Zitat Zitat von Mivey
Sie ist wohl die einzige Autorin die jemals Pedophilie als Lösung eines Liebesdramas benutzt.
Ist "Wenn ich dich nicht kriege, nehme ich halt deine Tochter!" nicht ein ganz klassisches Motiv? Mir kommt gerade nichts in den Kopf, aber ich bilde mir ein, schon so einiges in die Richtung gehört zu haben. ^^

Zitat Zitat von M-Guy
Glaube übrigens nicht, dass Sicherheit vermittelt werden will. Nur der reine Tran, nichts zustande bringen zu müssen, passiv vor sich hinleben zu dürfen. Meyer hält die Schwächen ihres antizipierten Publikums hoch: [...]
Ich denke, das kommt auf dasselbe hinaus (auch wenn "Sicherheit" zugegebenermaßen wohl nicht der beste Oberbegriff ist). Wobei ich statt der Passivität hier eher den Egozentrismus und die Sicherheit vor äußerer Einwirkung in den Mittelpunkt stellen würde. Was du auch schon als Fehlen von Konsequenzen betitelt hast.
Zitat Zitat
Bella begibt sich regelmäßig in Todesgefahr, sei es um Aufmerksamkeit zu bekommen
Ich finde ja, der Satz bestätigt schon die Widersprüchlichkeit. Das meine ich ja mit "nicht Straight-Forward-Todestrieb", da ist ne verdammte Menge Eros mit drin, und imho nicht genügend Thanatos, um es so in den Mittelpunkt der Symbolik zu stellen.
Der Rest klingt vernünftig.

Was Meyer bewusst wollte, ist mir übrigens immer noch relativ egal. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass sie das Ding (inhaltlich) tatsächlich mit etwas Intertext aus dem Handgelenk raus geschrieben hat, und all das, was wir darin sehen, entweder eine Repräsentation ihrer selbst oder aber Hintergrund aus anderen Werken war. Mir geht es eher um die Frage, was man als Leser(in) denn so daraus mitnimmt, denn das finde ich gesellschaftlich interessant. Zumal Twilight durch die Relevanz bei der Zielgruppe zunehmend auf Schul-Curricula landet.
Die religiöse Dimension packt das Ganze natürlich auch noch mal in ein anderes Licht. Ich glaube aber nicht, dass speziell deutsche Leser Bellas Vampirwerdung als Todesallegorie verstehen. Da ist die Heirat, die zur endgültigen Sicherheit führt (ich bleibe mal bei dem Begriff) schon interessanter für die Kritik, auch hierzulande.

Zitat Zitat von Sabaku
Ich versuche da nichts reinzuinterpretieren. Twillight kann man wie schon mehrmals angesprochen in der Sparte der Teenieromane verstauben lassen, wo simpelste Probleme zu einem Drama für mehrere hundert Seiten aufgebauscht wird. Zumindest könnte man das, wenn einem die Story nicht dauernd so penetrant von allen Seiten ins Gesicht geklatscht werden würde.
Und genau deshalb sollte man sie imho nicht verstauben lassen. Twilight ist zu allgegenwärtig und inhaltlich zu fragwürdig, als dass man es gesellschaftlich ignorieren kann, denke ich. Deshalb die ganze Diskussion hier, und deshalb auch die "Interpretationsversuche". Wenn man etwas mit Erfolg kritisieren und in Frage stellen will, reicht es nicht, bloß zu sagen, dass es einfach schlecht ist. Dann winken die Teenies ab, Meyer plädiert auf Ansichtssache / künstlerische Freiheit (take your pick) und du hast gar nichts erreicht. Man muss erstmal genau gucken, was genau daran so fragwürdig ist, und dann kann man darüber nachdenken, wie man dagegen angeht.
Natürlich nur, wenn man das will (was ich weiß Gott nicht für eine Bürgerpflicht halte, solange man nicht erzieherisch etwas mit pubertierenden Mädchen zu tun hat ).