@ Kelven
Stimmt, die Spielmechanik - insbesondere das Kampfsystem - eines JRPGs bietet ausgefeiltere Optionen als ein früher 80er-Jahre-Titel. Ich will auch gar nicht behaupten, Fernostspiele hätten an der evolutionären Entwicklung nicht teilgehabt, aber mein Eindruck ist, sie würden sich stark auf die Verfeinerung einer aus den 80er Jahren stammenden Formel konzentrieren. Damit wären sie kein revolutionärer Impulsgeber, doch genau deswegen lehrreiche Beispielgeber für den Vorteil der Konzentration und ganz natürliche Anlehnungsgegenstände. Nur vielleicht engt das den eigenen Blickwinkel auch ein, wenn man diesen eingeschlagenen Pfad nachtrabt und nicht den Schritt zurück zur Urfromel geht und überlegt, ob man von dort aus nicht auch in eine ganz andere Richtung gehen könne. Oder mit anderen Worten: Die Entwicklung von "Ultima" zu "Final Fantasy" finde ich folgerichtig, indes nicht zwangsläufig.
@ Topp
Du bist ja streng.Mein Hauptpunkt bei "Diablo", dessentwegen es etwas wirklich Neues sei, ist tatsächlich die Echtzeit in Verbindung mit der direkten Maussteuerung, weil das ein neues Spielkonzept geboren hat. "Kloppmist", schreibt 4Players gern mit augenzwinkernder Bewunderung. Die Popularität möchte ich gar nicht zum harten Kriterium machen, auch wenn es am Beispiel "Diablos" schön zu illustrieren ist, dass sich eine wegweisende Idee schon für den Ideenlieferanten finanziell auszahlen kann. Im Falle "Ultima Underworlds" war das meines Wissens nicht so; angeblich war nur der Nasa-Hauptcomputer in der Lage, das 3D-Spiel ruckelfrei zu berechnen. Ich schweife ab.
Vielleicht überzeuge ich dich ja so: Auch "Dune 2" (Erfinder des Echtzeitstrategiegenres) hat "nur" Echtzeit mit Maus verknüpft und dadurch mal eben einen neuen Spielzweig nicht nur erfunden, sondern regelrecht definiert, dem auch noch der aktuelle Starcraft-Titel brav folgt.
@ Caine Luveno
Ich bin ganz froh, dass der Maker kein 3D unterstützt, weil ich weder eine Figur modellieren könnte noch mir zutraue, ein dreidimensionales Spielfeld unterhaltsam gestalten zu können. Das ist für mich so einer der Vorteile der Konzentration bzw. der Beharrung.
@ Owly
Den Verbleib so vieler JRPGs im etablierten Muster, obgleich die ursächlichen technischen Restriktionen wegfielen, finde ich bedenkenswert, vor allem, weil die Antworten wohl nicht nur Gewöhnung und Unlust lauten. Natürlich verschließen sie sich dadurch inzwischen weiterführenden Optionen. Aber welche Art des Spielens wird von diesen altehrwürdigen Mechaniken gefördert? In der Außensicht kann man die jeweilige Nähe zu den Nachbargenres Action und Strategie betrachten. In der Innensicht tappe ich noch fragend. Was ist immanent und wird besonders gehegt?