Interpret: Sum 41
Name des Albums: Underclass Hero
Produzent(en): Deryck Whibley
Genre: Pop Punk
Release: Juli 2007
Offizieller MySpace von Sum 41

Tracklist:
01. Underclass Hero (03:14)
02. Walking Disaster (04:46)
03. Speak of the Devil (03:58)
04. Dear Father (Complete Unknown) (03:52)
05. Count Your Last Blessings (03:03)
06. Ma Poubelle (00:55)
07. March of the Dogs (03:09)
08. The Jester (02:48)
09. With Me (04:51)
10. Pull the Curtain (04:18)
11. King of Contradiction (01:40)
12. Best of Me (04:25)
13. Confusion and Frustration in Modern Times (03:46)
14. So Long Goodbye (03:01)
15. Look At Me (04:03)

Gesamtspieldauer: 49:09 Minuten

Von einer Band, die zwar mit ihrem Debüt schon recht guten Erfolg hatten, aber doch weitestgehend nicht beachtet wurden, zu einer Punk-Institution zu werden, die in einem Atemzug mit Bands wie Green Day oder blink-182 genannt wird, haben Sum 41 besonders ihrem zweiten Werk "All Killer No Filler" zu verdanken, welches ihnen 2001 einen Ruf verschaffte, welchen sie mit dem Nachfolger "Does This Look Infected?" zwar noch musikalisch, aber kommerziell nicht mehr gerecht wurden und mit dem Nachfolger des Nachfolgers "Chuck" nicht einmal mehr musikalisch gerecht wurden.

Derick Whibley, nun Ehemann von Avril Lavigne, schaffte es zwar immer noch, gute Songs zu schreiben, wie etwa "No Reason" oder "Noots", aber Kernstücke des Albums waren plötzlich die langsameren, nun noch seichter arrangierten Stücke wie "Some Say" oder "There's No Solution", vielleicht um den zweiten Frühling von Papa Roach mit "Scars" nachzuahmen.

Nach einer Schaffenspause von 3 Jahren, die zwischen "Chuck" und dem neuen Werk "Underclass Hero" lagen, in der außerdem Whibley seine Angebetete heiratete und der heimliche Star der Band, Dave "Brownsound" Baksh ausstieg, um eine neue Band namens Brown Brigade zu gründen, wartete man gespannt auf die erste Single des Albums und ob Sum 41 wieder den ungewöhnlichen Weg der komplett massenuntauglichen ersten Singleauskopplung gehen würden, welchen sie schon bei "Chuck" mit "We're All To Blame" bestritten. Und dann kam "Underclass Hero" - nicht nur das Album, sondern auch Titeltrack und erste Single - und der erste Eindruck war: Rockt gut, ist sehr eingängig, macht Hoffnung auf alte Zeiten.

Diesen Eindruck schüren auch einige andere Songs auf dem mit 15 Songs doch recht gut bepackten 5. Studioalbum der Kanadier. "Speak of the Devil" fängt zwar recht ruhig an, knüpft dann aber doch an alte Punknummern an, gleiches gilt etwa für "The Jester" oder "Pull the Curtain", welches direkt aus der Feder eines Gemeinschaftsprojekts von Tom DeLonge und Mark Hoppus (Ex-blink-182) stammen könnte, was auch für "Confusion And Frustration In Modern Times" gilt, woran man wieder einmal merkt, wie ähnlich sich die beiden Bands doch waren.
Von den Punknummern sind allerdings auch nicht alle gut, "March of the Dogs" zum Beispiel wirkt einfach nur eintönig und durch seine Melodie eher knabenhaft, als ausgereift.

Zwar einen guten Kontrast generell zum Album, aber keine Glanzstücke sind dann die vergleichsweise zum Rest doch recht ausgewogen vertretenen Mid-Tempo-Songs. "Best of Me" und "Pull The Curtain", klingen auch nicht mehr als nett, erreichen aber in keinster Weise die Klasse von "Handle This", welches auf "All Killer No Filler" zu hören war und erst Recht nicht die ruhigen Stücke, welche Genre-Konkurrenten hinbekommen haben. Da hilft einem "So Long Goodbye" auch nicht die Beigabe von Streichern um wirklich als herausragend zu gelten.

Wirkliche Highlights sind rar auf der Platte. "Count Your Last Blessings" sticht hier vielleicht heraus, weil es doch einen ungewohnten Klang hat, vielleicht inspiriert wurde durch Placebo. "Ma Poubelle" fungiert dann noch als Interlude der besonderen Art. Whibley kann zwar kein französisch, aber der Song ist definitiv nicht das, was sein Titel - "Mein Müll" - sagt. Von den ruhigen Stücken ist "Best of You" dann noch das Beste.
Leider gibt es wirklich wenige Songs, die wirklich im Kopf bleiben. Fast alle klingen austauschbar, aber wenigstens geht man auf dem Album etwas Back to the Roots und versucht weniger Chartmusik zu machen, als es noch auf "Chuck" der Fall war. Wem blink-182 fehlt, wird hier definitiv seine Stücke finden, Sum 41-Fans sind sowieso bestens bedient, auch wenn sie sich in den letzten Jahren ein wenig abgewendet haben sollten.

Wertung: 6/10

Autor: Ich selbst