Resident Evil 1 Remake (Wii)
Ich muss ja zugeben dass ich nie wirklich Berührungspunkte mit der Resident Evil Serie hatte, das einzige was ich wirklich richtig und ausgiebig gespielt habe war Teil 4 und Dinos Crisis 2 (falls das was zählt) Während ich finde dass Resident Evil 4 immer noch ein verdammt gutes Action-Spiel ist, habe ich mit dem Spielen des Resident Evil 1 Remakes jetzt verstanden, was so viele Fans damit meinen wenn sie sagen dass Teil 4 der Anfang vom Ende war.
Ich empfand das Spiel auf so vielen Ebenen so unglaublich durchdacht, sei es das Inventarmanagement, was mich anfangs genervt hat, aber mit dem ich mich langsam anfreunden konnte, die Entscheidung das Speichern als Ressource und an nur wenigen sicheren Punkten anzubieten oder die allgemeine Levelführung durch die Villa, die durch seinen non-linearen Aufbau häufig mehrere verschiedene Reihenfolgen zur Erkundung der Villa anbietet was häufig zu alternativen Zwischensequenzen und veränderten Gegebenheiten führt, so gibt es manchmal auch 2 Möglichkeiten zur Bewältigung eines Problems.
Ich war vollkommen überrascht wie sehr sich Jills und Chris Spieldurchgang unterschieden habe, obwohl es im Grunde genommen immer noch das gleiche Spiel ist, hier macht es wirklich einen Unterschied welchen Charakter man nimmt unabhängig von den Zwischensequenzen, insgesamt bietet das Spiel einen ziemlich hohen Wiederspielwert.
Ich empfand das Spiel nie wirklich als gruselig, doch die Schreckmomente und die Gegnerplatzierung war stets gut gewält und wusste effektiv zu überzeugen. Ich war vollkommen überrascht wie groß das Spiel doch letztendlich war und wie viele abwechslungsreiche Schauplätze man geboten bekam, obwohl man ja mehr oder weniger immer nur auf dem ein und den selben Gelände war. Es gab auch viel mehr Waffen und Gegnertypen als ich ursprünglich angenommen habe.
Dazu dann noch versteckte Mechaniken wie das verbrennen von Zombies die als stärkere Versionen wieder aufstehen wenn man sich zu viel Zeit lässt, mehr als einmal war ich mir nicht sicher wo ich lang musste, doch es hat trotzdem Spaß gemacht es langsam selbst herauszufinden und damit Stück für Stück weiter im Spiel voran zu kommen. Die Rätsel an sich waren nie mehr als eine seichte Ablenkung der Abwechslung halber, aber das Kombinieren von manchen Gegenständen war mir nicht immer ganz klar.
So habe ich gerade zu Beginn des Spiels noch gar nicht gewusst, wie wichtig es ist die Gegenstände in dieser Diorama-Ansicht näher zu untersuchen. Dadurch habe ich länger nicht gewusst was ich mit dem goldenen Pfeil und seiner Pfeilspitze anstellen soll. An sich fand ich aber auch die Idee gut, kleine Mini-Rätsel auf Inventarebene anzubieten.
Wenn ich das jetzt alles so mit Resident Evil 4 vergleiche... sheesh. Ich glaube hätte ich damals die Vorgänger gespielt, wäre ich wohl ebenfalls schwerst enttäuscht gewesen, so viel Spaß die Las Plagas-Schießbude auch macht, wenn ich in Teil 1 vor so einem Wasserbecken in einem Kontrollraum stehe, in denen Haie drohen in jeder Sekunde das Glas zu zerstören, dann werde ich bewusst panisch, weil das letzte Mal speichern gut eine halbe Stunde entfernt lag. Würde mir dasselbe in Resident Evil 4 passieren, wäre mir das scheiß egal weil ich wüsste, selbst wenn diese Haie durchbrechen, nach dem Game Over starte ich sowieso wieder genau vor der Passage. Solcherlei Szenen werden also von vornerein zu einer Farce, weswegen man sie in Spielen eines solchen Paradigmas nicht effektiv verbauen kann und dabei hat Resident Evil 4 mehr als einmal genau solche Szenen.
Also ja ich bin schwer angetan von der ursprünglichen Idee von Resident Evil und habe damit nicht weniger Lust bekommen, einen der beiden Nachfolger zu spielen (bzw ich glaube Code Veronika geht auch noch in die Schiene?). Ich habe auch gehört dass wohl Resident Evil 7 ebenfalls zurück in den klassischen Survial-Horror gehen soll, nur haben die Szenen die ich gesehen habe, für mich jetzt nicht wirklich den Eindruck erweckt... würde ich mich wohl an gegebener Stelle näher zu informieren.
Auf jeden Fall finde ich das Ganze rundum gelungen und für sich geschlossen einfach... rund. Das Spiel steht echt gut für sich wie so ein Kunstwerk, das was es macht, macht es außerordentlich etwaige Kritikpunkte wären da bei mir wirklich nur unwesentlicher Natur.