Den Inhalt von Bal könnte man getrost in einem Satz zusammenfassen, aber selbst das spare ich mir lieber. Was den Film so großartig macht ist seine Erzählperspektive, die sich sehr nah an der des sechsjährigen Protagonisten bewegt, aber dennoch nie ganz ident mit ihr ist. Und das ist einfach wahnsinnig schön. So blöd und kitschig es klingt: auf mich hat sich die Neugierde und die Aufregung am Beobachten und Erfahren übertragen, meinte das Gezeigte neu zu sehen, zu hören, fast schon zu schmecken oder zu fühlen. Da ist natürlich noch mehr, aber das fällt mir noch schwerer zu verbalisieren - gerade wenn es an die Gefühle der Figuren und ihren Beziehungen zueinander geht.
Der Film nimmt sich Zeit und genau das ist auch ausschlaggebend für die Athmosphäre die dadurch entsteht. Was zur Folge hat, dass sämtliche Trailer Grütze sind.Teilweise mit unpassender Musik untermalt (im Film gibt es keine), teilweise pseudo-tiefgründig (einer Tiefe die der Film VIELLEICHT hat, aber keinesfalls so platt beschwört). Mag sein, dass es im Wesen des Films liegt ihn nicht gescheit trailern zu können. Und ist man nicht empfänglich für die Ruhe des Films hat man vermutlich wenig Spaß damit.
Kinostart war der 9.9. - sehen konnte man ihn aber bereits auf der Berlinale (eines meiner Festival-Highlights, neben Mammut btw. aber der war mir keinen Thread wert) auf welcher er mit dem Hauptpreis beehrt wurde. Werner Herzog war in diesem Jahr übrigens Vorstand der Jury... damit trägt der Film das Werner-Seal-of-Approval!!
Alle Gründe die gegen ein Ansehen sprechen könnten, werden dadurch nichtig.