Niveau von Shonen Serien?
Ich eröffne diesen Thread, weil ich es extrem auffällig finde, wie sehr sich dieses Genre durch die Definition als solches selbst beschneidet.
Weil, wenn man allen Hype, alle Klischees mal hinter sich lässt, haben viele modernen Shonen Serien (Naruto, One Piece, Bleach, usw.) tolle Charaktere und oft sogar komplexe und einfallsreiche Storys.
Allerdings nur im Grundgerüst. Dann läuft die Serie. Und sie läuft und läuft, und natürlich darf sie nicht beendet werden. Und oft wird sie, wenn man die große Kurve anguckt, nur schlechter. Weil man sich an gottverdammte Shonenklischees klammert, ob sie passen oder nicht, ob sie angebracht sind oder nicht, ob sie in den letzten 300 Folgen schon 70mal thematisiert worden sind oder nicht.
Was ich sagen will, ich meine, dass es die meisten Shonen Serien durchaus mit "ernsteren" Mangas/Animes aufnehmen könnten, wenn sie sich nicht an diese Vorgaben klammern müssten. Und ich wage auch zu behaupten, dass die industrie sich damit ein Bein stellt. Weil, todernst, welches Kind guckt eine Serie nicht weiter, nur weil nicht ständig "Wir halten zusammen!" gekreischt wird? Und, wichtiger, wie viele Personen anderer Zielgruppen würden dann hinzu kommen?
Nun kann man ja auch meinen, dass die entsprechenden Shonen-Botschaften die japanische Gesellschaft in ihrer Einigkeit und ihrer Produktivität festigen sollen. Aber selbst dann kann ich mir nicht vorstellen, dass ein subtiler Einsatz der Thematik das nicht besser herüberbringen könnte.
Hat jemand eine andere Erklärung, warum die Industrie da so an der kurzen Leine gehalten wird?