Naja, diese Logik zieht aber nur bedingt... nicht jeder, der eine Sehschwäche hat, hat irgendwas falsch gemacht, nur um Mal ein Beispiel zu nennen ^^
Naja, diese Logik zieht aber nur bedingt... nicht jeder, der eine Sehschwäche hat, hat irgendwas falsch gemacht, nur um Mal ein Beispiel zu nennen ^^
Aber Fettleibigkeit ist im absoluten Grossteil der Fälle der Person zuzuschreiben. Genetik und Krankheit haben nur in seltenen Fällen etwas damit zu tun.
Laut einer Studie die von der Universität in Lund (Südschweden, ich studier dort) durchgeführt wurde, hat im durchschnitt mehr als die Hälfte der schwedischen Bevölkerung das Gen das angeblich für Fettleibigkeit verantwortlich ist, aber nicht jeder zweite Mensch hier ist fett. Tatsächlich scheint der Unterschied durchschnittlich bei etwa drei bis vier Kilo zu liegen.
Geändert von Icetongue (27.09.2009 um 00:26 Uhr)
Antwort einer bei mir lehrenden Ärztin auf die Frage , welche Diät die Beste sei:
"Die einzige "Diät", die wirklich hilft ist: FDH*! Mehr braucht man dazu nicht zu sagen, da alles andere ungesund ist und der Jojo-Effekt eventuell abgenommenes Körpergewicht sehr schnell wieder auf die Hüften bringt + 2kg Extra"
*Friss die Hälfte
@Icetongue
Ich vertraue selten auf Studien, vor allem wenn eine solch große Bandbreite an unterschiedlichen Bedingungen vorliegt wie wohl bei einer solchen Studie.
Aber wenn wir uns mal darauf einlassen... wie siehts bei den Leuten aus, die das Gen, das angeblich für Fettleibigkeit zuständig ist, nicht haben... welcher Prozentsatz von diesen Leuten ist fett bzw. nicht?
In der Studie ging es nicht darum, zu vergleichen, wer übergewichtig ist und wer nicht.
Es wurde untersucht in welchem Ausmass das sogennante FTO-Gen die Fettleibigkeit beeinflusst, indem man die Ess- und Sportgewohnheiten einer Gruppe Menschen dokumentierte.
Herrausgefunden hat man, dass das Gen dafür sorgt, dass der Körper eher bereit ist, Fett als Energieträger aufuznehmen. Soll heissen, Leute mit diesem Gen werden stärker von fettem Essen betroffen, als die ohne.
Das heisst, dass Leute, die ihre Fettleibigkeit auf ihre Gene schieben, sich auch damit helfen, ihre Essgewohnheiten zu ändern. Laut Artikel macht das Gen keinen Unterschied, wenn das Essen weniger als 41% Fett im Energieanteil enthält.
Und jetzt gebt mir einen Tipp, wie ich zunehmen kann. Ich denke um ausgewogenes kohlenhydratreiches Essen und bewegung kommt man da nicht herum, oder?
Ich schiebe mein Untergewicht auf meine Gene, da mein Körper scheinbar nicht bereit ist, Fett aufzunehmen.![]()
Ich nehme schwer zu, aber relativ leicht ab. Hmmm, liegt vieles aber denke ich an den Genen vielleicht oder was auch immer. Trotzdem ist viel Bewegung sicherlich das Wirksamste Mittel um Abzunehmen. Dazu helfen auch die einfachsten Dinge. Anstatt die Rolltreppe im Kaufhaus oder in der U-Bahn zu benutzen, läuft man die normalen Treppen hoch und runter. Man läuft ein paar Stationen, anstatt den Bus zu benutzen oder sonstige Verkehrsmittel, wenn man Zeit hat selbstverständlich. Sonst spazieren gehen und richtige Ernährung hilft. Hungern würde ich keinem empfehlen, man muss nur einen vernünftigen gesunden Weg finden.
Ich will den Einfluss der Gene nicht herunterspielen oder leugnen, aber ich glaube, heute kann man so ziemlich alles damit entschuldigen. Egal ob man fett, dumm oder faul ist, man braucht sich selbst nichts vorzuwerfen, denn man kann sich zurücklehnen und seine Erbanlagen dafür verantwortlich machen.![]()
Aber was ändert das nun an der Thematik? Sehstörungen sind in den meisten Fällen auch den Betroffenen zuzuschreiben und Zahnärzte haben auch nicht ohne Grund immer so unglaublich moderne Praxen, die besser möbliert sind als manches Eigenheim. Schlafmangel führt erwiesenerweise zu einer Hand voll psychischer Probleme, verschiedenen Krankheitsbildern mit chronischem Verlauf und zu abgeschwächter Deprivationssymptomatik, aber frag mal jemanden im Schichtdienst, einen angehenden Abiturienten oder einen beliebigen anderen "gesunden" Menschen nach seinem Schlafrhythmus.
Darüber hinaus: Liest tatsächlich jemand die Inhaltsstoffe und Brennwerte auf der Verpackungsrückseite und erstellt sich selbst einen Ernährungsplan, ohne dabei für komplett bescheuert gehalten zu werden? Ich will mich nicht jeden Tag darum kümmern müssen, dass ich genug, aber nicht zu viel und vor allem das Richtige esse. Wir müssen nicht alle leben wie mit einer Lebererkrankung oder einer Schilddrüsenunter- oder überfunktion und es kann auch nicht jeder so schlecht kochen, dass man die 80%-Sättigungs-Tortur wirklich durchzieht.
Und darüber auch noch hinaus: Auf jeden Fetten kommt eine Mutter, die ihre Kinder ohne Bedenken vor irgendwelche Bildschirme pflanzt und auf jedes fette Kind mit Brille kommen täglich 2 genveränderte Schweinföten, die für den Welthunger gemestet, ausgeweidet, geschlachtet und zu Gesichtsmortadella verarbeitet werden. Auf jede Gesichtsmortadella kommt ein krebserregender Inhaltsstoff in Fabriklebensmitteln, auf jeden Inhaltsstoff kommt eine gestresste Mutter von 3 fettleibigen Kindern mit Brille, die den Stress sprichwörtlich in sich hineinfrisst. Und das ist die Norm, nicht die Person.
Bei der Argumentation, Leute wären für ihre eigene Verfassung selbst verantwortlich, beißt sich die Katze nicht nur schon seit langem in den eigenen Schwanz, der Begriff der Verantwortung ist dabei auch schon lange kollektiv und damit nichtig geworden.
Es ist in diesem Sinne auch sinnlos, nur solche Leute von jeder Selbstschuld loszusprechen, deren Zustand eine genetische Ursache hat. Genauso gut können wir wieder nach verkleinerten Hirnarealen bei Schwerverbrechern suchen und den Japanern die Schuld für die steigenden Milchpreise geben. Die Welt wäre viel zu schön, wenn alles auf eine ganz einseitige Ursache zurückzuführen wäre; Menschen mit Morbus Meulengracht wären endlich anerkannte Kranke, weil eine gesteigerte Schwermetallansammlung im Körper praktisch alles auslösen kann, der Kinderarzt kann feststellen, ob das Baby irgendwann mal depressiv oder schizophren wird und aus 7 Milliarden potentiellen Epileptikern wird das Volk der Epileptiker, weil Multifaktoren keine Rolle mehr spielen.
In der Kurzform: Ja, es macht einen Unterschied, ob ich einen adipösen oder einen abgemagerten Krebspatienten auf die Bettpfanne setze. Verdient haben die Bettpfanne aber beide gleichermaßen und das nicht nur, weil wir ach so tolle humanistische Grundsätze haben und die Dicken vor 40 Jahren noch erschossen hätten.
Im Übrigen ist Fettleibigkeit in einer Gesellschaft mit einem Anteil von 35-55% Übergewichtiger in der Bevölkerung kein persönliches Problem mehr, sondern ein gesellschaftliches. Ähnlich ist das bei 60% Brillenträgern.
Naja, und diese Markerschreibboards könnten auch mal linkshänderfreundlich werden. Nur um damit für heute genug gesellschaftliche Missstände angesprochen zu haben.
Hab ich etwa am Thema vorbeiredet und bin zu weit ausgeschweift? Sorry, ich hab das Schwafelgen. Kann man nix machen.
Geändert von Mordechaj (29.09.2009 um 20:13 Uhr)
Ich weiss nicht wie z.B. ein Farbenblinder sich seine Sehstörung eingebrockt hat, aber gut zu wissen, dass ich jetzt davon ausgehen kann, dass die Person in Frage es sich höchstwahrscheinlich selbst eingebrockt hat.
Was die Ausstattung einer ärztlichen Praxis damit zu tun hat, dass ich die Meinung vertrete, dass Leute ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden durch ihr eigenes Handeln beeinflussen können, ist mir leider zu hoch.
Ich persönlich habe meinen Schlafrythmus schon so oft freiwillig geändert, dass ich auch davon ausgehe, dass ein gesunder Mensch darauf einen Einfluss hat. Dass Schlafmangel nicht gut für einen ist, dürfte auch niemand bestreiten (was hat das mit dem Thema zu tun?)
Ich glaube du willst darauf hinaus, dass Leute unter gewissen Bedingungen zu wenig Kontrolle über gewisse Aspekte ihres Lebens haben. Das macht auch unter gewissen Umständen Sinn, darf aber nicht verallgemeinert werden.
Ich lese die Nährwertangaben hauptsächlich um mir ein ungefähres Bild meiner täglichen Kalorien- und Proteineinnahme zu machen. Ich sehe nicht ein warum ein Interesse an dem was man isst, bescheuert sein soll. Wenn man sich um eine gute Ernährung kümmert, fühlt man sich besser und kann sich meinetwegen auch satt essen, anstatt es als Tortur anzusehen. Du scheinst eine ziemlich negative Denkweise zu haben, wenn du tatsächlich der Meinung bist, dass es wirkliche Mühe bedarf, um auf seine Ernährung zu achten.
Also jeder übergewichtige Mensch hat mindestens eine Mutter, die vor lauter Genmanipulation, Mortadella, Kindern und Chemie keinen Ausweg ausser essen sieht? Hinter jedem Übel der Menschheit steckt das System? Das Individuum existiert nicht mehr? Will der Staat uns gar in fette willenlose an Krebs erkrankte Konsumzombies verwandeln, die in ihren Wohnungen vor dem Fernseher sitzend eingepfercht werden?
Bitte, erzähl mehr davon, verallgemeinere stärker und bring noch mehr Schlagworte alá Bild mit.
Übrigens enthält selbst Zimt einen potentiellen Krebserreger. Also nicht die korrupten Franzbrötchenbäcker vergessen.
Wo wurde geschrieben, dass sich das Problem der Fettleibigkeit nur auf einen einzigen Faktor zurückführen lässt? Was hat das mit dem Thema zu tun?
Ernsthaft, mich erstaunt, wie du von meinem Ausspruch, dass Leute ihr Gewicht mit einer anderen Lebens-, Ernährungs- oder Sporteinstellung eher beeinflussen, als durch ihre Gene, zu Krebserkrankten kommst.
Ach moment
Netter Troll.![]()
Ich denke, die Leute schießen sich selbst in den Fuß, wenn sie die Ursachen für ihre Probleme außerhalb ihrer Einflusssphäre suchen. Sie fliehen aus ihrer Verantwortung hinein in eine Halbwahrheit, die ihnen ihren fetten Körper etwas erträglicher macht. Lösen werden sie ihre Probleme auf diese Weise aber nicht, denn jede Lösung beginnt mit der Erkenntnis, dass sie durch ihr eigenes Handeln Einfluss auf ihre Gesundheit nehmen können.
Zitat
Ich weiss, vielleicht sieht das jeder anders, aber ehrlich kann man sich nicht nicht anders ausdrücken anstatt immer wieder "Fett" zu schreiben, das hat was von, ka, aber es klingt nicht grad nett.Zitat
Edit: Ja genau, es klingt ziemlich herablassend.
Hm, schade das nur "fett" herablassend klingt und man nicht einfach zu den dünnen eben "dünner" oder "dünn" sagen kann, das klingt weitaus weniger schlim (auch wenns wahrscheinlich auch etwas nicht nett ist, für den der sich das anhören muss).![]()
Geändert von Feena (29.09.2009 um 22:26 Uhr)
Dein Farbenblinder ist ein Kind mit Schilddrüsenunterfunktion, sieh's mal so. Die können auch nichts für ihr Gewicht. Dein Sarkasmus geht bei einem gebürtigen Farbenblinden übrigens ohne Zapfenkontakt durch das eine Auge rein und durch das andere raus; Farbenblindheit ist keine Sehschwäche. Ich habe übrigens durchaus relativiert, aber wenn man was reinlesen will, ist Relativieren wohl nichts wert.
Zahnärzte verdienen viel Geld. Ärzte verdienen normalerweise viel Geld, wenn die Nachfrage hoch ist (ist so ein Wirtschaftsding, weißt du). Frag mal einen Zahnarzt nach dem Kariesgen oder dem Antiallergikum gegen Zahnbürstenallergie.Zitat
Krankhafter Schlaf wird von der Gesellschaft gefordert, gefördert und das allseitig bekannte Problem, das damit einhergeht, ignoriert. Man kann davon ausgehen, dass man innerhalb von einem Tageswechsel den Schlafrhythmus nicht von 8°° Aufstehen auf 4°° Aufstehen umstellen kann, das ist aber de facto das, was jeder Schichtarbeiter tut. Unter Pflegepersonal passiert Medikamentenmissbrauch besonders häufig, aber dass das gesetzlose Junkies sind, ist so klar, wie das Fette kleine Kinder essen. (das ist das allseits beliebte Stilmittel der Übertreibung; nicht zu verwechseln mit Verallgemeinerung, die kommt später noch)Zitat
Das tue ich auch nur in dem Maße, wie hier alles andere verallgemeinert wird. Die Aussage, die ich von dir zitiert habe, ist dafür ein plakatives Beispiel.Zitat
Ich auch nicht, aber ist es nicht bescheuert, dass man gezwungen sein soll, sich darum zu kümmern? Von mir aus kannst du auch Veganer sein, 8 feste Essenszeiten am Tag haben und dich 3 Stunden am Tag mit einem Ernährungsplan beschäftigen, das fände ich weder schlimm, noch würde es mich groß interessieren. Aber von Menschen zu verlangen, sie sollen sich doch bitte um ihre Ernährung kümmern, solange das Ernährungsverhalten, solange das Ernährungsverhalten selbst nicht krankhaft ist, ist zu viel verlangt. Und viele Dicke essen nunmal ganz normal, nur eben nicht unbedingt die richtigen Sachen; würde meine Leber das verkraften und ich nicht jedes Mal davon brechen müssen, würde ich mir auch alles mögliche Zeug mit diesem und jenem Geschmacksverstärker reindrücken - was schmeckt, ist gut. Kann doch kein Dicker was für, wenn man die natürlichen Regulatoren einfach mal so toll ausschaltet, als wären sie ein Fieber. Aber heute braucht man zum Essen ja offensichtlich einen Bachelor in Ernährungswissenschaften.Zitat
Sag bitte mal genau das einem Diabetiker. Am besten einen von diesen fettleibigen mit Bluthochdruck, die schon den OP-Termin für die Fußambutation zweckens Nekrose haben. Echt, das macht Spaß, auf die Ernährung zu achten! Besonders spaßig für Altersdiabetiker, die einmal vom Geburtstagskuchen gekostet haben und dann ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten; die werden sich noch den Rest ihres Lebens über den Anblick jeder Torte freuen dürfen. Ich bin mir sicher, du kannst dein System ohne Weiteres weiterempfehlen.Zitat
Nö, den Ausweg sieht sie wegen ihren hyperglykämischen Kindern nicht, die nachts nicht schlafen können und die schlechte Zähne bekommen, weil es am Abend noch einen Beutel NimmZwei gab. Weil die doch so viele Vitamine haben und so.Zitat
Sorry, sowas wie das System gibt es in meiner Welt nicht, das ist Arnarchistenkram.Zitat
Sag mir mal bitte, was du mit Individuation in der Unterschicht anstellst. Wir schaffen es noch nichtmal bis zur gelungenen Integration, geschweigedenn zur Motivation, aber gescheit essen sollen die Kinder schon können. Dass Muddi rauchend auf dem Balkon sitzt und sich über die Faschisten im Bundestag beschwert, während die Kindern drinnen sich die Birne einschlagen, während der Fernseher den Rest des Tages ausplärrt, kannst du dir jeden Tag auf's Neue vorstellen, die Vorstellung wird nicht weniger real.Zitat
Und wenn wir schon bei der Individuationsfrage sind: Ich behaupte, dass die nicht nur ein Unterschichtenproblem ist (denn auch das ist der gröbste Pauschalismus, aber in der Chancenlosigkeit ist Individualität nunmal nicht das nächst höhere Ziel), sondern dank der Saturiertheit unserer Gesellschaft jede Gesellschaftsschicht durchzieht. Ein Teil unserer Gesellschaft ist nur noch ein großer Haufen Konsumenten, Bedarfstiere, die mit Geschmacksverstärkern und LCD-Bildschirmen gefüttert werden wollen. Und es kann ihnen keiner Verübeln.
Graues Bild? Toll, dann sind wir jetzt beim Stilmittel der Überspitzung angelangt, auch noch keine ausgewachsene Verallgemeinerung. In diesem Sinne: Das Individuum ist dafür verantwortlich, dass du dir Bemerkungen wie "Aber Fettleibigkeit ist im absoluten Grossteil der Fälle der Person zuzuschreiben." nicht erlauben kannst. Du kennst weder die Umstände, noch die Hintergründe, noch hast du ein Recht irgendeine Schuldzuweisung zu führen oder die Menschen für ihre Lebensweise zu verurteilen, eben weil es Individuen sind. Chauvinismus kannst du dir erst leisten, wenn du der Welt glaubwürdig verkaufen kannst, dass du das Patentrezept für den gesunden Körper gefunden hast. Ein Tipp: Auch Essgewohnheiten gehören zur Individualität.
Was bitte hat der Staat damit zu tun? Du bist mir ja komisch.Zitat
Sehr lustig. Wenn du mal etwas differenzierter Lesen könntest, hättest du vielleicht mitbekommen, dass es mir auch genau um die Informationsüberflutung ging - naja, zumindest hättest du da raus lesen können, dass ich keine NW-Rede geführt habe, ich gebe gut und gern zu, dass ich mich nicht immer ganz so klar ausdrücke.Zitat
Jedenfalls: Wäre ich eine Mutter mit Hauptschulabschluss (Achtung, das ist eine Verallgemeinerung; das passiert, wenn man ein bisschen satirisch schreibt - du bist wahrscheinlich auch so einer, der beim politischen Kabarett ne Schnute zieht), wüsste ich heute nicht mehr, was ich meinem Kind geben darf und was nicht und würde eben auf solche Heinis reinfallen, die mir sagen, Kreatin wäre fieses Gift von der Neuen Weltordnung. Das Problem ist, dass gesunde Ernährung heutzutage eine Vollzeitbeschäftigung ist und man ständig mit irgendwelchen angeblich ach so gefährlichen Stoffen bombardiert wird. Wie bitte will ich mich da noch gesund ernähren, wenn ich dafür nicht den entsprechenden Bildungsstand hab? Wenn ich nichts mehr essen kann, esse ich alles.
Deine Argumentation lief auf die schwedische Studie zu der genetischen Ursache hinaus. Erinnere dich. Dass Fettleibigkeit multifaktoriell bedingt sein kann, kam in deiner Aussage überhaupt nicht in Frage; daran habe ich mich gestört.Zitat
Ich hab nie Krebserkrankte in diesem Zusammenhang erwähnt, da musst du dich verlesen haben.Zitat
Es ist aber immer noch ein bisschen naiv zu glauben, dass man den Menschen einfach mal so in einem Crashkurs vom Fettie zum Normalo erziehen kann, und wer will das schon. Wenn Übergewicht krankhaft wird, hat das meistens eine Ursache und die ist nicht nur, dass die Leute einfach grundlos und dumm wie Brot zu viel in sich hineinstopfen, folglich ist deine wie eine Schuldzuweisung formulierte Aussage auch nicht sehr viel wert. Wenn jemand mit einer ausgeprägten Depression zu dir kommt, sagst du ihm doch auch nicht, er soll doch mal bitte mit seinem Leben klarkommen und von nun an glücklich sein. Wenn jemand mit Schlafdeprivation zu dir kommt, sagst du ihm doch auch nicht, er soll sich einfach mal hinlegen und die Augen zumachen. Nein, das Individuum existiert nicht mehr, zumindest nicht in der Form, als dass es die Verantwortung für sein Ich übernehmen könnte, genau deshalb haben wir ja eine Gesellschaft und ein humanitäres System. Dein Begriff von Individuum würde mit einschließen, dass Augenarzt nur noch für grauen Star, Zahnarzt nur noch für grauen Star und Psychologe nur noch für Stoffwechselstörung verantwortlich sind. Viele gesundheitliche Missstände heutzutage werden von der schnelllebigen Konsumgesellschaft ausgelöst. Viele gesundheitliche Missstände heutzutage sind multifaktiorell bedingt, Schuld trägt daran keiner selbst und sogar wenn, dann hat ihm das keiner zum Vorwurf zu machen.
Ich dachte eigentlich immer, Trolling wäre aufmerksamkeitsheischender und würde sich auch nicht mit Themenverwandtheit vereinbaren lassen, denn die war zeitweise - das wirst du nicht leugnen können und darauf spielte der zitierte Kommentar auch an - doch irgendwie vorhanden. Aber toll, dass du das Wort jetzt auch mal hast verwenden dürfen; ich bin sehr zielstrebig und folglich stolz, dein Gemüt erregt zu haben.Zitat
In diesem Sinne geben wir jedenfalls ein tolles Trollpärchen ab. Komm, in meiner Höhle unten am Sumpf ist noch ein Moosbett frei, da machen wir's uns gemütlich.
Du ignorierst dabei aber ein paar entscheidende Umstände:
1. Nicht jeder Übergewichtige lebt automatisch ungesund. Einige Risikofaktoren steigen, ja mein Gott, dasselbe ist es mit Untergewicht, mit Nachbarn, die rauchen, mit einer Mikrowelle im Haus.
2. Es gibt weißgott genug Dinge, die von leichter Fettleibigkeit bis hinein in ausgewachsene Adipositas führen können, ohne dass der Mensch etwas dafür kann.
3. Oftmals sind das dann auch noch Langzeitprobleme, da kann man also nicht einfach mal so die Verantwortung übernehmen, sein Leben ändern und zum Adonis werden. Nur mal ein Beispiel: Kindern heutzutage wird wenig Bewegung anerzogen, dicke Kinder machen in der Regel von allein keinen Sport. Wenn man ausgiebige Bewegung nicht gewohnt ist, dann vielleicht im Schulsport auch noch von klein auf gehänselt wurde, ist es kein leichter weg, einfach mal so mir nichts dir nichts Fußballspielen zu gehen. Selbst Programme, die Übergewichtigen diesen Einstieg wieder ermöglichen werden, setzen darauf, dass die Dicken untereinander wieder positive Erfahrungen machen, weil sie eine ähnliche Erlebniswelt haben. Auf die Weise werden Übergewichtige zu einer Randgruppe gemacht, gesellschaftlich isoliert; nicht weil sie nicht gesellschaftstauglich sind, sondern weil die Gesellschaft nicht gut mit ihnen kann, eben wegen solchen Vorurteilen, dass die nur zu blöd sind und sich lieber in ihre dicke Traumwelt zurückziehen. Frag mal einen Normalgewichtigen, ob er gerne wie Winnie Pooh angeschaut werden möchte.
4. Was ist so falsch an der Halbwahrheit? Wahrheit ist, dass wir das selbe jeden Tag machen. Das hier beispielsweise ist eigentlich ein Spieleforum (naja, mit einigen Erweiterungen) - was ist nun der Unterschied zwischen 3 Stunden Egoshooter am Tag und 3 Portionen Kartoffelauflauf? Dass die im Egoshooter suggerierte Dominanz männlicher ist, als Kartoffeln mit Hack und Käse? Dass man es Gamecommunity nennt, aber Fressgemeinschaft sich irgendwie ulkig anhört? Wir verleugnen jeden Tag vieles, aus keinem anderen Grund hat der Mensch sich Religion, Kultur und Freizeit angeschafft. Deshalb gibt es Selbstverletzendes Verhalten, deshalb gibt es kompensative Neurosen, wie beispielsweise unter anderem zwanghaftes Essen. Und dann steckt man die ganzen Leute, die durch ihre Antibiotika aufgequollen sind oder an rheumabedingtem Bewegungsmangel leiden, auch noch mit in den Topf und nennt es fehlende Selbstverantwortung.
Geändert von Mordechaj (29.09.2009 um 23:49 Uhr)
Die Leute sind verunsichert und in ihrer Verunsicherung erzeugen sie einen Markt für alle Formen von Ernährungsberatung. Der erreicht eine derart große mediale Präsenz, dass sich die Verunsicherung weiter ausbreitet und wiederum den Markt anfeuert. Ein sich selbst verstärkendes System.
Was war zuerst da? Ernährungsberatung oder Verunsicherung? Henne oder Ei? Als Trotzreaktion auf diese ganze Diskussion mit all der Scharlatanerie sympathsiert man gerne mit denen, die sagen "Nicht denken, einfach essen", obwohl man weiß, dass sie bloß Traumtänzer sind.
Solange sie selbst mit ihrer Traumtänzerei klarkommen, verstehe ich nicht, was daran schlimm sein sollte. Dass sich auch hier die Katze immer noch in den Schwanz beißt, ist ja nicht die Schuld der Übergewichtigen. Und ganz sicher sind weder alle Übergewichtigen Traumtänzer, noch sind Übergewichtige an irgendetwas schuld oder hätten sich für irgendwas zu rechtfertigen. Wir grenzen Dicke bewusst aus, ungeachtet der Tatsache, dass es um ihren eigenen Körper geht, ungeachtet der Umstände, wie sie zu ihrem Übergewicht gekommen sind, ungeachtet dessen, dass der Teufelskreis und die Traumtänzerei von einer breiten Masse induziert wird. Wie gesagt, die psychisch Kranken setzen wir auch nicht vor die Tür, zumindest nicht mehr. Aber die Dicken müssen ja einfach nur aufhören, so viel Kram in sich reinzustopfen - Patentlösung 1.0 . Und die Dicken sind dann halt auch nur die fettleibige Spitze des Eisbergs.
Mittlerweile spricht sich rum, dass man Suizidalen zuhören und ihren Todeswunsch nicht von vornherein negieren soll. Mittlerweile wird man darauf aufmerksam, dass Mobbing inhuman ist und die Lebensqualität massiv einschränkt und das üble Stigmatisierung bestimmter Gruppen sich nicht unbedingt positiv auf diesen Zustand auswirkt. Vielleicht dringt auch mal durch, dass es kein besonders guter Standpunkt ist, andere von vornherein zu verurteilen.
Man muss der Gesellschaft jeden Tag auf's Neue beibringen, wie man mit Menschen umgeht - was ziemlich ironisch ist, wenn man die Definition von Gesellschaft kennt - und ja, Menschen, selbst wenn sie 100 Kilo wiegen und schwer atmen; aber die Dicken sind auch gleichzeitig die Dummen, weil sie ja nicht mal mit sich selber richtig umgehen können, genauso wie diese anderen Dummen, die man so schön von vornherein für sich selber verurteilen kann.
Die Einäugigen sind halt nur auf einem Auge blind, nämlich dort wo der Balken drinsteckt.
Und das meint die Person die mich aus dem Kontext zitiert und einen halben Roman über die Ungerechtigkeit der Welt schreibt, nicht einsieht, dass es in der Studie rein objektiv um die Auswirkung des sog. FTO-Gens ging und ich mich dementsprechend lediglich auf die Wirkung des FTO-Genes und nicht auf Diabetes, Gesellschaft, Krankheiten und Volksverdummung bezogen habe?
Ich habe lediglich behauptet, dass Leute mit einer richtigen Ernährung der Wirkung dieses Genes entgegenwirken können.
Sorry, scheinbar lebe ich so weit von Deutschland entfernt, dass ich dein dystropisches Weltbild nicht verstehe.
Also ich bin ja schon sehr blöd, aber das Lesen hab ich dann doch noch nicht ganz verlernt. Im Übrigen bezog sich mein erster Beitrag auch nicht nur auf deine Äußerungen, aber du hast dich dann wohl so schön dran aufgeheizt, dass alles wie der Teufel an der Wand aussah.Zitat
Ich sehe natürlich ein, dass ich dich falsch verstanden haben kann. Das passiert, wenn man keine Romane, sondern nur 3 Sätze schreibt, für dich jetzt vielleicht etwas verständlicher, dass ich Wert auf meine Wortadipositas lege, die zu lesen dich natürlich keiner zwingt.
Yo, Schweden hat ja auch das bessere Schulsystem und die Leute sind allgemein etwas zugänglicher - ich komm aber auch aus dem Osten, da ist das alles nochmal ein bisschen mehr E.T.A Hoffmann als hier, wo die Gesellschaftskontrolle schon 50 Jahre länger abgeschafft ist. Aber ist mal wieder ein sehr toller Fall von vorschnellem Urteil, mein Weltbild ist alles andere als dystopisch. Das würdest du auch wissen, unter anderem wenn du die Definition von Dystopie kennen würdest. Und ich verbitte mir auch mit aller gebotenen Zurückhaltung, dass du aufgrund von ein paar Zeilen mein Weltbild zu kennen glauben mögest, es mag dir etwas befremdlich erscheinen, aber auch andere Menschen denken - genau wie du - nicht nur in eine Richtung und haben tatsächlich soetwas wie eine komplexe Psyche.Zitat
Es ist jedenfalls toll, wie man dich mit ein paar Absätzen Text auf die Pessimistenschiene bringen kann, das nächste Mal schreibe ich über meine rosigen Ansichten unsere soziale Ordnung laut Verfassung betreffend, dann steckst du mir sicher die Utopiekarte zu, weil Schwarz und Weiß so penetrant allgegenwärtig sind.
*hust* Sorry aber das hier ist keine verallgemeinerung das ist einfach nur dumm. Hätte auch stehen können "Ich als nicht ganz so schlauer Mensch".Zitat
Ich frag mich warum man das nun auf einen Abschluß beziehen muss ob ein Mensch weiss, in dem Fall die Mutter, was man seinem Kind zu essen gibt.
Es gibt Internet und Ärzte wo man sich informieren kann z.b ob das jeder macht oder nicht bleibt sein Ding.
Zudem weiss man doch selbst als "nicht so schlauer Mensch" was einem Kind gut tut, bewegung, was heute ja leider kaum noch vorkommt und gesund essen und sei es nur 1 Apfel am Tag, zwischen dem ganzen anderen Kram.
Ich z.b erziehe meine Kinder so das sie wissen auch Obst und Gemüse kann schmecken, ich hingegen esse nur Obst aber kaum bis gar kein Gemüse (selbst auf ner Tiefkühlpizza sammel ich dat Gemüse ab), doch müssen meine Kinder nicht darauf verzichten.^^
Bei dem stimme ich teilweise zu.Zitat
Doch frag ich mich dann wiederum warum immer wieder mit dicken Kindern angefangen wird, man ist nicht als Kind dick und gleichzeitig auch als Erwachsener.
Man kann als Kind auch sehr schlank sein, nur um dann in die breite zu gehen im Alter.
Weiß man das wirklich? Auf den McDo-Burgern ist viel Salat drauf. Knopers und NimmZwei sind ultragesund, ZiniMinis haben viele Mineralien, ACE-Saft enthält doch total viele wichtige Vitamine. Und was ist das wichtigste bei gesunden Hauptmahlzeiten? Genau, dass sie frisch, ausreichend gewürzt und ausgewogen sind. Schau mal das Tagesprogramm auf RTL und zähl dort die Eltern, die in der Lage zu sein scheinen, ordentlich zu kochen. Noch schlimmer wird es, wenn die Leute selbst keine festen Mahlzeiten kennen und nur den Tag über essen, was gerade so da ist - ich bin 48, resigniert und arbeitslos und sitze den ganzen Tag in der Wohnung; meine Kinder haben wirklich blendende Aussichten auf gesunde Ernährung. Noch wichtiger ist, dass Kinder oftmals die Ernährungsgewohnheiten der Eltern übernehmen - nicht jeder achtet auf den einen Apfel pro Tag.
Dann bleibst du offensichtlich deinen Kindern gegenüber konsequent. Viele Eltern schaffen das nicht, auch in höheren Gesellschaftsschichten, deswegen gibt es auch den Wohlstandsspeck. Viele Eltern kennen auch die Fernseh-Computer-Problematik nicht, weil sie schlichtweg unter anderen Verhältnissen aufgewachsen sind, warum also dem Kind nur 1 Stunde am Wochenende den Nintendo erlauben, wenn es ihnen Spaß macht, können sie damit doch die Nachmittage füllen, so sind sie wenigstens ausgelastet. Und wer hört sein Kind schon gerne quängeln, weil es die PowerPuff-Girls nicht sehen darf?Zitat
Hinzu kommt dann noch die große Schmach des Elterndaseins, nämlich dass Kinder nicht vorausdenken und es ist dann immer so massiv schwer, ihnen immer und immer wieder das gleiche zu sagen. Meine Eltern haben meinen Bruder mal dazu gezwungen, seinen Wochenablauf zu planen und aufzuschreiben, weil er zu viele Stunden am PC saß. Nach 2 Tagen war der Plan fertig und hing an der Wand, dort hing er dann eine Weile und hing vor sich hin. Geändert hat das kein bisschen, weil meine Eltern ja hätten hinterher sein müssen.
Es war ja auch nur ein Beispiel.Zitat
Dasselbe könnte man auch auf einen Erwachsenen übertragen, nur das dort die Resignation noch um einiges tiefer sitzt.