Gar nicht mal, denn nachdem ich mir den Abschiedsbrief durchgelesen habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es überhaupt keine Rolle spielt, was im Abschiedsbrief eines Amokläufers steht. Von dem, was er geschrieben hat, war im Medienecho praktisch nichts zu hören Lediglich der Satz "Dass ich ein Verlierer bin ist das einzige, was ich in der Schule gelernt habe" (sinngemäß) hat in den Nachrichten überhaupt Erwähnung gefunden.Zitat von Trigaram
Er hätte sich die Mühe mit dem Abschiedsbrief sparen können, wir haben ohnehin unseren standardisierten Ablauf, um auf Amokläufe zu reagieren, und dazu gehören nuneinmal Forderungen nach Verschärfung der Waffengesetze und der reflexartige Ruf nach dem Verbot von "Killerspielen". Die wahren Ursachen interessieren nicht, dafür braucht es noch ein paar mehr Amokläufe.
Früher hätten solche Leute wie der Amokläufer gesellschaftskritische Bücher geschrieben hätten, statt einen Amoklauf zu veranstalten. Aber bei der Sensationsgeilheit der Medien würde ich mich als Amokläufer auch fragen, ob es nicht vielleicht effektiver wäre, was "Großes" zu veranstalten.
Die Ursache für seine Verzweiflung war offensichtlich das Fehlen einer Perspektive, aber nicht in der Form, wie es die Politik gewöhnlich versteht. Das Problem ist ein gesellschaftliches, ein weltanschauliches Problem, nichts, was die Politik lösen könnte.
Der Schuld am Amoklauf hingegen, oder besser gesagt, die Schuld an der Entscheidung des Jungen zum Amoklauf als Ausdrucksmittel seiner Verzweiflung, liegt eindeutig bei den Medien, auch wenn sie das wohl nicht zugeben wollen.
Joa, so scheint's. Auf jeden Fall ist es das beste Mittel, um gehört zu werden. Ich werde morgen in die Schule gehen und im Gedenken an den Amokläufer einen Mülleimer umtreten.Zitat von TheBiber