Me kann ned pennön is aber trotzdem müde, von daher könnte Scheiße bei rumkommen, mag ich vorwarnen :(
Von allen Posts hier bisher gefällt mir der von Enkidu am besten. Denn er spricht die wichtigsten Punkte an.
Die zwei wichtigsten Schritte für RPGs wie Spiele genrell müssen sein:
1. Gleichstellung mit anderen Medien, gerade auf Zensur und Anerkennung bezogen.
Spiele wie (Achtung, Fanboy) Final Fantasy VII oder Xenogears haben (mMn) einen weit höheren ehtischen Wert als irgend ein Schund von vor etlichen hundert Jahren (Beispiel: Faust x_x). Trotzdem werden gerade die Spiele die etwas vermitteln wollen, was meist Fareast-RPGs sind, belächelt und von der Allgemeinheit längst nicht so akzeptiert wie "Kinderspiele/Partyspiele" ala Wii-Sports. Dieses ewige "Abtauchen/Flucht in eine Fantasiewelt"-Gefasel ist ein gutes Beispiel hierfür.
Aber ebenso wenig darf es eine solche Zensur bei RPGs geben wie bisher...
Wer schon einmal Manhunt gespielt hat, der wird sich sicherlich zurecht fragen, wieso in z.B. FF X-2 Shūin und Lenne mit "Geisterkugeln" erschossen wurden...
2. Leistungsfähigere aber gleichzeitig erschwingliche Entwicklungskits.
Je einfacher und günstiger die eigentliche Umsetzung der Ideen wird, um so mehr Zeit kann man auf das Konzept und Design verwenden, bzw noch "krankere" Ideen umsetzen. Irgendwann wird eine grafische Darstellung Standard sein, die keiner Steigerung mehr bedarf, dann geht es um die "Breite". Breite heißt: Das NPCs nicht viel schlechter aussehen als die Hauptfiguren, dass sämtliche Dialoge vertont werden, dass man mehr mit MC arbeitet und die Grafikleistung für die Details nutzen kann, die eine Welt erst "leben" lassen.
Ein realistisches Rollenspiel wird es nie geben, bewusst nie geben. Denn in meinen Augen wäre ein realistisches Rollenspiel in etwa so:
- Ein Treffer reicht und die Figur oder das Monster sind so gut wie ausgeschaltet. Wenn ich jemandem mit einem Breitschwert auf den Arm "klopfe", dann bleibt der keine vier Minuten danach noch, als wäre nichts gewesen, in "Topform"
- Der hochpotente selbstverständlich männliche Held (um die 20 aber noch keine einzige Beziehung gehabt ;)) wird sich von der überaus attraktiven Hohepriesterin XYZ seinen gefährlichen Auftrag "entlohnen" lassen um nicht länger im Virginmobile mitzufahren :D
- Charaktere stinken ab der zweiten Hälfte des Spiels, da sie immer das selbe Zeug tragen und auch sonst keiner Körperpflege nachgehen, ausgehungert sind sie natürlich auch :(
- und so weiter halt...
Realismus in Bezug auf das verschwinden von frei erkundbaren Weltkarten:
@Kiru: Natürlich hatte SoM eine Worldmap :)
Ob ich nun Spira (KA ob das nur ein Kontinent ist oder doch der gesamte Planet) Bildschirm für Bildschirm in einer Stunde durchlaufe (ohne RE's) oder auf einer 3D-Weltkarte mit einem Luftschiff dafür nur eine Minute brauche, dass spielt für mich letztenendes keine tragende Rolle. Wobei mir zum Beispiel die WM von DQ VIII sehr gut gefallen hat, da man dort noch richtig was entdecken konnte, teilweise sogar mit Minigames verknüpft.
Was ich allerdings nicht abkann sind Dinge wie in Final Fantasy XII, wo einem in der Einleitung die beiden gigantischen Imperien gezeigt werden auf einer Worldmap und am Ende spielt sich alles nur auf einer winzigen Halbinsel davon ab.
Eine Weltkarte böte Möglichkeiten Orte in der Welt zu zeigen, die einfach nicht benötigt werden daher auch nicht betreten werden können, aber eben da sind. Denn die Vorstellung das eine typische RPG-Welt real ist, mit ihren ~10 Städten/Dörfern (EW-Schnitt: 30 Leute), kommt bei mir nicht auf.
Da lob ich mir noch FF, da die Leute dort zumindest noch optisch versuchen "Größe" darzustellen. Mir ist z.B. immer noch dieser eine Screen von Timber im Kopf geblieben wo man erkennt wie riesig die Stadt eigentlich ist.
Themen/Leitmotive/Ideen:
Da die Helden eh genretypisch für die Rettung zuständig sind spar ich mir mal deren Motivation. Also kommen wir zu den Badguys: Eigentlich hat man in der Tat schon alles gesehen. Egal ob jemand der einfach nur Macht will, einfach so die Welt zerstören, sich an der Welt einfach nur rächen, irgendwelche Riesenviecher die instinktiv einfach draufknüppeln, Götter die Menschen nicht aus dem Joch lassen wollen, ... Die Liste ist endlos.
Ein paar Sachen sind aber noch nicht sooo verbraucht, z.B. das jemand aus Liebe/Besessenheit zu/von einer Person was auch immer macht. Deswegen empfand ich Lezard aus VP 1 & 2 auch als eine der Stärken der Reihe (auch weil er kein super-sexy Sephiroth und Co ist, eher ein Nerd/Harry Potter), da seine Motivation eben nicht in etlichen anderen Spielen verbraucht und ausgelaugt wurde.
Es war auch erfrischend mal wieder ein Spiel zu haben wo man den Gegenspieler die meiste Zeit mit sich rumziehen hat, bzw (ist bei VP aber Reihe-bedingt) man wusste das der da nichts zu suchen hat (zeitmäßig) und eigentlich ziemlich übel geisteskrank ist...
Ebenso sei hier mal BoF IV erwähnt. Die Idee zeitweise aus Sicht des pösen Purschen rumzugurken war nicht neu, aber schuf eine Bindung zu der Figur, eben Fou Lu in dem Beispiel hier. Das macht BoF IV jetzt nicht zu einem Überspiel, aber es ist einer der Punkte die bei mir Sympathie für das Spiel erzeugen.
Darüber hinaus von den meisten Spielern sicherlich als egal betrachet, für mich aber durchaus wichtig: Infos über die Welt. Ja, ich gebe es zu, ich liebe diese Texte aus dem FF VIII Menü oder von den zweiten Seiten der Monsterbeschreibungen in FF XII, ganz einfach weil sie für mich zur Atmosphäre beitragen und der Welt mehr tiefe geben. So etwas würde ich mir auch zu mehr Spielen wünschen.
Es wird immer Ansätze geben. Sei es eine Verknüpfung des Genres RPG mit anderen, z.B. Strategie (was hervorragend klappt) oder Horror (hat zumindest noch Potenzial).
Ideen wie ATE's, freie Szenarienwahl (fällt mir spontan hierzu SaGa ein), "Zeitdruck" (VP1), das unrühmliche SOL-System (Dragon Quarter), die dämlichen Prozente bei FF X-2 und so weiter werden nicht aufhören. Auch multiple Enden sind nichts Neues mehr, nur sollte man hier vllt noch ein wenig mehr tun.
Was den Wiederspielwert angeht, könnte noch einiges getan werden. Ich selber hätte die Idee, da man beim Spiel X nach erstmaligen durchspielen die Grundzüge der Story verstanden hat, beim zweiten Run neuer Content freigeschaltet wird, der für nen ersten Durchlauf zu sehr Spoiler wäre. So könnte man mit dem Wissen wie die Story verläuft, Dinge beim zweiten Run aus einem anderen Blickwinkel betrachten oder Storyfetzen besser verknüpfen.
Beispielsweise: Der pöse Pube ist der Ex der Heldin (oder geschlechtlich andersrum, mir egal), welche allerdings schon längst wieder vergeben ist. Beim ersten Run weiß man das aber lange Zeit nicht, auch wenn man in Rückblenden/Visionen verschwomen ein scheinbar fehlplaziertes glückliches Paar sieht oder so. Im zweiten Run könnte man hier deutlicher die Beiden zeigen und so eine stärkere emotionale Bindung zum Badguy aufbauen, bzw ihn besser verstehen. Im Gegenzug sogar charakterliche Schwächen der Hauptfigur zeigen, z.B. wenn sie "Bäumchen wechsel dich" gespielt hat. Wenn man dem Spieler dann im zweiten Run am Ende noch die Wahl lässt, ob man den Gegner umlegt oder die Heldin und er wieder zusammen kommen, dann hat man schon einmal etwas Neues gebastelt.
Was in Zukunft wohl aber auf jeden Fall verstärkt auftreten wird, dass dürften Minigames sein. Damit meine ich keine nervigen Geschicklichkeitssachen, sondern eher Sachen wie Triple Triad oder Blitzball. Halt Content mit dem man sich auch so beschäftigen kann und dadurch ein noch besseres Preis/Leistungsniveau geboten bekommt. Nicht um dem Spieler jetzt einen Gefallen zu tun, nein, eher mit Hinblick auf weitere Absatzmöglichkeiten, z.B. Handygames.
Was Peripherie angeht... schwer zu sagen.
Sicherlich wird sich bis dahin einiges in Sachen Homeentertainment getan haben. Gerade so kleine Sachen wie Ambilight oder so könnten in Zukunft was werden. Allerdings gab es schon so unzählig viele Fehlgriffe, von Virtual Boy bis zu dieser Elektroschockweste wo man Schläge in Beat'em Ups gespürt haben soll, das man hier nur schwer vorgreifen kann.
Die Bedienführung eines Wii ist innovativ, klar, aber wenn ich ehrlich bin sagt mir der PS Controller mehr zu.
edit: Da's ja hier anscheinend zum guten Ton gehört...
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