Diese Einschätzungen sind natürlich nicht völlig aus der Luft gegriffen, allerdings halte ich ein sklavisches Festhalten anderer an diesen Empfehlungen für einen Irrweg und andererseits sind die Kriterien, die zu den Einstufungen führen auch recht häufig recht fragwürdig, zumindest erklärungsbedürftig.Zitat
Der Knaller vor ein paar Jahren war Edna bricht aus. Das Ding bekam eine Freigabe für ich weis nicht 0 oder 6 Jahre und man konnte schon deutlich ablesen, dass diese Einschätzung einzig und allein auf der Form der Darstellung: comichaft, verspielt mit kindlichen Charakteren basierte, aber die ernste Thematik, die Tatsache das Leute umgebracht werden und in einer Szene sogar zu sehen ist, wie Kinder mit einer Handkreissäge zerlegt werden, offenbar keine Rolle gespielt haben, weshalb der Entwickler sogar selbst dafür geworben hat, dass Leute im Spielladen die Spiele aus der Kinderabteilung rausnehmen mögen und angemessener platzieren bzw. den Verkäufer darauf hinweisen.
Auch wenn man sich Begründungen für die Indizierung mancher alten Spiele anschaut, ist daran zu zweifeln, ob die angelegten Kriterien wirklich so aussagekräftig sind. Ich würde daher eher von Richtlinien sprechen und die Einschätzung der USK keineswegs für eine wirklich angemessene Beurteilung halten. Schon das Auftauchen von Alkohol oder Drogen oder Tod oder Beleidigungen kann schon zu einer höheren Einstufung führen. Und Indizierung und damit Zensur (durch die Verweigerung einer Einstufung) in Spielen ist schon der blanke Hohn. Ich würde es noch verstehen, wenn man das Spiel dann erst ab 18 freigibt und das war es. Wenn ich das spiel zur Indizierung freigebe, weil ich es nicht einstufen will, weil meine komischen Kriterien das nicht vorsehen, dann ist man offenbar der Ansicht, dass nicht einmal jemand der volljährig ist, in der Lage sei mit diesem Spiel umzugehen.
Also Glann. Ich glaube nicht das bei der USK nur Idioten sitzen, aber ich zweifle deren Kompetenz insoweit an, dass ich nicht glaube, dass da eine zu 100% tragfähige Einschätzung bei rum kommt. Dazu ist auch noch fragwürdig, nach welchen Kriterien eigentlich beurteilt wird, was einer bestimmten Altersgruppe überhaupt angemessen ist. Zudem ist das System auch einfach unfair. Es gibt diese Todeszone zw. 12 und 16 wo eigentlich die Erwachsenenwerdung so richtig einsetzt. Aber in spielerischer Hinsicht kann man sich, wenn man das System sklavisch auslegt, nicht so wirklich emanzipieren.Die Leute können in dieser eigentlich wichtigen Phase, wo sie ausprobieren und ihren Geschmack finden wollen und müssen, eben nicht schauen, welche Art Spielen ihnen überhaupt zusagt. Die USK ist zweifellos sinnvoll in gewissen Maßen aber sie geht mit dem Anspruch einher genau zu wissen, was geeignet und ungeeignet ist und vermittelt diesen Eindruck auch den Eltern, die sich eben an diese Altersbeschränkungen eben nicht nur orientieren, sondern sie umsetzen. (Wobei die Mutter von meinem Cousin wirklich krass drauf ist. Die packt die Kinder echt in Watte)
Und das absurde an der Sache. Er spielt das bei seinen Freunden. Sie wissen das. Sie haben ihm den Fan-Krempel zum Spiel gestattet (so einen Hoodie mit weiter Kapuze und Logo bspw.) Er mag das Spiel und findet es cool. Soll er jetzt noch mehr als vier Jahre darauf warten? Wir haben hier kein Horrorspiel wo blutige Ärsche durch die Luft fliegen sondern eines das Reaktion-, Nachdenken und Geschicklichkeit fordert. Den richtigen Weg finden, die richtige Taktik und dann eben Kampfelemente, die wir auch in dutzenden anderen Spielen haben, die er spielen darf bspw. in Dragons Prophet. Sich das Ganze also schließlich und endlich auch nur in der Grafik unterscheidet. Das Menschen in beiden Spielen getötet werden, spielt ja offenkundig keine Rolle.
Das Problem ist eher die jetzt öffentliche Wahrnehmung, wenn die Leute CoD im Multiplayer zocken oder sich eben in MMOs verlustieren. Sicher sollte man mit bestimmten Spielen restriktiver sein. Ich habe jetzt schließlich auch mit AC keinen Shooter empfohlen und auch kein Horrorgame oder beides wie eben Doom 3 seinerzeit. Da sollte man sich eben schon statt nur auf die USK zu schielen auch mit dem Auseinandersetzen was geboten wird. Da halte ich es für vernünftig wenn Eltern darauf achten, was ihre Kinder spielen, sollten aber auch einsehen, dass man Kindern auch mal etwas mehr zumuten kann. Das ist ein schmaler Grad sich aber sklavisch an Altersempfehlungen zu ketten ist nichts weiter als eine Reaktion der Hilflosigkeit.Zitat
Und die andere Frage ist eben eine des Online- und MP-Zugriffs. Ich erinnere mich noch an eine Zeit wo man für den MP an derselben Konsole sitzen musste oder ein Netzwerk und zwei Rechner im selben Haus brauchte, weil für ne Session über das I-Net mal schnell 70 - 80 Euro Gebühren angefallen wären. Ich schrecklicher Mensch habe auch als 12jähriger GTA 2 / 3 / Vice City gespielt und war sogar richtig stolz als ich der erste in meiner Klasse war, der Vice City damals zum Geburtstag bekam (und nicht nur deshalb, weil ich damit angeben wollte, sondern weil ich GTA 3 schon sehr gemocht hatte), das zwar nur mehr schlecht als recht auf meinem Rechner lief, aber ich erinnere mich noch gut an die Nachmittage wo ich mit Freunden zusammen vor dem PC gesessen bin und wir uns gegenseitig beim Spielen zugeschaut und abgewechselt haben. Wir haben rumgealbert (was nicht der normzustand war, denn wenn ich alleine war, habe ich durchaus ernsthaft die Missionen und die Story verfolgt und sogar versucht nicht ein einziges Mal im ganzen Spiel draufzugehen) Für die Nachmittage hatte ich einen separaten Spielstand, wo wir dann den ganzen Krams einschließlich Cheats gemacht hatten, worauf wir eben gerade Bock hatten (auch weil man in ner größeren Gruppe nicht mit Tiefeinfühlung ins Spiel questen kann ohne restriktiv zu werden) und natürlich hätten wir uns damals schon gewünscht, wir könnten das Coop mäßig wirklich zusammen spielen. Heute gibt es diese Möglichkeit doch der Maßstab ist ein anderer. Auch hier wollen die Kiddies vor allem zusammen spielen, aber begreifen eben nicht, dass der Multiplayer nicht ein intimer unter Freunden ist, sondern es fehlt das Verständnis oder besser der Überblick darüber (und das halte ich für Normal), dass man sich hier in Interaktion mi der ganzen Welt befindet und auch mit Spielern, die nicht der eigenen Altersgruppe angehören. Diese Kinder wollen sich auch als Spieler verstanden wissen und fühlen sich mit dem reinen Verweis auf ihr alter abgewertet, weil das eben so rüberkommt und reagieren vor allem mit Trotz. Dabei sind die Spielinteressen und Prämissen eben gänzlich andere. Und wir meinen das, wenn wir uns eben darüber echauffieren, dass da zwölfjährige Rumrennen, die mit ihren Albernheiten unser Spielvergnügen schmälern, wobei eben für sie diese Albernheiten das Spielvergnügen konstituieren. Vielmehr müsste es also eher Kontrolle sein bzgl der Interaktion im spielerischen Großraum der problematisch ist, nicht nur das Spiel. Und natürlich sind Spiele wie GTA beliebt. Die Faszination gegenüber der Kombination aus Schusswaffen, Explosionen und Autos. All das fand mein Cousin schon in einem Alter wo GTA, CoD und was auch immer noch gar nicht in seinem Horizont waren schon unglaublich faszinierend und wenn ich mich zurückerinnere taten ich und das meine Freunde in dem Alter auch. Wir spielten (mit) Soldaten, ließen Spielzeugautos aufeinanderprallen und taten so als explodierten sie dann, während wir die Geräusche nachahmten.
Und ansonsten lief das mit den Spielen wie bei Dauganor bei mir. Ich war jetzt auch nie ein Shooter-Spieler, ich mag die nach wie vor nicht, weil mich Schusswaffen nie so fasziniert haben wie Schwerter und Magie ^^ und ich die auch immer furchtbar langweilig fand. Aber ich habe mich aber auch nicht bezüglich Rollenspielen etc. von der USK einschränken lassen bzw. nicht darauf geachtet. Meine Eltern haben mir auch nie untersagt Horrorfilme anzuschauen. Ich war acht da habe ich das erste Mal Halloween und Scream usw. mit meinen Eltern zusammen gesehenDie waren da völlig tiefenentspannt oder haben das vielleicht auch gar nicht so reflektiert, wie Eltern heutzutage ja, die sich da sicher viel mehr (vielleicht auch übertrieben viele) Gedanken machen. Ich will nicht sagen, dass das alles so gut war, weil es mir nicht geschadet hat, aber man muss eben auch die Relation sehen.