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Thema: Anime Spring Season 2023

  1. #41
    Für die Abschlüsse von Shows gibts erstmal ein spoilerfreies Fazit, danach dann in nem Spoilerkasten Besprechung von den restlichen Folgen.



    Farmland Saga [Fin]:
    Absolute Empfehlung, es gibt kaum eine Serie die so einen starken Sprung geschafft hat. Als ich davon gehört habe, dass die zweite Staffel auf einer Farm spielen wird, da wusste ich nicht mal wirklich, was man hiervon erwarten soll. Ich mochte Staffel 1 nicht besonders, aber die zweite wird in ihren Aussagen zu Krieg, Gewalt und Sklaverei erst durch die erste richtig rund. Nach der letzten Episode habe ich mir die erste von Staffel 1 noch mal angesehen und es ist beeindruckend, wie lang sich Thorfinns Reise anfühlt. Selbst wenn es keine weitere Staffel mehr geben sollte, so fühlen sich die ersten beiden wie eine komplette Geschichte an, die ihren Punkt gemacht hat.
    Farmland Saga hat ein ganz anderes Tempo als Staffel 1 und ist auf Charakterinteraktionen und -wachstum zentriert. Thorfinns Entwicklung ist einer der zentralen Punkte, und die ist wirklich stark. Für Knut gilt das gleiche, hat mir sehr gefallen. Dazu kommt noch ein Cast an interessanten Charakteren, die ein spannendes Charakterdrama hergeben. Meiner Meinung nach ein Anime, den man tatsächlich als "erwachsen" bezeichnen darf, insbesondere von den Nachrichten, die hier vermittelt werden.
    Viel Action darf man hier nicht erwarten, auch wenn es in der zweiten Hälfte härter zugeht. Diese hat auch einige Wendungen gehabt, die mich ernsthaft überrascht haben in einem Anime. Das Pacing ist stellenweise recht langsam, aber das war es IMO auch in Staffel 1 bereits, wenn man nicht auf die vielen sinnlosen Kämpfe gestanden hat. Das Sounddesign ist auch großartig, mit einigen klasse VAs (z.B. von Arnheid, Thorfinn). Optisch finde ich die Show lediglich ganz gut, vor allem die CG Wellen sehen ultrahässlich aus. Ein Detail, was ich immer sehr mochte, sind die abgenutzten Fingernägel der Charaktere – was man in Anime sonst eher selten sieht.
    Die zweite Staffel hat mir mehrmals Tränen in die Augen getrieben. Sie war tragisch, aber auch schön.

    Das 2. Ending, "Ember", hat mir ganz gut gefallen und bringt den tragischen / melancholischen Vibe rüber. Auch die Hoffnung auf eine bessere, schönere Welt (Vinland), welche man aber vielleicht nie erleben wird, schwingt gerade in den Lyrics mit.




    The Dangers in My Heart [Fin]:
    Für mich die stärkste RomCom diese Season (Insomniacs, was ähnlich stark ist, sehe ich eher als Drama). Was ich gleich mal besonders hervorheben will ist das Sounddesign und die Inszenierung. Die Show ist voller Szenen, die so richtig heraushauen, dass es zwischen den beiden funkt, viele intime Momente. Besonders die "karte"-Szenen stechen hervor, welche langsam das Thema der Episode enthüllen, während ein einschneidendes Ereignis geschieht. Das wird dann immer mit schöner Musik untermalt. Prinzipiell könnte man sagen, dass hier die "Shoujo sparkle"-Szenen für eine Shounen Romance angepasst wurden.
    Die Beschreibung der Show ist irreführend. Kyotaro ist ganz klar ein Chuuni, aber seine seltsamen Fantasien legen sich sehr schnell und man sollte sich nicht davon täuschen lassen. Er entwickelt sich über den Verlauf der Show stetig weiter. Anna als weibliche Hauptfigur ist sehr speziell und ich finde die Interaktionen der beiden einfach interessant. Es gibt ja in den letzten Jahren einige dieser "Gimmick-Shows", bei denen ein weiblicher Hauptcharakter mit nem speziellen Gimmick auftritt (Nagatoro, Komi, etc.), aber im Gegensatz zu diesen ist der Fokus viel stärker auf der Romanze statt auf nem Running Gag, der schnell alt wird. Nebenbei sind beide Hauptcharaktere hier auf ihre Art interessant und ich denke, wenn man es einfach nur als "Loser MC kriegt heißes Mädel" abstempelt, dann ignoriert man hier einiges.
    Ein größerer Kritikpunkt für mich ist, dass die Nebencharaktere etwas zu kurz kommen und schon sehr klar das Hauptpaar im Vordergrund ist. Ich mag den Cast nämlich schon ganz gerne und fand einige auch sehr unterhaltsam (vor allem Moeko). Vielleicht wurde hier aber auch einfach die Schere angesetzt bei der Adaption, weil man einen Meilenstein in Folge 12 erreichen wollte. Die Familie von Kyotaro mochte ich auch, vor allem seine Schwester.
    Ein weiterer Punkt, der nicht jedem gefallen wird: Die Show hat einige perverse Gags, die manchmal gut funktionieren (es *sind* Mittelschüler), aber gelegentlich deplaziert wirken. Und der Shota Vibe ist natürlich vorhanden, weil Anna optisch einfach mal viele Jahre älter aussieht (sie ist sogar größer als einige Erwachsene ).
    In einer weiteren Staffel würde ich mir aber wünschen, dass man stärker auf Annas Leben eingeht. Ich denke das kann auch klappen, weil er jetzt mehr involviert ist und es nun mal aus seiner Perspektive ist – und er hat halt bei Sozialpunkten 0 gestartet *g*

    Das Opening der Show gehört zu denen, die ich nicht megageil finde, aber immer noch angenehm genug, dass ichs nie geskipped habe. Die Bonbonfarben passen auf jeden Fall dazu, wie verfressen Anna ist.




    Demon Slayer – Swordsmith Village Arc [Fin]:
    Ayo, wie vorher: Es ist Demon Slayer. Ich fand die Staffel am schwächsten von den dreien, was vor allem an den eher uninteressanten Antagonisten und den vielen Kampfschauplätzen lag, so dass sich jeder einzelne langsam angefühlt hat. Daher waren die letzten beiden Episoden auch die stärksten, denn dort gab es nur noch einen Kampf. Der "(Nah-)Tod Flashback" wurde in dieser Staffel pervers ausgereizt – fünf Stück davon gab es, wenn ich mich recht erinnere. Wird halt irgendwann eher lächerlich, dass das die einzige Art für die Autoren zu sein scheint, Charakterhingründe einzubauen. Statt... dunno... das zwei Charaktere mal miteinander sprechen? O_o
    Humor sucked weiterhin hart. Glücklicherweise waren Tanjiros nervige Sidekicks nicht dabei und die neuen Nebencharaktere sind alle besser. Mitsuri hat etwas wenig Screentime dafür, dass ihr sogar das Ending gewidment wurde - aber das hat man ja oft bei Shounen Shows, dass die Frauen das Ending kriegen
    Was man aber einfach sagen muss: Die letzten beiden Episoden sind audiovisuell wieder mal beeindruckend. Im Mittelteil gabs zwar ein paar Längen (ich sag nur mal: CG Fischmonster ), aber dass sie eine finale Episode mit 50 Minuten Laufzeit gemacht haben, die fucking fantastisch aussieht und klingt, ist unglaublich. Hier hat ufotable Filmniveau hingelegt.
    Man hört ja, dass es jetzt noch zwei Arcs gibt, also es im Prinzip aufs Endgame zugeht. Das ist interessant, weil ich bisher nicht mal das Gefühl habe, dass sooo viel in der Show passiert ist. Es sind halt immer wieder relativ lange Sidestories (Anwesen, Wald, Zug, Vernügungsviertel, Schwertschmiede Dorf). Auch die verschiedenen Säulen hatten bisher höchstens zwei Auftritte, was ja für Battle Shounen durchaus wenig ist.

    Geändert von Sylverthas (21.06.2023 um 14:20 Uhr)

  2. #42
    The Ancient Magus’ Bride Season 2 09-11: Ah ja, der Moment wenn man nicht sagen kann, woher man jemanden kennt, weil man sich beim Menschenhandel begegnet ist. War eine überraschende Verbindung, aber die Reaktion von Lucy auf Chises Schweigen war toll^^.
    Man erfährt auch endlich was mit der Webster Familie passiert ist und was für die Vorfälle verantwortlich ist. Nur das Warum ist weiterhin offen.
    Es gab auch ein paar Action Szenen, allerdings muss ich sagen, dass die Show dabei schwächelt. Es wirkt halt nicht sehr überzeugend, wenn Attentäter über jemanden herfallen, dann aber nach dem ersten Angriff nur rumstehen und warten, bis die Charaktere sich eine Reaktion überlegt haben.


    Mobile Suit Gundam: The Witch from Mercury 20-22: Das Finale läuft an und dementsprechend gehen auch die Opferzahlen weiter nach oben. Der Endgegner hat seine ersten erdrückenden Auftritt, passend mit bedrohlich theatralischer Musik. Was jetzt nicht schlechtes ist, die Szene war schon cool^^.
    Auch die Tropes fordern ihren Tribut, aber das ist halt einfach so ein Ding, wenn man schon viel gesehen hat und Sachen dann straight ausgespielt werden. Nein, nicht darüber reden was du in der Zukunft vor hast, wenn du überlebst!
    Ich finds schön zu sehen, wie einige Charaktere gewachsen sind, aber ein paar klärende Gespräche stehen entweder noch aus oder sind Offscreen passiert.
    Aber ich glaube damit dürfte die Wahrheit so ziemlich allen bekannt sein.


    Sacrificial Princess and the King of Beasts 07: Nun, bei der Vergangenheit ist klar warum Ilya nicht gut auf Monster zu sprechen ist. Zugegeben hilft es auch nicht gerade, wenn das Gezeigte die Standard Reaktion der Monster ist. Wobei das Grenzgebiet nicht sonderlich gut ausschaut. Sein eigentliches Ziel hat er allerdings aus den Augen verloren. Gut, dass sie ihn dann doch etwas überzeugen können. War allerdings ziemlich riskant von Leo sich stechen zu lassen, auch wenn der Phönix mit dabei ist. War aber amüsant wie alle sein Gerede filtern^^.

  3. #43
    Heavenly Delusion [Fin]:
    Gute Show mit ein paar Problemen. Erstmal ist die Reise von Maru und Kiruko durch die dystopischen Städte und Landschaften durchweg interessant. Man lernt einige Kulturen kennen, die sich hier ausgeprägt haben und es hat immer ein Gefühl von den beiden gegen die Welt. Leider wird an den einzelnen Stationen nie zu viel Zeit verbracht, aber das sorgt gleichzeitig für ein zügiges Pacing. Immerhin werden hier zwei Stories parallel erzählt, von denen die andere in einer Forschungseinrichtung stattfindet.

    Besonders hervorzuheben ist, dass die Dosierung der Mysterien und Twists sehr gut platziert ist und man will immer mehr wissen, aber die Show zeigt ihre Karten nur langsam - oder gar nicht, weil offenes Ende *g *.
    Die Show spricht viel nicht aus und man muss sich oft selber was denken. Das klappt gerade auf Story- und Charakterebene auch sehr gut (siehe meinen letzten Post zu Episode 11 mit den Spekulationen). Thematisch halte ich es manchmal für problematisch, zu open ended ranzugehen, weil es auch Interpretationen zulässt die vom Autor nie gewollt waren.
    So eine Reise wäre natürlich nichts wert, wenn die Hauptcharaktere sucken. Das ist zum Glück nicht der Fall und Kiruko und Maru haben mir rundum gefallen. Auch einige der Nebencharaktere waren interessant und hatten gute Geschichten. Aber bei jeder Begegnung ist das Gefühl vom Abschied da, denn in der Regel sind diese nur für 1-2 Episoden relevant. Weil die Story aber grundlegend gut strukturiert ist sind diese Begegnungen selten sinnlos und bauen mindestens die Welt weiter aus. Transthematiken und Sexualität sind vorhanden, aber ich weiß nicht ob ich die Show jemandem empfehlen würde der an einer ordentlichen Behandlung davon interessiert ist. Es hat aber definitiv gereicht um Leute auf den Plan zu bringen, die alles scheiße finden was irgendwie queer ist. In der Forschungsanstalt habe ich etwas gebraucht, reinzukommen und für viele Charaktere hatte ich erst spät ein Gefühl bekommen. Besonders gut entwickelt sind sie leider nicht. Wie vorher gesagt sehe ich hier vor allem Parallelen zu Shinsekai Yori.
    Besonders von der Optik ist die Show stark. Haufenweise handgezeichnete, detailierte Hintergründe und gute Animationen und Inszenierung. CG habe ich hier nicht großartig bemerkt und man merkt, dass Production IG ein starkes Studio ist. Es fühlt sich alles wie ein Projekt aus Leidenschaft an. Die Gewaltdarstellung ist in den entsprechenden Szenen sehr roh und teilweise grausam.

    Um zu den Problemen zu kommen: Einmal wirkt der Humor oft deplaziert oder künstlich. Ein paar Charaktere haben lächerlich schlechtes (Over-)Acting bekommen, was man in Anime sonst wirklich selten sieht (z.B. Anführerin der anti Maschinengruppe, Heimleiterin). Vielleicht sollte das irgendwo Comedy sein oder ihren Wahnsinn ausdrücken, aber für mich wars nichts. Die Show hat auch ne seltsam unterschwellige Horniness, die sich in einigen Szenen zeigt (häufig mit Kiruko). Etwas merkwürdig fand ich, dass impliziert wird, dass Kirukos Bruder in sie verliebt war (Spiegelszene in Episode 1, Masturbation in 3, Szene mit Robin in 12), aber das unkommentiert stehen gelassen wird.
    Jetzt der dicke Punkt: Das Ende ist wirklich schlecht. Nicht nur, weil es *extrem* offen ist (das hilft aber absolut nicht - gerade weil man Jahre auf eine Fortsetzung warten darf, weil der Manga gar nicht so viel weiter ist). Vor allem, weil in den letzten beiden Episoden ein Thema angeschnitten wird, was man nicht so offen lassen sollte. Es ist einfach zu dominant und färbt den Eindruck zu sehr, als wäre sowas beispielsweise in der Mitte einer Season und könnte entsprechend behandelt werden. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass die letzte Episode alleine für manche den Eindruck der Show deutlich senken könnte.





    Cafe Terrace and Its Goddesses [Fin]:
    Meinung vom Anfang ist geblieben: Solider Harem. Nichts weltbegewegendes. Nicht besonders lustig. Einiges an Fanservice, aber daran sollte man bei Harem gewohnt sein. Die Mädels sind ganz gut und können Alkohol trinken. Ansonsten sind ihre Hintergründe nichts, was sie nicht auch in einem Highschool Setting hätten machen können, aber der Gedanke zählt. Hayato ist der Standout, weil er nicht nur nen guten Kopf auf den Schultern sitzen hat, sondern auch nicht immer sofort von allem peinlich berührt ist. Er ist auch überraschend cool, wenn die Mädels ihm die Liebe gestehen. Am Ende sind wir bei 3/5. Aber Ouka ist ja nur zu Tsundere um sich bewusst zu sein


    Die Idee mit dem Cafe ist cool und dass sie das auch in verschiedenen Facetten (Strandcafe, Stand auf Fest) machen war eine schöne Dosis Realität. Im Prinzip zeigt einem sowas auch, dass bei den ständigen Highschool Settings doch viele offensichtliche Sachen einfach liegenbleiben, die man nicht oft in Anime sieht.
    Dass die Oma bis ans Ende zentral bleibt ist ganz gut. Die Enthüllung in der letzten Folge hat bei mir aber nur ein müdes Lächeln zurückgelassen – für die Klimax von der Staffel nicht so heiß. Der Grund aus dem Shiraguki seit der Kindheit in ihn verknallt war war nicht besonders spannend. Vielleicht bin ich hier so lauwarm, weil ich sie auch von allen am wenigsten mochte – ihr Gag, dass sie besoffen total wuschig wird, war nie lustig. Auch sonst sind die ruhigen Mauerblümchen in solchen Shows selten meine Favoriten, wenn sie nicht noch etwas anderes haben was sie speziell macht.
    Am Ende gabs dann nen Timeskip, wo man sieht, dass er mit einer von denen zusammenkommt und ne Tochter kriegt, die seine Haarfarbe hat. Überraschung
    Wobei der Trick bei Quintuplets besser funktioniert hat, weil die ja... naja, halt Fünflinge waren. Generell hat die Show starke Quintuplets Vibes und ich denke, wenn einem das gefallen hat, kann man auch Cafe Terrace ne Chance geben.

    Derzeit ist meine Haremliste so:

    1. Riho. Medium Tsundere. Sehr pflichtbewusst, kriegt shit done und harmoniert am besten mit Hayato. Hat auch gefühlt die meisten relevanten Szenen, weil sie sich um viel mit dem Cafe kümmert.
    2. Akane. Ist cool und zielstrebig. Dass sie in ner Band ist gibt schon mal Pluspunkte.
    3. Ouka. Hardcore Tsundere, das Trollen von Hayato ist gut. Ansonsten... hat sie aber nicht viele gute Momente gehabt in der Show. Auch wird nicht erklärt wieso sie so Tsundere ist.
    4. Ami. Hyper. Genki girls mag ich häufig, und das ist hier nicht anders. Hat bisher aber auch noch keine starken Momente gehabt.
    5. Shiraguki: Siehe oben.





    Damn, es geht ja in jeder dieser Romanzen (Dangers, Yamada und Insomniacs) diese Season recht zügig ab. Gar nicht zu vergleichen mit diesen Dauerbrennern wo man sich mal ein paar Zentimeter nach vorne bewegt, um dann direkt danach gleich wieder nen Kilometer nach hinten zu stürzen.
    Irgendwie ist das Tempo auch entsprechend der Geselligkeit der Charaktere:

    • Kyotaro (Dangers) ist n Chuuni und kann kaum ein Gespräch halten, weil er zu anxious ist. Auch Anna ist eher seltsam und unnahbar.
    • Akito (Yamada-kun) ist sehr wortkarg und weiß nicht so recht zu interagieren, ist aber grundlegend fähig (er HAT immerhin Kollegen an der Schule und Zockerfreunde). Akane hat gerade eine Trennung hinter sich, ist sonst sehr sozial.
    • Ganta (Insomniacs) ist eigentlich komplett normal, aber durch seine Schlaflosigkeit zurückgezogen und grummelig. Isaki ist sehr gut drauf und sozial.





    My Love Story With Yamada-kun At Level 999 [Fin]:
    Was mir an der Show wirklich gefallen hat: Sie war tatsächlich lustig. Meist musste ich mehrmals pro Episode lachen und die grundsympathischen Charaktere haben es nur noch besser gemacht. Akane und Akito sind ein süßes Hauptpaar. Dass das verknüpfende Thema ein MMO ist ist nicht neu, aber gut und plausibel umgesetzt. Dass Akane am Anfang verlassen wurde gibt ihr auch einiges an emotionalem Ballast, der mal zur Abwechslung nicht nur auf eine schlechte Kindheit zurückzuführen ist. Der Drama Anteil hält sich in Grenzen und ist in der Regel schnell geklärt. Auch mag ich, dass sie zwar älter als er ist, er sich aber erwachsener verhält - wobei das im Hinblick auf ein Gespräch in der Show vielleicht eher auf typische Rollenklischees zurückzuführen ist.

    Die Nebencharaktere sind auch alle unterhaltsam – vor allem mochte ich Runa, aber auch Eita ist ein wirklich cooler Typ. Und obwohl ich Yukari erst etwas seltsam fand (braucht man echt ne Konkurrentin in ner Show, bei der das Hauptpaar so klar ist?), hat mir ihr Arc dann doch gefallen und ich hoffe sie tritt weiterhin auf. Dazu muss ich noch sagen, dass es in Shoujo nicht immer selbstverständlich ist, dass die weiblichen Nebenfiguren auch gute Charaktere sind – gerade in klassischeren Geschichten werden diese gerne als "Nebenbuhlerin, die das Hauptpaar zerstören will" ausgespielt. Davon nimmt die Show zum Glück viel Abstand.
    Ich auch, wie niedlich einige Szenen animiert wurden. Häufig mit kleinen chibi Grafiken, stilisiert und einfach passend zu so einer Wohlfühl-Show.






    Insomniacs After School [9-12]:
    Das Ende von Episode 11 war schon ein Knaller, mit dem ich nicht gerechnet habe. Hat sich aber echt stimmig angefühlt (was man in Anime nicht immer sagen kann und irgendwie ist das auch schwer in Worte zu fassen, gerade wenn man über ein so fiktives Medium spricht) und die Beziehung der beiden entwickelt sich auch stetig und glaubwürdig. Auch die Inszenierung der Show ist sehr gelungen mit passender Musikuntermalung (aber auch Stille, wenn dies passt!) und vor allem starken Szenen vom Nachthimmel bei den Schlüsselmomenten. Ich mochte auch die dissonante Musik am Anfang von Episode 11, als er nach seiner Mutter schaut.
    Aber mal nen Schritt zurück. Ganta will Geld auftreiben, damit er und Magari nen Fototripp machen können. Dafür geht er arbeiten und es gibt auch ne Beach Episode. Ich mag es, dass hier mehr ein Gefühl der Freundesgruppe aufgebaut wird, in die Ganta mehr integriert wird. Natürlich auch deutlich mehr Mädels als Jungs, aber hey – Ganta hat halt keine Freunde

    Die Freundgesgruppe an sich finde ich aber eher uninteressant, außer Yui – die mit ihrem Tipp gar nicht so falsch lag, was zwischen Ganta und Isaki läuft *g *
    Ich mochte den Moment, in dem sie die Finanzen durchplanen auch gerne – generell baut die Show öfter so kleine Szenen ein, die andere vermutlich droppen würden, durch die sie aber echter und durchdachter rüberkommt. Bei dem Tripp kommt Isakis Schwester mit und spricht ein paar ernste Worte mit Ganta. Dass sich Isaki ihm so sehr geöffnet hat überzeugt sie aber letztendlich, dass sie die beiden alleine lassen kann.
    Dann war es in der letzten Episode spannend, wie er sich ihr gegenüber öffnet.


    Noch zwei Nebenbemerkungen:

    1. Als jemand, der Einschlafprobleme hat, kann ich sehr gut sagen, dass jemanden neben sich schlafen zu haben einem definitiv dabei nicht hilft. Aber ok, das ist die Romantisierung davon
    2. Isaki ist irgendwie so wenig involviert in das Fotografieren der Sterne. Ganta macht ja alles und sie gibt höchstens Notizen durch. Finde ich etwas seltsam, als wäre es für sie nicht so wichtig.

    Geändert von Sylverthas (10.07.2023 um 20:58 Uhr)

  4. #44
    Golden Kamuy Staffel 4 [Fin]:
    Das Video zeigt so ziemlich alles was man zu der Staffel wissen muss

    Wieder ne wilde Mischung aus wirklich schrägem Humor, Peniswitzen, Lebensweisheiten, kulinarischen Spezialitäten, historischen Referenzen und Ainu Kultur. Mittlerweile vergesse ich bei den vielen Charakteren und Gruppierungen was deren Vernetzung genau ist (geht ja schon über viele Jahre die Show). Was dabei absolut beeindruckend ist: Wie die Show es schafft eine Menge an wirklich unterschiedlichen und spannenden Gegenspielern aufzubauen!
    Nächste Staffel dann wohl die letzte. Was schade ist, weil es einfach nichts gibt, was nur annähdernd ähnlich zu Golden Kamuy ist - ein absolutes Anime Unikat.


    Das OP ist nicht übel:




    Magical Destroyers [Fin]:
    WTF WAR DAS DENNNNNN?!!!!
    Das Ende ist so offen, als würde es noch ne Fort... https://m-apps.qoo-app.com/en-US/app/22335
    FUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU

    ... sagen wir mal, immerhin waren ein paar Episoden ganz kreativ und so...

    Ach ja, und das Ending ist auch noch ganz cool... (witzigerweise passt die Symbolik sogar zum Enbe der Show):





    Oshi no Ko [8-10]:
    Love Now schließt ab mit einem Bang (Kuss). Akane und Aqua haben es in der Show gekillt, und Aqua will Akane auch näher an sich halten. Immerhin scheinen ihre übermenschlichen Detektivskills durchaus einen Nutzen (oder Gefahr?) bringen zu können. Das reiht Akane IMO eher mit den "larger than life" Charakterkonzepten wie auch Ai, Aqua und Ruby ein, statt mit den eher bodenständigen wie Kana oder Mem-cho. Dass Akane Ai so gut spielen kann, dass selbst Aqua nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht, ist ein großartiger Moment. Auch, dass sie in der kurzen Zeit bereits mehr über Ai rausfinden konnte als Aqua in der ganzen Zeit zeigt durchaus, dass er ihr wahres Ich vielleicht gar nicht sehen wollte - er ist halt ein Fanboy.

    Interessant ist hier, dass er Akane ziemlich direkt sagt, wie er die Beziehung der beiden sieht – eher auf einer platonischen Ebene. Auf der anderen Seite zieht er Kana mit und ist relativ manipulativ. Es wird angedeutet, dass er nicht checkt, dass sie in ihn verknallt ist – aber auf ne gewisse Art muss man sich da fragen, ob das plausibel ist für einen (technisch) mittlerweile über 40-jährigen. IMO platziert die Show hier nen Cop-out mit "mein altes und neues ich verschmelzen immer mehr", was wohl der Handwave vom Autor ist, dass man sich nicht zu tiefe Gedanken darüber machen soll, dass hier ein 40-jähriger umgeben von vielen heißen Teenager-Sternchen ist *g*
    Das ist generell eine Sache von Reincarnation Stories. Etwas, womit Mushoku Tensei zu kämpfen hatte (und verloren hat, weil Rudeus mal wieder pervers oder rapey war). Es ist auch irgendwo ein abstraktes Konzept und jeder hat die eigene Vorstellung, was sowas noch beinhaltet, wenn man in einem jungen Körper wiedergeboren wird (außer, wie Aqua sagt, dass man viel mehr Fleisch reinschaufeln kann ).

    Das Ende von Love Now läutet einen neuen Anfang ein, und Aqua hat es geschafft ein weiteres Mitglied zu seinem Harem Rubys Idol Gruppe hinzuzufügen: Mem-cho! Oben hab ich geschrieben, dass sie neben Kana zu den bodenständigeren Charakteren gehört, und das macht ihre Hintergrundgeschichte auch sehr deutlich. Ihr Konzept ist das der "verlorenen Chancen", was in den Kontext von Idols gegossen wirds. Typische Idolgruppen haben extrem niedrige Altersbeschränkungen - die meisten würden wohl lieber nicht darüber sprechen, dass es eine Kultur ist, bei der über 30-jährige Männer geil auf unter 20-jährige Mädchen sind
    Auf jeden Fall fällt Mem-cho durchs Raster und die Szene, bei der das rauskommt ist sehr lustig. Das einzige, was mich an Mem-cho stört ist, dass sie massiv unterentwickelt ist. IMO merkt man das schon in Episode 9 und 10, denn der Fokus schwenkt sehr schnell von ihr als neuem Gruppenmitglied zurück zu Kana. Leider wird das auch im Verlauf der Handlung nicht viel besser und ich wünschte mir echt, dass Mem-cho mehr Ausbau und vor allem Interaktionen mit den anderen hat, weil sie einfach spaßig ist. Im Anime hat man leider ihre "Chibi-Szenen" ersetzt, weil es wohl stilistisch nicht zum Rest gepasst hätte.

    Kana ist ein wirklich interessanter Charakter. Sie ist eine der wenigen in der Show, die nicht andere anlügt um etwas zu erreichen, sondern sich selber um sich zu schützen. Sie hat eine komplexe Hintergrundgeschichte, braucht aber gleichzeitig nicht wie Ruby und Aqua die "Krücke" der Wiedergeburt. Bei Aqua könnte man sogar sagen, dass fast gar nichts von seinem Verhalten mehr mit dem Arzt zu tun hat (bis auf seine abgefuckte Beziehung zu Ai). Rubys gesamter Charakter hingegen ist durch ihr Leben als Sarina gezeichnet und die Flashbacks dazu sind auch sehr häufig. Sie will unbedingt ein Idol werden, weil es schon als Sarina ihr Traum war, es aber nicht Realität werden konnte. Das will sie jetzt auskosten. Auch Mem-cho wollte immer schon ein Idol werden. Kana hingegen glaubt nicht, dass sie da hingehört und als die anderen sie dann auch als Center der Gruppe haben möchten wird es nicht besser. Das spannende an der Situation ist, dass es zunächst so erscheint, als wäre es eine sehr schlechte Idee für Kana, ein Idol zu werden. Die Szenen zwischen Ruby und Kana sind echt gut und dadurch, dass Ruby ab und zu das wiederholt was Kana sagt merkt man auch einen gewissen Respekt. Und dann ist der Aspekt, dass Ruby daran glaubt, dass ihr Arzt noch lebt und sie hofft, er würde durch die Konzerte auf sie aufmerksam werden, gleichzeitig traurig wie auch seltsam. Denn der Arzt ist ja nun Aqua, und es ist klar dass Ruby in den Arzt verliebt ist. Uh oh...

    Ich glaube, dass es einige Kanafans in dem Produktionsteam gibt, denn in Episoden 9 und 10 wurde schon was aus dem Manga geholt. Einmal wurden aus zwei Panels (!) vom Manga zwei Musikvideos gemacht (wobei eins nur sehr kurz ist, aber hey *g *):

    Das Ende der Episode hat auch wieder einen richtig starken ED Drop bekommen (wie vorher, Audio muss erst aktiviert werden). Besonders bemerkenswert, wie der Bassdrop zusammenfällt mit Kanas Haaren und die Hauptmelodie einsetzt, als sie dabei ist sich umzudrehen.

    Weil ich Kana wirklich für einen herausragend guten Charakter halte, noch eine etwas detailiertere Diskussion zu ihr:

    Geändert von Sylverthas (30.06.2023 um 13:57 Uhr)

  5. #45
    Hell’s Paradise: Jigokuraku (Bis Episode 13 / Ende)
    Eine sehr solide Adaption die sich nahe an der Vorlage hält. Der einzige Unterschied der mir so spontan aufgefallen ist das sie Tenzas Background etwas ausgearbeitet haben. Vorher hatte ich etwas Angst wie sie die Tensen umsetzen, aber das sich bei ihren Verwandlungen auch die Stimme ändern ist ein cooler Effekt der das Ganze unterstreicht und damit besser macht als im Manga. Der Schlusspunkt ist eigentlich ganz gut gesetzt dadurch das es jetzt zum Finale einen großen Kampf gab aber durch Gabimarus Zustand und Yuzurihas Vermutung doch Spannung aufgebaut wird. Dazu der Teaser mit den neuen Charakteren. Passt besser als ich erwartete habe und die Ankündigung der zweiten Staffel ist auch super.
    Bin eigentlich sehr zufrieden mit dem Anime, merke aber auch das es für mich weniger spannend ist wenn man die Geschichte schon kennt. War bei Chainsaw Man nicht so schlimm, aber die Adaption war ja auch ziemlich bombastisch.


    Loving Yamada at Lv999 (Bis Episode 13 / Ende)
    Die Serie ist in ihrem Tempo eher gemächlich, weshalb ich irgendwo in der Mitte so ein wenig einen Durchhänger hatte (lag vielleicht auch daran das ich Runa am Anfang unerträglich fand), aber in der Gesamtansitz passt die Geschwindigkeit einfach weil Akanes Beziehung zum Start gerade erst aufgelöst wurde und sie sich neu finden muss und Yamada ja seine eigenen Schwierigkeiten hat. Von daher macht es Sinn und das Staffel-Ende fühlt sich gut an. Die Nebencharaktere abseits von Runa mochte ich eigentlich auch alle ganz gerne. Momo war wahrscheinlich meine Favoritin was den reinen Unterhaltungswert angeht, aber Tsubaki war mit ihren Szenen am Ende auch gut. Episode 12 fand ich da schön umgesetzt.
    Alles ist so aufgebaut das Akane ihre Gefühle gesteht nur damit Tsubaki ihre Chance nutzt. War ein guter Kniff und Tsubaki war als Rivalin gut umgesetzt wie Sylverthas schon schrieb. So hatte sie einen Moment um zu strahlen.
    Achja und die Erkältungs-Folge ist natürlich ein Klassiker, wobei ich inzwischen immer lachen muss was das für Erkältungen sind wo die Charaktere regelmäßig Fieber bis ins Delirium haben. Wobei ich dieser Serie zumindest Gute halten muss das Yamada sie zumindest ins Krankenhaus bringt angesichts ihrer Symptome. Das sie ihr dann nur eine Infusion geben und sie dann wieder bewusstlos nach Hause schicken damit sie ihren romantischen Moment haben können ist allerdings wieder sehr konstruiert. Ach und am Ende war es eine schöne Note das Yamada seine Gefühle zuerst preisgibt.

    Insgesamt eine schöne Romance Serie auch mit einem guten Abschluss. Wäre tatsächlich ganz interessant zu sehen wie es weitergeht, aber ich habe keine Ahnung ob man hier realistisch mit einer weiteren Staffel rechnen sollte.


    Heavenly Delusion / Tengoku Daimakyou (Bis Episode 13 / Ende)
    Vom Grundkonzept fand ich die Serie wirklich gut, das Setting war interessant, sie war spannend, ich mochte die Charaktere und sie sah sehr gut aus. Ich mochte auch die Designs der Hiruko und das das Setting so kompromisslos ist. Da gibt es für mich wenig zu meckern.
    Die Reise von Maru und Kiruko war ebenfalls schön umgesetzt und hat mich am Anfang deutlich mehr gereizt als der zweite Handlungsstrang in der Anstalt , der aber für mich mit der Zeit besser und spannender wurde.
    Das Ende hinterlässt dann einen zwiespältigen Eindruck.

    Der Endpunkt war der Staffel war wahrscheinlich der beste den man in diesem Rahmen wählen können, ist aber für mich doch unbefriedigend weil nichts wirklich abgeschlossen ist. Das trübt für mich den Endeindruck der Serie noch zusätzlich.
    Aber im grundsätzlich war es eine sehr gute Serie, der aber eine Fortsetzung/Abschluss fehlt. Ich denke die Grundlage und das Potenzial wären aber da um eine gute Geschichte zu produzieren, wenn sie mal abgeschlossen ist.


    The Dangers in My Heart (Bis Episode 12 / Ende)
    Nach anfänglicher Skepsis hat sich die Serie für mich zu einem meiner Favoriten diese Season gesteigert. Kyotaro macht eine sehr positive Entwicklung durch was eines der Highlights der Show ist. Sylverthas hat in seinem Post schon viel geschrieben dem ich mich nur anschließen kann. Was ich mir am meisten gewünscht hätte ist Annas Perspektive, was sie so denkt und fühlt abgesehen (von dem was offensichtlich ist) aber vielleicht würde das ihre eigenwillige Art entmystifizieren?

    Die Nebencharaktere blieben dafür bis kurz vor Schluss kaum existent, bis dann Moeko und Kyotaros Schwester etwas stärker involviert wurden und für mich war das direkt ein positiver Zugewinn. Romance Serien profitieren davon einfach wenn es noch Charaktere drumherum gibt mit denen die beiden Hauptcharaktere interagieren können. (Siehe auch Loving Yamada at Lv999) Wobei es bei Kyotaro natürlich klar und vom Grundkonzept verständlich ist das er keine Freunde in die Serie einbringt, aber mit der Schwester hätte man vorher auch schon ein paar Szenen einstreuen können.
    War für mich in jedem Fall eine positive Überraschung und über eine weitere Staffel würde ich mich freuen , wobei ich mir auch vorstellen kann den Manga zu lesen wenn er abgeschlossen ist.


    Skip and Loafer (Bis Episode 12 / Ende)
    Ein interessanter Anime, Romantik steht klar nicht im Vordergrund, wobei sie unterschwellig natürlich schon eine Rolle spielt, aber alles andere wäre bei einer Geschichte um Highschooler auch an der Realität vorbei. Viel mehr ist eine Geschichte ums Erwachsenwerden und ich bin ein wenig hin und hergerissen was ich am Ende über sie denke. Es ist nicht so das ich sie nicht mochte, aber Mitsumi war für mich auch der uninteressanteste Charaktere der ganzen Serie. Sousuke mit seinem ganzen Ballast aber auch Mika mit ihrem Hintergrund waren einfach deutlich interessanter. Mitsumi ist mehr ein passiver Beobachter, weshalb das Finale auch von Sousuke getragen wurde. Auf der einen Seite mag ich die unaufgeregte bodenständige Art der Serie, aber auf der anderen Seite weis ich nicht ob mich die Serie noch viel länger gehalten hätte. Ich fand sie nicht schlecht und mochte die erste Episode auch sehr gerne, aber ich glaube nicht das sie Serie was für alle ist.


    Insomniacs After School, KamiKatsu und The Cafe Terrace and Its Goddesses muss ich noch beenden.

  6. #46
    Oshi no Ko [Fin]:
    Man merkt, dass Oshi no Ko ein Manga ist, der wie für Anime gemacht wurde. Natürlich in den Händen eines geeigneten Studios, was Doga Kobo - das cute girl Studio - durchaus ist. Mit den knalligen Farben und der geeigneten Inszenierung, die die Schauspielszenen und Musikvideos strahlen lassen sowie hinzufügen kleinerer Details, die den Zustand der Charaktere hervorheben. Die Voice Actor erwecken hier auch viel zum Leben und es ist vielleicht sogar das wichtigste für eine Show, wo es um die Entertainmentindustrie geht. Keine Ahnung, ob es ein Zufall ist, aber gerade Ruby wird von einer frischen VA gesprochen. Im Gegensatz dazu hat man Ai, Kana und Akane, alles erfahrene Künstler, von erfahrenen und renomierten VAs sprechen lassen. Auch die Menge an Zusatzmaterial, was sie rausgehauen haben, zeigt, wie viel dem Team an der Show lag (das Making of, was auch ein kleiner Werbefilm für Doga Kobo ist, hat insgesamt 5 Episoden!). Und es passt halt perfekt zu dem Thema der Show. Oshi no Ko war ganz klar eines ihrer größten Projekte und sie wollten es wirklich zum Erfolg führen – was offensichtlich funktioniert hat.

    Ich denke, die Prämisse von Oshi no Ko ist eigentlich zu weird um einem ganz großen Publikum zugänglich zu sein, gleichzeitig enthält die Show aber auch viele interessante und wichtige kontemporäre Themen sowie Sozialkommentare. Das Pacing ist recht schnell und die Informationsdichte auch hoch. Gleichzeitig kann es bei der Vielzahl der Themen auch leicht passieren, dass das, was einen interessiert, zu kurz kommt. Beispielsweise habe ich oft gelesen, dass viele an dem Revenge Plot interessiert sind, und der schreitet recht gemütlich vorran. Gleichzeitig hat die Show aber auch einfach weirde Elemente, die manchem sicher aufstoßen werden. Auf der anderen Seite: Wenn ich mir so anschaue, was für Anime jede Season rauskommen, bin ich nicht mehr sicher, dass diese Show da sooo extrem auffällt *g*
    Ich denke viel positives muss ich auch nicht mehr erwähnen – habe bereits eine Menge dazu in den einzelnen Beiträgen geschrieben. Ich mag das originelle Setting, die Charaktere, die SoL und Comedy Anteile und dass es so viele Themen (meiner Meinung nach) recht kompetent jongliert werden und es damit immer was interessantes zu sagen gibt. Man kann sich für das Material kaum eine bessere Adaption vorstellen. Auch die starken Themen von Lügen und Abhängigkeit ziehen sich durch viele Elemente der Story - wobei da noch offen ist, welche Aussage der Manga am Ende liefern wird. Ich mag auch die relativ simple, aber klare verwendete Symbolik mit den Augen, die sie wirklich hervorpoppen lassen.

    Aber auch mal ein paar Kritikpunkte - es ist nämlich absolut nicht so, dass ich die Show / den Manga perfekt finde. Manche Szenen bekommen in der Umsetzung nicht genug Luft zum Atmen – besonders ist mir das beim Title Drop in Episode 11 aufgefallen (mehr im Spoilerkasten – würde mich interessieren, wie viele den nicht mal mitbekommen haben).
    Es schwingt mit der Reinkarnation die Idee der Power Fantasy mit. Fast alles im Plot bewegt sich nur durch Aqua – die weiblichen Charaktere machen positive Wandlungen durch sein Eingreifen durch (und verknallen sich dadurch in ihn - oder sein früheres Ich ) und er löst viele Probleme im Alleingang. Er ist auch ein "too cool for school" Typ, der keine Freunde braucht. Ich finde ihn zwar in Ordnung und er ist nicht übertrieben edgy, aber besonders toll ist er auch nicht – obwohl er zumindest ein paar Szenen hat, wo die Fassade aufbricht (und später im Manga wird er interessanter, IMO).

    Auch muss man bei der Show ne gewisse Toleranz dafür haben, einiges durchgehen zu lassen – man merkt, wie der Author öfter bestimmte Aspekte mit nem Handwave abtut. Beispielsweise kann man sich ja die Frage stellen, wieso in der Zeit, in der Ruby und Aqua großgeworden sind, sie so wenig Interesse an ihren früheren Familien / Freunden hatten. Da wirft einem die Story zunächst sowas hin wie "ja, da ich jetzt als Kind meines geliebten Idols aufwachse ist mir mein Leben vorher egal!", was maximal zynisch ist. Später im Manga wirds noch mal retrospektiv angesprochen, was IMO aufzeigt, dass der Schreibstil eher "spontan" statt "durchgeplant" ist. Ein weiteres Beispiel dazu? Der Author hatte gesagt, dass Ais Tod nicht von Anfang an geplant war, man sie aber töten musste, weil sie ein zu strahlender Charakter war
    Wer die Meinung von jemandem lesen will, der viel was in der Show passiert auf die schlechtmöglichste Art deutet, dann schaut euch die Berichte auf RandomCuriosity an. Das ist nicht sarkastisch gemeint, die Person bringt gute Punkte an – aber man merkt, dass sie schon früh alles durch ne zynisch-negativen Brille sieht. Was vielleicht die Schattenseite davon ist, eine Story in einem Setting zu schreiben, was sowohl high stakes sein will, aber auch realistische Vorbilder hat.

    So endet die Story auf dem Tease für den nächsten Arc: Das 2.5D Stageplay. Die Fortsetzung ist bereits angekündigt (Überraschung xD). Der Anime klingt auf ner ganz okayen Note aus, sehr anime-typisch mit einem Blick auf alle relevanten Charaktere. Wobei die Wiederholung von Ais Worte an ihre Kinder schon eine bittersüße Note hinterlässt, wenn man gerade bei Aqua nun weiß, was aus ihm geworden ist.




    Hell's Paradise [Fin]:
    Die Staffel endet an nem spannenden Punkt mit einigen weiteren Fragen. Generell ist das eine der Stärken vom Anime: Man möchte mehr von der Insel und den Umständen erfahren. Das Mysterium macht die Show.
    Die Produktion hat mir gefallen. Manche meckern ja, dass man mehr von MAPPA gewohnt sei, aber das hier ist immer noch ne ganze Ecke überm Durchschnitt. Lediglich bei manchen Kämpfen hat mir der Impact gefehlt, aber dafür fand ich die Farbgebung der Insel und der Heiligen wirklich gut, auch das Monsterdesign kann sich sehen lassen. Und dann ist der OST auch hörenswert, gerade diese mystischen Stücke, die passend zu den Hauptmotiven der Show sind: Daoismus, der in fast alles eingewoben ist.

    Die Charaktere fand ich nicht ganz so interessant. Sagiri ist der Standout, Gabimaru ist zumindest sympathsich auch wenn er außer der Sache mit seiner Frau nicht besonders komplex ist. Yuzuriha und und Shion sind auch noch sympathisch, der Rest ist eher so meh oder tot. Generell wirft die Show sehr schnell viele Charaktere weg, aber das ist in Ordnung wenn das Kernteam dann funktioniert. Die Antagonisten sind mir bis zum Ende n bisschen bland gewesen, hoffe dass da in Staffel 2 mehr Tiefe kommt.

    Ich denke summa summarum ist es eine der besseren Battle Shounen Stories, weil sie sich auf Kernthemen fokussiert (auch wenn ich nicht immer finde, dass diese gut umgesetzt sind – siehe die Frauenthematik). Da es abgeschlossen ist wird es sich auch nicht ewig in die Länge ziehen, was oft mein Problem mit dem Genre ist.
    Nächste Staffel wird auf jeden Fall geguckt, interessiert mich schon wo das hingeht und was die letztendlichen Auflösungen sind.

    Dass man ne zweite Staffel angekündigt hat ist schon mal super, wie Kayano schreibt. Ich finde es auch immer wieder schön wenn jemand, der das Originalmaterial kennt etwas dazu schreibt, damit man einschätzen kann wie dicht es dran ist.




    How Raeliana Ended Up At the Duke's Mansion [Fin]:
    Der Anime wirkt insgesamt eher wie ein Prolog. Die großen Geheimnisse vom Anfang wurden nicht aufgelöst und ich vermute jetzt einfach mal, dass es hier keine Fortsetzung geben wird.
    Der Anime gehört zum "Reincarnacted in My Favorite Novel / Otome Game"-"Genre", welches sich in letzter Zeit großer Beliebtheit erfreut (vor allem im koreanischen Markt, so ist das hier ja auch basierend auf nem Webtoon). Und holy shit ist das weird, dass man sowas als Genre ansehen kann für ein primär weibliches Publikum mit eigenen Konventionen und Gimmicks, ähnlich zu dem modernen Isekai "Genre", was sich eher an Jungs richtet ^_O

    Im Gegensatz zu vielen anderen dieser Stories ist Realiana aber nicht die Antagonistin, sondern ein Nebencharakter in der Story. Sie muss aber auch genretypisch ihren Tod abwenden und sich durchmogeln. Sie ist dabei nicht unbedingt nett und hat nen ordentlichen Biss und nutzt ihr Metawissen über die anderen durchaus um sich argumentative Vorteile zu verschaffen. Gleichzeitig ist sie aber auch nicht immer am längeren Hebel, was man mit ihren "will they won't they" Interaktionen mit Noah mitbekommt. Ihr früheres Leben ist leider kaum relevant, aber zumindest hat ihr Tod Spuren hinterlassen und wird immer wieder aufgegriffen. Die Geschichte enthält einige politische Elemente und Hofszenen. Auch die giftigen Duelle, die sich Raeliana mit einigen vom Hof liefert, waren sehr unterhaltsam.

    Die Welt ist eher low fantasy, es gibt aber Magie und auch Monster – ich würde es von dem Punkt her mit Bookworm vergleichen. Charaktere haben mir größtenteils gefallen, mit Ausnahme von ein paar, die zu simpel böse waren. Leider kann ich da aber tatsächlich nicht so viel zu sagen, weil die Beweggründe vieler Charaktere noch nicht enthüllt wurden und das vermutlich auch erst später im Webtoon passiert.
    Von den Animationen sollte man nicht zu viel erwarten. Es gibt gelegentlich recht simples CG (z.B. die Ballszene) und gerade später waren doch ein paar Modelle off oder spärlich animiert. Die Musik hat mir ganz gut gefallen und fängt sowohl die Ära als auch das mystische ganz gut ein.

    Ich habe den Webtoon schon auf meine Liste gesetzt und werde beizeiten da reinschauen, da mich prinzipiell interessiert wie es weitergeht.
    Btw. finde ich das Opening ganz cool:


    Geändert von Sylverthas (09.07.2023 um 17:15 Uhr)

  7. #47
    Ich komme nicht so schnell hinterher mit dem Schreiben, also gibts die Finaleindrücke auch nach und nach^^.

    Loving Yamada at Lv999 10-13:
    Hat mir sehr gefallen und der tolle Humor in Verbindung mit der Romantik hat die Show für mich getragen. Die Chibis hat die Show da gut eingesetzt. Ich mochte die Charaktere, wobei ich Runa am Anfang auch schwierig fand. Gerade weil ihre Eskapaden etwas herausstechen im Vergleich zum Ton der restlichen Show. Das legt sich glücklicherweise und danach fand ich sie auch ganz lustig.
    Das Alter der Charaktere und der leichte Unterschied zwischen Akane und Yamada~ (mir gefällt es total wie sie seinen Namen gerufen hat^^) hilft auch, da sich beide in unterschiedlichen Phasen befinden und so eine größere Vielfalt einbringen können, als wenn alle das gleiche Umfeld hätten.

    Sacrificial Princess and the King of Beasts 08-12: Am Anfang der Season sah es ja so aus als ob das hier nur 11 eps bekommen würde, von daher bin ich ganz froh, dass es doch eher 24 sind und wir jetzt erst die Hälfte hinter uns haben.
    Ich finde die Umsetzung soweit solide. Die Animationen stechen nicht heraus aber sind die meiste Zeit absolut in Ordnung. All zu aufregende Kämpfe sollte man aber nicht erwarten. Die Geschichte spricht immer mal wieder interessante Punkte an und neben Saris Herausforderungen gibt es auch noch das Mysterium um Leo sowie die vielen kleinen Details der Monsterwelt.
    Die Charaktere sind weitestgehend herzlich und sympatisch und Sari bildet mit Leo ein gutes Paar.

  8. #48
    The Ancient Magus’ Bride Season 2 12: Damit ist die erste Hälfte durch und der Abfall Turm ist zwar nicht ungefährlich aber es ging weitaus weniger wild zu, als ich erwartet hätte. Ein eher ruhigeres Zwischenfinale und es ist weiterhin unklar, was hier eigentlich sein Unwesen treibt oder wozu. Der Schlagabtausch der alten Großmütter hatte aber was, so mit ihren freundlich direkten Beleidigungen .
    Die Mystik mit den Fabelwesen und die Beziehungen der Charaktere sind immer noch die starken Aspekte der Show. Die altbekannten Charaktere werden gut genutzt und die neuen bringen etwas frischen Wind rein. Gute Mischung. Und die teils fragwürdige Moralität ist sicherlich auch interessant. Es wird definitv nicht einfacher für Chise.
    Die Animationen sahen die meiste Zeit über gut aus, aber in der Action Szenen ist ihnen dann doch etwas die Puste ausgegangen. Da waren vorherige Sachen schon besser animiert gewesen, während es hier doch etwas holprig wurde. Falls da in der zweiten Hälfte noch mehr kommt, hoffe ich das sie sich dafür etwas Budget zur Seite gelegt haben^^

    Mobile Suit Gundam: The Witch from Mercury 23-24: Die Show hat zu einem wie ich finde guten Ende gefunden, aber trotz der 24 Eps fühlt es sich bei manchen Sachen so an, als ob sie ihre Zeit nicht immer sinnvoll genutzt hat. So sind ein paar Details liegen geblieben bzw. nicht weiter genutzt worden, während andere Sachen, die zum Finale wichtig waren, gar nicht so viel Vorbereitung bekommen haben. Manches davon kann natürlich auch nur als mögliches Potential dabei gewesen sein, falls sie noch was für eine 3te Staffel gebraucht hätten.
    Aber ich bin insgesamt zufrieden mit dem Ausgang.

    Jup, war eine schöne Sci-Fi / Mecha Show für mich mit einem guten Hauptantagonisten und brauchbaren Geflecht an Charakteren und Fraktionen, das aber an den Rändern ausfranst^^ Der Schulaspekt ist vermutlich auch so eine Sache, da er ein wenig zu viel Raum einnimmt, aber auf der anderen Seite auch für die Bindung der Gruppe zuständig war. Und die Show sah gut aus^^

    The Reason Why Raeliana Ended up at the Duke’s Mansion 1-12: Die stand bei mir auch schon ein wenig auf der Liste, aber wirklich angefangen habe ich sie dann wegen Sylverthas Eindruck und das war eine gute Entscheidung^^.
    Animationstechnisch ist die Show die meiste Zeit über passabel, auch wenn hin und wieder ein paar Schwächen ins Auge fallen. Was mich am Anfang etwas herausgerissen hat waren die Bücher mit Anleitungen für Dummies, die so gar nicht in die Welt passen und mehr was aus der Neuzeit sind. Dachte schon das wird vielleicht ein Running Gag, aber glücklicherweise nicht.
    Ich fand es gut, wie sich Raeliane mit ihren begrenzten Möglichkeiten durchkämpft und versucht ihre Vorteile auszuspielen was ihr Wissen um den Plot und die Charaktere anbelangt. Dabei läuft nicht immer alles nach Plan, aber es macht Spaß ihr dabei zuzusehen. Und scheinbar hat sie ein wenig Übung mit Schusswaffen. Der Look stand ihr hervorragend^^.
    Den Cast fand ich unterhaltsam und sie und Noah haben auch ein paar netten Szenen was die Romantik angeht. Bei den Gegenspielern war nicht so viel interessantes dabei, zumindest bei denen, die im Vordergrund standen. Im Hintergrund sieht es schon besser aus, aber von denen hat man dann doch zu wenig gesehen. Gegen eine Fortsetzung hätte ich nichts einzuwenden.

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