Es gibt wohl kein Buch in meinem Regal, das ich nicht mindestens schon zwei mal gelesen habe.

Natürlich ist der Überraschungseffekt teilweise verschwunden aber wenn genügend Zeit zwischen dem alten Lesedurchgang und dem aktuellen liegt, sind vielleicht maximal die 4 bis 5 Kernereignisse im Gedächtnis haften geblieben, die vielen kleinen Ereignisse dahin jedoch nicht. Desweiteren ensteht für mich die Spannung nicht nur aus der Tatsache, daß ich nicht weiß wie es weitergeht, wenn der Protagonist auf den ersten 20 Seiten in eine gefährliche Situation kommt, weiß ich das er mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit das ganze überleben wird, mehr oder weniger unbeschadet, die Bücher die ich lese (Fanasy) sind größtenteils eben so aufgebaut. Vielmehr entsteht die Spannung aus dem Stil der Erzählung und der Situation selber. Es ist wie ein Film der im Kopf abläuft und dieser Film kann beim zweiten Mal genauso spannend sein wie beim ersten Mal.

Natürlich bevorzuge ich auch neue noch ungelesene Bücher aber woher nehmen wenn nicht stehlen? Weihnachten ist auch nur einmal im Jahr (und dummerweise fällt mein Geburtstag zeitlich sehr nah an Weihnachten) und mal eben das Geld sich andauernd neuen Lesestoff zu kaufen hat auch nicht jeder. Mal abgesehen vom nötigen Stauraum. Es ist natürlich auch eine Frage der Lesegeschwindigkeit.
Wer für einen 500 Seiten Schinken einen Monat oder mehr braucht, hat sicher eher die Möglichkeit sich Nachschub zu kaufen wenn der Stoff ausgeht. Aber jemand wie ich, der so einen Schinken, sofern er gut ist, innerhalb weniger Tage durchhat kann das nicht.

Was Büchereien angeht, so haben diese in der Regel nur ein sehr spärliches Angebot, zumindest die, die ich früher aufgesucht habe.

Ich würde sagen, wenn ein erneutes Lesen eines Buches keinen Spaß macht, ist entweder zu wenig Zeit zum letzten Mal vergangen, oder das Buch ist nicht sonderlich gut.