Agoraphobia
Vollversion, 2K3

Ich hab ja noch gar kein Kommentar zu Agoraphobia geschrieben, das hole ich mal nach.

Das Horrorspiel von Maister-Räbbit spielt ganz klassisch in einem alten Herrenhaus und möchte den Schwerpunkt auf die Atmosphäre legen. Gegruselt hab ich mich zwar nicht, aber das erwarte ich auch gar nicht. Hauptsache die Stimmung stimmt und das tut sie bei diesem Spiel. Die Musik ist sehr gut, die Theodore-Grafik zwar etwas abgenutzt, aber zweckdienlich und selbst die Lichteffekte, die oft zu stark verdunkeln, sind diesmal akzeptabel. Manchmal hätte ich aber einen schärferen Lichtschein besser gefunden, z. B. bei den Fenstern.

Die Handlung ist natürlich wieder ziemlich mysteriös und diesmal sollte man das Spiel sogar mindestens dreimal durchspielen, um zumindest eine Idee von den Hintergründen zu bekommen. Ich finde es etwas schade, dass die Auflösung doch wieder recht klassisch ist und dass das Titelthema eigentlich gar keine Rolle spielt. Außerdem hätten die Figuren etwas mehr Farbe abbekommen können, obwohl es bei dem Spielzuschnitt sicher schwierig ist, ihnen die nötige Zeit einzuräumen. Letztendlich ist die Handlung in Ordnung, aber wirklich überzeugt hat sie mich nicht.

Spielerisch gibt sich Agoraphobia so wie man es von Maker-Horrorspielen kennt, es ist ein reines Adventure. Gefallen hat mir, dass das Spiel nie in eine Klick-alle-Möbel-an-Orgie verfällt. Meistens erkennt man die interaktiven Elemente sofort. Leider wusste ich in der zweiten Hälfte trotzdem öfters nicht, wo das Spiel nun weitergeht. Ein paar Hinweise wären sicher nicht schlecht. Manchmal muss man z. B. Räume wieder aufsuchen, obwohl es dafür eigentlich gar keinen Grund gibt. Die langsame Geschwindigkeit macht das Suchen auch nicht einfacher. Meistens sucht man übrigens Gegenstände. Das Spiel hat für ein Horrorspiel verhältnismäßig wenig Rätsel. Dann muss man ab und zu vor Gegnern flüchten und das hat so seine Tücken. Es gibt Schränke, in denen man sich verstecken kann, aber man braucht sie nie. Verlässt man die Map, sind die Gegner sowieso weg. Erwischen einen die Gegner, heißt es meistens Game Over, obwohl die Spielfigur eigentlich Hitpoints hat. Das geht besser. Ich finde das Gameplay trotz alledem passabel, aber die angesprochenen Schwachstellen drücken den Spielspaß doch etwas.