Hinweise kann ich gerade noch geben.
Bilder spielten eine Rolle - in Florenz, wenn ich mich recht entsinne, ließ man eine ganze Reihe von gefemmten Personen und ihre Wappen an die Wand des Rathauses malen - allerdings kann die Bildbenutzung IMO nicht mit der des Barocks gleichgesetzt werden da die Ideologie des Absoluten Herrschers noch in der Entwicklung war. Die Sache mit dem David und dem Hercules würde ich als Beispiel von Rhetorik annehmen. Man liebte solch bildliche Vergleiche, mit der Realität mussten sie nichts zu tun haben.
Von einer Polarisierung zwischen weltlicher und kirchlicher Herrschaft in Bildern habe ich bisher erst während des Barocks gehört (Inszenierung von Ludwig XVI als Sonnengott z.B.)
Malen "gleich der Natur" wurde in den Niederlanden erfunden und von dort nach Italien geführt. Die Kirche hatte sehr wenig damit zu tun, da man im Westen verglichen mit der Ostkirche generell weniger Bildkritisch eingestellt war. "Die Kirche" als Auftraggeberin ist ebenfalls sehr relativ, da viele Teile der Kirchen durch Mäzenen und Stifter ausgeschmückt wurden. Diese heuerten ihre eigenen Maler an und ließen sie nach ihrem Geschmack arbeiten.Zitat
Die Texte kamen aus Byzanz, in Europas Klöstern fand man bestenfalls korrumpierte Versionen davon. Was geschah, war das Italien mit römischen und griechischen Texten konfrontiert wurde, das hellenistische Erbe lag vollständig auf dem Gebiet der Türken und konnte dementsprechend nicht studiert werden. Die Rennaissance ist eher eine Interpretation des römischen Altertums durch die Brille des Mittelalters als eine "Konfrontation mit dem hellenistischen Kunststil". Wenn du das suchst, wirst du weiter vorgreifen müssen - Zu Hinckelman und Goethe und dem Klassizismus. Rom, nicht Hellas war der Trend der Renaissance.Zitat
Der Geniekult steht in keinem Zusammenhang mit den Altertumstexten, da der Begriff unter Römern und Griechen nicht existierte. Der Geniekult ist eine Entwicklung der Zeit - die Maler betrachteten sich als Schöpfer im christlichen Sinne, welche die Natur nach ihrem Sinne bilden konnten. Dies war ihnen durch die "neuen" Techniken der der Darstellung "gleich der Natur" möglich. Müsste jetzt die Bücher wieder auspacken, wenn ich das Thema verbreitern sollte.
Kannst du mir Input bezüglich der Kunstakademien der Renaissance geben? Ich dachte, die Ausbildung lief damals noch in den Werkstätten ab? Das Akademiewesen begann doch erst später in Frankreich und die mittelalterliche Universität ist ein ganz anderes Biest gewesen.
Was meinst du damit? Religiöse Portraits und Vanitas-Darstellungen gibt es in Deutschland seit dem späten Mittelalter. Siehe die ganzen Totentanz-Darstellungen und die Stifterportraits in den Kirchen. Inwiefern kann man den Dreißigjährigen Krieg aber zum Barock zählen? Der deutsche Barock begann doch erst danach?!Zitat
Der Manierismus hat eine Reihe von solchen hervorgebracht - mir fallen spontan das Portrait des Jünglings mit dem Totenschädel und das Doppelportrait mit dem verzerrten Totenschädel ein. Sonst habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass Vanitas-Ideen eher in Stilleben verarbeitet wurden.Zitat
Die Erforschung der Optik machte Fortschritte, die Sehunschärfe wurde während der Renaissance noch nicht in die Bildplanung eingezogen. Materialtechnisch wäre mir kein Fortschritt bekannt.Zitat






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