Eigentlich sind Eltern in diesen mittelalterangehauchten Welten sogar ungemein wichtig, denn jeder Mensch dort fährt auf dem familiären Gleis. Man ist nicht Bäcker, König, Knecht, weil man (zwingend) besonders gut backen, herrschen, ackern kann, sondern weil es Papi auch schon gemacht hat.
Aber gerade der Held ist der Bruch. Er löst sich aus dem verwandtschaftlichen Dasein und macht was anderes. So gesehen, ist es sogar nur konsequent, die Eltern wegzulassen, denn sie sind in streng funktionaler Hinsicht eh überflüssig. Wer die Abreise des Helden fort, fort in die Welt schnell abhandeln mag, sollte sich keinen spielflusslähmenden Ballast schaffen, indem er unnötige Eltern einsetzt. Wer aber diesen Bruch darstellen, wer das Heldensein als etwas Besonderes, das nicht in die Wiege gelegt wurde, inszenieren möchte, der kann Eltern einbauen. Ein späterer Besuch (nachdem der Held schon kräftig gelevelt hat), verstärkt das dann noch und kann aus der Entfremdung zur Familie einigen dramaturgischen Gewinn ziehen.
Da allerdings eine Tatenspur vom Heimatdorf des Helden bis hin zu seinem gegenwärtigen Aufenthaltsort führt, ergibt sich tatsächlich das potentielle Entführungs- und Erpresserproblem durch den Bösewicht, das man schon logisch überzeugend vermeiden oder eben ausspielen sollte. Naja, hängt auch wieder davon ab, wie pfiffig der mächtige Doomlord Evilmaster nun gerade ausfällt.