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Thema: Die Qual mit dem Setting

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Alan Beitrag anzeigen
    Na bitte, geht doch xD Ich finde Klischees überhaupt nicht schlimm und wenn sich jemand schonmal an der Erstellung einer größeren Geschichte versucht hat, wird derjenige schnell feststellen, dass man noch so sehr versuchen kann, Klischees zu vermeiden - aber ist man aus einem raus, rutscht man meistens direkt ins nächste rein. Bis zu einem gewissen Grad gehören sie einfach dazu, weil's nunmal meistens gar nicht anders geht. Ein Magier braucht nunmal einen Stab und ist meistens alt und weise, sonst ist es kein klassischer Magier
    Ein Magier kann allerdings auch eine Eule oder einen Raben, oder eine Katze mit sich herumtragen. Er kann einen spitzen Hut tragen, aber genauso gut einen Zylinder. Ein Magier kann auch ein Hypnotiseur sein - in dem Fall ist es unwesentlich, welche Kleidung er trägt. Ist auch unwesentlich, wenn er plötzlich herausfindet, DASS er ein Magier ist und sich einer chymschen Transformation zu unterziehen hat. Weiters kann es immer John Constantine sein. Sogar Buddha war ein Magier und er war um vielleicht anfang dreißig und laut Legenden recht gutaussehend.

    Genauso kann ein Krieger Conan, Musashi (Myamoto oder Gun-Do), eine von drei bis vier möglichen Rittergestalten, ein Adeliger verschiedener Perioden, ein Offizier verschiedener Länder usw sein. Mit jedem Stereotyp kommen Tropen, die ihn vom Rest der Gruppe unterscheiden.
    Für einen Waldläufer wiederum würde es einen sehr radikalen Unterschied machen, ob es ein elfischer Baumbumser, ein britischer Großwildjäger, ein amerikanischer Survivalist oder ein tirolerischer Wilderer ist.

    Das Problem mit euch ist, dass ihr die Bandbreite an Stereotypen nicht kennt und die Vielzahl an damit verbundenen Tropen euch offensichtlich vollkommen unbekannt sind. Von allen möglichen schon dagewesenen Magieren, auf die man anspielen oder auf die man sich beziehen könnte, kennen Leute wie du nur einen, von allen Kriegern nur einen (oder ihr unterscheidet sie zumindest nicht wirklich). Und diesen Zustand der Unkenntnis hälst du dann für Weisheit, so nach dem Motto: "Ah-haha! Ich habe das schon läängst durchschaut, am Ende ist es eh alles dasselbe!" Ist es nicht. Diese Unterschiede bestimmen alles was zwischen Anfang und "Das BÖSE IST BESIEGT" liegt - und das ist der entscheidende Teil.

    Zitat Zitat
    Explizit *fordern*, so wie Ringlord es gemacht hat, würde ich sie aber trotzdem nicht. Die kommen von ganz alleine wenn man nur genau genug hinsieht. ^^
    Dann solltest du mir mal erklären, warum ich beim Gelben Adler nach einer halben Stunde Spielzeit noch nicht weiß, ob mein Hauptcharakter nun Magier oder Kämpferin ist? Und ich beim zweiten Charakter meiner Party ebenfalls keine Vorstellung habe, was sie nun TUT. Solche Dinge klarzustellen, das ist eine der Aufgaben von Stereotypen.

  2. #2
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Dann solltest du mir mal erklären, warum ich beim Gelben Adler nach einer halben Stunde Spielzeit noch nicht weiß, ob mein Hauptcharakter nun Magier oder Kämpferin ist? Und ich beim zweiten Charakter meiner Party ebenfalls keine Vorstellung habe, was sie nun TUT. Solche Dinge klarzustellen, das ist eine der Aufgaben von Stereotypen.

    Interessanter Punkt - aber bei einem Spiel mit offener Charakterentwicklung (beispielsweise FF X & FF XII, Lucifer's Call u.a.) kannst du als Spieler selber entscheiden, was dein Charakter lernen soll und wie dann dementsprechend seine Rolle im Kampf aussieht. Hier ist es wichtig, sofern man diese Freiheit für den Spieler aufrechterhalten will, keinem Chara ein zu... auffälliges Aussehen zu geben welches gar zu deutlich in eine bestimmte Richtung zeigt. Weil spätestens wenn ein mit einem knorrigen Stock bewaffneter, graubärtiger Mensch mit einem physischen Angriff mehr Schaden macht als ein Ork mit einem 2-Meter-Streitkolben, wird's... "unrealistisch"

    Klischees muss man nicht fordern, sie kommen meiner Meinung nach irgenwann von ganz alleine.



    Greetz!


    Alan

  3. #3
    Zitat Zitat von Alan Beitrag anzeigen
    Interessanter Punkt - aber bei einem Spiel mit offener Charakterentwicklung (beispielsweise FF X & FF XII, Lucifer's Call u.a.) kannst du als Spieler selber entscheiden, was dein Charakter lernen soll und wie dann dementsprechend seine Rolle im Kampf aussieht.
    Die Shin Megami Tensei-Serie basiert auch nicht auf den üblichen Rollenspielen, sondern bezieht sich massiv auf Manga, wie sie Go Nagai damals gemacht hat. Sagen wir mal, diese als moralisch zweideutig zu bezeichnen trifft es recht gut. Will man diese typische Stimmung treffen, muss man ein recht freies System wählen.

    Zitat Zitat
    Hier ist es wichtig, sofern man diese Freiheit für den Spieler aufrechterhalten will, keinem Chara ein zu... auffälliges Aussehen zu geben welches gar zu deutlich in eine bestimmte Richtung zeigt. Weil spätestens wenn ein mit einem knorrigen Stock bewaffneter, graubärtiger Mensch mit einem physischen Angriff mehr Schaden macht als ein Ork mit einem 2-Meter-Streitkolben, wird's... "unrealistisch"
    Das Wort ist "Unglaubwürdig". Unrealistisch sind Videospiele von Natur aus.

    FF X war auch nicht frei von lesbarem Design - Yuna ist immer noch so angezogen, dass die Tanzszenen gut aussehen (Nevermind, dass sie sicherlich nicht umsonst möglichst viele Elemente einer Miko erhalten hat), Tifa wurde auf den "freches Mädchen"-Look getrimmt usw. Ihren Charakter und ihre Rolle in der Geschichte lässt sich immer noch am Design ablesen, auch wenn ihre Rollen im Kampfsystem flexibel sind.

  4. #4
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    FF X war auch nicht frei von lesbarem Design - Yuna ist immer noch so angezogen, dass die Tanzszenen gut aussehen (Nevermind, dass sie sicherlich nicht umsonst möglichst viele Elemente einer Miko erhalten hat), Tifa wurde auf den "freches Mädchen"-Look getrimmt usw. Ihren Charakter und ihre Rolle in der Geschichte lässt sich immer noch am Design ablesen, auch wenn ihre Rollen im Kampfsystem flexibel sind.
    Das stimmt. Aber auch hier finde ich es extrem störend, dass Yuna mit ihrem Stock (oder noch schlimmer: Lulu mit ihrer PUPPE!!!) am Ende dann mit einem normalen Angriff den gleichen (nämlich maximalen) Schaden erzielt wie Auron mit seinem ungleich größeren Zweihänder.

    Wie sind wir eigentlich darauf gekommen...? Ach ja, Archetypen. Wie du schon sagtest, Shin Megami Tensei entspricht in keiner Weise einem "üblichen" RPG. Aber ich glaube ich habe ganz zu Beginn schonmal gesagt, dass ich der Meinung bin, dass ein unübliches Setting ganz und gar nicht schlecht sein muss, wenn man es glaubwürdig rüberbringt - dabei hatte ich natürlich speziell SMT im Kopf, von dem ich ein großer Fan bin.
    Damit wären wir auch wieder beim Topic und ich glaube die Diskussion hat gezeigt: macht was ihr wollt, aber macht es ORDENTLICH! ^^


    Greetz!


    Alan

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