Hm, hier mal meine (etwas ausführlichere) Einschätzung zu "Vampire: The Masquerade - Bloodlines". Das ganze erfolgt in Spoilern, da teilweise auch kleinere Storybezüge vorhanden sind.
Hm, theoretisch dürfte zu Beginn bei Masquerade sogar ein Toreador am einfachsten zu spielen sein, da diese ja die höchsten Persönlichkeitsskills haben und dadurch nahezu alle anderen Personen von sich überzeugen können. Dafür haben sie bis auf "Celerity" meiner Meinung nach keine guten Fähigkeiten. Was bleibt, ist dann mit Geschwindkeit auf die Gegner zuzuhetzen und sie im Nahkampf zu erledigen. Spätestens beim Bischof ist das aber nicht sonderlich zu empfehlen.
Dann müssten die Ventrue kommen, die als einzige über Domination auf Stufe 2 (unter Umständen sehr hilfreich) verfügen, aber eben sehr wählerisch bei ihrem Essen sind. Das kann später im Spiel problematisch werden. Die Tremere sind wie fast kein anderer Clan auf Blut angewiesen, da ihre Disziplinen mit Domination und Thraumarturgy ausnahmslos viel Blut kosten. Dafür gibt es aber auch kaum ein Hindernis, dass einem hochgelevelten Blutmagier entgegentreten sollte. Am Anfang mag man zwar vielleicht einiges an den körperlichen Fähigkeiten vermissen (da man diese auch nicht über Stufe 4 leveln kann), später haut ein Blutmagier aber alles nahezu ohne Probleme (und Waffeneinsatz) weg. Einem Tremere reichen wirklich die Waffen, die man auch sowieso im Spiel findet (sieht man einmal vom Flammenwerfer ab, der wirklich sher hilfreich vor allem in den Endkämpfen ist).
Gangrel haben es meiner Meinung nach während des ganzen Spiels nicht ganz einfach. Ihnen fehlen einfach die sozialen Skills, um erfolgreich Alternativen aushandeln zu können. Das macht das Spiel insgesamt teurer und man erhält (meiner Meinung nach) weniger XP. Dafür kommt man aber auch durch die Clanfähigkeiten nahezu ohne Waffen aus, so lange man sich auf den Nahkampf spezialisiert. Gegen Ende wird das durch zunehmenden Fernkampf teilweise etwas unfair.
Die Brujah haben gute körperliche Fähigkeiten und kommen mit Waffen auch eigentlich gut aus. Sie bilden somit eigentlich den besten Kämpfercharakter für Einsteiger. Ein bisschen vermisse ich bei denen aber immer die sozialen Skills, durch die die Wahlmöglichkeiten bei ihnen nicht so hoch sind.
Wer es lustig mag, der sollte definitiv mal einen Malkavianer spielen. Da die alle ja ein wenig verrückt sind, führt das teilweise zu sehr absurden Gesprächen mit Straßenlampen und Fernsehern. Auch ihre Clandisziplinen sind sehr mächtig, kosten aber ebenso wie die der Tremere einiges an Blut. Nachteil dabei ist allerdings, dass man die Charaktere erst einmal verstehen muss. Manche Antwort des Spielers ist dabei so verklausuliert formuliert, dass man als Spieler wirklich nachdenken muss, was das wohl gerade heißen soll. Wenn man wie ich auf Englisch spielt, dann ist das manchmal echt nicht feierlich.
Die Nosferatu schließlich sind wahrscheinlich von allen Clans am schwersten zu spielen, da sie auf gar keinen Fall von den normalen Sterblichen gesehen werden dürfen. Dementsprechend besteht die Hauptmahlzeit auch aus Ratten und die Heimat vor allem aus Abwasserkanälen, in denen man sich zu Anfang gerne mal verläuft. Auch Kontakt mit Menschen (und damit einige Quests) entfällt nahezu vollkommen, wodurch die Nosferatu kaum Persönlichkeit brauchen .Als Ausgleich dafür erhält man allerdings sehr mächtige Clanfertigkeiten.
Die Camarilla ist die erste Sekte, zu der man (zwangsweise) Kontakt aufnimmt. Sie stellt für sich in Anspruch, alle Vampire nach außen zu vertreten und wahrt das strenge Anlitz der Maskerade. Wer mehr als fünf Mal gegen diese verstößt, kann sich daher auf eine eher unangenehme Begegnung mit dem Sheriff einstellen (ja, das ist der fiese große Kelr aus dem Intro). Innerlich ist sie jedoch von Machtkämpfen auch unter den einzelnen Primogen zerfressen, was wohl auch erklärt, warum solch ein "netter" Typ wie LaCroix an die Spitze der Camarilla in LA (vor allem Santa Monica und Downtown) gelangen konnte. Zum Glück sind nicht alle so und der geneigte Spieler wird auch andere Verbündete innerhalb der Camarilla finden ...
Die Anarchen waren bsi zum Eintreffen der Camarilla in LA Herrscher über den Freistaat LA. Sie wahren die Maskerade ebenso wie die Camarilla, aber nicht um irgendwelchen Traditionen zu folgen, sondern vielmehr, um sich selbst und alle anderen Vampire zu schützen. Das Wiedererstarken der Camarilla behagt ihnen überhaupt nicht, da sie wie keine andere Sekte für die persönliche Freiheit des Individuums eintreten. Aus diesem Grund lehnen sie auch das enge Netz der Traditionen der Camrilla und deren Gesetze ab. Einen offenen Krieg wollen sie allerdings nicht riskieren. Noch heute kontrollieren sie Hollywood.
Der Sabbat besteht vornehmlich aus wilden vampirischen Bestien, die genauso wie die Anarchen die Herrschaft der Camarilla ablehnen. Im Gegensatz zu ihnen scheren sie sich allerdings nicht um die Masquerade, sondern agieren offen und aggressiv in der Welt der Menschen. Als Spieler ist es nicht möglich, dem Sabbat beizutreten.
Kue-Jin sind die Vampire des Ostens. Im Gegensatz zu anderen Vampiren leiten sie ihre Abstammung nicht von Kain ab, sondern sind anders entstanden. Insgesamt ist allerdings wenig über diese Vampire und ihre Absichten bekannt. Sie kontrollieren Chinatown.
Thin Bloods sind soweit von den Vorsintflutlichen entfernt, dass ihre vampirischen Fähigkeiten verwässert sind. Auch Claneigenschaften treten bei ihnen nicht auf. Glücklicherweise bleibt dem Spieler dieses Schicksal allerdings erspart.