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Thema: Zu viel Druck auf Grundschulkinder?

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  1. #1

    Leon der Pofi Gast
    meine kindergartenlehrerin hat meiner mutter geraten, ich sollte eine sonderschule besuchen und würde die erste klasse volksschule nicht schaffen, da ich keine puzzles bauen möchte

    ich sollte sie aufsuchen und sie mit meinem diplom schlagen.
    mein empfinden ist, dass die kinder definitiv zu sehr gefordert werden, was jedoch nicht zwangsläufig mit dem schulsystem, sondern mit dem gesellschaftlichen leistungsdruck zu begründen ist

    Geändert von Leon der Pofi (01.11.2009 um 14:04 Uhr)

  2. #2
    Leider ist es so, dass Lehrer die Schüler schlecht bewerten und als Leistungsschwach abstellen, wenn die Kinder eine eigene Methode entwickeln oder sich nen eigenen Kopf machen.
    Das Problem hatte ich in der 5. und 6. Klasse. Da wurde ich für meine Herangehensweisen schlecht benotet, da ich es ja nicht so tat, wie ich es von den Lehrern erklärt bekommen habe. Und dabei war es egal, dass mein Ergebnis am Ende stimmte.

    Auf der Oberschule hatte ich das wieder erlebt. Die Lehrer hielten aber schon einiges von mir und wenn ich meine Herangehensweise erklärt habe, ist man darauf eingegangen. Hingegen bei anderen wurde einfach gesagt, dass es falsch sei und dass sie lieber das so machen sollen, wie es ihnen beigebracht wird.

  3. #3
    Zitat Zitat von Leon der Profi Beitrag anzeigen
    meine kindergartenlehrerin hat meiner mutter geraten, ich sollte eine sonderschule besuchen und würde die erste klasse volksschule nicht schaffen, da ich keine puzzles bauen möchte
    Mein Sohn kam anfangs auf eine Förderschule, weil er beim Anmeldetermin nicht mit der Lehrerin reden wollte, das gleiche auch bei einem Probeschultag der 2 Stunden gehen sollte, wo wir, weil er nicht wollte, schon nach 5 Minuten wieder raus sind...

    2 Monate später kam er auf eine normale Grundschule, weil er der beste in seiner Klasse war und keine Förderung brauchte.
    Ja so einfach ist es einem Kind seine Einschulung zu versauen.

  4. #4
    Was macht man mit introvertierten?
    Gibt genug Kinder, die nicht sprechen wollen, weil sie lieber in ihrer Gedankenwelt sind. Nicht, um mit ihren Fantasiehasen zu plaudern, sondern um nachzudenken. Werden die automatisch als dumm abgestempelt?

    Aber ist leider so. Keine Zeit mehr für den Menschen als eigenständiges Wesen, nur noch als Teil der Masse, die mal unsere Zukunft werden soll.

  5. #5
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    Was macht man mit introvertierten?
    Gibt genug Kinder, die nicht sprechen wollen, weil sie lieber in ihrer Gedankenwelt sind. Nicht, um mit ihren Fantasiehasen zu plaudern, sondern um nachzudenken. Werden die automatisch als dumm abgestempelt?
    Schwierige Frage.

    So weit sind heute Schulpsychologen leider noch nicht, um diese beantworten zu können. (Und sichtlich überfordert, was mir immer wieder die Frage aufwirft, was sie überhaupt studiert haben.)

  6. #6
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    Was macht man mit introvertierten?
    Gibt genug Kinder, die nicht sprechen wollen, weil sie lieber in ihrer Gedankenwelt sind. Nicht, um mit ihren Fantasiehasen zu plaudern, sondern um nachzudenken. Werden die automatisch als dumm abgestempelt?
    In der Grundschule hatte meine Mutter mal ein Gespräch mit meiner Klassenlehrerin. Die Schule dachte tatsächlich, ich wäre sexuell vergewaltigt wurden, weil ich introvertiert war.

  7. #7

    Leon der Pofi Gast
    dito. ich war auch immer der introvertierte, nachdenkliche mensch. was heißt war, ich bin es noch. in der klasse wo ich derzeit einen körperbeeinträchtigten jungen betreue, ist ebenfalls ein schüler, welcher nicht spricht. höchstens einmal guten morgen. und die zweifelhaften pädagogen gehen zu ihm hin und welchen lösungsvorschlag bemächtigen sie sich? "komm, red doch etwas". großartig. denken diese beschränkten leute tatsächlich, dass ein junge, der nun 15 jahre seine subjektive persönlichkeit gebildet hat, alles aufgibt, weil ein lehrer eine sinnfreie phrase äussert? auf jedenfall, lassen sie ihn nun in frieden und laut seinen eltern redet er auch zu hause nicht viel. wenn es darauf ankommt, spricht er jedoch durchaus, also wird er auch im arbeitsleben diesbezüglich keine probleme haben.

    jedoch hab ich ihm schon zweimal geholfen, weil ein schüler ihm eine ohrfeige gab und er sich nicht wehrte, weil er tatsächlich enorm zurückgezogen ist. hab den kleinen schläger dann zum direktor geschickt. mittlerweile lassen sie ihn jedoch in ruhe. ich habe den eindruck gewonnen, dass manche lehrer keine konsequenzen setzen können. die kinder brüllen auf primitivste und niveauloseste weise herum, es werden konsequenzen angedroht, jedoch nicht vollzogen. ergo, ist keine änderung möglich, weil das handeln keine folgen besitzt. in den letzten 10 minuten kam es dann zu einem wahrlich pädagogischen geniestreich. sie mussten einen kopierten text, der bereits im heft integriert wurde, nochmals auf die nebenseite schreiben, da sie so bitterböse laut waren.... habe ich natürlich nicht gemacht, weil ich sicher keine sanktionen für den jungen, der sehr angenehm und ruhig ist, schreiben werde. aber auch interne absprachen sind kaum vorhanden. eine lehrerin sagt zu mir "kann der da lesen". was bitte ist das für eine vorgehensweise? ein anderer lehrer hält mich wieder für einen schüler. viele lehrer kümmert es auch nicht, ob die schüler konsequent lernen und sich den stoff aneignen. wer es schafft, gut, wer nicht, selbst schuld. wirklich nachhilfe seitens lehrer, für was dieser im grunde bezahlt wird, gibt es kaum.

  8. #8
    Zitat Zitat von Whiz-zarD Beitrag anzeigen
    In der Grundschule hatte meine Mutter mal ein Gespräch mit meiner Klassenlehrerin. Die Schule dachte tatsächlich, ich wäre sexuell vergewaltigt wurden, weil ich introvertiert war.
    Mir wurde in der Schule von einem Lehrer allen Ernstes die Frage gestellt, ob ich besonders oft von Eltern oder Verwandten geschlagen werden würde^^. Aber ganz ehrlich: Lieber fragen da die Lehrer zusätzlich nach, bevor sie einem eiskalt Dummheit fürs ganze Leben bescheinigen...
    Zitat Zitat
    So weit sind heute Schulpsychologen leider noch nicht, um diese beantworten zu können.
    Schulpsychologen sind wohl auch Luxus für diverse Schulen. Ich pers. kenne nur Schulen, in denen ein "vertrauenswürdiger Lehrer" ein offenes Ohr für Probleme der Schüler hatte, aber direkt einen ausgebildeten Schulpsychologen... Nö.

    EDIT:
    @Mando Diao: Das alles war ebenfalls nur auf den Beitrag (vom ZDF) bezogen und habe ich nie persönlich gemeint.

    Geändert von Manuel (01.11.2009 um 19:45 Uhr)

  9. #9
    Wir haben nur Schulpsychologen für unseren Stadtteil.
    Und anscheinend scheinen die auch nicht viel zu machen. Jedenfalls musste ich mich mal mit einem unterhalten und der erschien zwar nett, aber ich hab keine Ahnung, was der den ganzen Tag macht. Ich denke ja, Schulpsychologen sitzen auch an einzelnen Personen und nehmen diese etwas auseinander, um ein Profil von bestimmten Personen zu erschließen um damit eventuell ihre Statistik fortführen zu können oder um anhand des Profils Schlussfolgerungen zu ziehen.
    Aber der Typ saß eigentlich auch nur da, hat kurz mit mir geredet und sich überzeugen lassen, dass ich keine Geistesstörung habe.

    Fand ich eigentlich recht arm.

  10. #10
    Zitat Zitat von Manuel Beitrag anzeigen
    Mir wurde in der Schule von einem Lehrer allen Ernstes die Frage gestellt, ob ich besonders oft von Eltern oder Verwandten geschlagen werden würde^^. Aber ganz ehrlich: Lieber fragen da die Lehrer zusätzlich nach, bevor sie einem eiskalt Dummheit fürs ganze Leben bescheinigen...
    naja, dennoch ist das sehr heftig, zu fragen, ob das Kind sexuell vergewaltigt wurde, nur weil das Kind introvertiert, klein und schmächtig ist und zudem noch erkältet war, als es eine schulische Gesundheitsuntersuchung gab und sich auch nicht gerne an die Eier fassen lässt.

  11. #11
    Zitat Zitat von Whiz-zarD Beitrag anzeigen
    als es eine schulische Gesundheitsuntersuchung gab und sich auch nicht gerne an die Eier fassen lässt.
    Im Amerika ist sowas vergewaltigung.

  12. #12
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    Im Amerika ist sowas vergewaltigung.
    Bei uns nicht. Ich hab das auch schon hinter mir. Ich glaube es war in der 6ten Klasse. Man hätte denken können der Kerl prüft einen Fisch vor dem Kauf.

  13. #13
    "wirklich nachhilfe seitens lehrer, für was dieser im grunde bezahlt wird, gibt es kaum."

    das hab ich mir auch schon oft gedacht.
    viele lehrer rattern ihren stoff runter und wer nicht mit macht ist einfach zu dumm.wer stört ist ein psycho und wer gar nichts sagt ist ein amokläufer.
    wir sehen es gibt nur verrückte oder schleimer

  14. #14
    Ich hatte Hauptschulempfehlung, war dann auf der Hauptschule und dann auf die Realschule hochgearbeitet und schließlich das Abi gemacht. Jetzt studier ich Maschinenbau. Als ich vor einigen Monaten meine Grundschullehrerin besucht hat fiel die von allen Wolken das ausgerechnet _ICH_ es "geschafft" (klingt so eitel) habe.

    Ich war nie der Streber eher so ein "vier gewinnt" bis zum Abi. Dann bischen angestrengt und schwupps 2,4. Wenn ich mir manchmal so "disziplinierte" Streber bzw. schon fast Nerds in der Uni anschaue (Das wären die Kinder im Film in der Vergangenheit) die kaum soziale Fähigkeiten haben bin ich froh drum das mich meine Eltern einfach haben machen lassen.

  15. #15

    Leon der Pofi Gast
    Zitat Zitat von MacKinzie Beitrag anzeigen
    Wenn ich mir manchmal so "disziplinierte" Streber bzw. schon fast Nerds in der Uni anschaue (Das wären die Kinder im Film in der Vergangenheit) die kaum soziale Fähigkeiten haben bin ich froh drum das mich meine Eltern einfach haben machen lassen.
    nette vorurteile. vermutlich werden die "streber" gemobbt, gedehmütigt und dann maßen sie es sich auch noch an, mit den anderen personen in der klasse nicht zu sprechen? woher kommt das nur? es ist ein ewiger kreislauf im schulsystem und wird sich vermutlich nie ändern. was mich persönlich immer wieder an pubertierenden nervt, ist das anmaßende denken, dass sie etwas besonderes und individuelles wären und die welt nur auf ihre kommentare gewartet hätte. zum glück gibt es ausnahmen

    Geändert von Leon der Pofi (03.11.2009 um 13:08 Uhr)

  16. #16
    Zitat Zitat von Leon der Profi Beitrag anzeigen
    woher kommt das nur?

    Er sagt doch selbst: das kommt daher, dass die keine sozialen Fähigkeiten haben

  17. #17
    Zitat Zitat von MacKinzie Beitrag anzeigen
    Wenn ich mir manchmal so "disziplinierte" Streber bzw. schon fast Nerds in der Uni anschaue (Das wären die Kinder im Film in der Vergangenheit) die kaum soziale Fähigkeiten haben bin ich froh drum das mich meine Eltern einfach haben machen lassen.
    Bist ja schon ein schlaues Kerlchen ...
    Was ein Glück aber auch, dass deine Eltern dich haben machen lassen, sonst würdest du Heute ja auch einer von den unsozialen Strebern sein, die es nicht einmal schaffen, eine Frau flachzulegen ...

  18. #18
    Zitat Zitat von Leon der Profi Beitrag anzeigen
    meine kindergartenlehrerin hat meiner mutter geraten, ich sollte eine sonderschule besuchen und würde die erste klasse volksschule nicht schaffen, da ich keine puzzles bauen möchte
    Erinnert mich an meine Betreuerin, die meinte, aus mir könnte nichts werden.
    Der Grund: Ich habe nur Häuser gemalt, keine Strichmenschen oder Tierchen oder Sonnen mit lachenden Gesichtern. Eine beängstigende Fehlentwicklung, oder?
    Das ich im Kindergarten schon lesen und rechnen konnte war egal. Ich konnte ja nur Häuser malen...

    Aber zum Thema: meine Grundschulzeit liegt ja erst 7 Jahre zurück, und ich hatte nicht das Gefühl, zu viel Druck zu haben(wohne in NRW).
    Allerdings habe ich mitbekommen, wie viel sich da allein in diesen paar Jährchen verändert hat. In der Grundschule hat man jetzt bei uns soweit ich weiß Englisch ab der 3. Klasse und Nachmittagsunterricht.

    Dazu kommt der erhöhte Druck durch die Eltern. Warum sollen heute unbedingt alle Kinder aufs Gymnasium? Ist ja nicht so, dass man ohne Abi kein schönes Leben haben könnte. Bei uns wurden auch viele Kinder mit Hauptschulempfehlung von den Eltern aufs Gymnasium geschickt, einige schaffen das, einige aber nicht, und dann gehen sie doch auf eine andere Schule, wo sie sich wieder einleben müssen. Damit ist den Kindern doch kein Gefallen getan. Natürlich gibt es auch Fehleinschätzungen von Lehrern, aber oft sind es die Eltern, die "das Beste" für ihr Kind wollen.

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