Wollen wir die Posts nicht mal in einen anderen Thread packen?
Ich persönlich gehe davon aus, dass alle Medien einen Teil der Realität darstellen, so absurd und unrealistisch sie auch sind. Medien helfen uns dabei, an unserer Wahrnehmung zu feilen und erweitern unseren Horizont durch Geschichten, Settings, Figuren, Emotionen und Fantasie. Aus diesem Grund haben Medien auch das Potenzial, das Weltbild eines Menschen zu beeinflussen (wenn auch nicht unbedingt allein oder radikal). Ob jedes Spiel den Anspruch haben sollte, die Welt im Kleinen zu einer besseren Welt zu machen, ist eine interessante Frage. Auf jeden Fall finde ich es hochgradig bedenklich, wenn ein Medium total veraltete Ansichten wiederspiegelt, denn das hilft niemandem und macht auch nur deshalb Spaß, weil man nichts Besseres gewohnt ist.Zitat
Dazu kommt die Ästhetik. Ein Spiel mit Klischeerollenbildern hat meistens auch keine sonderlich guten weiblichen Charaktere (höchstens Wichsvorlagen), und macht daher auch weniger Spaß. Wenn man nicht gerade wichsen will.
@Narcissu: Ja, wir müssen das auch nicht an jeder einzelnen Figur aufdrosseln. Wie gesagt, ich finde inzwischen auch, dass es die Japaner (in Videospielen) eher gut hinkriegen, vor allem auch im Vergleich mit dem Westen (was mich ehrlich gesagt ziemlich verwundert x'D). Die Beispiele aus FF VIII und VII waren allen voran da, um zu zeigen, dass wirklich ernst zu nehmende Frauen in Spielen etwas Seltenes sind (oder eher waren). Natürlich gibt es auch männliche Witzfiguren, aber bei Männern hast du dann praktisch immer die Auswahl zwischen verschiedenen Identifikationsbildern, die bei den Frauen eher auf ihre Beziehungen (natürlich zu Männern) fokussiert sind. Ob die weiblichen Hauptfiguren nun leer sind oder nicht, bleibt vielleicht Ansichtssache, aber meiner Meinung nach kacken sie im Vergleich zu späteren Teilen einfach mal gewaltig ab. und das ist gut so.
FF XIII hab ich noch nicht gespielt, kommt noch.
Noch ein kurzer Kommentar zu Yuna. "Sich für andere opfern" ist ... japanisch. In einem westlichen Kontext sieht man das inzwischen aus zwei Gründen skeptisch. Einerseits impliziert das ein Weltbild, das man abseits von Sexismus & Co. anfechten darf, andererseits gibt es schon seit Jahrzehnten den Trend, "alternative" Charaktere mit heldenhaftem Hintergrund wegsterben zu lassen - was deshalb problematisch sein kann, weil es impliziert, dass solche Personen keinen Platz in der normalen Gesellschaft haben, sondern auf ihr eigenes Wohlergehen verzichten müssen, um "beizutragen". Ich würde das jetzt NICHT spezifisch FF X anlasten, weil es da ganz zentral in die Story eingebaut und gut umgesetzt ist. Aber ähnlich wie bei Yunas Rollenbild bin ich mir auch da nicht ganz sicher. Ich denke, es klappt am Ende, nicht zuletzt, weil man mit Rikku praktisch einen Gegenentwurf in der Gruppe hat.