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  1. #1

    Lynch Gast

  2. #2
    Zitat Zitat von Lynch Beitrag anzeigen
    Du hast deinen Sohn im Alter von 8 Jahren bekommen?

  3. #3

    Lynch Gast
    Zitat Zitat von Indy Beitrag anzeigen
    Du hast deinen Sohn im Alter von 8 Jahren bekommen?
    richtig. =0

    nunja, mich interessiert einfach mal, wie die mir mit bloßen antworten helfen wollen, mehr nicht.
    bisher sind die antworten ja eher "erlebnisberichte", nicht mehr, nicht weniger.
    von einer hilfe im eigentlichen sinne sehe ich bisher nichts, ergo haelt die seite nicht das, was sie verspricht (gut, sind ja auch erst 3 od. 4 beitraege).

  4. #4
    Zitat Zitat von Lynch Beitrag anzeigen
    richtig. =0

    nunja, mich interessiert einfach mal, wie die mir mit bloßen antworten helfen wollen, mehr nicht.
    bisher sind die antworten ja eher "erlebnisberichte", nicht mehr, nicht weniger.
    von einer hilfe im eigentlichen sinne sehe ich bisher nichts, ergo haelt die seite nicht das, was sie verspricht (gut, sind ja auch erst 3 od. 4 beitraege).
    Egal wie unsinnig Innitiativen vom eigenen Ausgangspunkt auch erscheinen mögen, das Recht, sie von vornherein niedermachen zu wollen hast du dann doch nicht. Vielleicht reagiert das Ehepaar ein wenig hilflos in Anbetracht ihrer eigenen Situation, aber soweit ich das sehen kann, geht es dabei eher um Prävention durch Aufklärung.

    Dein Problem ist übrigens selbst für Sarkasmus vollkommen simpel gesponnen, da müsste schon mehr her. Sucht- und Zwangsverhalten ist bis zu einem Alter von 14 Jahren schnell abzugewöhnen und du wirst dir vielleicht denken können, dass es unschönes in den Dreck ziehen der Thematik ist, wenn man den Vater als Idioten hinstellt, der seinem 10jährigen Sohn ein Spiel mit Altersbeschränkung und expliziten Inhalten schenkt. Es ist dir vielleicht nicht bewusst, aber die beiden tun das, um den sozialen Verlust ihres Sohnes zu überwinden, da könntest du wenigstens den Respekt haben, und die Inhalte der Seite mit entsprechendem Feingefühl in Frage stellen und nich einfach plump irgendwelchen Schwachsinn dichten.

  5. #5
    Ich habe mir die Spielzone-Dokumentation noch ein wenig weiter angeschaut. Ein (kleiner) Teil des Problems liegt scheinbar auch in der Kontrollsucht der Eltern. In Teil 3/7, bei Zeit 7:29 sagt die Mutter:
    Zitat Zitat
    Schwierig ist es, wenn Jakob unterwegs ist, weil ich es dann nicht kontrollieren kann, was er wo tut und bei wem dann auch viel und bei wem dann auch wenig Computer gespielt wird. [...]
    Dann krieg ich auch oft erzählt "Ja, wir haben Fußball gespielt", das ist dann die Variante wo er glaubt dass ich die gerne hören möchte. Ob sie das dann tatsächlich getan haben, kann ich oft nicht rausfinden.
    Eltern finden sich nur schwer mit ihrer schwindenen Kontrolle ab. Das ist ein typisches Problem für Eltern adoleszenter Kinder und es verstärkt in diesem Fall die Probleme noch.

  6. #6
    Besonders schön ist auch die eine Szene, in der die Eltern sich aufregen, dass ihr Sohn vorhat den Wehrdienst zu verweigern und stattdessen lieber CS spielt. Ich muss was verpasst haben, aber war das "echte-Menschen-abknallen" nicht das Böse? Oder haben sie nur Angst, dass ihr Sohn WIRKLICH krank ist, wenn ein Ballerspiel ihn nicht zum Ballern animiert?

  7. #7
    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Besonders schön ist auch die eine Szene, in der die Eltern sich aufregen, dass ihr Sohn vorhat den Wehrdienst zu verweigern und stattdessen lieber CS spielt. Ich muss was verpasst haben, aber war das "echte-Menschen-abknallen" nicht das Böse? Oder haben sie nur Angst, dass ihr Sohn WIRKLICH krank ist, wenn ein Ballerspiel ihn nicht zum Ballern animiert?
    Es gibt einen Grat zwischen "echte Menschen Abknallen" und den Aufgaben der Bundeswehr, das lernt man eigentlich spätestens mit der ersten von 29 Broschüren, die man bis zur Anerkennung hinterhergeschmissen bekommt (okay, ich hab nur 12, ich war aber auch unsympatisch). Natürlich gibst du dich damit automatisch der Möglichkeit hin, dass die Waffe wirklich mal zum Einsatz kommt, aber Bund bedeutet nicht Krieg. Und wie du das darstellt bedeutet zum Bund Gehen Leute töten Wollen.
    Wie gesagt, ich hab die Szenen nicht gesehen und werd sie mir auch nicht anschaun, aber ich vermute mal ganz blind, dass der Junge seine Ausbildung verpatzt hat und jetzt im Grunde nur noch der Bund bleibt, damit er wenigstens die nächsten Monate über die Runden kommt - vage Vermutungen .
    Ich finde es auch falsch, den Wehrdienst aus so niederen Gründen zu verweigern, weil man eben "keine Lust" hat, aus moralischen wird der das ja in seiner Situation kaum tun, er wird ja merken, dass er seinen Eltern im Geldbeutel rumschmarotzt.

    Die Hervorhebung von "wirklich" gefällt mir auch nich so ganz. Eine Sucht ist eine Krankheit. Und es sind nicht alles Psychokiller, die zum Bund gehen, weil man da toll Leute wegschießen kann, die Killerspieldebatte läuft doch auf einem ganz anderen Level. Man kann das Leben auch verachten und sein eigenes wegwerfen (das macht sowieso mehr Sinn).

    Wenn die nun den Bund mit Counter Strike gleichsetzen, werden sie wohl die fidele Ansicht verfolgen, dass so ein Spiel aus Reaktion, Kalkül und Gemeinschaft und nicht aus Umballern besteht. Tz, da findet man schonmal Eltern, die die Interessen des jungen Ballerspielers vertreten und dann glaubt ihnen keiner. Und mein Gott, selbst, wenn die davon ausgehen, dass echte Leute töten viel gesünder für ihren Sohn ist - die sind verzweifelt ... zeig mir Eltern, die ihre Kinder lieber 16 Stunden am PC als beim Bund sehen.

    Zitat Zitat von gas
    Eltern finden sich nur schwer mit ihrer schwindenen Kontrolle ab. Das ist ein typisches Problem für Eltern adoleszenter Kinder und es verstärkt in diesem Fall die Probleme noch.
    Wobei man natürlich sehen muss, dass der herkömmliche Süchtige auch oft zu Lügen neigt, klar, dass da das Vertrauen schwindet und damit das Kontrollbedürfnis wächst. Und natürlich wird dieses Bedürfnis auch schon vorher dagewesen sein, allerdings wirkt sich das denke ich eher gesamt auf die Persönlichkeit aus, was dann psychische Folgen wie Sucht etc. hat. Wir leben allerdings in einer Gesellschaft, in der man die Erziehung aus gutem Grund nicht mehr als Schuldfaktor heranziehen kann - wenn du von adoleszenten Kindern sprichst, meinst du Jugendliche. Ab 14 ist man strafmündig, da sollte man sich selbst schon mehr unter Kontrolle haben. Nun klaut der zwar keine Kaugummis oder schlägt Leute zusammen, sondern fräst sich - in den Augen der Eltern - die Gehirnzellen weg.

  8. #8
    Zitat Zitat von Eynes'Prayer Beitrag anzeigen
    Es gibt einen Grat zwischen "echte Menschen Abknallen" und den Aufgaben der Bundeswehr, das lernt man eigentlich spätestens mit der ersten von 29 Broschüren, die man bis zur Anerkennung hinterhergeschmissen bekommt (okay, ich hab nur 12, ich war aber auch unsympatisch).
    Für Menschen wie mich gibt es keine Wehrpflicht, ergo habe ich nicht eine einzige dieser Broschüren zu Gesicht bekommen. Mir ist trotzdem klar, dass Soldaten gelegentlich auch Sandsäcke schleppen oder Katzen von Bäumen retten und zwar immer dann, wenn die eigentlich dafür zuständige Feuerwehr in Ausnahmesituationen dieser Aufgabe nicht mehr allein nachkommen kann.

    Heutzutage werden Kriege auch nicht mehr im 1on1 entschieden, soweit habe ich das auch schon mitbekommen und nicht jeder Soldat wird mit Waffe in der Hand an irgendeiner Front benötigt. Trotzdem ist und bleibt die Waffenausbildung und deren spätere Anwendung grundlegender Bestandteil der Berufsgruppe Soldat, egal wie schön Du, unsere Kanzlerin oder die gerettete Katze es reden wollen. Deswegen ist neben körperlicher Untauglichkeit die einzige Möglichkeit dem Wehrdienst zu entgehen, eine ausgereifte Erklärung warum man das Benutzen von Waffen mit der eigenen Ethik nicht in Einklang bringen kann. Es hat sich noch keiner damit rausgeredet, dass er Angst vor Hochwassern hat... o.O

    Zitat Zitat
    Natürlich gibst du dich damit automatisch der Möglichkeit hin, dass die Waffe wirklich mal zum Einsatz kommt, aber Bund bedeutet nicht Krieg. Und wie du das darstellt bedeutet zum Bund Gehen Leute töten Wollen.
    Sollen, mein Schatz. Sollen. Die Wehrpflicht wurde eingeführt, um sicher zu gehen, dass in Fällen eines Angriffes genug junge Männer in der Lage sind, eine halbwegs vernünftige Verteidigung aufrecht zu halten. Ja, das beinhaltet, den Gegner am Angreifen zu hindern. Töten ist eine der effektivsten Methoden in diesem Zusammenhang.

    Zitat Zitat
    Wie gesagt, ich hab die Szenen nicht gesehen und werd sie mir auch nicht anschaun,
    Du erwartest nicht ernsthaft, dass ich oder irgendeine Person eine Diskussion mit Dir führt über etwas, von dem Du nicht die blaßeste Ahnung hast und zudem auch noch Deinen Unwillen bekundest, Dich damit zu beschäftigen? Von Deiner abwertenden Verurteilung einem Menschen gegenüber, den Du durch diese Missachtung garnicht richtig einschätzen kannst ganz zu schweigen.

    Zitat Zitat
    Die Hervorhebung von "wirklich" gefällt mir auch nich so ganz. Eine Sucht ist eine Krankheit. Und es sind nicht alles Psychokiller, die zum Bund gehen, weil man da toll Leute wegschießen kann, die Killerspieldebatte läuft doch auf einem ganz anderen Level. Man kann das Leben auch verachten und sein eigenes wegwerfen (das macht sowieso mehr Sinn).
    Wenn mir jeder erzählt, dass Ballerspiele zum Ballern anregen, würde ich mich sehr wundern, wenn mein Ballerspielspielender Sohn nicht ballern wollen würde. Ich halte außerdem ein Abwehrverhalten gegen aussenstehende Aggressoren (egal ob echt oder eingebildet) für "sinnvoller" als Selbstzerstörung.
    Anyway... halte ich von beidem... nichts. Und damit waren meine drei Sätze jetzt zusammenhängender als Deine. Yeah.

    Zitat Zitat
    Wenn die nun den Bund mit Counter Strike gleichsetzen, werden sie wohl die fidele Ansicht verfolgen, dass so ein Spiel aus Reaktion, Kalkül und Gemeinschaft und nicht aus Umballern besteht. Tz, da findet man schonmal Eltern, die die Interessen des jungen Ballerspielers vertreten und dann glaubt ihnen keiner. Und mein Gott, selbst, wenn die davon ausgehen, dass echte Leute töten viel gesünder für ihren Sohn ist - die sind verzweifelt ... zeig mir Eltern, die ihre Kinder lieber 16 Stunden am PC als beim Bund sehen.
    Again: Wenn wir über diese Szene reden wollen, wirst Du sie Dir ansehen müssen. Zum Rest: Jugendliche haben ein unglaubliches Talent grundsätzlich das zu tun, was ihre Eltern nicht wollen. Und das schon seit Jahrtausenden.

    Zitat Zitat
    Wobei man natürlich sehen muss, dass der herkömmliche Süchtige auch oft zu Lügen neigt, klar, dass da das Vertrauen schwindet und damit das Kontrollbedürfnis wächst. Und natürlich wird dieses Bedürfnis auch schon vorher dagewesen sein, allerdings wirkt sich das denke ich eher gesamt auf die Persönlichkeit aus, was dann psychische Folgen wie Sucht etc. hat. Wir leben allerdings in einer Gesellschaft, in der man die Erziehung aus gutem Grund nicht mehr als Schuldfaktor heranziehen kann - wenn du von adoleszenten Kindern sprichst, meinst du Jugendliche. Ab 14 ist man strafmündig, da sollte man sich selbst schon mehr unter Kontrolle haben. Nun klaut der zwar keine Kaugummis oder schlägt Leute zusammen, sondern fräst sich - in den Augen der Eltern - die Gehirnzellen weg.
    Eine Frage... verstehst Du eigentlichs selber, was Du so schreibst? o.O
    Oder bin ich schon dermaßen altersschwachsinnig geworden, dass ich handelsüblichen Gedankensprüngen nicht mehr folgen kann?

  9. #9
    Weiss nicht warum - vielleicht ist es Trotz, vielleicht auch schwelgende Erinnerungen - aber diese Diskussionen über teh evil menschenseelenfressenden MMORPGs rufen bei mir wehmütige Erinnerungen an die Zeit wach, in der ich selbst seelengefressen wurde. Und würde mich gerne wieder dieser Erfahrung hingeben, hätte ich nicht die Vernunft, dafür jetzt im Moment NICHT die Arbeit hinzuschmeißen :/
    Oh, schönes Online-Leben, oh tolles Levelup, oh meine lieben ehemaligen Gildenkollegen ;__;

    Was Eltern, Freunde, Bekannte und Haustiere eines zockenden Menschen oft nicht wissen oder verstehen (wollen) ist, dass spielen nicht das Grässlichste ist, was einem zustoßen kann. Sie wundern sich darüber, dass man nicht freudestrahlend das Angebot einer Therapie wahrnimmt, sondern der arme Süchtige das als Affront sieht. Für den Zocker kommt so ein Angebot rüber wie wenn einer dir offeriert, ihn von der blühenden Wiese und der schönen gechillten Party wegzureißen und ab jetzt in Einzelhaft zu stecken.. Tolles Angebot.

    Bei allem Sakasmus und Verständnis für die werten Zocker will ich sicher nicht abstreiten, dass das Suchtpotential hoch ist und es wirklich eine Gefahr für Schule/Arbeit/Beziehung sein kann (wenn der Rückzug ins VL auch verständlich ist, wenn das alles suckt ^.^). Aber da mit Unverständnis, Aggression, Mitleid oder gutgemeinten Ratschlägen herzukommen bewirkt mit Sicherheit das Gegenteil.

  10. #10
    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Heutzutage werden Kriege auch nicht mehr im 1on1 entschieden, soweit habe ich das auch schon mitbekommen und nicht jeder Soldat wird mit Waffe in der Hand an irgendeiner Front benötigt. Trotzdem ist und bleibt die Waffenausbildung und deren spätere Anwendung grundlegender Bestandteil der Berufsgruppe Soldat, egal wie schön Du, unsere Kanzlerin oder die gerettete Katze es reden wollen. Deswegen ist neben körperlicher Untauglichkeit die einzige Möglichkeit dem Wehrdienst zu entgehen, eine ausgereifte Erklärung warum man das Benutzen von Waffen mit der eigenen Ethik nicht in Einklang bringen kann. Es hat sich noch keiner damit rausgeredet, dass er Angst vor Hochwassern hat... o.O
    Mir ist das schon alles klar, ich hab auch nett verweigert und das aus gutem Grund. Schön reden will ich da garnix, ich hab mich dafür zu viel mit der Thematik rumgeärgert.
    Nur ist zum Bund Gehen nichts Verwerfliches, vorallem nicht im Vergleich zu daheim Rumlungern und Counter Strike spielen. Und wenn er es nur nicht macht, weil er lieber daheim sitzen will (wovon ich ausgehe, denn die schillernden Alternative sind Zivildienst, FSJ, FÖJ oder Berufsleben), dann erst recht.


    Zitat Zitat
    Sollen, mein Schatz. Sollen. Die Wehrpflicht wurde eingeführt, um sicher zu gehen, dass in Fällen eines Angriffes genug junge Männer in der Lage sind, eine halbwegs vernünftige Verteidigung aufrecht zu halten. Ja, das beinhaltet, den Gegner am Angreifen zu hindern. Töten ist eine der effektivsten Methoden in diesem Zusammenhang.
    Ich stelle die gewagte These auf, dass das Anliegen der Bundeswehr nicht das Töten ist. Natürlich ist die Ausbildung an der Waffe und die spätere Anwendung ein offenes Zeichen und ich kann ja wohl kaum den eigentlich Hintergrund des Wehrdienstes abstreiten, aber es geht schon seit 60 Jahren nicht mehr ums Töten.


    Zitat Zitat
    Du erwartest nicht ernsthaft, dass ich oder irgendeine Person eine Diskussion mit Dir führt über etwas, von dem Du nicht die blaßeste Ahnung hast und zudem auch noch Deinen Unwillen bekundest, Dich damit zu beschäftigen? Von Deiner abwertenden Verurteilung einem Menschen gegenüber, den Du durch diese Missachtung garnicht richtig einschätzen kannst ganz zu schweigen.
    Erster hab ich an keiner Stelle nach einer Diskussion mit mir verlangt, sondern nur meine Meinung kund getan, die nunmal getränkt von persönlichen Erfahrungen ist. Mein Unwillen, mich damit zu beschäftigen rührt daher, dass ich mir bestimmte Dinge einfach nich mehr antun kann, dazu gehören unter anderem auch Holocaust-Dokumentationen und verzogene Kinder. Ich hab dafür ja nichmal um Verständnis gebeten, nur tu ich das jetzt: weißt du, wie krank es ist, solche verblendeten Leute ständig in deinem direkten Umfeld zu haben? Das muss ich mir nich noch ne halbe Stunde per Podcast antun.
    Eine Meinung darf ich doch trotzdem dazu haben. Und ich hab sogar die vermessene Dreistigkeit zu behaupten, dass, wenn die Eltern nicht vollkommene Fremdhypochonder sind, ich sehr wohl über einen solchen Menschen urteilen kann.


    Zitat Zitat
    Wenn mir jeder erzählt, dass Ballerspiele zum Ballern anregen, würde ich mich sehr wundern, wenn mein Ballerspielspielender Sohn nicht ballern wollen würde. Ich halte außerdem ein Abwehrverhalten gegen aussenstehende Aggressoren (egal ob echt oder eingebildet) für "sinnvoller" als Selbstzerstörung.
    Nunja, aber das, was der Junge da fabriziert, ist doch offene Selbstzerstörung, oder? Ich mein, ich hab die Szene nicht gesehen, deswegen ist mir fragwürdigerweise auch das Recht verwehrt, irgendwelche Schlüsse zu ziehen, aber: Welchen gesellschaftlichen - und damit persönlichen - Zweck erfüllt er denn, wenn er seine imaginären Aggressoren wegschießt? Und inwieweit bringt ihn das rein menschlich voran? Ich kann gut verstehen, dass er einen Sinn darin sieht, sein Dopamin den Tag über künstlich aufrecht zu erhalten, aber es ist weder gesund noch zweckmäßig.


    Zitat Zitat
    Jugendliche haben ein unglaubliches Talent grundsätzlich das zu tun, was ihre Eltern nicht wollen. Und das schon seit Jahrtausenden.
    Das ist keine Rechtfertigung für irgendwas.

    Zitat Zitat
    Eine Frage... verstehst Du eigentlichs selber, was Du so schreibst? o.O
    Oder bin ich schon dermaßen altersschwachsinnig geworden, dass ich handelsüblichen Gedankensprüngen nicht mehr folgen kann?
    In dem Fall schon, du solltest mal andere Texte zitieren, wo ich wohl derartig indisponiert war, dass ich meinen Auswurf selbst nicht mehr nachvollziehen kann. Zugegeben, hier fehlen die pronomialen Bezüge etwas, aber zumindest für mich ist klar, was ich wollte - muss ja nicht jedem so gehen.

    Es geht schlicht und ergreifend darum, dass das Kontrollbedürfnis der Eltern in dem Fall zwei Seiten hat: Einmal das Produkt aus dem Verhalten des Sohnes und einmal als vermutlicher Auslöser für eventuelle persönliche Defizite.
    Ich glaub, in jeder zweiten schlechten Serie von Übersee fällt irgendwann mal der Spruch: "Traue nie einem Süchtigen." Das rührt daher, dass Süchtige zum Lügen neigen, um ihre Sucht zu befriedigen, ohne sich vor anderen irgendwas eingestehen zu müssen. Das Mistige an Lügen ist, dass vorallem Eltern immer sehr schnell dahintersteigen und nach ein paar mal Angelogenwerden ist nunmal das Vertrauen weg und macht einem Kontrollbedürfnis Platz, immerhin ist man ja verantwortlich.
    Meine Vermutung war nun - immernoch vollkommen ungerechtfertigt, immerhin hab ichs mir ja nicht angesehen -, dass dieses Kontrollbedürfnis auch schon vorher in weniger ausgeprägter Form bestand, aber sich trotzdem toll auf die Persönlichkeit des Jungen auswirken konnte. Eine von Kontrollsucht getränkte Erziehung führt zu einer Vielzahl von Erschwernissen in der 'geistigen' Entwicklung, beispielsweise ein gestörtes Verständnis von Liebe, von Glück, von Pflicht, Gerechtigkeit. Vorallem das führt zu gesellschaftlichen Problemen, Isolation und Sucht, schließlich sind das alles keine sehr angenehmen Sachen und machen auch nich glücklich, mit dem ganz persönlichen Gegenmittel - sei es Alkohol, Meth oder eben der PC - holt man dieses Gefühlsdefizit eben einfach auf.

    Jetzt aber zu behaupten, das wäre die Schuld der Eltern, ist einfach nicht machbar. Sicherlich tragen die einen Anteil daran, aber selbst der ist irrelevant, weil man ab einem bestimmten Altern gesetzlich wie wohlweißlich auch geistig für sich selbst verantwortlich ist.

    Schlimm nur, dass man beispielsweise beim Bund einfach nicht die Zeit hat, seine x Stunden am Rechner zu verbringen und richtig rumballern darf man ja frühestens nach 3 Monaten und selbst dann ist das noch alles mit so Gesetzen und Moral unterlegt, Bund bedeutet also weniger Rumballern, als irgendwelchen sozialen Scheiß machen - da hätte ich dann wohl auch keinen Spaß dran. Auch fehlt dann wieder die gesellschaftliche Verwurzelung - so ein CS-Clan ist doch für den herkömmlichen Suchti viel kuscheliger, als eine Kasernenzelle mit echten Leuten, die einen nachweislich nich leiden können (schließlich hatte man im Kindergarten und in der Schule genug Kontakt, um zu wissen, dass die alle kein Interesse haben). Deswegen hat man ja vorher auch schon seine Ausbildung hingeschmissen und keinen Job, nichtmal danach gesucht (in wievielen Familien machen das eigentlich die Eltern? Meine haben meinem Bruder schon 3 Bewerbungen getippt, bietet einer mehr?), weils da auch wieder nur Menschen gibt oder irgendwelche langweiligen Aufgaben, nur Probleme und Stress...


    Aber gut, du hast ja recht, ich versteh davon nichts, ich sollte mir die Doku anschaun und dann eine Meinung dazu haben, denn vage Vermutungen ohne Hintergrundwissen und persönliche Erfahrungen sind allenfalls wertlos.
    Mich würde aber schonmal interessieren - und du musst das nicht unbedingt beantworten, immerhin bräuchte ich dafür wirklich die Szene und mein Unwillen bleibt leider - woran du jetzt explizit gemerkt hast, dass die Eltern ihren Sohn mit der Waffe in der Hand sehen und nicht etwa den Bund als Fluthelfer, eine ordentliche Ausbildung und vorallem Disziplin wahrnehmen.

    Ich erinnere mich noch dran, als mein Bruder zum Bund sollte, da ging es auch um Disziplin, sowas wie zu geregelten Zeiten Aufstehen, feste Aufgaben und noch so unwichtiges Zeug, das niemand im Leben braucht, wenn man einen PC daheim stehen hat.
    Es wird überraschen, aber das für den normalen Schulabschließenden vielleicht zu eingeschränkte Aufgaben- und Bildungsangebot, das der Bund bereit hält, kann für mancheinen Stubenhocker mit vernachlässigter Ausbildung die letzte Rettung ins Berufsleben sein.

  11. #11
    Zitat Zitat von Eynes'Prayer Beitrag anzeigen
    Ich stelle die gewagte These auf, dass das Anliegen der Bundeswehr nicht das Töten ist. Natürlich ist die Ausbildung an der Waffe und die spätere Anwendung ein offenes Zeichen und ich kann ja wohl kaum den eigentlich Hintergrund des Wehrdienstes abstreiten, aber es geht schon seit 60 Jahren nicht mehr ums Töten.
    Versteh ich nicht. Wenn es nicht die Aufgabe des dollen Bundes ist, Männer zur Landesverteidigung auszubilden, wieso dann der Part mit den Waffen? Valada hat ja nicht behauptet man würde dazu ausgebildet, offensiv mit Waffengewalt irgendetwas zu bewerkstelligen - aber dass es dabei nicht ums Töten geht, kannst du wem anderen erzählen.

  12. #12
    Zitat Zitat von Broken Chords Can Sing A Little Beitrag anzeigen
    Versteh ich nicht. Wenn es nicht die Aufgabe des dollen Bundes ist, Männer zur Landesverteidigung auszubilden, wieso dann der Part mit den Waffen? Valada hat ja nicht behauptet man würde dazu ausgebildet, offensiv mit Waffengewalt irgendetwas zu bewerkstelligen - aber dass es dabei nicht ums Töten geht, kannst du wem anderen erzählen.
    Genauso wenig habe ich behauptet, dass der Bund nicht zur Landesverteidigung geschaffen ist.

    Aber okay, es geht ums Töten. Ich fands ein wenig simplistisch zu sagen, der Bund ist eine Organisation, die zum Töten angelegt ist (über die Denotation von 'sollen' brauchen wir uns denke ich nicht zu streiten), aber gut.

    Mir ist klar, dass Waffengewalt beim Bund nicht außer Frage steht, das ist auch der einzig wirkliche Grund, warum ich verweigert hab, aber "Bundeswehr" und "Töten sollen" in einem Satz ist sehr stark verallgemeinert und kommt dem eigentlichen Anliegen nicht im Entfernstesten nahe.
    Um das in unpassende Zusammenhänge zu setzen: Genauso gut kann ich behaupten, dass Counter-Strike-Spieler pöse Suchtis sind.

    Naja, wir brauchen aber auch nicht über Formulierungen und das universelle Wissen, dass Waffen Menschen töten können, zu streiten, ich denke, darum geht es auch nicht.
    Geändert von Mordechaj (22.08.2008 um 12:54 Uhr)

  13. #13
    Zitat Zitat
    Naja, wir brauchen aber auch nicht über Formulierungen und das universelle Wissen, dass Waffen Menschen töten können, zu streiten, ich denke, darum geht es auch nicht.
    Ne, mir geht's darum zu erfahren, was deiner Meinung nach das "eigentliche Anliegen" des Bundes ist - wenn es nicht die Landesverteidigung und somit das potentielle Töten von Feinden ist.

  14. #14
    Zitat Zitat von Eynes'Prayer Beitrag anzeigen
    Erster hab ich an keiner Stelle nach einer Diskussion mit mir verlangt,...
    OK, dann lass ich es.

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