Kaum zu glauben, aber es soll auch Leute geben, deren Verständnis für Schadenfreude so gerade eben über das Niveau von RTL2-Pannen-Videoclips hinaus geht.
Jeder geilt sich an irgendeine Art von Geschichten auf, auch unterbewußt. Die tragen häufig dazu bei, seine eigenen Problemchen zu vergessen und sich stattdessen an solchen anderer zu laben. So ist jedenfalls deine magentafarbene Vorliebe, sich in den Vordergrund zu drängen, nicht zu übersehen. Nicht, daß es mich sonderlich stören würde, ich wollt's bloß erwähnt wissen, weil du ja hier ein auf "reine Weste"-Tour machst, daß das auch 'ne Möglichkeit ist, irgendwas zu kompensieren. Insofern ist es in dem Fall unklug gewesen, mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Im Übrigen hast du mich mißverstanden und meinen Kommentar viel zu wörtlich genommen, um wieder zurück zum Thema zu kommen. Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, daß hier einige Leute mit Begriffen um sich werfen, deren Bedeutung sich durch den Zusammenhang des hier angesprochenen Themas deutlich verfälscht.
Feigheit (immerhin das Schlagwort des Thementitels) hat mit der Vernachlässigung von Pflicht- und Ehrgefühlen zu tun, die die Gefahr, den Schmerz und nicht zuletzt den Tod betreffen (wodurch man insgesamt gesehen nicht zuletzt in seiner eigenen Freiheit und Handlungsfähigkeit eingeschränkt wird).
Wie bereits erwähnt nennt sich das, worüber ihr hier redet, schlichtweg Schüchternheit, gepaart mit Hemmungen auf verschiedenen Ebenen.
Und ja, bereits die Knirpse aus dem Vorschulalter bemessen dem Wörtchen eine ganz andere Bedeutung zu, wenn mal wieder jemand mit "Feiiii~ge, feiiii~ge!" ausgebuht wird. Sowas zieht dann schonmal bis in die Oberstufe.
Und ob die alten Taten des legendären Siegfried, der todesmutig den Drachen Fafnir besiegte, gleichzusetzen ist, mit dem vermeintlichen Mut, ein Mädchen in der Schule anzusprechen, wage ich ernsthaft anzuzweifeln. Ich erwähn's bloß, weil in der Hinsicht hier bislang genauso bedeutungsverfremdende Worthülsen umhergebolzt werden wie im obigen Beispiel.