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  1. #41

    Star Ocean – The Divine Force (PS4)


    + relativ flotte Kämpfe, wenn das Spiel nicht ruckelt
    + nette Musik


    - technisch unterste Schublade (Ruckler, flackernde Texturen…)
    - wird in der zweiten Hälfte sehr langweilig und die Handlung obstrus
    - schlecht geschriebene Dialoge


    Star Ocean 5 fand ich ziemlich schlecht, von daher war ich skeptisch, was das neue Spiel betrifft. Auf den ersten Blick wirkte SO6 wieder eine Ecke besser, nur hielt das leider nicht lange an. Los geht es, wie man es ja aus manchen Spielen der Reihe kennt, mit der Auswahl des Hauptcharakters, die an manchen Stellen beeinflusst, welche Szenen man sieht. Laeticia ist eine relativ idealistische Prinzessin (langweiliger Archetyp) auf dem Planeten, auf dem SO6 spielt, Raymond dagegen Skipper eines Frachtschiffs, das dort abstürzt. Letzterer ist ein typischer RPG-Protagonist mit großer Klappe; ich habe mich für Laeticia entschieden, da ich Raymonds Archetypen noch ätzender finde.

    Zuerst fiel mir die Musik des Spiels auf, die überwiegend gut gelungen ist, auch wenn mir letztendlich nichts im Ohr geblieben ist. Auch die Synchronisation ist durchaus in Ordnung und passend. Das Kampfsystem wirkt auf den ersten Blick dynamisch und flott, gerade der Einsatz von Duma, womit man u.a. schnellere Angriffe einsetzen kann, macht Laune. Auch die Handlung fand ich am Anfang ok, auch wenn mich die Charaktere nicht umgehauen haben. Vor allem bei Ray hat es mich nicht überzeugt, dass er auf diesem Planeten strandet und immer noch eine große Fresse hat. Es wäre ja logischer – bzw. auch interessanter – wenn solch ein Charakter mal etwas nervöser rüberkommen würde. Ich hatte allerdings von Anfang an den Eindruck, dass die Handlung recht schnell und oberflächlich erzählt wird und dass, wenn die mal etwas abschweifte, auch das wieder schnell vorbei war. Die Dialoge sind aber von Anfang an ziemlich misslungen, denn man hat oftmals das Gefühl, dass die Charaktere überhaupt nicht richtig aufeinander eingehen bzw. aneinander vorbeireden und abrupt das Thema wechseln; ziemlich schlecht geschrieben.
    Ca. die erste Spielhälfte war für mich ganz ok und wenn es so geblieben wäre, hätte mich das Spiel zwar nicht umgehauen, aber immerhin durchschnittlich unterhalten.

    In der zweiten Spielehälfte wird die Handlung blöderweise komplett unintessant und obstrus, ich habe mich oftmals während der längeren Sequenzen echt gelangweilt. Vor allem die letztendliche Bedrohung hat mich nicht beeindruckt, denn sie wirkte ziemlich aufgesetzt, aber auch unoriginell. Was die Handlung angeht, ist das Spiel ab da für mich komplett abgekackt.

    Was mich außerdem sehr gestört hat, sind zig technische Probleme: Direkt am Anfang fallen z.B. stark flackernde Texturen auf; manche Büsche sehen nicht wie Büsche aus, sondern so, als würde die Umgebung (flackernd) leuchten. Das ist bei Gebüsch besonders schlimm, aber auch ansonsten sieht SO6 nicht gut aus. Immer schlimmer wurden auch Ruckler, die man besonders in Kämpfen bemerkt, wenn mal mehrere Fähigkeiten auf einmal eingesetzt werden oder viele Gegner vorhanden sind. Gerade im späteren Spielverlauf liefen die Kämpfe fast durchweg nicht flüssig. Es kam außerdem zu ein paar Abstürzen, aber die fielen bei dieser technischen Vollkatastrophe kaum noch ins Gewicht. Ich habe in den letzten Jahren kaum ein Spiel gespielt, das so schlecht lief.

    Ansonsten mochte ich auch die Menüs nicht, da sie zu verschachtelt sind; gerade, wenn man für alle Charaktere Fähigkeitspunkte verteilen muss, wird es echt lahm.

    Na ja, die erste Hälfte des Spiels war immerhin in Ordnung, aber das Gesamtpaket kann ich nicht empfehlen. Ich glaube, von dieser Reihe muss man nicht mehr viel erwarten.

    Spielzeit: 26,5 Std.
    Insgesamt: 5/10

  2. #42
    Willkürlich herausgepickte Punkte:

    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Star Ocean 5 fand ich ziemlich schlecht, von daher war ich skeptisch, was das neue Spiel betrifft.
    Da muss ich ja noch durch 8)

    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Auf den ersten Blick wirkte SO6 wieder eine Ecke besser, nur hielt das leider nicht lange an. Los geht es, wie man es ja aus manchen Spielen der Reihe kennt, mit der Auswahl des Hauptcharakters, die an manchen Stellen beeinflusst, welche Szenen man sieht. Laeticia ist eine relativ idealistische Prinzessin (langweiliger Archetyp) auf dem Planeten, auf dem SO6 spielt, Raymond dagegen Skipper eines Frachtschiffs, das dort abstürzt. Letzterer ist ein typischer RPG-Protagonist mit großer Klappe; ich habe mich für Laeticia entschieden, da ich Raymonds Archetypen noch ätzender finde.
    Das dachte ich mir auch - ich fand beide Charaktere ziemlich langweilig, wobei ich Laeticia trotzdem mehr mochte. Lag auch bisschen an ihrem Auftritt bei der Hochzeit, was man ja auch nicht sieht, wenn man Ray spielt. Ich hab mich außerdem mal wieder gefragt, wofür die Charaktere genau gut waren und welchen Part sie in der Story spielten, vielleicht abgesehen von den beiden Hauptcharakteren und Elena. Malkya war... ja, was genau?


    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Das Kampfsystem wirkt auf den ersten Blick dynamisch und flott, gerade der Einsatz von Duma, womit man u.a. schnellere Angriffe einsetzen kann, macht Laune.
    Immer schlimmer wurden auch Ruckler, die man besonders in Kämpfen bemerkt, wenn mal mehrere Fähigkeiten auf einmal eingesetzt werden oder viele Gegner vorhanden sind. Gerade im späteren Spielverlauf liefen die Kämpfe fast durchweg nicht flüssig.
    Ich glaub, der einzige wirkliche Grund, um das Spiel zu spielen, muss eh ausschließlich das Kampfsystem und eventuell Es'owa gewesen sein. Das Skillsystem fand ich auch noch nicht schlecht, aber für alles andere hatte ich auch nicht mehr als eine gelangweilte Miene übrig. Zu schade, dass das KS bei dir nicht ordentlich lief - ich empfand das als Selling Point des Spiels - und sollte es jemals SO7 geben (2029/2030 dann), hoffe ich, das KS geht in eine ähnliche Richtung.

    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    In der zweiten Spielehälfte wird die Handlung blöderweise komplett unintessant und obstrus, ich habe mich oftmals während der längeren Sequenzen echt gelangweilt. Vor allem die letztendliche Bedrohung hat mich nicht beeindruckt, denn sie wirkte ziemlich aufgesetzt, aber auch unoriginell. Was die Handlung angeht, ist das Spiel ab da für mich komplett abgekackt.
    Bis man den Planeten verlässt, fand ich das Spiel auch noch ganz okay, aber die Verbindung zwischen Down-on-Earth und Out-in-space ist dieses Mal nicht gut gelungen. Selbst SO3 gelang das besser.

    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Spielzeit: 26,5 Std.
    Insgesamt: 5/10
    So weit waren wir dieses Mal gar nicht auseinander. X)

  3. #43
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Willkürlich herausgepickte Punkte:


    Da muss ich ja noch durch 8)
    Wirklich, spiel lieber was anderes, es gibt so viel, was besser ist.


    Zitat Zitat
    Das dachte ich mir auch - ich fand beide Charaktere ziemlich langweilig, wobei ich Laeticia trotzdem mehr mochte. Lag auch bisschen an ihrem Auftritt bei der Hochzeit, was man ja auch nicht sieht, wenn man Ray spielt. Ich hab mich außerdem mal wieder gefragt, wofür die Charaktere genau gut waren und welchen Part sie in der Story spielten, vielleicht abgesehen von den beiden Hauptcharakteren und Elena. Malkya war... ja, was genau?
    Ich fand ja vor allem Marielle (?) sinnlos und vom Charakter her blöd. Außerdem hat sie so ein schlecht gemachtes Charaktermodell, bei dem die Arme total unnatürlich zu den Seiten hin abstehen.



    Zitat Zitat
    Ich glaub, der einzige wirkliche Grund, um das Spiel zu spielen, muss eh ausschließlich das Kampfsystem und eventuell Es'owa gewesen sein. Das Skillsystem fand ich auch noch nicht schlecht, aber für alles andere hatte ich auch nicht mehr als eine gelangweilte Miene übrig. Zu schade, dass das KS bei dir nicht ordentlich lief - ich empfand das als Selling Point des Spiels - und sollte es jemals SO7 geben (2029/2030 dann), hoffe ich, das KS geht in eine ähnliche Richtung.
    Vielleicht wurde das schon für PS5 optimiert, denn es gibt ja Entwickler, die es dann schaffen, die PS4-Version zu vermurksen. Ich hab die Ur-PS4, aber ansonsten null Probleme mit Rucklern, also muss es ja daran liegen.

    Zusammengenommen habe ich irgendwie zig Monate für das Spiel gebraucht, weil es einfach langweilig war...
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  4. #44
    Hm, die Demo habe ich vorzeitig abgebrochen, nur um mir dann Monate später in einem extrem schwachen Moment Star Ocean: The Divine Force für ca. 27 Euro zu kaufen und was freue ich mich jetzt darauf?
    Ich frage mich ständig wie solche Momente entstehen? Ist wie mit meinem Wecker. Ich sage mir einen Tag vorher ab morgen stehst du früher auf und dann verfalle ich den Snooze-Modus.
    Glaube Star Ocean: The Second Story R wird dieses Jahr die Reihe in ein neues Licht rücken, denn seid Till the End of Time wirft man kräftig mit Steinen Richtung Scheinwerfer.
    Now: Alan Wake 2 & Dragons Dogma 2 / Done: Alone in the Dark (2024)
    Now: Mask Girl Staffel 1 / Done: Renegade Nell Staffel 1
    Now: The Dreaming: Bd. 1 / Done: Batman - Detective Comics - Gesichter des Todes
    RPG-Challenge 2024 / Now: Das schwerste Zelda aller Zeiten.

  5. #45
    Der zweite Teil war auf der PSP durchaus nett, ich denke, damit kann man gut Spaß haben. Ich bin mir noch nicht sicher, ob sich die Neuauflage für mich lohnt, gucke erstmal, was sich überhaupt verändert hat.

    Das mit komischen Spiel-Käufen kenne ich. Manchmal geht es zum Glück gut und oft leider auch total daneben.
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  6. #46

    Final Fantasy (NSW)


    + gute, neue Komfortfunktionen in der Switch-Version
    + traditionelles RPG, das einen nicht an die Hand nimmt


    - wirkt etwas altbacken
    - rudimentäre Handlung und Charaktere


    Das erste Final Fantasy hatte ich vor zig Jahren mal angespielt, als es zusammen mit dem zweiten Teil für die PSX auf den Markt kam. FFVI hatte ich da schon durch und war in V und IV immerhin relativ weit gekommen, hatte also keine Berührungsängste, was die älteren Teile der Reihe anging. Zum Weiterspielen haben mich damals aber weder I noch II motiviert, auch wenn ich mir vorgenommen hatte, sie irgendwann doch nochmal zu spielen. Hab ich jetzt gemacht!

    Es war in der Tat diese „Pixel Remaster“-Version, die mich jetzt dazu gebracht hat, das Spiel nochmal anzuschmeißen, wobei es mir v.a. um die Möglichkeit ging, die EXP zu erhöhen, was ich auch gemacht habe. Gut, und zwischendurch habe ich auch mal die Kämpfe ausgestellt, wenn es eh nichts zu holen gab. Die überarbeitete Musik ist auch nicht schlecht.

    Ich kann jetzt nicht sagen, dass FFI mich umgehauen hat, denn man merkt schon, dass sich die Reihe – und Spiele generell – seitdem sehr verändert hat. So ist die Handlung nicht der Rede wert und wird minimalistisch erzählt und die Charaktere sind nur Mittel zum Zweck, haben darüber hinaus keinerlei Persönlichkeit.
    Die Anzahl an Zufallskämpfen war auf der PSX-Version heftig und die Ausbeute an EXP gering, weshalb mir diese neuen Komfortfunktionen gut gefallen haben; sie machen diese alten Spiele wirklich wieder gut spielbar, so dass man die Ur-FFs ruhig mal spielen kann.
    Nicht schlecht fand ich aber, dass das Spiel nicht viele Hinweise gibt, wo man hin muss, wobei manche Stellen leider auch zu obskur waren. Das Spiel lädt einen auf jeden Fall dazu ein, die Welt ordentlich zu erkunden und auch mit den NPCs zu quatschen, von denen einige eben wirklich die Hinweise geben, die man braucht. Das Kampfsystem ist grundsolide und funktioniert immer noch gut; selbst die Geschwindigkeit ist total passend.
    Die Dungeons fand ich dagegen nicht klasse, aber auch nicht scheußlich, zweckmäßig eben.

    Ein klarer Fall von „kann man mal machen“ – wenn man rundenbasierte RPGs und Final Fantasy mag, lohnt es sich doch, mal dieses Urgestein zu spielen.

    Spielzeit: 6 Std.
    Insgesamt: 6/10

  7. #47
    Ich denke, für ein SO altes Spiel ist "kann man mal machen" eine sehr respektable Wertung. Ich bin ja auch am Überlegen, ob irgendwann mal ... aber ich glaube nicht. Vor allem nicht von ganz vorne.
    Danke für den Eindruck, hilft immer gut beim Einschätzen!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  8. #48
    Dann nimm die Version mit Komfortfunktionen.
    Ich habe das Spiel auch noch für die PSX (diese Doppelbox mit Teil 2) und es darauf bestimmt dreimal angefangen und schnell wieder abgebrochen. Ohne die Möglichkeit, mehr Erfahrung zu bekommen, ist es einfach unheimlich zäh und es dauert ewig, die erforderlichen Level zu bekommen. In der Version wäre mein Urteil, wenn ich das Spiel überhaupt durchgespielt hätte, sicher nicht so gut ausgefallen, denn so etwas ist dann nur noch Arbeit.
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  9. #49
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich bin ja auch am Überlegen, ob irgendwann mal ... aber ich glaube nicht. Vor allem nicht von ganz vorne.
    Danke für den Eindruck, hilft immer gut beim Einschätzen!
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus
    Dann nimm die Version mit Komfortfunktionen.
    Die Frage ist warum man heute noch anfängt (erstmalig) Final Fantasy (1) zu spielen.

    - erwartet man eine ansprechende Spielerfahrung?
    - ist man aus historischen Gründen interessiert?
    - will man eigentlich spätere Teile der Reihe Spielen und den Teil des Vervollständigungsgefühls mitnehmen?
    - will man... ne schnelle Platin Trophäe haben
    - natürlich könnte es auch nen komplexer Mix aus mehreren dieser Punkte sein

    Der erste Punkt ist natürlich sehr subjektiv, aber ich würde sagen aus dem Vergleich mit vielen ähnlichen Produktionen werden diese Erwartungen heutzutage wohl noch die Wenigsten haben. Da gehört schon eine ordentliche Portion Nostalgie für alte Rollenspiele dazu.
    Ich gehe davon dass es für die meisten nicht die primäre Motivation sein wird.

    Bezüglich des zweiten Punktes ist die Frage inwiefern die Notwendigkeit besteht das Spiel tatsächlich zu spielen. Ich würde schon sagen, dass sich das direkte Anspielen am besten eignet, um einen eigenen Blick zu gewinnen, jedoch sorgen spätere Fassungen des Spiels für einen verzerrten Blick. Schon die WonderSwan Color Version von Final Fantasy lässt sich noch schwer mit dem Original-Spiel und dessen Spielgefühl vergleichen. Final Fantasy 1 ist nicht Final Fantasy 1. Ich denke ein Spiel ist schon mehr als die Summe seines Inhaltes und gerade im Falle dieses Spiels ist der Inhalt dann auch noch sehr dünn.
    Bevor man also aus rein historischen Gründen eine revisionierter Fassung spielt, kann man sich IMO auch gleich lieber den ersten Teil dieser Retrospektive anschauen.


    (Meine persönliche Empfehlung. Da es sehr gut beschreibt was für eine Art Spiel das erste Final Fantasy ist und wie es gedacht war zu spielen und wo dabei u.a auch die Probleme aus technischer Sicht lagen.)

    Der Dritte Punkt stammt aus einem nur allzu nachvollziehbaren Mindset und ist wohl der häufigste Grund. Auch wenn Final Fantasy eine Anthologie Serie ist, stellen dich trotzdem viele Leute immer die Frage. Aus Gameplaysicht ist es ja auch im Zweifelsfall einfacher nach vorne zu gehen als zurück und - zieht man einen Mehrwert daraus mögliche Anspielungen späterer Teile zu verstehen(?)
    Da ich aber sehr aversiv gegenüber eines Completionist-Mindsets bin stelle ich mir trotzdem die Frage, warum die Zeit mit etwas vergeuden was einem wenig Reiz und Befriedigung verschafft um zum spaßigen Part überzugehen, selbst wenn man die Spielerfahrung beschleunigt mit Tools, bleibt es immer noch eine biedere Spielerfahrung die man mit Tools beschleunigt. Da spricht wohl einfach mein blutendes Puristenherz.
    Geändert von Klunky (10.10.2023 um 14:05 Uhr)
    Spiele durchgespielt - Jahresreviews: 2021, 2022, 2023

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    Gamingblog: Ulterior_Audience

  10. #50
    Ich finde Final Fantasy auch heute noch – und gerade mit diesen Tools, die dem Spiel seine nervenzehrenden Aspekte nehmen – als Spielerfahrung durchaus ansprechend. Auch gerade als Gegenpol zu modernen Spielen, weil es einen beispielsweise einfach so in die Welt hineinwirft und größtenteils machen lässt, statt auf stundenlange Exposition zu bauen oder dem Spieler haarklein alles vorzukauen. Es ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie Worldbuilding auch mit relativ minimalistischen Mitteln funktionieren kann – vielleicht auch gerade deshalb für Cipo als Entwickler interessant?

    Zumindest ich denke mir öfter bei modernen Spielen, dass „weniger ist mehr“ eine Tugend ist, die viel zu häufig vergessen wird. Was nicht heißt, dass ich das erste Final Fantasy als Maß der Dinge sehe. Aber es hat durchaus designtechnische Ansätze, die ich heute vielleicht sogar noch mehr wertschätze als vor 15 Jahren, als ich es zum ersten Mal gespielt habe.


  11. #51
    Ich lese mit. ^^ FF I hatte ich vor Ewigkeiten auch schon mal angefangen (in der NES-Version), aber recht schnell abgebrochen. Ohne solche Tools wäre es auf keinen Fall mehr irgendwas für mich.

    Diese Art von Erkundung basiert meiner Erfahrung nach aber auch oft auf Kontexten, die so nicht mehr existieren. Wenn man bspw. Lösungen und notwendige Wege im Internet finden kann, verliert speziell dieses häufige "Suchen des Spielfortschritts" für mich einen großen Reiz, weil ich mich als Spieler total verstellen müsste. Da sollte man heute denke ich schon sehr anders rangehen, und 9 von 10 Spielen machen das ja auch.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  12. #52
    Das stimmt natürlich und ich bin eigentlich auch kein riesiger Fan davon, aber das erste Final Fantasy hat hier zwei Vorteile:
    1) Die Spielwelt ist im Endeffekt doch relativ überschaubar (vor allem, weil sie sich erst mit der Zeit weiter öffnet)
    2) Die Hinweise, die NPCs droppen, sind relativ schnell zu finden und eindeutig – was auch daran liegt, dass es pro Location eine Handvoll gibt.

    Vielleicht bin ich da auch etwas biased, weil ich das Spiel schon kannte. Aber als ich es dieses Jahr noch mal durchgespielt habe, musste ich nie in einem Guide nachschauen – und mein letzter Durchgang davor war bestimmt zehn Jahre her.
    In dem Sinne empfand ich die Gesamterfahrung als überaus schmerzlos – vor allem auch durch diese Komfortfunktionen – und vor allem auch schmerzloser als in vielen modernen Spielen.


  13. #53
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Das stimmt natürlich und ich bin eigentlich auch kein riesiger Fan davon, aber das erste Final Fantasy hat hier zwei Vorteile:
    1) Die Spielwelt ist im Endeffekt doch relativ überschaubar (vor allem, weil sie sich erst mit der Zeit weiter öffnet)
    2) Die Hinweise, die NPCs droppen, sind relativ schnell zu finden und eindeutig – was auch daran liegt, dass es pro Location eine Handvoll gibt.

    Vielleicht bin ich da auch etwas biased, weil ich das Spiel schon kannte. Aber als ich es dieses Jahr noch mal durchgespielt habe, musste ich nie in einem Guide nachschauen – und mein letzter Durchgang davor war bestimmt zehn Jahre her.
    In dem Sinne empfand ich die Gesamterfahrung als überaus schmerzlos – vor allem auch durch diese Komfortfunktionen – und vor allem auch schmerzloser als in vielen modernen Spielen.
    Hmm wenn man eine Spielerfahrung mit "schmerzlos" bewirbt, weiß ich nicht ob das für die Spielerfahrung spricht.

    Für mich geht Final Fantasy 1 schon stark Richtung klassischer Dungeon Crawler zu der Zeit, der allerdings noch mit einer Oberwelt verbunden wird. Heißt je weiter man vordringt und erreicht, desto höher das Risiko mehr und damit eben alles wieder zu verlieren, davon ist allerdings in den späteren Remakes nicht mehr wirklich viel zu spüren, weil ne Menge Sachen angepasst wurden. (aber damit auch gleichzeitig einige sehr extrem spielspaßhemmende Bugs behoben)
    Das geht ja auch soweit dass eigentlich gar nicht von einem erwartet wird einen Dungeon beim ersten Durchlauf abzuschließen, sondern man eher guckt wie weit man kommt und rechtzeitig wieder raus geht um mit den erbeuteten Schätzen, Gold und Erfahrung dann im nächsten Anlauf noch weiter zu kommen.
    Das war ne andere Zeit und ich schätze heutzutage würde man eher in einem sicheren Abschnitt grinden als so zu spielen.
    Bei Final Fantasy 2 ist es ja nicht unähnlich, wo Leute das Stat-Upgrade Features exploiten, statt tatsächlich so zu nutzen wie es eigentlich gedacht ist und sich damit im Nachhinein irgendwo die Spielerfahrung zerstören. (aber damals konnte man typische Spielerpsychologie auch noch nicht so gut einschätzen, daher ist es natürlich irgendwo ein Problem im System)

    Dragon Quest hatte die Konsequenz beim Sterben ja schon seit immer etwas abgefedert und damit IMO eine bessere Balance aus Frust und Anspannung geschaffen.
    Geändert von Klunky (12.10.2023 um 10:57 Uhr)
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  14. #54
    Zitat Zitat
    Das geht ja auch soweit dass eigentlich gar nicht von einem erwartet wird einen Dungeon beim ersten Durchlauf abzuschließen, sondern man eher guckt wie weit man kommt und rechtzeitig wieder raus geht um mit den erbeuteten Schätzen, Gold und Erfahrung dann im nächsten Anlauf noch weiter zu kommen.
    Ich denke, solche Dungeon Crawler könnte man heute auch sehr gut "modern" machen, man darf halt nur nicht blind alle Funktionen kopieren, die sich bei Rollenspielen so eingebürgert haben.
    In Wizardry: Labyrinth of Lost Souls ist mir bspw. auch aufgefallen, wie viel von dieser spezifischen Spannung verloren geht, weil man jederzeit speichern und sich praktisch jederzeit ohne große Ressourcen herausteleportieren kann.

    Im Pen & Paper-Bereich ist das ja auch schon wieder seit vielen Jahren en vogue, nachdem es jahrzehntelang niemand gemacht hat.



    Wahrscheinlich sind Roguelikes aber auch schon eine moderne Abwandlung dieses Konzepts. Gerade UnderMine hat den Reiz sehr gut eingefangen!


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  15. #55

    Final Fantasy II (NSW)


    + durch die Komfortfunktionen ist das merkwürdige Level-System total ok
    + mit o.g. Funktionen gut spielbar


    - komplett belanglose Handlung und austauschbare Charaktere, inkl. Antagonist
    - Angriffe mit zwei Waffen sind ätzend und führen zu doppelten Animationen, langsamen Kämpfen
    - wirkt wie ein lauwarmer Aufguss von FFI
    - langweilige Schauplätze


    Man liest ja hin und wieder, dass das hier einen schlechten Ruf hat und nachdem ich das Spiel nun nach zig jahren durchgespielt habe, ist mir schon irgendwie klar, wieso das so ist. Einiges an FFII wirkt so wie im Vorgänger, u.a. bekommt man wieder eine uninspirierte Geschichte rund um Kristalle (gähn), wobei hier versucht wurde, dem Spiel etwas mehr Handlung zu spendieren. Die Handlung des Spiels bleibt allerdings platt und relativ uninteressant und obwohl es einen Antagonisten gibt, sieht man kaum etwas von ihm und empfindet ihn in keinster Weise als Bedrohung. Die Charaktere mögen Namen haben, aber Persönlichkeit haben sie trotzdem nicht.

    Als komisch empfand ich, als ich das Spiel vor einigen Jahren mal wieder ausprobiert hatte, das Levelsystem. Man levelt nämlich nicht direkt, sondern Fähigkeiten, die man oft benutzt, werden dadurch besser. Ich empfand das damals als sehr umständlich, zumal Kämpfe ja kaum EXP abwerfen. In der Switch-Version ist das deutlich besser, ich habe jedenfalls von der Möglichkeit, mehr Erfahrung zu bekommen, großzügig Gebrauch gemacht. So fand ich dieses System gar nicht so übel, wie ich befürchtet hatte, würde aber ein normales Level-System vorziehen (ein Job-System aber nicht zwingend).

    Überhaupt nicht mochte ich, dass man zwar zwei Waffen gleichzeitig ausrüsten kann, um seinen Angriff zu stärken, das Kämpfe aber durch doppelte Animationen unnötig in die Länge zieht. Ich habe deshalb darauf verzichtet – die Entwickler haben es in den folgenden Spielen ja immerhin gemerkt und geändert.

    Der Spielablauf ist ansonsten wie in FFI, wobei ich das Gefühl hatte, dass FFII schlechtere Hinweise dazu gibt, wo man denn zum Weiterkommen hin muss, ich habe deswegen öfter in eine Lösung geguckt. Die Dungeons fand ich ganz ok und auch die (neu arrangierte) Musik ist gut hörbar.

    Ich weiß ehrlich gesagt gerade nicht, was ich nicht weiter schreiben soll. Man merkt eben, dass die Entwickler an den Erfolg von FFI anknüpfen wollten und nutzen etwa dieselbe Formel, v.a., was die Erzählung der Handlung angeht. Mit den Kompfort-Funktionen der Switch-Version kann man das hier mal spielen, aber wirklich beeindruckt war ich nicht. FFII ist eben kein Vorreiter der Serie wie der erste Teil und schafft, was Handlung und Innovationen angeht, nicht viel mehr. Man kann es spielen, muss man aber auch nicht zwingend.

    Spielzeit: 5,5 Std.
    Insgesamt: 5/10

  16. #56
    Ich finde Deinen Bericht recht schwierig. Offensichtlich bewertest Du das Spiel aus heutiger Zeit, was sofort klar wird, weil Du bei dem Kristallthema "gähn" hinzufügst. Gleichzeitig scheinst Du gar nicht wirklich darauf achten zu wollen, was das Spiel anders macht als Teil 1. Was aus dieser "modernen Perspektive", denke ich, sehr einfach passiert. Im Prinzip werden dann alle Innovationen quasi im Vergleich zu den modernen "Standards" glattgebügelt und erscheinen, als hätte sich nichts geändert. Vielleicht auch bedingt dadurch, dass Du das Spiel so schnell durchgerushed hast.

    Ich denke, FF2 hat mehr für die Reihe getan bzw. aufgezeigt als manche ihm zugestehen wollen. Vor allem etwas, was die Reihe so ziemlich ausmacht: Die Experimentierfreudigkeit. Dass sie mit jedem Teil was neues versucht haben. Bei Deiner Storybeschreibung kann ich Dir überhaupt nicht zustimmen. Teil 2 ist - für die Zeit - deutlich charakter- und storyfokussierter als 1. Der erste Teil besteht ja eher aus einer Aneinanderreihung von Ministories, sehr Dragon Quest inspiriert. Teil 2 hat eine kontinuierliche Story, bei der die Charaktere auch involviert sind. Klar, das sind alles nur minimal charakterisierte Figuren, aber im Vergleich zu 1 merkt man schon, dass hier eine erzählerische Ambition vorhanden ist, die die Reihe auch auszeichnen (und von Dragon Quest abheben) wird. Auch kommt hier was vor, was in FF öfter zum Einsatz kommt: Die Anlehnungen an Star Wars.

    Bei dem Keyword System fand ichs ja schlimm, wie sehr das unterbenutzt war. Die Idee ist ganz cool und könnte in moderneren Spielen auch für optionale Lore verwendet werden, aber so wie es hier drinnen ist ists eher sinnlos. Über das "Level Up" System müssen wir gar nicht reden, bin da auch kein Fan von, aber ist Teil der Experimentierfreudigkeit - es geht halt mal was "schief". Vor allem zeigt es aber auch, wieso so eine "Skala" schlechter ist als Level Ups: Man kann schwer einschätzen, wie viel von "Wert" man überhaupt haben muss, um eine geeignete Schwierigkeit zu bekommen. Tendenziell war ich daher in FF II immer überlevelt.
    Geändert von Sylverthas (19.11.2023 um 12:59 Uhr)

  17. #57
    Hm, ja, ich bewerte ausschließlich aus heutiger Sicht. Es mag auch sein, dass die Reihe sich stetig weiterentwickelt hat, Maßstab für meine Wertungen hier ist aber ausschließlich der Spaß, den ich jetzt damit hatte. Wobei dadurch "moderne Standards", wie du die so schön nennst, bei mir auch nicht automatisch gut weggekommen, weil ich viel dem dem heutigen, glattgebügelten Zeug echt lahm und uninspiriert finde. Die goldene Zeit der Ost-RPGs liegt für mich irgendwo zwischen PSX und PS2, wobei es heutige Entwickler leider nicht mehr richtig schaffen, da anzuknüpfen.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
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    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  18. #58

    Final Fantasy III (NSW)


    + vor allem die erste Hälfte macht Laune
    + bietet einige neue, phantasiereiche Ideen


    - etwas überladenes Jobsystem
    - wird zum Ende hin deutlich uninteressanter


    Mit FFIII habe ich bisher am wenigsten verbunden, hatte allerdings mal vor zig Jahren die NDS-Version angespielt, dann aber wieder beiseite gelegt. An sich war ich deswegen auf dieses Spiel besonders gespannt, weil ich es irgendwann mal als „irgendwie obskur“ abgespeichert hatte.

    Der Anfang dieses Teils gefiel mir deutlich besser als der der Vorgänger. Die Handlung wird immer noch sehr überschaubar erzählt, man merkt aber, dass die Entwickler hier deutlich mehr Ideen hatten – man landet z.B. schon früh im Nest eines riesigen Vogels und richtig spannend wird es, wenn man merkt, dass die Welt, auf der das Spiel beginnt, nur ein kleiner Kontinent inmitten einer viel größeren Welt ist. Solche phantasiereichen Ideen gab es in den beiden Vorgängern nicht, und ich finde, dass gerade so etwas ein Spiel spannend macht.
    Die Dialoge sind nun auch etwas länger, wobei die Charaktere immer noch persönlichkeitslos und austauschbar bleiben.

    Ich finde auch, dass man viel besser durch das Spiel geleitet wird. Ja, man muss immer noch mit allen möglichen NPCs sprechen, um zwischendurch herauszufinden, wohin man muss, aber ich hatte selten Situationen, in denen ich gar nicht wusste, wie ich weiterkomme.

    Das Jobsystem fand ich ganz ok, bin aber generell kein Riesenfreund von so etwas. Ich hatte das Gefühl, dass die Auswahl zu groß war und die Infos dazu, welcher Job denn nun nützlich ist, zu gering, hatte aber auch keine Lust, alle möglichen auszuprobieren. Letztendlich bin ich irgendwie beim klassichen Weiß- und Schwarzmagier sowie zwei Dark Knights gelandet (die, wenn man sie richtig ausrüstet, total übertrieben daherkommen). Mir war auch nicht ganz klar, welche Funktion die Job-Level genau hatten.

    In der zweiten Hälfte sieht man leider wieder sehr viel Standardkram, u.a. Kristalle, die gerettet werden müssen, ein Luftschiff, mit dem man die Welt mehr schlecht als recht bereisen kann sowie einen Antagonisten, der irgendwie aus der Luft kam. Hier wurde es leider deutlich uninteressanter und wirkte wie „von der Stange“. Von den Teilen 1-3 hat mir dieser hier aber am besten gefallen, denn man sieht v.a., wie die Reihe Fortschritte macht. Das kann man ruhig mal gespielt haben.

    Spielzeit: 8 Std.
    Insgesamt: 6/10

  19. #59

    Final Fantasy IV (NSW)

    + erstes FF mit einer brauchbaren Handlung und Spannungskurve
    + Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten
    + spielt sich mit den Komfortfunktionen echt gut


    - leider immer noch oberflächlich erzählte Handlung und Charaktere

    Und hier wurde es für mich eigentlich noch spannender, denn FFIV hatte ich vor vielen Jahren mal länger gespielt und bin auch recht weit gekommen, bis ich es liegengelassen habe. Ich hatte es in relativ guter Erinnerung und war gespannt, ob es mir immer noch gefallen würde.

    Direkt am Anfang fällt auf, dass dieses Spiel eine relativ charakterfokussierte Handlung hat. Auch hier bleibt einiges ziemlich an der Oberfläche, aber die Charaktere haben durchaus ein wenig Persönlichkeit und eine Agenda. Es gibt eine kleine Liebesgeschichte, etwas Rivalität zwischen Kerlen, etwas Drama … soweit ganz ok. Dadurch, dass die Handlung aber weder komplex noch tiefgehend erzählt wird, lässt es einen z.B. relativ kalt, wenn Charaktere das Team verlassen (was in FFIV verhältnismäßig oft passiert, was nicht uninteressant ist). Auch die Motivation der Charaktere ist nicht immer zu 100% nachvollziehbar; ich hätte mir z.B. mindestens ein paar klärende Dialoge zwischen Cecil und Rydia gewünscht

    Ich fand FFIV aber trotzdem von Anfang an interessanter als die Vorgänger, eben weil die Handlung das ganze Ding viel besser mitträgt und ich trotz der oberflächlichen Erzählweise doch erfahren wollte, was passiert.

    Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die welt von FFIV kleiner ist als die von III und ich fand sie auch nicht so kreativ, wobei auch IV genug Abwechslung bietet.
    Das Kampfsystem spielt sich gut, allerdings fand ich die Charaktere unterschiedlich nützlich (Rosa und Edward z.B. nicht so sehr und als Rydia ihre besseren Beschwörungen bekam, brauchte ich die irgendwie auch nicht mehr so dringend). Laune haben mir die Kämpfe aber gemacht und ich mag es sowieso lieber, wenn Charaktere eine feste Rolle haben und es z.B. kein Jobsystem gibt, weil ich die eher als recht beliebig empfinde.

    Insgesamt eins der alten Spiele, das ich mehr mag als die anderen. Wobei ich über die Komfortfunktionen, die alles etwas netter machen, ja schon oben mehr geschrieben habe.

    Spielzeit: 8,5 Std.
    Insgesamt: 7/10

  20. #60

    Final Fantasy XVI (PS5)


    + durchaus spannende Handlung und teils gut gemachte Dramatik
    + recht erwachsen wirkende Erzählung ohne die ganz nervigen Klischees
    + sympathische Charaktere
    + gute Musik
    + die Nebenmissionen liefern interessante Hintergrundinfos
    + gute Spielzeit


    - hat leider nicht den Charme eines FFVIII, IX oder X
    - stellenweise langweilig, z.B. wenn man für Nebenaufgaben schlauchige Umgebungen wiederholt ablaufen muss
    - unkomplexes Kampfsystem
    - sexistischer Umgang mit weiblichen Charakteren
    - teils übertriebene Dragon-Ball-Action
    - keine Spielzeit-Anzeige


    Was FFXVI angeht, war ich ziemlich zwiegespalten, weil ich von SE nur noch wenig und von FF eigentlich nichts mehr erwarte und der Trailer mich auch nicht umgehauen hat. Gut, die Musik fand ich noch durchaus gut, so etwas kann ja auch mal was retten.
    Wie es dann kam, brauchte ich ein wenig Abwechslung zu etwas, was mich in diesem Jahr viel Zeit und Nerven gekostet hat, und hatte Lust auf ein Spiel; zufällig kam da gerade FFXVI raus. Na, dann.

    Der Einstieg ins Spiel gefiel mir jetzt nicht so, denn diese Ifrit-Phönix-Szene ist total lahm. Ich brauchte auch bestimmt 1-2 Stunden, also bis eine Weile nach dem Zeitsprung, um richtig reinzukommen. Mir fiel aber schnell auf, dass die Handlung nicht „cool“ oder so wirken wollte, wie es in Boyband-FFXV versucht wurde, sondern eher erwachsener rüberkommt, aber ohne dieses Erzwungen-Düstere abzuziehen. Der Hauptcharakter wirkte auch schon mal ganz angenehm.

    Nachdem ich dann reingekommen war, machte mir FFXVI auf jeden Fall deutlich mehr Spaß als XIII und XV zusammen. Die Handlung sorgte eigentlich immer wieder dafür, dass ich weiterspielen wollte, und auch die Charaktere sind überwiegend gut gemacht, gerade Clive, Jill und Cid. Das Spiel schaffte es eigentlich immer, mich über die Handlung bei der Stange zu halten und setzte immer mal wieder auf Emotionen und dramatische Szenen.
    Leider ist der Umgang mit weiblichen Charakteren echt mal wieder daneben, anders als damit, dass hier mal wieder Männer eine Geschichte von, für und mit Männern erzählen, kann ich mir z.B. den Umgang mit Benedicta nicht erklären. Auch Jill ist meistens dafür da, um Clive zu unterstützen und verschwindet zwischendurch auch einfach mal. Weibliche Charaktere in Ost-RPGs haben so oft zu wenig eigene Agenda…

    Ich mochte ansonsten aber das Zusammenspiel der Charaktere und z.B. auch, dass die (spielerisch leider nicht interessant gemachten) Nebenmissionen viel zusätzliche Handlung und Infos zu den Charakteren beinhalten.
    Manche Teile der Handlung waren leider etwas drüber (eigentlich alles, was zu Kämpfen in Eikon-Form führte), anderen wiederum, gerade zwischen den actionreicheren Teilen, plätscherten sehr vor sich hin bzw. waren uninteressant.

    Spielerisch fand ich FFXVI schwächer, denn das Kampfsystem ist relativ unkomplex und funktioniert auch mit Knöpfchendrücken, was nur unwesentlich besser wird, sobald man weitere Eikons bekommt. Das hier ist selbst für ein Action-KS recht lahm. Die Eikon-Kämpfe fand ich eigentlich komplett eintönig und deren Präsentation ist z.B. während des Kampfes in der Wüste komplett drüber und erinnert und Dragon Ball (es fehlte eigentlich nur noch, dass die Charaktere anfangen, sich Löcher in den Körper zu kloppen … Momentchen). Auch die Umgebungen sind eher nur ok und häufig schlauchig und nicht interessant genug gemacht. Das wird vor allem ärgerlich, wenn man für eine Nebenmission nochmal einen Weg ablaufen muss. Und während manche Orte auf den ersten Blick interessant aussehen, ist es nervig, hindurchzulaufen (ich weiß gerade nicht, wie dieser eine Ort relativ am Anfang hieß). Auch sein Versteck hat man irgendwann häufig genug durchlatscht. Leider sieht man diese spielerische Eintönigkeit immer häufiger in Spielen. Frech fand ich auch die fehlende Möglichkeit, sich die Spielzeit anzeigen zu lassen. Was soll der Scheiß? Das ist so eine … basale Funktion. Auch die Schrift in den Menüs ist mal wieder zu klein ausgefallen.

    Die Musik hat mir größtenteils wirklich gut gefallen und gerade in den Kämpfen ist einiges los. Generell mag ich orchestrale Stücke in Spielen gern. Das ist jetzt ein anderer Stil, als z.B. in einem FFVIII, IX oder X, aber gut; anders gut eben.

    Die (geschätzte) Spielzeit fand ich von der Dauer her sehr angemessen und hatte definitiv meinen Spaß, v.a. da die Handlung dieses Spiels glücklicherweise etwas taugt. Den Charme eines der o.g. Spiele hat FFXVI aber nicht, sondern könnte problemlos auch anders heißen, aber das überrascht seit FFXII ja leider nicht mehr. Dennoch würde ich es gerade Leuten empfehlen, die Lust auf eine spannende Handlung und mehr oder weniger gut erzählte Charaktere plus Dramatik und Bombast haben. Das Ende fand ich übrigens gar nicht so schlecht, wie anscheinend manch andere, war schon ganz ok. Da die Handlung für mich gut funktioniert hat, hat FFXVI nach all den Nieten aus der Reihe einen durchaus guten Eindruck bei mir hinterlassen.

    Spielzeit: ca. 43 Std.
    Insgesamt: 8/10

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