Nimms mir bitte nicht übel, aber nach dem Kommentar müsste ich rein logisch betrachtet entweder auf deine Ansicht oder auf den Westen schimpfen, was anderes bleibt mir nicht übrig. Oô Oder in manchen Schulen hat man die Lehrpläne das Klo runtergespült (und ich weiß, dass vor allem der 2.WK auch im Westen zutiefst in diesen Plänen verankert ist).Zitat
Wir haben (in Halle, tiefster Osten) geschlagene 3 Jahre (und ich meine nicht "in drei Schuljahren", sondern "etwa drei Schuljahre lang") mit dem zweiten Weltkrieg verplempert, alles so oft wiederholt, dass es auch ja jedem zum Hals raushängt und dass jeder völlig immun gegen jegliche Greuel ist. Wenn man heute einem aus unserem Jahrgang ein Video aus dem zweiten Weltkrieg zeigt, sein es Leichen, die begraben werden, Juden, die erschossen werden oder verkrüppelte Opfer irgendwelcher Experimente, schreckt uns das nicht mehr ab. Es ist trivial geworden, völlig unspektakulär. Und damit auch nicht mehr abschreckend. Deshalb gibts ja hier (unter anderem) auch so viele Neonazis, weil man die Aufklärung über das "Übel Nationalsozialismus" als völlig absolut hinstellt und damit den widerspenstigen Jugendlichen natürlich ein wunderbares Rebellionsvorbild gibt. Wenn ich meine Unzufriedenheit gegen Irgendetwas demonstrieren will, was gibt es da Besseres als eine Zeitperiode, bei der sich die "gutbürgerliche" Gesellschaft ausnahmsweise einig ist, dass sie durchweg, und ohne jede Relativierung, böse ist?
Ich hatte gottseidank auch einige vernünftige Lehrer, die uns die Fakten präsentiert haben und unsere Meinungsbildung dann (natürlich mehr oder minder) selbst überlassen haben. Wenn man immer wieder vorgebetet kriegt, wie dumm die Deutschen damals alle waren, und wie ultimativ böse Hitlers Nazis ein neues "Niveau des Terrors" aufgebaut haben, ist es kein Wunder, wenn sich kein Schwein für interessiert. Niemand wird gern so offensichtlich konditioniert. Und das sollte man vor allem im Osten nach 20 Jahren mal kapiert haben. Dass man irgendwo in der Schule wirklich falsche (!) Informationen über den zweiten Weltkrieg verbreitet, würde ich auf einige wenige falsch eingestellte Lehrer schieben. Hallo? Das hier ist keine Diktatur, wo jeder Kritiker "stillgelegt" wird, auch wenn das einige Leute gern behaupten. Falsche Informationen über den 2.WK im Unterricht? Dann hätten die Linken (nachvollziehbarerweise) den ganzen Tag nichts anderes anzuprangern, und das Problem hätte sich innerhalb von wenigen Jahren gegessen. Das Problem ist aber eher, dass man den zweiten Weltkrieg im Unterricht polarisiert, und das viele Jahrzehnte nach Ende der Besatzung. Ich finde Polarisierung bei diesem Thema teilweise (!!) sogar angebracht, aber nicht mehr nach der 5. Klasse...
Die besseren Lehrer haben dann die späteren Jahre übrigens auch für unbekanntere Aspekte des 2. WKs genutzt, also auch für Themen wie Mussolini, Japan & Pearl Harbor, Judenhass in anderen Ländern, Weiße Rose & Stauffenberg (+Nationalismus!) usw. Einfach ein paar andere Ansichten, weil sie es auch Leid waren, zum xten Mal "Deutsche töten Juden" an die Tafel zu schreiben und das Tagebuch der Anne Frank lesen zu lassen. Dadurch kriegt man dann erst ein relative Ansicht des Ganzen. Hitler ist immernoch böse, die Deutschen waren immernoch dumme Mitläufer. Aber das ist alles nicht mehr so total, wie es gern dargestellt wird.
Zum Thema: Wir hatten afair etwa 3 bis 5 Schulstunden lang RAF. Das ist fürs Allgemeinwissen zwar völlig ausreichend, vor allem im Vergleich zu 3 Jahren 2.WK aber natürlich absolut lächerlich...
Und ich muss nicht erwähnen, dass das auch noch an den DDR-Lehrplänen liegt, die sich natürlich die Finger gerieben haben, diese Thematik ihren Schülern beizubringen. Nicht, dass es heute immer noch der Sinn dieser Pläne wär, den Westen schlecht zu machen (lol), aber das ist leider eindeutig der Grund, dass wir das Thema ernsthaft und kritisch behandelt haben.
Ist auch der gleiche Grund, dass man im Westen mehr über die DDR lernt als im Osten, hat sich einfach so gehalten. Was "Neutralität" usw. angeht, liegt das heute zum Glück hauptsächlich bei den Lehrern. Und die kommen meiner Erfahrung nach immer weiter raus aus den Ost-West-Vorstellungen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn etwas gar nicht in den Lehrplänen steht, ist das eindeutig ein Mangel (und die RAF gehört da dazu, auch wenn ich sie nicht halb so wichtig wie die DDR ansehe - Innerhalb der DDR gabs auch Widerstandsgruppen, und da weiß schließlich auch kein Schwein drüber was.) Alles andere haben jedoch die Lehrer in den Händen - und die können die ganze Skala von "Offen" bis "Polarisierend/propagandistisch" durchgehen.
Und das man den 2. Weltkrieg in Deutschland verharmlosen will, halte ich für ein Gerücht.
Afaik (!) hat sich der Film sehr nah an die Fakten gehalten. Viele Szenen sind exakte Abbilder von Beweisfotos aus dieser Zeit.Zitat
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