mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 11 von 11

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Ich habe gehört, dass es Menschen gibt, die zu wenig Glückshormone produzieren und ich weiß bis heute nicht, ob ich den Kram glauben soll, oder ob der Mensch, der Depressionen hat "selbst schuld an seiner Lebenseinstellung ist"
    Oder ob vielleicht sogar beides wahr ist.

    Hatte ein paar Jahre lang ne mittelschwere Depression. Definitiv eine der Sachen, die ich niemandem wünsche.
    Ich will gar nicht wissen, wie es Menschen mit einer schweren Depression geht.

    Ich glaube nicht, dass jeder rumplärrende Teenager, der behauptet Depressionen zu haben, einfach nur aufmerksamkeitsgeil ist.
    Meiner Meinung nach ist man in dieser Phase des Lebens einfach sehr viel anfälliger für depressive Neigungen.
    Dass das nicht unbedingt mit einer richtigen Depression gleichzusetzen ist, versteht sich von selbst. Trotzdem, diese drepressiven Phasen und Neigungen spöttisch abzutun ist meiner Meinung nach genau so falsch, wie deren Überbewertung.
    Gerade, wenn man in so einer Situation Spott erntet, ist es wahrscheinlicher, dass man in was Handfestes abrutscht.

  2. #2
    Zitat Zitat von Ty Ni Beitrag anzeigen
    Ich habe gehört, dass es Menschen gibt, die zu wenig Glückshormone produzieren und ich weiß bis heute nicht, ob ich den Kram glauben soll, oder ob der Mensch, der Depressionen hat "selbst schuld an seiner Lebenseinstellung ist"
    Oder ob vielleicht sogar beides wahr ist.
    Ich weiß nicht ob es an jetzt definitiv an den Glückhormonen liegt, aber eine medizinische Ursache ist etwa, dass Botenstoffe im Gehirn nicht so funktionieren wie sie sollen. Das sind dann auch die Fälle wo man ohne Medikamente definitiv nicht weiterkommt.
    Ich hab n leichtes Problem mit dem "selbst Schuld an seiner Lebenseinstellung": Ich denke nicht,d ass das so einfach ist wenn man ne richtige Depression hat, bzw. wenn man sie hat, ist da nicht viel mit Lebenseinstellung überdenken.
    Ich hab das Ganze bei nem Angehörigen mitbekommen, der sehr schwere Depressionen hatte, da ist generell in Sachen denken nicht mehr viel drin. Besagte Person beschrieb mir jedenfalls, dass so ziemlich der einzige Gedanke ist, dass man will dass der Zustand Depression aufhört - bzw. das Leiden.
    Jetzt kenne ich zugegebenermaßen nur diese eine Seite der Medaille, aber gerade daher tu ich mich mit solchen Aussagen etwas schwer...

    Was diese "Teenager-Depressionen" angeht: Ich denke tatsächlich dass die meisten einfach nur rumheulen weil die Welt ja so unfair ist und ihnen nicht alles auf dem Silbertablett serviert. Ich kenne so einige Leute die leichtfertig das Wort Depression benutzen und dann, bei näherem Nachfragen, stellt sich heraus, dass sie "abgefuckt sind, weil ihnen einfach alles auf den Piss geht im Moment" (Originalzitat). Und wenn man sich die Details anhört lässt sichs dadrauf reduzieren: Besagte Person hat keinen Bock auf ihre Pflichten, nimmt aber alles Angenehme mit Freuden wahr - und wundert sich wenn's knallt.
    Und solche Leutchen sind zumindest in meiner Umgebung kein Einzelfall, und die brabbeln dann alle von Depression, auch wenn's ihnen zwei tage später besser geht als je zuvor.
    Aber stimmt schon, man darf auch nicht ausschließen, dass da immer ein paar wenige dabei sind, die echt was haben. Ist dann eben die Gefahr dabei, wenn man erstmal alles abtut.

    EDIT:
    Zitat Zitat
    Das ein Teil des kindlichen Weltvertrauens im Zuge der Pubertät auf der Strecke bleibt, ist verständlich, aber Depressionen sind was ganz anderes als dieser Prozess.
    Der letzte Teil des Satzes ist es worauf ich hinauswollte... Nur eben präziser und in Kurzform. ^^"
    Geändert von BDraw (25.11.2009 um 22:24 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat
    Ich denke tatsächlich dass die meisten einfach nur rumheulen weil die Welt ja so unfair ist und ihnen nicht alles auf dem Silbertablett serviert.
    Die meisten sind einfach schockiert, dass sie plötzlich nicht mehr wirklich sind, was sie noch vor einem Jahr waren. Es ist doch herb, wenn bemerken muss, dass man nicht einmal über sich selbst einen Griff hat, dass der Körper, das Stück Welt, das einem am nächsten ist ebenfalls nicht ganz zu einem selbst gehört. Das ein Teil des kindlichen Weltvertrauens im Zuge der Pubertät auf der Strecke bleibt, ist verständlich, aber Depressionen sind was ganz anderes als dieser Prozess.

  4. #4

    Leon der Pofi Gast
    das schlimmste bei einer depression dürfte neben den teilweise vorhandenen selbstmordgedanken, dass unwirkliche gefühl sein. es kann durchaus so tiefgreifend werden, dass die menschen sich selbst nicht mehr spüren können, oder sogar zu einem gewissen teil schmerzunempfindlich werden, was wiederum zu selbstverletzenden verhalten führen kann. dieses hat durchaus einen sinn. neben dem effekt, dass sich die betroffene person durch den schmerz selbst wieder spüren kann und diese innere spannung minimiert wird, werden durch selbstverletzendes verhalten auch endorphine freigesetzt, was tatsächlich zu einer momentanen besserung, sogar glücksgefühl führt. das problem hierbei ist nur, dass man sich dann besser fühlt, die probleme und sorgen jedoch noch vorhanden sind (die ironischerweise bei depression gar nicht existieren müssen um depressiv zu sein, biochemisch und neurologische ursachen). wenn die besserung nachlässt, verstärkt sich alles zunehmend, weil das gefühl nach wie vor vorhanden ist, aber nun das eigene handeln auch noch zusätzlich belastet, dann muss man sich vielleicht auch noch vorwürfe vom sozialen umfeld anhören, weil man diesen sorgen bereitet, ausreden beim arzt erfinden, was natürlich die depression wieder verstärkt.

    es ist irgendwo ein teufelskreis, aus dem man nur schwer wieder rauskommt

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •