Zitat Zitat von Gendrek Beitrag anzeigen
Das der Spielmechanismus hier das Töten der Charaktere ist, ja, das ist so.
Aber man muss es trotzdem nicht so knallhart abfeiern. Manche vertragen explizite Gewalt, manche nicht und manchen ist es völlig egal.
Als ebenfalls unbeteiligter Leser, finde ich nicht, dass Nonsense hier irgendwas "abgefeiert" hat.
Ich finde es, wo wir schon bei ethischen Überlegungen sind, ebenso moralisch sehr zweifelhaft und etwas heuchlerisch, "Tod" als Spielelement zu nehmen, dann aber es nicht zu ertragen, wenn der Tod nicht nur auf der abstrakten Ebene Erwähnung findet, sondern auch mit seiner Scheußlichkeit ausgespielt wird.

Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
Aber es war ein Text mit der Metapher "vergänglich wie Papier" in Verbindung mit einem forcierten sexuellen Akt, einer der schlimmsten Formen von Erniedrigung die ein Mensch erfahren kann. Wenn man einen derartigen Akt - weil man es nicht besser weiß/kann - lediglich beschreiben/schildern kann wie in einem Schlock-Groschenroman, sollte man es lassen. Zudem hatte die Szene null mit dem Rollenspiel zu tun, es hatte nichtmal irgendwas mit Noel dem Charakter zu tun. Es war das Äquivalent von Vergewaltigungen in 70er-Sleaze-Thrillern um ein paar titten und ein bisschen Thrill in den Film gestopft zu kriegen. Das ist ein Thema, das sensibel und mit Vorsicht und vor allen Dingen mit irgendeiner Art von Verbindung zum Plot angegangen werden muss - nicht mit Metaphern aus so nem kitschigen Softporno-Roman, nciht mit dem Schock Value-Hintergedanken.
Gerade du solltest doch den Unterschied zu Schlock kennen. Ich habe mir eben nochmal Nonsenses kritisierte Textstellen durchgelesen und meinem Empfinden nach war das weit von Gewaltverherrlichung, reinem Shock-Value oder Kitsch entfernt. Im Gegenteil fand ich es literarisch durchaus niveauvoll, wie er mit netten Metaphern, subtilen Andeutungen und prägnanten Dialogausschnitten eine Atmosphäre und eine Mentalität kreiert hat, die andere Autoren mangels fehlender Empathie (nicht nur für die Opfer, auch für die Täter) wesentlich vulgärer und gezwungener aufbauen hätten müssen.

Ob das in ein Foren-RPG passt, ist zweifellos eine berichtigte Frage. Aber auch eine andere.
Mir geht es hier gerade um die Grundsatzdiskussion Gewalt in Textform und inwiefern Nonsense dabei übertrieben hat. Und das hat er meiner Meinung nach nicht. Für die Thematik, die behandelt wurde, war das überdurchschnittlich gut und anspruchsvoll beschrieben.
War mir wichtig, das mal so zu sagen, wo anscheinend jeder andere hier eine andere Ansicht vertritt

(Disclaimer: Mir geht es hier übrigens nicht ums Streiten. Ich finde die Thematik durchaus interessant und diskussionwürdig.)