Also, wenn ihr von Frankfurt redet: Ich fand die Shoppingcenter da eigentlich alle ganz okay. Aber ja, ich war auch nur in der Innenstadt und würde als Besucherin einer Stadt nie in den Speckgürtel fahren, um da einzukaufen.

In Dresden haben wir drei shopping-Center, die eigentlich alle ganz gut laufen. Zum einen halt die alte Altmarktgalerie, die es schon ewig gibt und die auch sehr gut läuft, aber halt eben nichts wirklich besonderes bietet, dann den Elbepark in der Peripherie direkt an der Autobahn, der extrem davon profitiert, einen IKEA zu haben und dann die neue Centrumsgalerie direkt in der Fußgängerzone.

Letztere finde ich zur Analyse besonders interessant, weil sie nach ihrem Bau ~2009 so gar nicht funktionieren wollte. Und das, obwohl sie sich im Inneren schon deutlich von den "klassischen" Mall in Beige und langweilig abhebt. Sie war anfangs innen ganz in schwarz gehalten mit einer sehr aufgebrochenen Struktur und jeder Menge Lichtinstallationen. BILD. Ich fand sie sehr cool und mochte es gerne, da drin zu sein, aber da war ich halt relativ alleine. Anfangs gab es da drin auch einfach keine wirklich anziehenden Läden, sondern eben viele kleinere Klamottenshops und Gedöhns, aber sie war halt schon seeeehr anders als die anderen Center. Ab 2011 bis 2015 wurde das Teil umgebaut und neu strukturiert und, was wohl der entscheidenste Punkt ist: Es wurden neue Ankermieter gefunden. Namentlich Primark und Konsum. Gerade Primark ist natürlich DER Publikumsmagnet und seit der Eröffnung blüht die Centrumsgalerie wirklich auf und hat mittlerweile einige sehr coole Läden. Vielleicht ist es auch das Design, aber für mich ist sie meine Lieblingsmall in der Stadt.

Damit geht natürlich auch einher, dass die kleineren Boutiquen, die zu keiner Kette gehören, verdrängt werden. Die Centrum-Galerie hatte einige davon und heute sind eigentlich alle davon weg. Ich meine, ich bin eh kein Fan des stationären Einzelhandels (Gründe: siehe Whiz-zards Post), aber das kann man natürlich kritisch sehen.

Aber ich kann deine Ansicht nicht verstehen - hier laufen alle Shopping-Malls sehr gut. Ist halt ein eigenes Konzept und nicht jedermanns Sache. Und ja, Wohnung werden tatsächlich dringender gebraucht in den meisten Städten, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Shopping-Malls in der Innenstadt nehmen ja keinen Platz für den (sozialen) Wohnungsbau weg - denn wenn dort statt der Malls Wohnhäuser stehen würden, wären das sicherlich Luxuswohnungen und davon hat Dresden zum Beispiel nun WIRKLICH genug.