Was mir im Spiel sehr gut gefiel waren die Fälle "The Red Lipstick Murder", "The Quarter Moon Murders", "A Walk in Elysian Fields", "House of Sticks", "A Polite Invitation" und "A Different Kind of War", wobei mir in dieser letzten Mission der Actionanteil deutlich zu hoch war (besonders in der Kanalisation, die Escortmission war ziemlich lustig.) Alle anderen Fälle im Spiel haben mich völlig gelangweilt, weil in ihnen einfach die Spannung bzw. die Twists gefehlt haben. Nachdem man mit allen Zeugen gesprochen hatte, konnte man fast immer den Verlauf des Falls erahnen. Was mich auch gestört hat war - nach wie vor - das Vernehmen von Zeugen. Was mich am meisten gestört hat: Ich wusste nie genau was Phelps macht wenn ich "Doubt" oder "Lie" anwähle. Manchmal fing Phelps an von Sachen zu reden an die ich bei der Antwortwahl nicht im entferntesten dachte und die mit der Zeugenaussage nicht mehr viel zu tun hatten. Dann war es natürlich umso schwieriger bzw. unmöglich einen passenden Beweis rauszukramen, wenn ich zuvor "Lie" angewählt hatte. Überrascht war ich auch was für einen Blödsinn Phelps manchmal bei den Falschauswahlen von "Truth" und "Lie" von sich gab die eigentlich nichts mehr mit der ursprünglichen Antwort des Zeugen zu tun hatten. Das System wirkte an einigen Stellen einfach willkürlich und so, als hätte man versucht möglichst viel Inhalt in drei oder vier Fragen zu pressen. Dazu kam das übliche Problem, dass man bestimmte Tatbestände nur dann aufdecken kann wenn das Spiel es so will, auch dann wenn schon früher die Chance dazu bestünde.
Abseits dessen war Phelps wohl der uninteressanteste Charakter den ich jemals gespielt hab. Zwar ist seine Hintergrundstory mit dem Kriegseinsatz und den anderen Soldaten im Prinzip gut ausgearbeitet, jedoch wird sie so langweilig und unspannend vermittelt, dass mir u.a. das ganze Familiendrama um Phelps, seine Art sowie das Ende der Story völlig egal waren. In Zusammenhang damit habe ich übrigens nicht verstanden warum vier Fälle vor Schluss plötzlich die Hauptfigur dauerhaft wechselt und Phelps im Finale zum Nebencharakter wird.
Insgesamt hatte ich mir das Spiel einfach spannender vorgestellt. Man dümpelt nach Schema F von Tatort zu Zeuge zu Zeuge und kriegt fast nie einen besonderen fallinternen Twist mit. Tatorte gründlich zu untersuchen ist im Prinzip unnötig, da die Story so oder so ihren Lauf nimmt (und wenn man mal den Falschen einbuchtet macht das auch nichts, der Abteilungsleiter brüllt einen am Fallende nur an wie blöd man ist, um am Anfang des nächsten Falls zu loben dass man der beste Detective überhaupt sei.) Falls ein Nachfolger kommt sollte man vllt. weniger Fälle einbauen, diese dafür aber auch gehörig auf 2-3 Stunden Spielzeit ausbauen.
Aber vllt. habe ich ja auch einfach keine Ahnung von Film Noir und die Intention des Spiels nicht verstanden
