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Thema: Limitierungen des Game Makers & gewünschte Features

  1. #1

    Limitierungen des Game Makers & gewünschte Features

    Ich bin neu in dieser Community und will auch gleich zur Sache kommen.
    In meinen "jungen Jahren" habe auch ich viel mit dem RPG Maker experimentiert. Allerdings nicht allzu lang, weil ich vom RPG Maker stark eingeschränkt gefühlt habe.
    Am meisten hat mich aber der fehlende Multiplayer Support (der zwar über Mods / Plugins hinzugefügt werden konnte, aber kein mein MOs / MMOs vergleichbarer war) gestört. Außerdem wirkte alles recht "statisch" und bei den meisten RPG Maker Spielen merkte man auch gleich, dass sie mit einem RPG Maker produziert wurden.
    Letztlich bin ich dann auf einen Thread gestoßen, indem der Themen Ersteller sein RPG Spiel auf Steam veröffentlichen wollte (Steam Greenlight) und sich beschwert hat, dass alle RPG Maker Spiele auf Steam sofort down gevotet werden.
    Gestern habe ich dann auf das RPG Spiel "Stardew Valley" auf Steam entdeckt, welches seinesgleichen sucht und mich mit der Frage beschäftigt, wieso das denn so ist.
    2D RPG Spiele gibt es zwar theoretisch wie Sand am Meer, aber praktisch kann sich kaum eines dieser Spiele wirklich bewähren und findet eine breite Community.
    Der Grund ist meiner Meinung nach, dass die RPG Maker Spiele alle in ein "Muster" fallen, die die meisten da draußen nicht mehr anspricht.
    Aber gerade "Stardew Valley" hat gezeigt, dass es doch eine sehr große Spielerschaft auf dem Markt gibt, die eig. nur auf solche Spiele (am besten mit Multiplayer!) wartet.

    Jetzt würde ich gerne mal eure Meinung zu dem Thema hören, woran das liegen kann und ob der RPG Maker mittlerweile mehr kann, als ich bisher gedacht habe.
    Ist damit ein Spiel wie Stardew Valley realisierbar? Wie gut ist der (mit Plugins umgesetzte) Multiplayer Support?
    Wie zufrieden seid ihr mit der RPG Maker Reihe und welche weiteren Features / Möglichkeiten würdet ihr euch wünschen?
    Was ist ein nötig, damit Spiele wie Stardew Valley oder noch größere realisiert werden können?

  2. #2
    Alle RPG Maker, unabhängig von der Version, sind ja sehr spezialisierte Werkzeuge, die eigentlich nur dazu gedacht sind, um Spiele im Stil der Konsolenrollenspiele vom NES und SNES zu machen. Das können die Maker wie keine andere Engine, aber eben auch nur das. Das Problem ist, dass die Retro-RPGs heutzutage nicht mehr so beliebt sind und wenn dann auch noch die Steam-Spiele alle gleich aussehen und sich gleich spielen, interessiert sich erst recht keiner für sie.

    Stardew Valley ist kein Rollenspiel, zumindest keines, wie man sie von den alten Systemen kennt, wenn ich mich nicht irre, sondern eine Simulation. Damit spricht man vielleicht mehr Spieler an. Man könnte so ein Spiel auf dem Maker theoretisch auch entwickeln, genauso wie auch Multiplayer auf den neuen Makern theoretisch möglich ist, in der Praxis sollte man aber lieber eine andere Engine benutzen.

  3. #3
    Bitte auf die Terminologie achten. Es gibt nämlich durchaus einen Game Maker, der ist allerdings etwas anderes als der RPG-Maker .

    Was "ein Spiel wie Stardew Valley" angeht: SV ist stark von der Harvest Moon-Reihe inspiriert. Ich schätze der erste Teil dieser Reihe (für das SNES) liese sich auch mit dem RPG-Maker umsetzen. Darauf aufbauend könnte man dann auch weitere Features hinzufügen, um das Spiel zu erweitern. Die kurze Antwort wäre also ja. Aber ob es den Aufwand wert wäre, ein derartiges Spiel ausgerechnet mit dem RPG-Maker umzusetzen, ist, wie Kelven bereits gesagt hat, die wichtigere Frage .

  4. #4
    Die Sache mit dem RPG-Maker ist halt die, was man daraus macht.
    Es mag sein das der RPG-Maker keinen Multiplayer Support hat (also nur soweit mir bekannt ist) aber an allgemeiner Limitierung sollte es eigentlich nicht scheitern.
    Bei dem einen oder anderen Spiel bin ich sogar meist überrascht was noch alles möglich ist mit dem Schmucken Teil.
    Zudem ist mir bis dato kein Spiel untergekommen welches den RPG-Maker bis zu seinem Maximum ausnutzt oder die Grenzen ausgevotet hat.
    Ja okay 3D-Ego Shooter bling bling wird man jetzt nicht damit machen können, aber ich meine damit auch ehr das man im Genre (Rollenspiel, Adventure) bleibt.

  5. #5
    D.h. ihr seid vollkommen zufrieden mit dem RPG Maker oder gibt es irgendetwas, was euch daran stört?
    Gibt es denn Alternativen zum RPG Maker, welche auch solche Spiele-Genres wie Stardew Valley gut unterstützen?

  6. #6
    Zitat Zitat von JuKu Beitrag anzeigen
    Der Grund ist meiner Meinung nach, dass die RPG Maker Spiele alle in ein "Muster" fallen, die die meisten da draußen nicht mehr anspricht.
    Mit dem RPG Maker kann man recht umstandslos Solorollenspiele erstellen, in denen eine Abenteurergruppe entlang einer Handlung das klassische Heldentatentrio vollführt: Laufen, kämpfen reden. Sofern du diese generalisierende Zusammenfassung als das besagte "Muster" auffasst, sind RPG-Maker-Spiele ganz sicher einander ähnlich. Je weiter du persönlich davon gestalterisch weg möchtest, desto ungeeigneter wird dieses Werkzeug. Auf der anderen Seite kann man auch die alte "Mass Effect"-Trilogie auf so ein Muster herunterbrechen, womit deine Annahme, derartiges würde "die Meisten da draußen nicht mehr ansprechen", schon wieder wacklig wird.

    Statt nun über die Vorlieben der Anderen Urteile zu fällen, fasse doch einfach mal zusammen, was du denn für ein Spiel erstellen möchtest. Welche Zutaten wünschst du dir in welchem Spielzuschnitt miteinander verbunden? Wenn du in der Lage bist, das zu skizzieren, kann man dir hier sicherlich treffsicherer helfen, welche Art von Bastelplattform deinen Zielen am besten dient. Das muss ja keine Version des RPG Makers sein, eventuell muss es nicht mal irgendeine andere Plattform sein, da inzwischen eine Reihe von Spielen leistungsfähige Editoren bieten, mit denen sich erstaunlich eigenständige Spiele erstellen lassen.

  7. #7
    Zitat Zitat
    D.h. ihr seid vollkommen zufrieden mit dem RPG Maker oder gibt es irgendetwas, was euch daran stört?
    Das Einzige, was mich am XP etwas stört, ist die Auflösung. Ich hätte lieber einen XP mit 16x16-Tiles. Aber der Aufwand, die Grafiken manuell zu vergrößern, ist ziemlich gering, deswegen bin ich nicht unzufrieden.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Bitte auf die Terminologie achten. Es gibt nämlich durchaus einen Game Maker, der ist allerdings etwas anderes als der RPG-Maker
    Pretty much this... habe jetzt auch an den GameMaker gedacht und nicht an den RPG Maker, denn der GameMaker ist (wie bereits gesagt wurde) sein eigendes Ding. Bitte jemand den Titel umändern, damit es nicht weiter zu Missverständnissen kommt.

    Was die Limitierungen betrifft, da kann ich vieles zu sagen... jetzt nicht unbedingt, welche Limits bei einen Spiel wie Stardew Valley vorkommen könnten (kenn das Game nur vom Hype her), aber dafür einige Sachen, die mich persönlich gestört haben beim RPG Maker. Wir lassen mal absurde Sachen wie "damit kann man kaum Jump'n'Runs" machen oder sowas in der Art außen vor, weil das Ding schlichtweg nicht dafür gedacht war.

    1. Das erste (und größte Problem) ist das jedes Event (aka Objekt) im RPG Maker muss seperat erstellt werden. Das bedeutet soviel, dass wenn du mit Variablen arbeitest und du besagtest Event 2 Mal auf der Map haben willst, muss du das erste Event kopieren und die Variablen von dem abtrennen und neue Variabelplätze vergeben, was sich nicht nach viel anhört, aber gerade bei größeren Projeken (Action RPG System) echt nervig wird. Oftmals macht man dabei unnötig Aufmerksamkeitsfehler und man eiert jedesmal da herum um rauszufinden, warum Event A plötzlich nicht wie Event B arbeiten will. Was wirklich schlimm dabei ist, sollte man vorher ein Event fehlerhaft geschrieben haben und dann es kopieren und auf andere Maps verteilen, muss man den fehlerhaften Ablauf bei jedem dieser Events auf jeder Map beheben. Gerade ein Problem wie dieses war für mich das Aus für den RPG Maker, da ich selber ein AKS gebastelt habe und dadurch mein System nicht wirklich prototypen konnte. Der GameMaker, als Vergleich, arbeitet indirekt "objektbasierend", was bedeutet, man erstellt ein Objekt und kann es so oft wie man will auf eine Map platzieren, ohne ständig was auswechseln oder umändern zu müssen und sollte man einen Fehler gemacht haben, so kann man einfach in den Objektcode gehen, den Fehler beheben und alle gesetzten Objekte dieser Art übernehmen dann die Umänderungen.
    2. Zweites Problem was ich persönlich mit dem RPG Maker habe, dass es kein vernünftiges Pixelmovement gibt (jedenfalls nicht ohne viel Umstände). Das Engine ist für Spiele wie die alten FF Titel gedacht und nicht für Games wie SoM oder SoE. Dementsprechend bewegen sich die Figuren "kastenweise" fort. Das sieht nicht nur unschön aus und schränkt nicht nur den Spieler ein, sondern das Eventkollisionssystem des Makers ist auch echt Schrott. Zum Beispiel, Figur A will mit Figur B reden, beide stehen sich gegenüber. Wenn sie beide stehen bleiben, ist das alles kein Problem, sollte jedoch sich Figur B jetzt wegbewegen wollen, denkt der Maker bereits, dass Figur B im nächsten Kasten befindet, anstelle vom Kasten, aus dem er noch nicht wirklich draußen ist. Dadurch entsteht eine Illusion als ob das Objekt nicht mit einen interargiert, welches dann bei einem AKS (jep, ich bring das Beispiel gerne hervor) dann teilweise die Trefferabfrage verunstaltet (es wirkt dann so, als würde man den Gegner nicht treffen und einfach durch ihn durchschlagen).
    3. Bei älteren Makern wie 2000 oder 2003er hat jedes Bild (egal ob Chipset oder Charset) ein Limit von 256 Farben (inkl. Transparenz). Das wirkt erstmal nicht wirklich wie ein Dealbreaker, doch gereade bei großen und aufwändigen Sachen wie Backgrounds oder Characterarts ist das Limit echt schnell erreicht. Das Ergebniss sieht meist matschig dann aus, wenn man die Farben runterschraubt. Für mich als eher kreativer Maker war das ein Drawback. Bei Musik kommt es ebenfalls auf Makerart an. RM2k und RM2k3 nutzen hauptsächlich MIDIs und WAVs (2003er sogar schon mp3s), während neuere wie der MV oder VXAce mit oggs arbeiten. Zumal kann der 2000er und 2003er keine andersgrößen Chars in seinen Charsets haben außer 24x32 (glaube ich war die Größe pro Frame). Größere Chars also erfordern spezielle Tricks um dargestellt zu werden (wie durch zusammenpuzzeln mehrerer Charsetteile zu einen). Wirkt alles wie Kleinkram, ist auf Dauer jedoch anstrengend.

  9. #9
    @real Troll:
    Bitte nimm meine Aussage "die Meisten da draußen nicht mehr ansprechen" nicht so ernst!
    Das war lediglich meine Beobachtung, die durch die Kritik von Entwicklern entstanden ist, die sich beschwert haben, dass "alle RPG Maker direkt gedownvotet" werden.
    Aktuell will ich kein Spiel mit dem RPG Maker realisieren, interessiere mich aber trotzdem dafür, was dieses Tool mittlerweile mehr kann (also was hinzugefügt wurde) und vorallem was immer noch fehlt.
    Welche Alternativen gibt es denn noch?
    (außer allgemeine Game Engines wie Unity / Unreal Engine usw.)

    @Kelven:
    Das war mir noch gar nicht bekannt.
    Ich dachte, das konnte man irgendwo umstellen...

    @Hiro-sofT:
    Vielen Dank für deine detailreiche Ausführung!
    Diese hilft mir schon sehr weiter!

    Zu 1.:
    Stimmt! Ist mir auch schon aufgefallen, erzeugt doppelte Arbeit.

    Zu 2.:
    Das ist mir noch gar nicht aufgefallen, aber macht Sinn.
    Besteht dieses Problem erst seit den neueren Versionen oder war das beim RPG Maker XP auch schon der Fall?

    Zu 3.:
    Das mit den Farben leuchtet ein, aber dieses Problem wurde ja zum Glück bereits behoben.
    Wurde früher bestimmt aus Performance Gründen eingeführt...
    Welche Asset Format von Grafiken & Sounds würdest du dir denn wünschen?

  10. #10
    Zitat Zitat von JuKu Beitrag anzeigen
    @real Troll:
    Welche Alternativen gibt es denn noch?
    (außer allgemeine Game Engines wie Unity / Unreal Engine usw.)
    Wie schon gesagt gibt es mittlerweile eine Reihe von Spielen, die ihre eigenen Editoren mitliefern. Diese Werkzeuge erlauben bspw. die Kreation von mit Abenteuermöglichkeiten bevölkerten 3D-Welten und gehen damit technisch weit über die diversen RPG-Maker-Varianten hinaus, mit denen sie dennoch eine wichtige Eigenschaft teilen: Der Nutzer muss nicht programmieren können. Solche Editoren sind allerdings auch wesentlich spezifischer als der offener konzipierte RPG Maker, weil sie für das zugrunde liegende Mutterspiel erdacht wurden. Das gibt dann starrere Grenzen vor als sie der RPG Maker bietet. Solange die jeweiligen Grenzen für dich (oder wen auch immer) nicht relevant sind, wäre ein solcher Editor also eine interessante Option.

    Nur ein Beispiel: Die Neverwinter-Spiele.
    "Neverwinter Nights" hat immer noch eine aktive Entwicklerszene, die Fanmodule erstellt. Der Editor gilt als zugänglichster unter den 3D-Klickkästen.
    Der Editor von "Neverwinter Nights 2" erlaubt den Einbau ausgefeilterer Grafikkompositionen, ist dadurch allerdings auch komplizierter. Ein Enthusiast hat damit sogar den Klassiker "Baldur's Gate" komplett in 3D nachgebaut.
    Im Online-Rollenspiel "Neverwinter" können Nutzer mit dem mitgelieferten Editor ihre eigenen Abenteuerspielplätze entwerfen und sie den Mitspielern zur Verfügung stellen. Ein Suchsystem mit Bewertungsfunktion macht die potenziell chaotische Angelegenheit sogar halbwegs übersichtlich.

  11. #11
    Dann bauen sie ja aber kein eigenständiges Spiel, sondern nur ihr "Spiel im Spiel". Oder habe ich das falsch verstanden?

  12. #12
    @ JuKu
    Konkret auf die 3 Beispiele bezogen? Für die ersten Beiden: Nein, man baut eigene Spiele. Fürs Letzte: Ja.
    Und wie schon geschrieben, es sind nur Beispiele aus einer wesentlich größeren Menge an Spielen mit bemerkenswerten Editorwerkzeugen. Je nach Mutterspiel sind ganz andere Resultate möglich. Darüberhinaus existiert noch die Modderszene, die (allerdings unter Einsatz von Programmierkenntnissen) derart eigenständige Werke erschafft, dass selbst die professionelle Spielekritik davon Kenntnis nimmt. "Enderal" fällt mir dabei als aktuelles Exempel ein.

  13. #13
    Zitat Zitat von JuKu Beitrag anzeigen
    Besteht dieses Problem erst seit den neueren Versionen oder war das beim RPG Maker XP auch schon der Fall?
    Also das Problem gab es schon ab dem 2000er (kenne es vom 2003er selbst). Bei XP denke ich schon, dass es da ebenfalls so ist, weil die Maker nicht in Pixeln arbeiten, sondern in Blöcken und damit Events nicht in andere Events hineinlaufen (wenn sie auf gleicher Ebene sind), muss der Platz wo das Objekt hin will reserviert werden, was dann aber auch bedeutet, dass das Event schon woanders steht, als wonach es aussieht. So kann ich mir vorstellen, dass dieses Problem in allen RPG Makern vorhanden ist.

    Zitat Zitat von JuKu Beitrag anzeigen
    Welche Asset Format von Grafiken & Sounds würdest du dir denn wünschen?
    Na, pngs und oggs sind schon recht gut. Die pngs geben einen deutlich mehr Farbwahl und die Möglichkeit Alpha Channel (Durchsichtbarkeit) in Ressourcen zu verwenden und oggs können Looppoints haben, wodurch ein Musikstück an einer speziellen Stelle wieder anfängt, sollte es am Ende ankommen, anstatt komplett von vorne an zu spielen.

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