Yohndet Betruth - The Truth beyond
Episode I: Zeit der Diebe
Kapitel 2: "Letzte Kräfte"
Ein rosa Schimmer erfüllte die vorher so finstere Höhle.
Das Leuchten ging von.. "dem Wesen" aus, das von auf Yohndet herabblickte, welcher immer noch erschöpft am Boden lag.
Es war von diesem Licht in pink umgeben, weswegen weder das Gesicht noch überhaupt erkannbar war, ob es sich da um einen Menschen handelte.
Nach all dem, was Yohndet in den letzten Wochen und Tagen gehört und gesehen hatte, schien es ihm überhaupt nicht mehr abwegig, wenn das was vor ihm war, vielleicht so etwas wie ein Todesengel war.
"Wo ist er?"
Es war eindeutig eine weibliche Stimme, mit der "die Kreatur" sprach. Eine sehr angenehme und überraschend liebliche sogar.
Aber Yohndet wußte weder genau, was sie von ihm wollte, noch war er wirklich in der Lage klare Gedanken zu fassen.
"Du hast ihn wirklich verloren... unglaublich
"Was nicht passiert wäre, wenn du besser aufgepasst hättest".
Plötzlich war eine zweite Stimme zu vernehmen, die offenbar zu der rosa Gestalt sprach.
Kurz darauf waren aus der Richtung, aus der die neue Stimme kam, Schritte zu vernehmen, die immer näher kamen.
Die Umgebung wurde nun zustätzlich beleuchtet - diesmal war es ein grünes Leuchten... und es wurde mit jedem Schritt, den Yohndet wahrnahm intensiver.
Schließlich beugte sich eine weitere Person über Yohndet. Mittlerweile war er sich ziemlich sicher, dass das was sich unter diesem myteriösen Schimmer verbarg, Menschen waren. Zwar sah er die Gesichter nicht wirklich deutlich - zu intensiv war das Licht, das sie umgab. Aber ein inneres Gefühl sagte ihm, dass es eben so war.
"Ich konnte nicht die ganze Zeit auf ihn aufpassen und ihm folgen. Vor Allem, als er am Fest des Königs so urplötzlich diesen Anfal von übertriebener Gerechtigkeit hatte und dem König an die Gurgel wollte..."
"... und dann in das königliche Verlies gesteckt wurde. Ich kenne deine Entschuldigungen mittlerweile schon, Pnik."
Der Tonfall der neuen Stimme wurde etwas ungeduldig. Es gab keinen Zweifel, dass es sich dabei um einen Mann mittleren Alters handelte.
Nach einem kurzen Schweigen setzte er sich fort.
"Mit dieser unvorhersehbaren Wendung, ergeben sich ein Haufen neuer Probleme. Ich hoffe das ist dir bewußt. Besonders jetzt, wo du ihn auch noch von der Harpie befreien musstest"
"Mein lieber Negre... Du wiederholst dich aber auch in manchen Dingen. Aber es wird dich vielleicht interessieren, dass wir diesmal noch Glück im Unglück hatten."
"Wie meinst du das?"
"Nun - ich habe bis zuletzt gewartet, bevor ich Yohndet und seine Freunde da rausgeholt habe. Und du wirst nicht glauben, wer sich zu der Harpie gesellte?"
"Sie hatte Besuch? Kann ja nur jemand vom Bund der Mächtigen gewesen sein."
"Das war aber auch nicht schwer zu erraten. Wer sollte sonst zur Harpie gelangen?"
"Nun sag schon. Wer war es? Ophisa? Aber vor Allem: WELCHE ROLLE SPIELT DAS"
"HALT DIE KLAPPE! Lass mich doch erst mal ausreden!"
Der vorher so zarten Stimme, wurde auf einmal eine ungeahnte Energie verliehen.
"Es war der Richter. Und glaub es, oder glaub es nicht: Kurz bevor ich mich aus meinem Versteck stürzen, meine Tarnung aufgeben und den Skythen befreien wollte, kam der mir doch tatsächlich zuvor und schickte alle vier wieder zurück in die normale Welt. Ich hab die chaotische Situation genutzt und mir Yohndet geschnappt, bevor der Zauber von Trialus auch ihn wieder ins Kingdom brachte."
Mit einem Mal schien sich die Person in Grün wieder etwas zu beruhigen... auf jeden Fall, war sie sehr überrascht, von dem was ihr da gerade zu Ohren kam
"Dann denkt die Harpie also, der Richter hätte sie alle zurückgeschickt. Und dich hat sie gar nicht bemerkt?"
"So ist es. Sie weiß weder, von mir, noch ahnt sie irgendetwas von dem Verrat. Dass Yohndet hier ist, ahnt sie auch nicht. Aber das dürfte sie ohnehin nicht sonderlich interessieren"
"Nicht wirklich. Unter anderen Umständen könnte der Skythe sogar mal eine ernsthafte Bedrohung für sie werden - auch wenn sie davon jetzt noch nichts ahnt."
"Unter anderen Umständen. Hmmm.. aber die brauchen uns ja nicht zu kümmern. Denn dann wäre Yohndet ja unser Feind..."
"... anstatt der Schlüssel zu unserem Ziel"
Der Dialog verwirrte den erschöpften Skythen noch mehr, als er es ohnehin schon war.
Er hatte keine Ahnung was vor sich ging. Aber er war müde, hungrig und großer Durst plagte ihn.
Es war genug... Die Kontrolle über sich selbst schwand von Sekunde zu Sekunde mehr.
"ICH BIN GAR KEIN SCHLÜSSEL! UND KEIN FEIND! WAS AUCH IMMER IHR WOLLT - UND VON WAS AUCH IMMER IHR SUCHT. ICH KANN EUCH DABEI BESTIMMT NICHT HELFEN! AHHHHHHHHHHHH"
Mit einem gewaltigen Satz sprang er auf und fing urplötzlich an mit aller Kraft, die tief aus seinem Innersten kam und ihm noch übrig geblieben war, die männliche Person zu attackieren.
Ein gewaltiger Schlagabtausch folgte - "der Grüne" konnte zunächst zwar mithalten.. aber immer mehr gewann Yohndet die Überhand in dem Kampf.
Schließlich stieß er ihn zu Boden.
"LASST MICH JETZT FREI, VERDA..."
Während Yohndet diese Worte aussprach, setzte er dazu an, seinem Kontrahenden nochmal einen heftigen Tritt zu versetzen - eine Aktion, die er jedoch nicht mehr vollenden konnte.
Mit großer Wucht donnerte irgendetwas gegen Yohndets Hinterkopf und versetzte ihn augenblicklich in einen Ohnmachtszustand.
"Puh. Das war knapp. Danke."
"Nichts zu danken. Ganz schön wild, der Gute. Interessant wie er sich in den letzten Wochen verändert hat."
"Er hat viel durchgemacht. Er wird hungrig sein. Es ist wohl besser, ihn erstmal ins Hauptquartier zu bringen."
Die Frau nickte und die Beiden setzten sich in Bewegung. Der Grüne nahm dabei Yohndet über seine Schulter und trug ihn.
"Wieso der Richter das wohl getan hat? Vielleicht hätten wir ihn für unsere Sache gewinnen können?"
"Trialus ist ein unsicherer Faktor. Seine Meinung kann sich einfach zu schnell wenden, wie man gesehen hat. Er ist nunmal der Meinung, dass die Münze ihm immer den richtigen Weg zeigt. Er glaubt tatsächlich, dass die Götter ihm durch sie sagen, was er zu tun hat"
"nun... vielleicht ist dem ja so. Dann wär er ja geradezu geboren für uns"
"Lass den Spott. Der Gute ist mittlerweile wohl ohnehin tot. Die Harpie kennt bei sowas keine Gnade. Da bin ich mir sicher."
"hahaha. Ja - außerdem sind wir eh zu Dritt. Wir können ohnehin keinen Weiteren bei uns mehr brauchen."
"eben."
"Andererseits. Wer weiß, wie lange der alte graue es noch tut. Vielleicht müssen wir uns eh demnächst um neue Unterstützung umsehen. HAHAHA"
"Ich hoffe für dich, du meinst das nicht ernst. Zumal wir ohne ihn den Skythen wohl nie gefunden hätten."
"Blödsinn. Außerdem ist es mit dem Finden des Skythen alleine nicht getan. Die Welt schwebt immer noch in großer Gefahr - und unser Ziel ist erst dann erreicht, wenn die Mission der Götter erfüllt haben."
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Und wer jetzt meint, ich werfe mit diesem Dialog jetzt unheimlich viele Fragen auf... der hat recht
.
Aber erst mal abwarten
. Achja: Das Kapitel hieß zuerst (bevor ich editiert habe) "Wind".. aber das kommt erst im Nächsten. Sonst wäre das hier zu lang geworden ^^