Ich glaube kaum, dass man für ein aktuelles Spiel, das einen die wichtigsten Entscheidungen des Vorgängers innerhalb der Story zusammenfassen lässt, für ein Spiel, dass sicherlich wie immer vollgestopft sein wird mit selbsterklärenden Referenzen (sei es durch Kodexartige Einträge oder durch einen netten Plausch mit dem nächstbesten Schmied/König/Gauner … wasauchimmer) unbedingt die Vorgänger durchgespielt haben muss, um die Story/die Witcher-Welt zu verstehen. Wenn ich ein neues Spiel jetzt spielen will, wäre es ein Unding, wenn ich dafür noch extra die Vorgänger durchspielen muss. Speziell dann, wenn es sich um die Kategorie „zeitintensives RPG“ handelt. Ich hab den Vorgänger auch verstanden, obwohl ich den ersten Teil nicht kannte (trotz wirklich schlechtem Prolog, und holprigen ersten Akt in der Hinsicht).
Das man aber jetzt überhaupt die Möglichkeit hat, die Geschehnisse des Vorgängers immersiv im Spiel zu wählen/nachzuerleben (beim planschen in der Badewanne, im Gespräch mit einem Barbier) und man im Spiel sicherlich rollenspieltypisch schrittweise auf den neusten Stand gebracht wird, macht so einen Vorschlag in meinen Augen obsolet. Es wäre schon leicht dämlich vom Entwickler, wenn man jedweden Neueinsteiger vor den Kopf stoßen würde, wenn man sich nicht auf die erzählerischen Stärken eines RPGs berufen und man auf die eine oder andere Erklärung verzichten würde. Jesses, sogar für Fans des Vorgängers wäre man gut beraten, wenn man das eine oder andere Revue passieren lässt. Man hat schließlich auch nicht jedes Detail im Kopf zu Dingen, die man vor 3-4 Jahren anging. Gerade bei dem Marketing-Aufwand und der Hoffnung, das erfolgreichste Witcher abzuliefern (mit Blick auf weitere Fortsetzungen in dieser Welt, Non-Geralt Geschichten) dürfte das Spiel erheblich einsteigerfreundlicher werden, als der direkten Vorgänger.
Wer Bock hat, soll‘s spielen. Alles andere wäre unnötiges Vorspiel.