht hat, ist portbedingt – die PS4-Version hat in der Beziehung wohl eher weniger Knackse. Als wäre das alles aber auch noch nicht genug, ist das Gameplay mehr als nur monoton, die Gegner wiederverwertet und die eigentliche Story bietet wenig spannende Momente, da der Antagonist als solches auch wenig taugt.
Positiv sind dann eher andere Aspekte – Die Hacker-Substory war zumindest okay, auch wenn da noch ordentlich Verbesserungspotenzial war, und die Konversationen zwischen einigen Charakteren, wobei auch die ein zweischneidiges Schwert sind. Für Neptunia-Verhältnisse könnte man auch noch die dieses Mal nicht recycelten Gebiete nehmen, sowie die BGM, die an manchen Stellen auch gar nicht mal schlecht war.
Wobei ich auch sagen muss, dass mir bei dem Spiel zu viel schlicht und einfach suboptimal war, als dass ich das Spiel weiterempfehlen könnte. Dafür hab ich mich auch einfach zu sehr wegen dem Port geärgert der wirklich unter den vielen schlechten Aspekten noch einmal massiv heraussticht.