Die Blechtrommel ist grober Mindfuck.
Also laut dem Schöpfer des Films ist er das Bioprodukt unter den Filmen, einer, den man mal zwischendrin ausprobiert. Hauptaugenmerk liegt wohl auf der Vermittlung davon, wie die semantische Welt die unmittelbar sinnliche nach und nach vertreibt und der Mensch nur noch in seiner Abstraktion lebt.
Ich halte es für sehr nobel, soetwas darzustellen und ich halte auch sehr sehr viel von Independant-Filmen, die sich mit der Menschwerdung beschäftigen. Gleichzeitig allerdings kann ich das Anliegen des Filmes nicht ganz ernst nehmen. Es ist ein bisschen seltsam im Medium mit den meisten Zeichendimensionen eine nicht abstrahierte Welt darzustellen. Und selbst, wenn das verwirklicht wird, dann ist der Film für mich nicht mehr interessant, denn nur um etwas zu sehen, schaue ich mir keinen Film an. Vor allem keinen, der voraussetzt, dass meine Abstraktionsfähigkeit mir schadete.
Ich sehe dabei aber ein, dass die Zielsetzung des Filmes für einige sehr wertvoll sein kann und möchte mir deshalb auch kein generelles Urteil erlauben. Für mich ist der Film nichts, jedem, der auf der Suche nach einem neuen Blickwinkel fernab dessen, was einem von Medien sonst eingetrichtert wird, sucht, dem möchte ich den Film gern empfehlen. Zumal er so ziemlich jedes Erzählschema bricht, was einerseits ziemlich langweilig, andererseits auch ziemlich spannend ist.