Das ist aber nicht nur die Schuld des Schulsystems.
Natürlich ist bei einem mathematisch geführten Beweis eindeutig zu entscheiden, ob er formal richtig geführt wurde, oder unvollständig bzw. fehlerhaft ist. Es gibt aber auch informelle Kriterien wie Anschaulichkeit, Verständlichkeit, Aufbau, Trickreichtum, Kürze und Eleganz, die zum Teil sehr subjektiv sind und verschieden gewichtet werden können.
Ich halte es für sinnvoll, auch diese Kriterien auf Kosten der Objektivität in die Bewertung mit einzubeziehen. Es geht letztendlich um die Lösung von Problemen - und da sucht man in der Regel nicht irgendeine Lösung, sondern die nach diesen Kriterien Beste.
Leider würden sich die Mathematiker bei dem Versuch einer Festschreibung dieser Kriterien eher die Köpfe einschlagen, als einander über Definition und Gewichtung einig zu werden. Es bleibt also abseits der streng formalen Kriterien eine Geschmacksfrage.
Zum ursprünglichen Thema:
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2008/...dummung?page=1