Es gibt einen Grat zwischen "echte Menschen Abknallen" und den Aufgaben der Bundeswehr, das lernt man eigentlich spätestens mit der ersten von 29 Broschüren, die man bis zur Anerkennung hinterhergeschmissen bekommt (okay, ich hab nur 12, ich war aber auch unsympatisch). Natürlich gibst du dich damit automatisch der Möglichkeit hin, dass die Waffe wirklich mal zum Einsatz kommt, aber Bund bedeutet nicht Krieg. Und wie du das darstellt bedeutet zum Bund Gehen Leute töten Wollen.
Wie gesagt, ich hab die Szenen nicht gesehen und werd sie mir auch nicht anschaun, aber ich vermute mal ganz blind, dass der Junge seine Ausbildung verpatzt hat und jetzt im Grunde nur noch der Bund bleibt, damit er wenigstens die nächsten Monate über die Runden kommt - vage Vermutungen.
Ich finde es auch falsch, den Wehrdienst aus so niederen Gründen zu verweigern, weil man eben "keine Lust" hat, aus moralischen wird der das ja in seiner Situation kaum tun, er wird ja merken, dass er seinen Eltern im Geldbeutel rumschmarotzt.
Die Hervorhebung von "wirklich" gefällt mir auch nich so ganz. Eine Sucht ist eine Krankheit. Und es sind nicht alles Psychokiller, die zum Bund gehen, weil man da toll Leute wegschießen kann, die Killerspieldebatte läuft doch auf einem ganz anderen Level. Man kann das Leben auch verachten und sein eigenes wegwerfen (das macht sowieso mehr Sinn).
Wenn die nun den Bund mit Counter Strike gleichsetzen, werden sie wohl die fidele Ansicht verfolgen, dass so ein Spiel aus Reaktion, Kalkül und Gemeinschaft und nicht aus Umballern besteht. Tz, da findet man schonmal Eltern, die die Interessen des jungen Ballerspielers vertreten und dann glaubt ihnen keiner. Und mein Gott, selbst, wenn die davon ausgehen, dass echte Leute töten viel gesünder für ihren Sohn ist - die sind verzweifelt ... zeig mir Eltern, die ihre Kinder lieber 16 Stunden am PC als beim Bund sehen.
Wobei man natürlich sehen muss, dass der herkömmliche Süchtige auch oft zu Lügen neigt, klar, dass da das Vertrauen schwindet und damit das Kontrollbedürfnis wächst. Und natürlich wird dieses Bedürfnis auch schon vorher dagewesen sein, allerdings wirkt sich das denke ich eher gesamt auf die Persönlichkeit aus, was dann psychische Folgen wie Sucht etc. hat. Wir leben allerdings in einer Gesellschaft, in der man die Erziehung aus gutem Grund nicht mehr als Schuldfaktor heranziehen kann - wenn du von adoleszenten Kindern sprichst, meinst du Jugendliche. Ab 14 ist man strafmündig, da sollte man sich selbst schon mehr unter Kontrolle haben. Nun klaut der zwar keine Kaugummis oder schlägt Leute zusammen, sondern fräst sich - in den Augen der Eltern - die Gehirnzellen weg.Zitat von gas