Ich mag die Serie - ungefähr bis zum Ende von Staffel 6. Danach wird das ganze eigentlich konsequent immer schlechter bis zum absolut miesen Finale am Ende der Staffel 8.
Bis zu einem gewissen Punkt kann ich auch die Charakterentwicklungen nachvollziehen und ich finde dahingehend auch einige Staffeln echt gut (Staffel 4 und 5 zum Beispiel), was aber am Ende abgeht kann ich so gar nicht mehr nachvollziehen.
Eigentlich schade, dass die Serie so enden muss.
Hemlock Grove
Also... die Serie könnte gut sein. Die Prämisse hat Potential, aber die Umsetzung ist eher ungewollt komisch als gut. Kurz gesagt: In einer Stadt, die weitestgehend von einem großen Familienunternehmen lebt, das medizinisch&gentechnisch unterwegs ist (aber eigentlich vor ~20 Jahren in der Stahlindustrie war, wtf), werden Frauen ermordet, scheinbar von einem Werwolf. Natürlich ist auch zufällig eine Zigeunerin mit ihrem Sohn, der jetzt verdächtigt wird, zugezogen. Der Junge versucht jetzt mit dem Sohn besagter Unternehmerfamilie den eigentlichen Täter zu fassen.
Natürlich ist eigentlich alles irgendwie übernatürlich, was ja nicht schlecht sein muss, aber vor allen Dingen daran krankt, dass es null Exposition gibt und jeder Firlefans natürlich einen neuen, coolen Namen braucht. Die Story ergibt größtenteils keinen Sinn, weil Charaktere kaum beleuchtet werden und dadurch scheinbar total blödsinig handeln, gerne auch exakt entgegen dem, wie sie bisher charakterisiert werden. Dass permanent Sexszenen eingeworfen werden, die meistens nicht einmal handlungsrelevant und purer Fanservice sind, hilft dem Verständnis nicht wirklich (bei so 3-4 davon pro Folge geht nämlich ordentlich Zeit drauf).
Das Writing ist meistens eigentlich gut - außer bei den beiden Hauptcharakteren. Die Sätze sind oft total unnatürlich, worauf auch denke ich zurückzuführen ist, dass die Darsteller dort arge Probleme bekommen, ihren Charakter zu spielen.
Die Serie versucht sehr viel, vor allem zu schocken und auf pseudo-coole Symbolik zu setzen, aber es wirkt eher ein bisschen wie ein großer, großer Trainwreck. Ein 0815-Teenie-Werwolf-Roman, der sich am ab 18-Markt versuchen will. Aber irgendwie ist es lustig, sich das Ganze anzusehen, und sei es nur um zu schauen, was für ein Blödsinn als nächstes passiert. Und weil ich da nicht viel denken muss in der abendlichen Hitze der letzten Tage.
Ich mag die Serie - ungefähr bis zum Ende von Staffel 6. Danach wird das ganze eigentlich konsequent immer schlechter bis zum absolut miesen Finale am Ende der Staffel 8.
...
Wenn man sich die Hintergründe dazu ansieht, wie es soweit kommen konnte, ist es richtig schade drum: Die Serie war so erfolgreich, dass man der Prämisse "es dürfen keine sequentiellen Folgen sein, am Ende einer Folge soll Dexter immer da stehenbleiben wie am Anfang der Folge" Folgen wollte, um ja keinen Zuschauer-Schwund zu erreichen. Wir alle wissen mittlerweile spätestens seit The Walking Dead, Breaking Bad oder Game of Thrones, dass das auch funktionieren kann... Rund um Dexter waren die Verantwortlichen nicht so mutig - im Gegensatz zum Autorenteam, die nicht durften und deshalb irgendwann zwischen Staffel 4 und 6 gegangen sind. Um es kurz zu formulieren: Die Voraussetzungen für eine wirklich gute Serie, die neben Breaking Bad & Co. gleichberechtigt steht, waren alle da. Man war nur nicht mutig genug, das durchzuziehen...
@Thema:
Star Trek - Deep Space Nine (Rewatch)
Dank gekaufter DVD-Komplettbox kann ich mir die Serie endlich in ihrer Original-Qualität geben, statt auf halbgare 240p-Auflösungen zurückgreifen zu müssen *hust*. Ich sags mal so: Wie in den 90ern üblich, musste sich jede Serie erstmal selbst finden. Dementsprechend sind vorallem die ersten beiden Staffeln stellenweise gähnend langweilig, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Duet/Der undurchschaubare Marritza) herrscht leider Einschlafpotential und handwerklich flacheste Storywendungen in der Qualität eines desinteressierten Praktikanten. Aber: Irgendwann ab Staffel 3 oder spätestens ab Staffel 4 geht so dermaßen die Post ab, dass die Serie bis heute nicht ohne Grund zu den besten SciFi-Serien überhaupt zählt. Ich kann mich damals noch an die unglaubliche Spannung erinnern, wie das Dominion in der Serie eingeführt wurde. Wahnsinnig spannende Folgen, für die Zeit auch ungewöhnlich viele sequenzielle Folgen (immerhin ein 10(!)-teiliges Finale, dürfte zu der Zeit wohl einmalig gewesen sein), tiefgründige und gut ausgearbeitete Charaktere (Jean-Luc Picard ist nichts gegen Odo oder Garak! Und das will was heißen^^) und endlich das sinnvolle Ziehen aller Register, was die Star Trek-Lore hergeben kann!
Schade um den ewiglang(weilig)en Einstieg, aber die gehören nunmal dazu... Ich freue mich, wenn ich bei Staffel 4 angekommen bin^^.
Gestern Abend zum aller ersten Mal in meinem ganzen Leben in der Sneak Preview gewesen und direkt das Glück gehabt, den neuen Film vom Regisseur von Prisoners zu sehen ^__^ Sicario war gut und hatte wieder so ein wunderbares, einzigartiges Feeling, das hier nochmal enorm durch den phantastisch atmosphärischen Soundtrack unterstützt wurde. Dennoch blieb der Film weit hinter meinen Erwartungen zurück. Vor allem Emily Blunts Figur hat für mich als Protagonist nicht funktioniert und mich gegen Ende eher ratlos zurück gelassen :/
Trotzdem war ich froh wie Bolle, dass wir den gesehen haben. Die aktuelle Sneak Preview Prognose sieht nämlich gar nicht rosig aus xD
Weil es neben Sicario sonst nur Filme auf dieser Liste gibt, die ich nicht sehen will oder von denen ich noch nie irgendwas in meinem Leben gehört habe ^^ Sicherlich fehlt mir da auch irgendwie die Offenheit für Neues. Aber eben deshalb war ich ja auch noch nie in einer Sneak ^^
Star Trek - Deep Space Nine (Rewatch)
Dank gekaufter DVD-Komplettbox kann ich mir die Serie endlich in ihrer Original-Qualität geben, statt auf halbgare 240p-Auflösungen zurückgreifen zu müssen *hust*. Ich sags mal so: Wie in den 90ern üblich, musste sich jede Serie erstmal selbst finden. Dementsprechend sind vorallem die ersten beiden Staffeln stellenweise gähnend langweilig, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Duet/Der undurchschaubare Marritza) herrscht leider Einschlafpotential und handwerklich flacheste Storywendungen in der Qualität eines desinteressierten Praktikanten. Aber: Irgendwann ab Staffel 3 oder spätestens ab Staffel 4 geht so dermaßen die Post ab, dass die Serie bis heute nicht ohne Grund zu den besten SciFi-Serien überhaupt zählt. Ich kann mich damals noch an die unglaubliche Spannung erinnern, wie das Dominion in der Serie eingeführt wurde. Wahnsinnig spannende Folgen, für die Zeit auch ungewöhnlich viele sequenzielle Folgen (immerhin ein 10(!)-teiliges Finale, dürfte zu der Zeit wohl einmalig gewesen sein), tiefgründige und gut ausgearbeitete Charaktere (Jean-Luc Picard ist nichts gegen Odo oder Garak! Und das will was heißen^^) und endlich das sinnvolle Ziehen aller Register, was die Star Trek-Lore hergeben kann!
Schade um den ewiglang(weilig)en Einstieg, aber die gehören nunmal dazu... Ich freue mich, wenn ich bei Staffel 4 angekommen bin^^.
...
Ich mache grade das selbe mit Star Trek: Voyager (über Amazon Prime Instant Video), nachdem ich die Originalserie vor ein paar Monaten durch hatte, von der ich diverse Folgen noch nicht kannte. Viele mögen Voyager ja nicht so, aber ich verbinde damit wohlige Kindheitserinnerungen ^^ Fast immer Freitags zur Prime Time auf Sat 1 hab ich das in den 90ern mit meiner Mom geschaut Die Filme und manche Folgen von TOS, TNG & DS9 (aus Wiederholungen) habe ich schon vorher von Star Trek gesehen, aber das hier war die erste Serie der Franchise, die ich von Anfang an aufmerksam verfolgt habe.
Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass das, was du schreibst, in ähnlicher Weise auch auf Voyager (und massig andere Serien) zutrifft. Bin derzeit bei Staffel 3, habe aber schon vorgegriffen und mir ein paar meiner Lieblingsfolgen aus späteren Jahren reingezogen. Der Anfang der Serie ist etwas holprig, wobei ich den Pilot-Zweiteiler immer noch klasse abwechslungsreich finde. Immerhin wird mit den ersten beiden Seasons ganz gut ein locker zusammenhängender Story-Arc mit den Vidiianern und den Kazon verfolgt, das hatte einen schönen Wiedererkennungswert. Gab zwischendrin auch schon einige kreative stand-alone Folgen, die ich noch gut im Kopf hatte und die über Jahre hinweg meine Phantasie anregten. Staffel 3 hat hingegen fast nur Einzelgeschichten zu bieten, und dann nichtmal gute. Das ändert sich aber, sobald ab der vierten die Borg und vor allem Seven of Nine auf den Plan treten Letztere zählt zusammen mit dem grandiosen Doktor zu meinen Lieblingsfiguren.
Mit dem Dominion-Krieg inklusive Finale aus Deep Space Nine kann Voyager natürlich nicht mithalten, das ist bis heute klasse Entertainment, aber irgendetwas war mir an Janeways Crew immer sympathischer und wirkte frischer als die Truppe von der Raumstation. Ich würde gerne mal nachholen, was ich von DS9 verpasste, ist die einzige Star Trek Serie, von der ich nicht einen überwiegenden Großteil gesehen habe. Leider siehts ja derzeit eher düster aus, was Veröffentlichungen von DS9 und VOY als remasterte Blu-rays in HD angeht Das wären die einzigen, die noch fehlen. Hoffe weiterhin, dass sich CBS und Paramount demnächst ein Herz fassen und den beiden Serien doch noch das selbe hochwertige Treatment zukommen lassen wie bei The Next Generation.
@Cooper: Hey, danke für diesen Geheim-Tipp. Martyrs kannte ich bisher noch nicht und und die Kritiken im Netz fallen auch sehr positiv aus. Freu mich auf heute Abend, vllt. schreib ich ja eine kleine Rückmeldung.
Ein Film von M. Night Shamalamadingdong und hier kommt der Twist, der kann doch noch gute Filme machen. Überraschend kurzweilig, tolle Schauspieler. Endlich mal Kinderdarsteller die nicht nerven. Zudem auch teilweise echt lustig und gleichzeitig creepy. Vorallem die Credit Scene
@Martyrs
Hatte mir den auch mal angeschaut, weil er im Netz so gehypet wird. Ich gebe zu er war verstörend und man musste etwas drüber nachdenken. Aber insgesamt fand ich, dass es kein wirklich guter Film war.
@Martyrs
Hatte mir den auch mal angeschaut, weil er im Netz so gehypet wird. Ich gebe zu er war verstörend und man musste etwas drüber nachdenken. Aber insgesamt fand ich, dass es kein wirklich guter Film war.
...
Jetzt wo ich ihn auch durchhabe, kann ich deinem Post nur zustimmen. In meinen Augen ist Martyrs kein Horrorfilm im herkömmlichen Sinne, würde ihn eher als brutalen Psychofilm bezeichnen. Auch hätte ich mir mehr Härte erwartet, im Gegensatz zu Filmen wie The Human Centipede 2 oder A Serbian Film fand ich ihn weniger verstörend. Martyrs hat zwar seine Momente, wenn auch nur in der letzten halben Stunde, im Großen und Ganzen ist er eher ein unterdurchschnittlicher Film. Schade, muss wohl weiterhin auf den ersten guten Film mit einer solchen Thematik warten, wo mich zuletzt auch Chained ziemlich enttäuscht hat.
Gerade frisch von den ersten drei Tagen des Reykjavík International Film Festivals:
**As I Open My Eyes**
Ein Mädchen wächst im Tunesien kurz vor dem arabischen Frühling auf, singt in einer Punkband, und erlebt, dass die Staatsmacht ihre Lieder nicht allzu prickelnd findet.
Interessanter Einblick in diese Kultur, gerade auch durch die Charaktere der Eltern, die nicht wirklich konservativ sind, aber eben doch das beste für ihre Tochter wollen - und durch eine ziemlich abgebrühte Haushälterin. Whooo! =)
8/10 Punk-Heimat-Liedern
**Tangerine**
Holy shit yeah!
Ein Comedyfilm, der ernsthaft lustig ist? In dem die Hälfte der Charaktere Trans sind und sich sowieso alles und jeder prostituiert? Armenische Taxifahrerabenteuer? Das ganze mit unglaublich geringen Mitteln gelöst, aber mit teilweise wirklich atemberaubend schönen Szenen und einfach unglaublich viel Humor?
Jaaaaaa. =D
11/10 Doughnuts - könnte der beste Comedyfilm sein, den ich bisher gesehen hab =)
**Speed Sisters**
Eine Dokumentation über palästinensische Autorennfahrerinnen; das ganze wirkt dabei schon fast wie ein Spielfilm, weil es doch einige interessante Wendungen gibt (die aber eben genau so geschehen sind, während das Dokuteam dabei war.)
Wer unglaublich bad-assige Mädels sehen will, die in zu Rennwagen umfunktionierten PKWs durch die Gegend heizen, und dann auch gleich noch ein bisschen was vom palästinensischen Alltagsleben miterleben möchte, dem sei dies hier sehr empfohlen. =)
9/10 Rennautos
**Barash**
Ein israelisches Mädchen lernt eine Klassenkameradin kennen, die beiden kommen sich näher, es kommt wie es nicht anders kommen kann...
Das ganze ist eine schön gemachte lesbische Coming-of-Age Geschichte, ist aber leider recht vorhersehbar und ziemlich klischeehaft. Das hat man in anderen, ähnlichen Filmen schon genauso gesehen. Einzig der Plot, der nebenbei im Hintergrund läuft, ist ungewöhnlich und rettet das ganze - die große Schwester nämlich hat einen Hang dazu, hin und wieder abzuhauen. Das heißt, dass sich in dieser Geschichte eigentlich die ganze Familie nur darum kümmert, wo die Schwester nun schon wieder abgeblieben sein könnte, und keiner der eigentlichen Protagonistin wirkliche Beachtung schenkt - was auch mal ganz witzig ist. ^^
Drei Folgen Blindspot gesehen. Seeehr amerikanisch irgendwie, und trotz netter Prämisse ziemlich standard bisher. Die Spannungskurve ist auch recht seltsam, aber immerhin passiert in jeder Folge irgendwas Wichtiges. Muss man echt nicht gucken.
Eigentlich wollte ich mir den Film im Kino anschauen, aber irgendwie konnte ich mich dann nicht dazu durchringen. Da vor wenigen die US-Blu-ray erschien, habe ich dort zugegriffen und den Film gestern angeschaut. Wikipedia DE listet den Film als Fantasy-Drama, was ich nicht so passend finde. Wikipedia EN sagt dagegen, dass es ein "epic romance fantasy film" sei und das passt wie die faust aufs Auge. Blake Lively hat mir in dieser Rolle sehr gut gefallen, wie auch die Geschichte und wie sie sich langsam entwickelt. Selbst Han Solo hat mir sehr gut gefallen, auch wenn er nicht so viel zu tun hatte. Im Nachhinein bereue ich es fast, dass ich damals auf den Besuch im Kino verzichtet habe. Das Rad erfindet der Film übrigens nicht neu.
--
Now I lay me down to sleep, I pray the Lord my soul to keep.
If I should die before I wake, I pray the Lord my soul to take.
---
Live Today, Love Tomorrow, Unite Forever.
The Martian
Sehr gut, aber hatte nach den hochtrabenden Kritiken dann doch noch ein kleinwenig mehr erwartet. Die hoffnungsvolle Message, die den menschlichen Geist feiert, ist wundervoll, entsprechend erfrischend war es auch, mal wieder einen Film zu sehen, der ganz ohne einen Bösewicht auskommt - lediglich der Mars bzw. die Natur und die Umstände selbst sind der Feind. Auf Zusammenarbeit wird dort Wert gelegt. Ein paar Szenen gingen mir aber einen Tick zu lang. Und so komisch es auch ist, das Folgende zu schreiben, muss ich zugeben, dass ich ein wenig mehr Pathos nicht nur vermutet, sondern mir sogar gewünscht hätte. Dieses "Humanity - Fuck, yeah!" Gefühl, das war zwar vorhanden, aber immer nur in Ansätzen. Ein Hauch mehr Kitsch und Schmalz (womit ich natürlich keine Liebesgeschichte oder so meine, Gott bewahre!) hätte bei mir für ein erhebenderes Erlebnis gesorgt. Die Schauspieler waren fehlerlos und toll besetzt, die Effekte gut und besonders die Leistung von Matt Damon sollte gebührend gewürdigt werden. Der von ihm verkörperte Charakter an sich kam ebenfalls angenehm locker und sympathisch rüber. Generell erstaunlich viele humorvolle Momente über den gesamten Verlauf der Geschichte. Kann man empfehlen, aber das Highlight des Jahres, das ich darin schon vermutet hatte, war es für mich nun doch nicht. Apollo 13 hat mir (vielleicht auch wegen dem True-Story-Bonus) besser gefallen.
Crimson Peak
Das atemberaubendste Production Design seit zig Jahren, imho absolut Oscar-würdig! Die Sets und Kostüme sind der Wahnsinn. Die Schauspieler machen ihre Sache ebenfalls gut (besonders die drei Hauptdarsteller Mia Wasikowska, Tom Hiddleston und Jessica Chastain). Der Film ist pure, konzentrierte Atmosphäre. Leider fällt das Werk in anderen Bereichen ein wenig ab. Die Story war flacher als ich gedacht hätte, da wäre etwas mehr Cleverness toll gewesen. Überhaupt ist es keine Geistergeschichte im klassischen Sinne, wie man ganz meta-mäßig am Anfang bereits vorgewarnt wird. Und das Finale war so angenehm over-the-top und überraschend blutig, dass ich es eher amüsant als erschreckend fand (schätze, das war beabsichtigt). Der erste Akt zieht sich für meinen Geschmack ein bisschen zu lange hin, gleichsam braucht der Film zu lange, um nach der eigentlichen Enthüllung zum Ende zu kommen, und verliert dabei eine gehörige Portion der Spannung. Sowas wie "The Others" (2001) ist insgesamt ein besserer Gothic Gruselfilm (und selbst "The Woman in Black" von 2012 hat storytechnisch/inhaltlich mehr geboten), aber der bloße Look von Crimson Peak alleine rechtfertigt eigentlich schon, den mal gesehen zu haben.
Snow Piercer
Nee, nicht so meins. Vor allem das ausführliche Ende mit der Wendung und dem ganzen existenziellen Gelaber war sowas von typisch Asia-Style... Die Idee mit dem Zug ist mal was anderes und ganz originell, ich war gespannt darauf, was sich im nächsten Waggon befinden würde. Aber die Leute sterben da wie die Fliegen, kaum jemand war mir sympathisch genug, um Emotionen zu investieren. Irgendwann dachte man sich schon, dass die eh bald draufgehen werden, und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Der Grundstimmung fehlte es für meine Begriffe von Vornherein an Hoffnung, und unzählige offene Detailfragen bleiben zurück. Diese gewöhnungsbedürftige Fusion aus Arthouse und Mainstream erfordert ein höheres Maß an Suspension of Disbelief als normalerweise üblich. Alles ein wenig verstörend absurd, grotesk, verrückt. Hat mich entfernt an Terry Gilliam erinnert, und dessen Arbeiten mag ich meist auch nicht so gerne.
Gestern im hiesigen kommunalen Kino den Film Turbo Kid gesehen ohne mich vorher darüber zu informieren, auf was ich mich da einlasse. Und ich kann nur sagen, ich habe es nicht bereut War mal ein etwas anderes aber doch sehr unterhaltsames Erlebnis für mich ^__^
Am Freitag wurde die seit langem noch nicht angefasste BluRay von Interstellar reingeschoben und sich diesem 2,5 Stunden lange Epos gestellt.
Die Pointe vielleicht gleich vorweg: ich fand den Film jetzt nicht schlecht, er war jedoch nicht das, was der ganze Hype um ihn herum einen hat erwarten lassen.
Insgesamt brauchte ich doch einige Zeit, um mich in den Film hinein zu sehen. Was auf der einen Seite sicherlich daran lag, dass man ohne große Vorrede in ein Szenario geworfen wird, dessen Eckpunkte man sich erst selbst zusammensuchen muss. Da ist es schon als positiv anzusehen, dass der Film sich gönnerhaft gibt und seine ersten 30 bis 45 Minuten als reinen Prolog nutzt - und dass dieser Prolog auch wirklich nichts anderes macht, als ein vollständiges Bild der Situation zu zeichnen.
Die restliche Zeit bewegt sich "Interstellar" in Gefilden, die an Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum", "Butterfly Effect" oder (wenn auch nur marginal) "Doctor Who" denken lassen.
Der ganze Kram über die Suche nach einer alternativen Welt für die Menschen mit einem Wurmloch als Fahrkarte dahin, das Auszreizen der Relativitätstheorie, den abgefuckten Matt Damon (wobei dessen Auftritt wirklich brilliant war) und die maximal abgedrehte Auflösung am Ende (wobei ich hier weniger an "Doctor Who", sondern eher an den dritten "Harry Potter" oder an "Bill and Teds Excellent Adventure" denken musste) ist alles eine so derbe Reizüberflutung, dass ich mich am Ende durchaus gefragt habe: Was will dieser Film eigentlich von mir?
Davon jedoch abgesehen konnte man den Prolog mit leichter Belustigung verfolgen, sofern man über ein wenig bonatisches Fachwissen verfügt (in diesem Falle verfügt meine Frau darüber):
Schlussendlich war dieser Film vor allem zwei Dinge: lang und schwer. Nicht schelcht, aber schwer. Den muss man sich sicherlich noch ein weiteres mal ansehen, doch mit dem Wissen was mich erwartet dürfte es wohl noch einige Zeit dauern, bis ich mich wieder an dieses Epos ran wage.