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  1. #6
    Da war der Jack schneller und Rusk, was hast du denn da wieder für ein interessantes RPG erwähnt?

    God of War - Gott wider Willen.
    A Song of Ice and Fire vom 07.05.-18.05.2018 - Fortschritt: Stunde 28-49

    Kratos hat es nicht leicht.
    Da findet er nach seinem Rachefeldzug über Jahre endlich so etwas wie Frieden im hohen Norden mit Frau und Kind, nur um dann in der ersten Spielstunde die Feuerbestattung seiner verstorbenen Frau vorzubereiten.
    Als frisch gewordener Witwer darf Kratos nun den letzten Willen seiner Frau erfüllen und die Asche zum höchsten Berg bringen und sich gleichzeitig um seinen entfremdeten Sohn Atreus kümmern.
    Natürlich wäre all das für Kratos (bis auf die weitere Erziehung von Atreus) ein Kinderspiel und so kommt es, dass kurz vor der Reise ein fremder Mann erscheint und sich einen brutalen Schlagabtausch mit unseren Kriegsgott liefert, dessen Beweggründe im dunkeln liegen.



    Von da an geht absolut alles schief und stellen sich dem ungleichen Paar zahlreiche Gegner, Hindernisse und ja, Kratos und Atreus sich selber im Weg und bevor der Gipfel erreicht wird, vergehen locker 30+ Stunden.
    In all diesen Stunden kann man relativ offen auf einem riesigen See mit Boot einzelne Inseln und später verschiedene Welten ansteuern, die zwar dann relativ linear ausfallen, aber dennoch mit all den Nebenaufgaben, Schätzen und Ruinen unterhalten können.
    Dabei wird die gesamte Handlung abseits der fetten Bosskämpfe relativ ruhig erzählt.
    Man lernt einen weiseren und deutlich ruhigeren Kratos kennen, der aus seiner Vergangenheit gelernt hat und seinen Sohn vieles lehren möchte, sich dabei nur aufführt wie ein Elefant im Porzellanladen.
    Auf der anderen Seite steht Sohnemann Atreus, der nicht viel von seinen Vater weiß und sich beweisen möchte.

    Was mir an der Beziehung zwischen Kratos & Atreus so wahnsinnig gut gefallen hat, sind die Gegensätze, die sich über der langen Reise immer weiter anziehen und schließlich zusammenwachsen.
    Mal ist Atreus frech, launisch oder witzig und Kratos mürrisch, still und überraschenderweise ganz selten sarkastisch.
    Dabei kriegen sich beide regelmäßig in die Köppe, nur diese Reise verbindet und so taut Eisberg Kratos gelegentlich auf und man erlebt als Spieler sehr authentisch einen liebenden Vater, der sich um seinen Sohn sorgt und natürlich einen Sohn, der zu seinem Vater - trotz Probleme und Streitereien - aufblickt und nach Anerkennung buhlt.



    Präsentiert wird dieses miteinander nicht ausschließlich in den Zwischensequenzen, sondern verteilt sich auf das gesamte Gameplay.
    Man steuert Kratos und Atreus folgt.
    Kommt ein Hindernis baut sich eine interessante Vertrauensebene auf, die instinktiv wirkt und den Spieler keine Nerven kostet.
    Klettert Kratos eine Wand entlang, hüpft Atreus direkt auf seinen Rücken und das ganz ohne Befehl oder diverse andere Unterbrechungen.
    Springt man eine höhere Klippe runter, wendet sich Kratos automatisch nach oben und fängt seinen Sohn auf usw.
    Beginnt ein Kampf, muss man sich nicht um Atreus sorgen, da er ein super Support darstellt, der nicht sterben kann, ein aber auch nicht die ganze Arbeit abnimmt.
    Dialoge begleiten all diese Aktionen und sorgen für eine schöne Atmosphäre.
    Besonders hervorheben muss ich hierbei die ruhigen Passagen, wo man kleine einfache Rätsel löst oder sich durch alte Ruinen klettert.
    Das gibt genügend Raum für die charakterliche Entwicklung, selbst wenn ich hier die ersten 12 Stunden ein wenig kritisieren muss.
    Denn nach dem ersten Bossfight rudert das ganze Geschehen ordentlich zurück und die Antagonisten lassen sich erst wesentlich später wieder blicken.
    Hier wäre ein wenig mehr Spannung nicht verkehrt gewesen, aber vielleicht sollte diese Spannung von den zahlreichen Fights aufgefangen werden?



    Die sind nämlich eine Sache für sich.
    Für ein 10-20 Stunden Spiel hätten die vermutlich besser funktioniert, aber bei der Größenordnung fallen ein mit jeder Stunde immer mehr Fehler auf.
    Man kann eine Menge Fähigkeiten/Magie für beide Charaktere aufleveln und Waffen aufwerten sowie beliebig einteilen.
    Die Ausrüstung definiert dabei die Stufe von Kratos und könnte für Sammler sowie Entdecker eine wahre Sammelorgie ausbrechen.
    In jeder Truhe warten nützliche Ressourcen, über die sich die sich die beiden Händler (zwei schrullige Zwerge) erfreuen und schmieden was das Zeug hält.
    Nachteil an der ganzen Sache ist, dass sich viele Fähigkeiten erst spät im Spiel freischalten lassen und das könnte auf Dauer die Monotonie innerhalb der Schlacht fördern.
    Weiterhin stört das nicht punktgenaue Kampfsystem, in dem mir gelegentlich die Übersicht fehlte oder man nicht auf jeder Reaktion angemessen reagieren kann.
    Ja, man kann blocken, ausweichen und bekommt gesagt und angezeigt, von wo die Gegner angreifen, weil man nicht das gesamte Schlachtfeld im Blick hat, nur hier erhoffe ich mir Besserung für die Fortsetzungen.
    Die Ansagen von wo ein Gegner kommt sind oft nämlich kompletter Unfug, die Anzeige lässt ein ausweichen und ggf. in andere Gegner reinstolpern.
    Wenn zudem Angriffe folgen die man nicht ausweichen kann, dann läuft schon ein wenig was daneben.
    Mag diese brachialen Kämpfe zwar, doch hier bitte nachbessern, denn Roulette spiele ich im Casino und nicht auf der Couch, aber wenigstens kann man den Schwierigkeitsgrad anpassen.



    Kommen wird zum pingeligsten Teil.
    Grafik und Sound harmonieren auf höchster Ebene sehr gut miteinander, aber die PS4 dröhnte oft so laut wie ein Staubsauger, was ich als recht störend empfand.
    1-2x okay, aber nicht jede Stunde, denn man will sich auf das Spiel konzentrieren und nicht Angst um seine Konsole haben müssen.
    Ansonsten hatte ich keinerlei Bugs oder Abstürze, nur das neuste Update hat anscheinend dafür gesorgt, dass gerne nachgeladen wird und Kratos mittendrin für ein paar Sekunden einfriert.
    Weiterer Kritikpunkt ist der Game Over-Bildschirm und die Schnellreise-Funktion.
    Der Game Over-Bildschirm gibt ein nur die Möglichkeit für einen weiteren Anlauf, wo ich mir die Frage stellen, ob die Entwickler pennen?
    Wenn ich nur eine Option zur Verfügung habe, warum dann noch den Spieler fragen und auf Bestätigung warten?
    Das ist sinnlos und wäre ein sofortiger Neustart angenehmer und schont die Nerven.
    Punkt 2 ist ähnlich nervig.
    Mit der Schnellreise-Funktion soll man schnell von A nach B kommen.
    Wer also fleißig Portale sucht kann sich an diesen Luxus erfreuen, wenn da bloß nicht die Zwischenwelt wäre.
    Die muss man vorher nämlich betreten und bis Kratos das Portal öffnet und auf ein neues Portal innerhalb der Zwischenwelt wartet, vergeht gut Zeit.
    Halt eine Schnellreise ohne schnell... tja, bleibt die Reise.



    Fazit:

    Lange ignoriert und bestenfalls verteufelt.
    Ja, die E3 letztes Jahr hat mir gar nicht geschmeckt mit der Ankündigung von God of War (4).
    Von daher Asche über mein Haupt, denn hier wartete der bis dato stärkste GoW Ableger auf mich, der abseits der Story für meinen Geschmack ein paar Fehler zu viel macht.
    Dennoch, die Chemie zwischen Vater und Sohn wird fantastisch präsentiert und während Teil 1-3 damals Begeisterung ausgelöst haben, wurde für die Zukunft von den Santa Monica Studios jetzt ein neuer Weg gepflastert - worin mehrere Mythologien ohne bedenken verwurstet werden können - und darf man gespannt sein, was die Fortsetzungen mit Kratos und Atreus vorhaben?
    Speziell für Atreus erhoffe ich mir eines Tages eine eigene Trilogie/Tetralogie/Pentalogie und das am liebsten innerhalb der ägyptische Mythologie, aber bis dahin werden sicherlich viele Jahre und Fortsetzungen vergehen und so ziehe ich an diese Stelle einen Schlussstrich und kann jeden nur empfehlen, wenigstens einen Blick zu riskieren, bevor Kratos böse guckt.

    Stufe: 8
    Schwierigkeitsgrad: Ausgeglichenes Erlebnis
    Playtime: 49:48 Std.
    Gesamtwertung:
    Geändert von Ὀρφεύς (15.06.2018 um 21:08 Uhr)
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