Ich versuch's mal mit Rechtschreibung und Ausdruck und thematischen Anmerkungen, um dann am Ende ein allgemeines Fazit zu ziehen.
Wer oder was war bekannt? Hier fehlt eindeutig ein Subjekt oder ein Modalsatz. Wenn du damit einleiten wolltest, was danach folgt: Monsieur Doppelpunkt ist dein Freund.
Bei allem Ressentiment, das ich gegenüber dem Bildungssystem empfinde: Es ist um Welten besser als das Bildungssystem aus jener Zeit. Und die daraus gewonnene Bildung ist auch viel weniger verschenkt, allein wenn man mal als Beispiel bedenkt (wah, jetzt fang ich auch an zu reimen ._." ), dass Bildung für Frauen heutzutage Realität ist.Zitat
Das ist sehr paradox, ehrlich gesagt. ^^Zitat
Du meinst erster "zahlreich" und zweiter meinst du "Sandkörner". Würdest du es rappen, wär das mit dem Sand gar nich so schlimm, da darf man solche kleinen Fehler machen, das klingt dann mehr nach Impro.
...in seinen Händen.Zitat
Was haste denn gegen Herta Müller? Ich fand Atemschaukel ziemlich toll und die Auszeichnungen verdient, muss ich zugeben.Zitat
Aber ein wirkliches Wortspiel hast hier auch nich, eher sonne typische Jerome-Denis-Andre-Satzunmöglichkeit.Zitat
Identische Reime sind immer noch nich sonderlich toll und dieser "aber nicht - vereinzelte Körner"-Vers... ich weiß nich. Da müsstest du eigentlich selbst merken, dass sowas nich wirklich funktioniert. Der Gedankenstrich ist irreleitend.
Hier dasselbe.Zitat
Ist das eine Frage oder eine Feststellung?Zitat
Ich muss es dir nochmal sagen; du hast einfach noch nicht wirklich das Niveau erreicht, bei dem man sagen könnte "Das ist doch ganz in Ordnung". Bei älteren Texten, die du dann irgendwo wiederfindest, ist das dann natürlich nicht anders. Ich würde dir bei deinem derzeitigen Schaffensstand davon abraten, ältere Werke überhaupt in Betracht zu ziehen.
Schreib Neues und versuch ruhig, so viel wie möglich zu schreiben, ohne es zu erzwingen. Und das Wichtige bleibt weiterhin: Sortiere aus, was du für verwendbar hältst und was nicht. Mir fällt das selber noch schwer, mich von Texten zu trennen, in denen ja immer irgendwo ne gewisse Arbeit steckt. Du musst aber als Schreibender entscheiden können, was lesenswert ist und was weggeheftet gehört.
Ein Tipp noch, den ich mir anmaße dir geben zu können: Versuch's tatsächlich mal ohne feste lyrische Formen, man sieht an dem Text hier unter anderem ganz gut, dass, je weniger formale Vorgaben du dir machst, umso besser dein Ausdruck wird.
Ein weiterer Tipp, der schon über die gebotene Zurückhaltung hinausschlagen sollte, weil er direkt auf dein Zielsetzung beim Schreiben zugreift: Probier's doch einfach mal mit etwas weniger Monomentalem. Man hat bei deinen Texten immer das Gefühl, du wölltest grundlegend verändern und den Leuten ins Gewissen reden, diesen Eindruck stützt du dann meistens auch durch wertende Äußerungen und den großen Zeigefinger am Ende. Genau das ist für meine Begriffe schlechte Literatur, die eben nichts vom Dichter-und-Denker-Gehalt hat.
Du wirst das in der Oberstufe noch merken, wenn du einen guten Deutschlehrer hast: Gute Literatur zeichnet sich vor allem durch Subtilität aus, und gerade wo du Brecht hier einbringst: Brecht war ein Vertreter parabelischer Literatur. Er hat Dinge nicht direkt angesprochen und gesagt "Hey schaut mal wie schlecht ihr seid." . Viel wichtiger ist: Er hat überhaupt nicht gewertet, er hat durch den allegorischen Stil dafür gesorgt, dass sein Leser selbst zu einer Erkenntnis kommt. Natürlich zielgerichtet, ich denke, keiner liest aus den Keunergeschichten Obrigkeitsdenken heraus. Aber durch diesen selbstständigen Prozess der Erkenntnisgewinnung, ist der Leser auch viel mehr geneigt, die Belehrung anzunehmen; viel mehr noch, er ist in der Lage, die Belehrung nachzuvollziehen, weil sie ihm ja nicht einfach gegeben wurde, sondern er sie selbst erlangt hat.
Was du im Moment machst, ist in etwa das Gegenteil. Du sagst offen, was dich stört, und diese "Früher war alles besser"-Stimmung kommt bei dir auch nicht nur hier durch. Du musst dich vom Offensichtlichen lösen und dich mit treffender, bildlicher Sprache anfreunden. Zumindest ist das meiner Meinung nach der Faktor, der dir fehlt, um irgendwas aus deinen Texten zu machen, denn ansonsten hast du ja wirklich genug zu sagen und auch die geistige Reife, dich, dein Denken und deine Aussagen aktiv zu reflektieren. Obschon muss ich auch zugeben: Manchmal verstrickst du dich noch sehr in oberflächlichen Betrachtungen. Speziell bei diesem Text fällt das auf, und du sprichst es ja selbst an, weißt also irgendwie auch, wo dein Fehler liegt. Für mein bescheidenes Empfinden fehlt dir die Auseinandersetzung mit den Fähigkeiten, Ansprüchen und Bedürfnissen deines Lesers beziehungsweise (um das mal zu Verallgemeinern) überhaupt mit den Zielpersonen deines Denkens, denn andernfalls wärst du nicht in der Lage, ihnen so einseitig und unbalanciert den Zeigefinger entgegenzustrecken.
Exakt dieser erhobene Zeigefinger ist einfach schädlich und stößt mir beispielsweise immer ziemlich auf, weil er mir meine Fähigkeit zu denken aberkennt. Wenn du willst, dass dein Leser eine Lehre aus deinem Text zieht, musst ihn das auch selbst machen lassen, du musst anerkennen, dass er ein denkendes, vernünftiges Wesen ist, dass sich nicht so einfach beeinflussen lässt.
Und wenn du für dich sagen solltest, dass ein allegorischer bzw. parabelischer Stil nicht zu dir passt oder dir Steine in den Weg legt oder sonstwas, gibt es immer noch den argumentativen Weg, deinen Leser durch Objektivität und eine umfassende Betrachtung davon zu überzeugen, dass dein Fazit zu einem Thema begründete und rationale Ursprünge hat. Was du aber machst, ist dich auf allgemeine Sichtweisen, einseitige oder oberflächliche Betrachtungen zu stützen, oder (bitte sieh das nicht als Angriff) dich auf scheinbar universell gültige, bezeichnende Aussagen aus der Bibel zu stützen. Ich sage nicht, dass die Worte deiner Heiligen Schrift keinen Wert hätten oder haltlos wären, aber sie genügen in einer aufgeklärten Welt nicht dazu, einen Standpunkt zu unterlegen, und das ist auch gut so. Versuch's wirklich mal mit dem alten These-Argument-Beispiel-Schema. Ich persönlich bin davon nicht mehr so überzeugt, wie ich es einmal war, aber es ist letztendlich die sinnvollste Variante, um Themen wirklich weitsichtig und objektiv darzustellen, sodass das dann gezogene Fazit tatsächlich in seiner Wertung berechtigt ist.
Kurzum: Ich denke, du müsstest mit deinem Stil und dem Aufbau deiner Texte brechen. Versuch dich vor allem mal an Prosa, ich denke, das könnte dir in der Reifung deines Schaffens tatsächlich extrem weiterhelfen. Das natürlich alles in Einschränkungen, letztendlich obliegt es mir nicht, deine Art und weise zu Schreiben oder deine Schwerpunktsetzung derart dreist umkrempeln zu wollen. Das sind nur Punkte, die mir persönlich an deinen Texten immer noch schwer ins Auge stechen.
Übrigens: Lad dir mal die Betaversion von Microsoft Word 2010 runter und mach dort die Rechtscheibprüfung. Die haben das System wirklich bestens weiterentwickelt und so kleine Flüchtigkeitsfehler werden auf ein Minimum reduziert.