Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
Nein, das stimmt schon. Ein Mann sollte nie wagen, in der Öffentlichkeit zu weinen oder sich andersartig demütigen zu lassen, sonst kann ihn später niemand mehr ernst nehmen. Man muss seine Gefühle von klein auf unterdrücken, um es zu was zu bringen.
Also wenn ich damals geflennt hätte wie ein kleines Mädchen, hätt mir der Vadder eine runtergehauen, damit ich erst recht einen Grund zum Flennen gehabt hätte. Dieser traditionsbewussten Erziehung verdanke ich es, dass ich heute da stehe wo ich bin.
Jain. Meine persönliche Theorie: Wer nicht weint/weinen kann (und sei es nur für sich im stillen Kämmerlein), der ist auch nicht fähig, wirklich herzhaft zu lachen. Jeder, der schonmal herzhaft gelacht hat, weiß, daß ab einem gewissen Emotionsgrad die Tränen hinzukommen. Dann sieht es so aus, als ob man gleichzeitig lachen und weinen würde. Zwar aus Heiterkeit, aber die emotionale Erregung bleibt dieselbe.

Ein Mann, der nicht weinen kann, ist unnatürlich und beraubt sich seiner Emotionen und meines Erachtens ein Stück Lebensfreude. Es klingt paradox, aber wenn man einmal richtig geweint hat, fühlt man sich nach 'ner Zeit besser, befreiter, erleichterter. Um meine Theorie noch mit einem schlauen Sprichwort abzurunden: "Weinen reinigt die Seele"

Wobei obiges natürlich nicht für jede Situation gilt. Wenn, wie in diesem Beziehungs-Fall, keine Gewißheit herrscht, so heult man tagtäglich Rotz und Wasser und es wird nur schlimmer, je länger es andauert. Die Betonung für obiges liegt daher auf Situationen mit "Gewißheit".