So, da meine bessere Hälfte immer den (tollen) PC besetzt, ein spätes Fazit zu Maze Runner!
Ich fand ihn auch nur ganz gut. War so für Zwischendurch ganz unterhaltsam, jedoch hat er auch entäuschenderweise (für mich) große Schwachstellen. Vielleicht kommen sie mir auch nur so groß vor, weil ich vorher echt gehyped war und der Trailer meine Hoffnungen zu hoch angesetzt hat.
Anfangs fand ich das Szenario wirklich sehr spannend. Praktisch als alles noch irgendwie geheimnisvoll war und man den "Gegner" nicht kannte. Als dann diese Spinnenmonster ins Spiel kamen, war ich echt enttäuscht. Die waren für mich alles andere als furchterregend (obwohl ich bei echten Spinnen wirklich schreiend und heulend wegrenne). Irgendwie waren die so furchtbar random in meinen Augen, nichtssagend, bedeutungslos und ungefährlich (für Filmhelden). Irgendwie langweilig halt, was ich sehr schade fand. Ich kann aber auch nicht sagen, ob mich irgendeine Art "Monster" wirklich überzeugt hätte, nachdem 3 Jahre (waren doch 3?) gerätselt wurde, welches unheimlich tödliche Wesen im Labyrinth doch wartet und niemanden je verschont hat. Expectations.
Zweitens: Irgendwie waren diese Jungs ein bisschen hohl und unlogisch. Offensichtliche Dinge wurden irgendwie nie ausgesprochen. Dass diese Spinnen doch nur zum Teil Tiere sind, zum anderen aber offenbar eine Maschine (die ja immerhin von Menschenhand extra gebaut worden sein muss) und somit allerhand Raum zur Spekulation geboten hätte (vielleicht auch in dem man die "Leichen" auseinander gebastelt und mal näher betrachtet hätte). Und ein paar unlogische Szenen haben das ganze noch etwas unglaubwürdiger für mich erscheinen lassen. Erst bleibt der asian guy demonstrativ im Labyrinth stehen, als sich das Tor zu schließen droht, um seinen Anführer-Kumpel nicht im Stich zu lassen und kaum rennt der Held der Story hinein, schon will asian guy wegrennen und beide im Stich lassen. Ich meine, sonst war der echt ein sympathisches Kerlchen, aber er wusste doch, was ihn erwartet, wenn sich das Tor schließt. Also entweder rennt man gleich raus und lässt einen anderen zurück oder man ist wenigstens so konsequent und steht zu seiner Entscheidung bei seinem Freund zu bleiben. Und nach einem tiefen inneren Konflikt sah mir das auch nicht aus (wodurch eine solch paradoxe Verhaltensweise ja wieder erklärbar wäre). Irgendwie war das absurd. Und wirkte konstruiert um den Helden zu einem Vorbild, welches den anderen moralischen überlegen ist, zu erheben.
Was mich zum nächsten Punkt bringt:
Ich denke mir waren alle Nebencharaktere sympathisch. Alles liebevolle Rollen (ja auch der blonde "bad guy", der am Ende zum Mörder wird), denen ich auch in einer Fortsetzung gern zusehen würde. Nur leider blieb der Held (zur Hölle, ich hab keinen Schimmer mehr, wie der hieß!) sehr blass. Dabei hatte er durchaus Potential, da nicht nervig. Aber irgendwie war das einzige Attribut, was zu Schau gestellt wurde, seine tugendhafte Gutmenschlichkeit. Ein typische Held irgendwie, dessen "böse" Vergangenheit total konstruiert wirkte.
Die Tante war noch schlimmer was diesen Punkt angeht. Nicht nervig (was gut ist), aber total leblos. Wer ist diese Person und warum sollte es mich interessieren was mit ihr passiert? Sie ist einfach eine Frau, das schien mir irgendwie die Daseinsbereichtigung, was sehr schade ist! Was für einen super Weib hätte man in diese Welt schicken können, aber naja.
Und sonst so? Das Ende fand ich eigentlich ganz cool (wobei wie schon gesagt, etwas unlogisch war, dass der Blonde Typ hinterherkam um die anderen zu töten. Das war doch unmöglich!). Zumindest war das Ende cool im Hinblick auf folgende Teile der Filmreihe. Denn diesen ersten Film hat das Ende etwas ruiniert. Es hat den Film auf ein unendlich langes Vorspiel reduziert. Irgendwie cool aber gleichzeitig auch schade. Bei so storytechnisch und wertmäßig "sinnlosen" Filmen, weiß ich immer nicht was ich dazu denken soll. Ob es nun Zeitverschwendung war oder das Erlebnis an sich den Sinn ausmacht, keine Ahnung. Das klingt jetzt voll Scheiße, ich weiß nicht mal, ob jemand versteht was ich meine. In den meisten Filmen wird entweder eine coole Geschichte erzählt und/oder irgendein Wert vermittelt, aber das konnte dieser Film für mich nicht so richtig. Denn die Geschichte ist unvollständig (da für mich nur eine Einleitung mit kleinem Spannungsbogen, aber uneigenständig als eigenes Werk) und ein Wert wird auch nicht wirklich vermittelt. Gut unterhalten hab ich mich trotzdem gefühlt. Vielleicht ist das der Sinn und Zweck dahinter.
Man, jetzt hab ich echt viel gemeckert, schlimm! Dabei fand ich den Film echt nicht so schlecht, ich würde ihn mir sicher wieder ansehen und mit seinen Fortsetzungen zusammen wird das Gesamtbild vielleicht auch noch etwas runder. Sicherlich ist auch die Buchvorlage in den genannten Punkten (Unlogik und Blassheit der Charaktere zb) wesentlich besser. Aber naja. Kann man sich anschauen, macht Spaß für den Moment, ist spannend und actionreich, nicht zu emotional aber auch nicht zu stumpf, macht vielleicht auch Lust auf eine Fortsetzung, vielleicht hat man bis dahin aber auch vergessen um wen oder was es ging.
Auf The Giver habe ich übrigens nach dem ernüchterndem Urteil von Enkidu verzichtet. Eigentlich schade, der hätte mir sicher auch trotz Schwächen Spaß gemacht, aber neben dem Alltagsstress kann ich mich für sowas dann manchmal nicht aufraffen. Werde ihn mir dann wohl mal daheim anschauen.
Für die Preview von Mockingjay am 19. hab ich schon eine Karte. Freu mich voll! Gerade weil ich die erste Hälfte des dritten Buches am schwächsten fand (wobei für mich das Dritte im Ganzen das Beste war), bin ich sehr gespannt!